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Schönfeld[t], Victorinus

Victorinus Schönfeld[t]

„M. Victorinus Schoenfelt Budissinum/ jetziger zeit der Astronomey verordneter Leser in der loeblichen Hohenschul zu Marpurgk“; „jtziger zeit verordneter Mathematicus der Fuerstlichen vnd loeblichen Hohen Schule zu Marprg“; „jtziger zeit verordneter Physicus vnd Mathematicus […]“; „jetziger zeit verordneter Medicus vnd Mathematicus […]“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1560, 1561, 1563, 1569 (jeweils Prognostikum))
* 1533 Bautzen, † 13.6.1591 Marburg
Kalender seit 1557, verfaßt bis 1592

Victorinus Schönfeldt wurde als Sohn eines Bürgermeisters namens Schönfeldt in Bautzen geboren (Otto, 1803, Bd. 3, S. 201). In der Literatur wurde bisher stets 1525 als Geburtsjahr angegeben. Aufgrund einer Notiz im letzten von Schönfeldt verfaßten Prognostikum für 1592 ist das Geburtsjahr auf 1533 zu korrigieren (für den am 16. September 2016 gegebenen Hinweis auf diese Korrektur danke ich Prof. Dr. Andreas Schrimpf, Marburg), denn in der unmittelbar nach Schönfeldts Tod vom Sohn verfaßten Vorrede heißt es: „Hat er [der Vater Victorinus Schönfeldt] in seinem letzten Alter vnnd Leben/ da er das 58. Jahr erreichet/ eben zu der zeit/ da er also bald darauff eingefallen/ vnnd des Lagers nicht auffkomen“ (Prognostikum für 1592 (Reihe 1), S. A4a).
Der Familienname Schönfeldt läßt sich in den Geschoßbüchern der Stadt Bautzen noch bis 1634 nachweisen (StA Bautzen, Altes Archiv 62000, Geschoßbuch 1592/1593, fol. 8r „Caspar Schonfeld“, fol. 33r „Christoph Schonfeld“, Geschoßbuch 1628 bis 1631, fol. 7r „Gotfried Schönfeldt“, fol. 92 „Victorin Schönfeldt“, fol. 11r „H. Alhardi Schönfeldts Erben“, Geschoßbuch 1634, fol. 6r „Gotfried Schönfeldt“, fol. 8r „Victorin Schönfeldt“, fol. 10r „H. Alhardi Schönfeldts Erben“).
Am 6. April 1551 wurde Victorinus Schönfeldt an der Universität Wittenberg immatrikuliert (Förstemann, 1841, Bd. 1, S. 274 „[1551] Aprilis. 6. Victorinus Schonfelt Budiss.“). Hier schloß er Freundschaft mit Caspar Peucer und Philipp Melanchthon. In Wittenberg wurde er am 22. August 1554 zum Baccalaureus und am 16. Februar 1557 auch zum Magister Artium promoviert (Köstlin, 1887, Bd. 4, S. 5, 18; vgl. Gundlach, 1927, S. 365). Am 12. April 1557 verließ Schönfeldt Wittenberg und zog über Leipzig, Erfurt und Eisenach nach Marburg, wo er am 21. April ankam (Bechstein, 1875, S. 17). Kurz darauf erhielt er am 29. April 1557 die Mathematikprofessur an der Universität Marburg (Caesar, 1875, Bd. 2, S. 31 „[1557] Magister Victorinus Schonfeldt Budissinus artis mathematicae Professor. 29 Aprilis“). Nach der Promotion zum Doktor der Medizin (Pro-loco-Disputation am 19. Januar 1566, Disputation mit Übergabe der Doktorinsignien am 25. Mai 1566, siehe Caesar, 1875, Bd. 2, S. 73, 75) erhielt er zusätzlich den Lehrstuhl für Medizin. Sein Gehalt wurde von 100 auf 200 Gulden erhöht (Schmitz, 1978, S. 8). Als Akademiker stand er mehreren Disputationen vor (andere Drucke, Titel 3, 4, 5, 8; vgl. Schmitz, 1978, S. 9, Anm. 33 mit drei weiteren, aber nicht überlieferten von 1570, 1571, 1581). Aus der Zeit von 1555 bis 1563 sind neun Kalender bekannt, die Schönfeldt als Tagebuch nutzte und viele Details niederschrieb. Auszüge daraus wurden 1875 publiziert (Bechstein, 1875).
Am 19. Oktober 1562 heiratete er Kunigunde Nordeck (gest. 1595), des Rats Johann Nordeck Tochter in Kassel (vgl. das Glückwunschschreiben Nigrinus, 1562). Aus der Ehe gingen mindestens zwei Söhne hervor, → Burckhard Victorin Schönfeldt, der die Kalenderarbeit des Vaters fortsetzte und auf die großen Schreibkalender ausweitete, und Alhard (siehe den Matrikeleintrag beim Bruder). Dieser starb am 13. Juni 1591 in Marburg (Strieder, 1781, Bd. 13, S. 169; vgl. Schmitz, 1978, S. 9). Zu einigen im Hessischen Staatsarchiv Marburg erhaltenen Briefen siehe „Frühneuzeitliche Ärztebriefe“ (Datenbank „Schönfeldt, Victorinus“).
Victorinus Schönfeldt wirkte vor allem auf medizinischem Gebiet: als Professor an der Universität, als Leibarzt der Landgrafen Wilhelm IV. und Philipp sowie als Arzt mit eigener Praxis in der Stadt Marburg (Salloch, 2006, S. 112). Daß er aber zunächst die Astronomie lehrte, schilderte er in der Widmung des Prognostikums für 1561 an „Herrn Johan von Rheen/ der Babley Hessen/ Compthur zu Marburg/ Deudschen Ordens“ mit folgenden Worten: „nach dem ich auff gnediges begeren vnd befehlich meiner gnedigen Fürsten vnd Herrn der Landgrauen von Hessen/ vnd fürnemlichen Landgraff Wilhelms etc. meines gnedigen Fürsten vnn Herrn/ von meinem geliebten Herrn Praeceptore Philippo Melanthone, vnd andern hochgelarten Leuten mehr/ in diese Fürstliche Hoheschule zu Marburg/die edle vnn hohe Kunst Astronomiam, öffentlich zu docirn bin abgefertigt worden […]“ (Prognostikum für 1561, S. A2a). Er unterzeichnete es mit „Geben in der Hohenschule zu Marpurg/ im Jar nach Christi vnsers Heilands geburt 1560. den 15. Augusti/ an welchem für 325. Jaren das Fundament des Münsters daselbst der S. Elisabeth geborne Landgreuin/ Hochlöblicher gedechtnis/ zu ehren gelegt vnd erbawen ist. E. W. dienstwilliger M. Victorinus Schönfeld Budissinus“ (ebd., S. B3a).
Schönfeldt schrieb bereits für das Jahr 1557 ein großes Prognostikum, was aus dessen Kometenschrift von 1558 folgt (anderer Druck, Titel 1, S. B3a: „in meinem Prognostico/ welches ich im vergangnen 1557. jar/ ampts halben gestellet“). Obwohl ein großes Prognostikum schon damals in der Regel mit einem Schreibkalender verbunden war, hat Schönfeldt offenbar keine Schreibkalender in Quart verfaßt (es wurde kein Exemplar ermittelt). Das folgt auch aus der Tatsache, daß Schönfeldt die oben genannten Tagebuchaufzeichnungen nicht in seinen eigenen Kalendern vornahm, sondern in Kalendern anderer Autoren (vgl. Bechstein, 1875, S. 7: „daß er zwar Kalender, aber keine Schreibkalender drucken ließ“). Die von Schönfeldt benutzten Quartkalender waren die von → Simon Titius (1555, 1556, 1557), → Simon Heuring (1558), → Anton Brelochs (1559), → Johannes Carbo (1560), → Joachim Heller (1561), → Valentin Butzlin (1562) und → Christoph Stathmion (1563) (siehe Bechstein, 1862, S. 276–278). Den kleinen Almanach (16°) verfaßte er mindestens seit 1560 für 1561, denn am Ende der „Vorrede“ des Prognostikums für 1561 erwähnte er „solche meine Practica neben dem Allmanach“ (Prognostikum für 1561, S. B2b). Vermutlich begann er mit den Almanachen bereits für 1557 ebenso von „ampts halben“ wie mit den Prognostiken. Der erste kleine Schreibkalender ist jener für 1564 (überliefert im StA Mühlhausen, 80/1257,1-9).
In den Vorhersagen für das künftige Jahr war die Wetterprognostik ein zentraler Punkt. Einige Kalendermacher begannen deshalb, das tägliche Wetter zu beobachten, aufzuschreiben und mit den Vorhersagen zu vergleichen, um die Mutmaßungen künftig treffsicherer machen zu können. In diesem Zusammenhang wünschte Schönfeldt im Prognostikum für 1567, daß „ein jeder“ die Witterung aufzeichnen solle. Er selbst habe „die 18 Jar tegliche verzeichnis“ (siehe Quellenzitat 3), also seit 1549. Wenn das zutrifft, dann hätte Schönfeldt bereits mit 16 Jahren begonnen, die Witterung aufzuzeichnen (zu anderen Kalendermachern mit Witterungsprotokollen siehe Herbst, 2010a, S. 214–220; vgl. Herbst, 2016a).
Bemerkenswert ist, daß am Ende der Kometenschrift von 1558 ein lateinisches Gedicht von → Paul Fabricius enthalten ist, bei dem dieser sich wie folgt vorstellte: „D. Pavlvs Fabricivs Hexapolensis Imperatoriae Maiestatis Mathematicus & Lusaciae superioris alumnus“ (anderer Druck, Titel 1, S. F3b).
Bereits in den kleinen Almanachen für 1560 und für 1562 (Format 16°, überliefert in der MZK Brno, STS-0899.128 bzw. in der BSB München, Chrlg. 321 y), die keine Schreibkalender waren, brachte Schönfeldt im Eingang historisch bedeutsame Jahreszahlen und am Ende eines jeden Monatskalendariums mehrere Historien. Damit war Schönfeldt der zweite Kalendermacher, der nach → Johann Hebenstreit (1658) und noch vor → Bartholomaeus Scultetus (1569) und → Hieronymus Lauterbach (1572) die Historien in die Kalender einführte. Ein Bezug zu den Reformatoren Philipp Melanchthon und Paul Eber, die solche Historien einforderten (vgl. das „Calendarium Historicum“ (1550) von Eber), ist offenkundig. Auch die von Schönfeldt vor jeden Sonntag gesetzten Evangelientexte zeugen von der theologischen Ausrichtung des Kalenders (z. B. im Januar „Von der beschneitung Christi/ Luc. 2.“, „Joseph vnd Maria flohen/ Matth. 2.“, „Jhesus macht wasser zu wein/ Joh. 2“ und „Vom guten Samen/ Matth. 13. Item von der grawsamen vngewitter/ Mat. 8.“).
Erstmals erwähnte Schönfeldt in seinem Prognostikum für 1564 nicht nur einen Almanach, sondern auch „ein Calender/ neben der gemeinen Practica“ (S. B3a), womit er einen Schreibkalender gemeint haben wird. Offensichtlich hat sich von Victorinus Schönfeldt aber kein Schreibkalender in quart erhalten, statt dessen sind mehrere Schreibkalender in sedez überliefert (im Stadtarchiv Mühlhausen die Jahrgänge 1564, 1567, 1568, 1569, 1570, 1572, 1573, 1576, 1577, 1578, 1588, 1592). Bei diesem kleinen Schreibkalender wurde ein halber Monat auf der Verso-Seite gedruckt und die gegenüberliegende Recto-Seite als Schreibseite unbedruckt gelassen. Der von Schönfeldt ebenfalls herausgegebene kleinformatige „Allmanach“ (im Stadtarchiv Mühlhausen sind die Jahrgänge 1573, 1587, 1588, 1589 überliefert) besitzt keine Schreibseite, statt dessen beinhalten je zwei gegenüberliegende Seiten das komplette Monatskalendarium. Diesem Almanach wurde ein kleines Prognostikum beigegeben. Das älteste überlieferte große Prognostikum ist jenes für 1560 (RB Lüneburg).
Für die Geschichte des Kalenderwesens ist das lange Widmungsschreiben an Landgrafen Philipp bedeutsam, denn darin setzte sich Schönfeldt mit denjenigen Almanachschreibern auseinander, die die astronomische Rechnung und die sich daran anschließende astrologische Deutung nicht korrekt handhaben würden (Quellenzitat 1). Schönfeldt bekannte unumwunden, daß „es die noth erfordert/ das wir die rechnung Copernici anderen billich verzihen [sic]/ die weil sie denn ocularibus obseruationibus gar gemeß ist“ (Prognostikum für 1562, S. B2b). Im Folgejahr nannte Schönfeldt nach der 26 Seiten (sic) umfassenden Vorrede gleich zu Beginn des prognostischen Teils diesen Sachverhalt: „Wie mich die gründliche rechnung des wolerfarnen Mathematici Nicolai Copernici vnterweiset“ (Prognostikum für 1563, S. D3b). Damit zählte auch Schönfeldt zu den frühen Kalendermachern, die die astronomischen Rechnungen nach Nicolaus Copernicus ausführten (vgl. Kremer, 2006).
Schon zu Lebzeiten Schönfeldts wurden dessen Kalender und Prognostiken unerlaubt nachgedruckt, worüber er in dem Prognostikum für 1575, das sich 1899 noch im damaligen „Stieber-Museum“ (heute Stadtmuseum) befand und heute verloren ist, berichtete (Quellenzitat 2). Und nach dessen Tod wurden Prognostiken gedruckt, bei denen sich zum Beispiel ein Johann Schönfelt als „Victorini Schönfelts Math. zu Marpurg in Hessen Disc.“ ausgab (Exemplar für 1595 in der MB Halle, R 3.70 (9) und in der RLB Koblenz, online [14.03.2016]). Mit dieser in dem fiktiven Ort „Notopyrgen“ gedruckten Schrift wollte der ungenannte Drucker offensichtlich von dem Namen Schönfeldts als Werbeträger profitieren (vgl. die vermeintlichen „Discipel“ bei → Leonhardt Thurneysser).

Titel:
Deutsche Kalender mit Prognostiken:
(1) [1557?]–1560: Prognosticon Astrologicvm. 1561: Practica. 1562–1592: Prognosticon Astrologicvm, Format 4°.
(2) [1557?]–1589[?]: Allmanach, Format 16°.
(3) 1564[?]–1592: SchreibCalender, Format 16°.
Niederdeutscher Kalender mit Prognostikum:
(4) 1567[?]–1568[?]: Almanach uo dat Jar, Format 16°.
(4a) 1567[?]–[1568?]: Prognosticon vp de veer Tyde, Format 16°.
Druck und Verlag:
(1) Wittenberger Reihe: [1557?]–1560: ?, Wittenberg, 1561: Lorenz Schwenck, Wittenberg, 1562: Veit Kretzer, Wittenberg, 1563–1564[?]: Georg Rhaus Erben, [1565?]–1567: Peter Seitz d. J., Wittenberg, 1568–[1569?]: Lorenz Schwenck, Wittenberg, 1570–1573: Peter Seitz d. J., Wittenberg, 1574–1578: Clemens Schleich und Anton Schön, Wittenberg, 1579–[?]: Hans Kraftts Erben, Wittenberg.
Andere Druckorte:
1569: Peter Schmidt und Sigmund Feyerabend, Frankfurt am Main.
1572: Michael Manger, Augsburg.
1579: Samuel Apiarius, Basel.
1587–1592: Druck Paul Donat, Magdeburg, Verlag Ambrosius Kirchner, Magdeburg.
1588: Anton Bertram, Straßburg.
(2) 1560[?]–[?]: Lorenz Schwenck, [?]–1573[?]: Peter Seitz d. J., Wittenberg, [1574?]–1587: Zacharias Lehmann, Wittenberg, 1588–1589[?]: Ambrosius Kirchner, Magdeburg.
(3) 1564[?]–1568[?]: Lorenz Schwenck, Wittenberg, 1569: Peter Schmidt und Sigmund Feyerabend, Frankfurt am Main, 1570–1573[?]: Peter Seitz d. J., Wittenberg, [1574?]–1578[?]: Lorenz Schwencks Erben, Wittenberg, [1579?]–[1589?]: Ambrosius Kirchner, Magdeburg, [1590?]–1592: Paul Donat, Magdeburg.
(4), (4a) 1567–1568: Johann Balhorn d. Ä., Lübeck.
Nachweis:
ZKAAD, 1987–1993, Teil 4, S. 312, Nr. 3842 (Prognosticon Astrologicvm für 1563) und passim. Zinner, 1941/64, S. 231, Nr. 2242 („Vorhersage für 1560“) und passim. StA Mühlhausen, 80/1257–1259 („SchreibCalender“ in 16°, Reihe 3 und „Allmanach“ in 16°, Reihe 2). MZK Brno, STS-0899.128 (Almanach für 1560, Reihe 2). NB Prag, 14 G 293 (Prognosticon Astrologicvm für 1589, Reihe 2). VD16. CERL.
Online:
(1) 1561 Prognostikum, 1562 Prognostikum, 1563 Prognostikum, 1564 Prognostikum, 1568 Prognostikum, 1571 Prognostikum, 1572 Prognostikum, 1573 Prognostikum, 1577 Prognostikum, 1578 Prognostikum, 1579 Prognostikum, 1588 Prognostikum, 1589 Prognostikum, 1591 Prognostikum, 1592 Prognostikum [09.03.2016],
(2) 1560 Almanach [19.09.2016], 1562 Almanach [09.03.2016].
Andere Drucke:
(1) Verzeychnus vnnd erklerung des vngewönlichen fewrigen Comet sterns/ welcher dieses lauffende M. D. LVIII. jar/ im Augustmonat von vilen menschen in lüfften vermerckt ist worden […]. Ohne Ort 1558. UB Leipzig, Astron. 364-i. Online [09.03.2016].
(2) Warhafftige/ Vnd Gruendtliche beschreibung/ aller Finsternissen/ der Sonnen vnd des Mons/ von dem 1576. Jar an/ werende biß auff das 1600. Jar/ Auch der fuernembsten Aspect/ Coniunctiones vnd Oppositiones der Obersten Planeten […]. Magdeburg 1575. RB Lüneburg.
(3) (Dissertation) Theses de Pleuritide pro gradu Doctoratus consequendo respondebit Ioannes Niger Brvnsvicensis […]. Marburg 1576. BSB München, 4 Diss. 3791,7. Online [09.03.2016].
(4) (Dissertation) Disputatio Medica De Phrenitide […] publicè sustinebit, M. Iohannes Magirus Fridslariensis. Marburg 1583. FB Gotha, Diss. med 8° 00165 (62).
(5) (Dissertation) Christo Dvce, Et Avspice […] Pro Recipendis Insignibvs Doctoralibus in arte medica, ad Theses sequentes publicè respondebit Nicolaus Gammerus […]. Marburg 1584. SBPK Berlin, 4 in:@Ja 92. Online [09.03.2016].
(6) Consilivm oder Rathschlag Vor die beschwerliche jetzo regierende Plage der Roten Ruhr/ vnd andere schaedliche Bauchfluesse. Daneben ein kurtzer Bericht wie ein jeder sich vor der Pestilentz bewahren/ […] soll. […]. Frankfurt am Main 1584. ThULB Jena, 8 Med. XXI, 192/3 (3-4).
(7) Ein kurtz vnd heylsames Regiment, Wie sich ein jeder in Zeit regierender Pestilentz halten vnd sich dafür neben dem heyligen Gebet bewahren sol. Görlitz 1586. ThULB Jena, 4 Med. XXI, 149 (2).
(8) (Dissertation) De Gravioribus Cerebri Passionibus Theses Pathologicae […] Respondente verò pro sui modulo ingenii M. Johanne Gravio Spangenbergensi. Marburg 1588. SBPK Berlin, 6 in:@Ja 92. Online [09.03.2016].
(9) Bericht/ Von dem vornemen hellen Stern Arcturo/ welcher jetziger zeit/ vnd künfftig bis in die hundert Jar lang/ vns im Land zu Hessen eigentlichen durch seinen vff vnd niedergang/ die vier Theil des Jars vnterscheiden/ vnd in vorenderung des Gewitters/ Monden/ Planet Sternen/ merckliche krafft vnd macht haben wird. Ohne Ort ca. 1591. SBPK Berlin, 1a in: OK 1283. Online [09.03.2016].
Literatur:
Reinhold Bechstein: Aus dem Kalender-Tagebuch des Wittenberger Magisters und Marburger Professors Victorin Schönfeld 1555–1563. Ein Beitrag zur Universitäts- und Culturgeschichte des sechszehnten Jahrhunderts. Rostock 1875.
Sabine Salloch: Das hessische Medizinalwesen unter den Landgrafen Wilhelm IV. und Moritz dem Gelehrten. Rolle und Wirken der fürstlichen Leibärzte. Inaugural-Dissertation. Universität Marburg 2006. Online. Zu Victorinus Schönfeldt: S. 109–113.
Rudolf Schmitz: Die Naturwissenschaften an der Philipps-Universität Marburg 1527 – 1977. Marburg 1978. Zu Victorinus Schönfeldt: S. 7–10.
Quellenzitate:
(1) „Meher mag einer achtung haben auff die rechnung welche die jtzigen Almanach schreiber zu jren Prognosticis Annuis gebrauchen/ denn sie gantz vnd gar mit jren Praedictionibus particularibus auff die Aphorismos Arabum gegründet felschiessen/ denn sie ent= [B2a] weder jre himlische figuren/ der Reuolutionum Annuarum auff das Canonium tabularum Alphonsinorum richten/ aber ja wenn sie gleich die tempora & momenta Ingressus Solis in quatuor puncta Cardinalia, nach gewisser rechnung/ des Copernici angestellet/ doch jre Prognostica ex dodecatemporijs & non ueris Asterismorum stellis zunemen pflegen/ denn es offt bey achtzehen gantzer stunden/ weniger aber mehr fehlet/ das die rechnung Copernici den eingang der Sonnen in das dodecatemorion Aries, & aliorum ehe sich erzeiget/ denn der Alphonsinorum tabulae & Canones reuolutionum uulgares ausweisen […]“ (Victorinus Schönfeldt: Prognostikum für 1562, S. B1b–2a).
(2) „Und zum Beschluß will ich einen jeden freundlich gebeten haben, wolle keinen Druck mehr, sonder dem Wittenbergischen, in meinem Namen außgangen, Glauben geben, sintemal anderswo etgliche [sic] Jahr hero Almanach in meinem Namen gedruckt und ausgangen, welche ganz und gar mit den meinen nichts überein treffen; so aber dieselbige nach dem Original gedruckt würden, müßte ich auch noch zur Zeit zufrieden sein, oder solcher Verfälschung halber künftig mich solcher Mühe entschlagen“ (Victorinus Schönfeldt: Prognostikum für 1575, zitiert nach „Vom Stieber=Museum“, in: Bautzener Nachrichten vom 3. Juni 1899 (Kopie im StA Bautzen, AS XV 99)).
(3) „Darumb es wol von nöten wehre/ Das ein jeder nach des Ptolomaei art auff seine Landschafft Imo tabulas exortuum & occasuum stellarum fixarum insignium rechnet/ vnd vier Jar lang/ wenn es nicht mehr sein wolte/ Darauff tegliche obseruationes belangt/ Die Witterung auffzeichneten/ als denn würde jme die lere des Eudoxi zu solchen praedictionibus dienstlich gnugsam sein/ Den es gewis/ wie es auch die erfarung gibt/ auch ich selbst durch die quotidianas obseruationes Metheorologicas derer ich in die 18 Jar tegliche verzeichnis habe/ Das alle vier Jar auff gleiche tage das Gewitter/ so ferne nicht insignes configurationes, cometarum apparitiones, & Ecclipsium es vorhindern/ eigentlich eintrifft/“ (Victorinus Schönfeldt: Prognostikum für 1567, S. D2a).

Erstellt: 21.03.2016
Letzte Aktualisierung: 05.09.2019

schoenfeld_t_victorinus.txt · Zuletzt geändert: 2019/11/24 14:56 von klaus-dieter herbst