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Heller, Joachim

Joachim Heller

„Joachim Heller/ der Astronomey leser zu Nürmberg“; „verordneter Astronomus zu Nürnberg“; „M. Joachim Heller/ Manßfeldischer Astronomus“; „Churfürstlicher Sechsischer Astronomus“; „von Weissenfels/ Astronomus“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1548 (Practica), 1563 (Reihe 3), 1567 (Reihe 4), 1578 (Practica), 1581 (Reihe 3))
* ca. 1518 Weißenfels, † ca. 1590 ?
Praktiken und Aderlaßkalender seit 1548, Schreibkalender seit 1553, verfaßt bis 1581

Joachim Heller ist einer der ersten zehn Gelehrten, die um 1550 mit der Herausgabe von Schreibkalendern begannen. Er wurde vermutlich 1518 in Weißenfels geboren (Matthäus, 1969, Sp. 1027, Anm. 341, dort mit weiterführenden Quellen; vgl. Bezzel, 1992, S. 297: „etwa um 1520“ und Reske, 2007, S. 682: „wohl um 1520“; das Geburts- und Taufregister der Kirche St. Marien in Weißenfels beginnt erst 1561, für diesen am 27. Februar 2016 gegebenen Hinweis danke ich Ingo Bach, Weißenfels). Über die Kindheit und Jugendjahre konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. Ein Bruder könnte Caspar Heller gewesen sein, der 1537 in der Universität Wittenberg immatrikuliert wurde und später Kantor in Weißenfels wurde (Bezzel, 1992, S. 296). Im Sommersemester 1536 (im Mai) wurde Heller an der Universität in Wittenberg immatrikuliert (Förstemann, 1841, Bd. 1, S. 159 „Joachimus Heller a Vueissenfels“, zu Caspar Heller ebd., S. 188). Hier lernte er Philipp Melanchthon kennen, der gute Beziehungen nach Nürnberg hatte und den inzwischen zum Magister promovierten Heller 1542 für die Besetzung der vakanten Stelle des Rektors am Egidiengymnasium empfahl. Am 21. Mai 1543 wurde Heller in diesem Amt angestellt (Matthäus, 1969, Sp. 1027). Heller, der Latein, Griechisch, Mathematik und damit auch Astronomie studiert hatte, lehrte zunächst in den philologischen Fächern. Seine Besoldung betrug 80 Gulden jährlich. Finanziell gut abgesichert heiratete Heller am 5. Februar 1544 Barbara P[B]uchner (gest. zwischen 19.12.1571 und 26.2.1572) (ebd., Sp. 1027, Anm. 343; Reske, 2007, S. 683). Aus dieser Ehe ging mindestens ein Sohn hervor, der am 20. August 1547 getaufte Joachim Heller der Jüngere (Bezzel, 1992, S. 302, Anm. 76 mit der Notiz aus dem Kirchenbuch von St. Sebald in Nürnberg). 1546 wurde Hellers Besoldung um 50 Gulden erhöht, weil er zusätzlich die Mathematiklektur von → Johannes Schöner übertragen bekam, um die mathematischen Studien in Nürnberg abzusichern (Matthäus, 1969, Sp. 1027, Anm. 345).
Seit 1542 verfaßte Heller Gedichte, Widmungsbriefe und Vorreden, die in verschiedenen Drucken veröffentlicht wurden, und er besorgte Übersetzungen arabischer Astrologen ins Lateinische (eine Übersicht bietet Bezzel, 1992, S. 296–298, 325–330). Die Vorrede zu „Albohali, De iudiciis nativitatum“ (herausgegeben von Schöner und Heller 1546) ist als Brief an Melanchthon verfaßt und in dessen Briefwechsel erneut gedruckt (vgl. Melanchthon, 1977, Bd. T 15, S. 202–206). Das von Schöner lateinisch verfaßte „Prognosticon Astrologicvm“ für 1547 ist auf dem Titelblatt mit einem lateinischen Gedicht versehen (Exemplar in der RSB Zwickau, VI.VLL.28(51) und in der BSB München, Res/4 Astr. p. 512,16, online [15.01.2016]). Auch in der Musikgeschichte fand Heller einen Platz (Krautwurst, 1974).
Nachdem Johann Schöner gestorben war (1547), übernahm Heller dessen Aufgabe als offizieller Kalendariograph der Reichsstadt Nürnberg (Matthäus, 2010b, S. 189). Der erste Kalenderdruck von Heller ist der Laßzettel (Aderlaßkalender, Almanach) für 1548 (Matthäus, 1969, Sp. 1028; beachte ebd., Anm. 353). In den ersten zwei Jahren hatte es Heller schwer, sich bei den Ärzten mit seinem Kalender bzw. Laßzettel zu behaupten (geschildert in ebd., Sp. 1028–1030). Mit der Entscheidung des Nürnberger Rats vom 16. Dezember 1549, allein Hellers Kalender für 1550 als maßgebend zu betrachten, hatte sich Heller durchgesetzt. Mit der Kalenderarbeit war auch die Möglichkeit verbunden, durch die Dedikation eines Kalenders an hohe Personen eine „Verehrung“ (Geldgeschenk) zu erhalten. Heller erhielt auf diese Weise vom Nürnberger Rat z. B. „sechs Gulden für Laßzettel und Practica“ des Jahres 1551 sowie zehn Jahre später „für die verehrten 50 Exemplare seiner Praktiken und Schreibkalender [für 1561] sechs Gulden“ (ebd., Sp. 1030).
Wissenschaftshistorisch sind Hellers Kalender und Prognostiken von großem Wert, weil ihre astronomischen Daten bereits nach der neuen astronomischen Grundlage von Nicolaus Copernicus berechnet wurden. Erstmals diskutierte Heller in seiner „Practica“ für 1549 die Vorzüge der Rechnung „auß dem Copernico“ bei den Finsternissen. Richard Kremer stellte dazu fest: „Heller’s 1549 practica introduced Copernicus as a more reliable predictor of eclipses than the Alfonsine ephemerides“ (Kremer, 2006, S. 238). Heller betonte den Gebrauch der Astronomie gemäß Copernicus auch in späteren Jahrgängen. So schrieb er nach dem „Almanach“ mit den kalendariographischen Zahlen (Goldene Zahl usw.) am Schluß: „Andere bewegliche vnd vnbewegliche Fest werden ordentlich im folgenden Kalender angezeigt/ Jn welchem alle Rechnung vnn Prognostication auff waren vnd gewissen grundt der Newen vnd wolgegründten Astronomey/ Des Hochgelerten Herren Doctoris Nicolai Copernici/ Gestellet vnd mit fleis Practicirt ist/ wie folget“ (Kalender für 1555, Kalendarium, S. A1b; ähnlich schon im Kalender für 1553). Die Prognostiken nutzte Heller auch dazu, seine Ansichten zu anderen astronomischen Phänomenen zu veröffentlichen. So ergänzte er sein Prognostikum für 1557 mit der Abhandlung „Von der Erscheinung des vergangenen Cometen“ (S. B3a-E3b; das Exemplar in der ThULB Jena enthält zahlreiche Anstreichungen und Randnotizen).
Neben der Lehrtätigkeit und dem Kalenderschreiben betrieb Heller seit dem Spätsommer 1551 auch eine eigene Druckerei (Reske, 2007, S. 683; Matthäus, 1969, Sp. 1031). Hier druckte er bis 1560 seine Kalender und Praktiken, aber auch Schulbücher, Katechismen, Flugblätter, städtische und kaiserliche Mandate (eine Auflistung aller Drucke bringt Bezzel, 1992, S. 305–330). Über dieses Engagement vernachlässigte Heller seine Pflichten als Rektor, was der Rat als Anlaß nahm, ihn am 18. April 1556 vom Amt des Rektors zu entpflichten und nur als Mathematiker mit einem Jahressold von 100 Gulden und 20 Gulden Zuzahlung zum Hauszins anzustellen (Matthäus, 1969, Sp. 1033, Anm. 382). In Anerkennung seiner Leistungen wurde Heller am 22. März 1559 unentgeltlich als Bürger aufgenommen (ebd., Sp. 1034). Gleichzeitig sollte er als Historiograph den Krieg gegen Markgraf Albrecht Alcibiades in Latein beschreiben und im Gegenzug die Drucktätigkeit aufgeben. Durch diesen Auftrag stieg die jährliche Besoldung des Kalendariographen (150) und jetzt auch Historiographen (300) auf 450 Gulden (ebd., Sp. 1035, Anm. 392). Klaus Matthäus vermutet, daß die Handschrift „Historia belli Germanici Anno 1552“ (BSA Nürnberg, Rep. 52a, Nr. 76) der erste Teil des Auftragswerks aus der Feder von Joachim Heller ist (Matthäus, 1969, Sp. 1035f.). Ferner plante Heller die Publizierung astrologischer Texte, die er in der von Schöner übernommenen Bibliothek von Johannes Regiomontanus gefunden hatte. Schöner hatte sich diese Bücher vom Nürnberger Rat geliehen, der diese wiederum von Bernhard Walthers Erben abgekauft hatte (Matthäus, 1969, Sp. 1380; Kremer, 2004, S. 76f.).
Ende Mai 1563 mußte Heller mit seiner Familie innerhalb einer Woche die Stadt verlassen. Ausgangspunkt war ein Ende 1562 begonnener Streit mit Johann Müllner, Kaplan vom Neuen Spital, in dem es um unterschiedliche theologische Positionen innerhalb des protestantischen Lagers ging (ausführlich in Matthäus, 1969, Sp. 1036f.). Heller wurde vorgeworfen, er würde die Positionen des Flacianismus vertreten. Die in diesem Zusammenhang bei Heller durchgeführte Hausdurchsuchung brachten Dokumente zum Vorschein, die ihn „als bezahlten Kundschafter des Kurfürsten August I. von Sachsen“ auswiesen (Matthäus, 1969, Sp. 1037). Damit hatte Heller allen Kredit beim Nürnberger Rat verspielt und er wurde aus der Stadt verwiesen. Er begab sich daraufhin nach Eisleben und betrieb dort von 1564 bis 1567 eine neue Offizin (Reske, 2007, S. 187).
Der weitere Lebensweg von Heller ist weniger gut erforscht. Bisher unbekannt war, daß sich Heller 1570 in Erfurt aufgehalten hat. Hier schrieb er sich im Wintersemester in die Matrikel der Universität ein (Weissenborn, 1884, S. 423 „[1570] Ioachimus Hellerus mgr. Wittenbergensis 12 gr.“). Bereits 1576 war er sowohl in Leipzig als auch in Schneeberg (Reske, 2007, S. 187f.). In Leipzig schrieb er sich im Sommersemester in die Matrikel der Universität ein (Erler, 1909, Bd. 1, S. 176 „Heller, Ioach. Leucopetraeus m. Wittenberg. 10 ½ gr. i S 1577 M 124“). Die „Practica“ für 1578 unterschrieb er mit „Datum Leipzig den 26. Augusti Anno salutis 1577“ (S. A2b) und die für 1580 mit „Datum auffm Schneberge den 12. Maij/ Anno 1579“ (S. B1a). Darin teilte er auch mit, daß er sich im August 1558 in Weimar aufgehalten und dort einen Kometen beobachtet hatte (ebd., S. A4a). Heller starb vermutlich 1590 an einem nicht bekannten Ort (Matthäus, 1969, Sp. 1038).
Von Heller sind fünf verschiedene Porträts bekannt (das oben abgebildete ist auch in Matthäus, 1969, Sp. 1029; vier andere in Panzer, 1790, S. 100; vgl. Freher, 1687, S. 1455a).
Auch Heller verfaßte einen Schreibkalender. Wann er damit begann, ist nicht bekannt. Der älteste überlieferte Schreibkalender ist der für das Jahr 1553 (für den am 17. Januar 2016 gegebenen Hinweis auf das in einem Antiquariat überlieferte Exemplar danke ich Herrn Dr. Klaus Matthäus). Damit war er einer der ersten Kalendermacher, der die Idee, einen Jahreskalender in Heftform und in Quart herzustellen, verwirklichte. Klaus Matthäus hat diese Leistung Hellers zuerst anhand des Wandkalenders für 1559 (BSA Nürnberg, Rep. 507 Wandkalender, Nr. 5) und des Schreibkalenders für 1559 (GNM Nürnberg, 8° Nw 2397) erkannt und 1969 benannt (Matthäus, 1969, Sp. 998, vgl. Quellenzitat). Heute ist bekannt, daß vor Heller bereits → Dionysius Sibenburger (Kalender für 1541), → Christoph Stathmion (für 1543), → Georg Seyfridt (für 1544), → Johannes Berthold Seipel, genannt Eipelius (für 1545), → Simon Heuring (für 1548), → Johann Schröter (für 1551) und → Petrus von Probosczowitz (für 1553), und kurz nach Heller auch → Johann Hebenstreit (für 1554) und → Paul Fabricius (für 1556) Schreibkalender in Quart verfaßt haben (für den am 17. März 2015 gegebenen Hinweis auf die ersten Schreibkalender von Sibenburger und Seyfridt danke ich Herrn Dr. Klaus Matthäus).
Mit dem in Eisleben gedruckten „Allmanach“ für 1565 (bis 1567) lieferte Heller ein weiteres Beispiel für seine Experimentierfreude im Druckbereich, denn dieser Kalender ist der einzige bekannte Schreibkalender, der im Format Querquart gedruckt wurde. Die Monatsseite enthält jeweils die Spalten mit der Tageszählung und den Heiligennamen, dem Sonnen- und dem Mondlauf im Tierkreis, den Positionen aller Planeten sowie des Drachenkopfes (Knoten der Mondbahn), den Aspekten der Planeten und schließlich die Spalte mit den Mondphasen, den Erwählungen und der Witterung. Die gegenüberliegende Schreibseite ist fast unbedruckt, sie enthält nur die Tageszählung. In dem überlieferten Exemplar für 1567 ist bei jedem Monat ein Blatt eingeschossen, das dicht beschrieben ist. Das vorletzte Schmutzblatt am Ende enthält die handschriftliche Widmung „Ewer firstlichen genaden wünschett Hie mit ein glickseliches neues Jar E. f. g. vndertheniger Jost Zimermann Buchbinder“.
Aufgrund der Bedeutung der Kalenderart „Schreibkalender“ werden die überlieferten Exemplare von Hellers Schreibkalendern hier einzeln aufgeführt, ebenso die Praktiken, die in der Folgezeit einem jeden Schreibkalender als zweiten Teil mitgegeben wurden. Das hier gegebene Verzeichnis erweitert die Bibliographie bei Bezzel, 1992, in der z. B. die Praktik für 1580 als letztes Werk Hellers angeführt wird, nicht aber der Schreibkalender für 1581, von dem die vollständige Titelei hier genannt sei (mit Zeilenumbruch |): „Schreib Calender | Auff das Jar Jhesu Christi/ | vnsers einigen Erlösers vnd | Seligmachers Ge= | burt: | M. D. LXXXI. | Von newen Practicirt vnd Ge= | stellt Durch M. Joachim Heller | von Weissenfels/ | Astronomum. | Gedruckt zu Erfurdt/ Durch Johann | Beck/ Jn verlegung Nickel Nerlich | Formschneider/ etc. | Mit Key. freyheit bey peen 8. Marck | Lötiges Goldes nicht nach zu drucken.“
Für 1552 druckte Heller selbst auch eine „Practica“ im kleinen Format 16°. Für 1558 verfaßte Heller sowohl eine „Practica“ als auch ein „Prognosticon“, deren Inhalte noch nicht miteinander verglichen wurden. Für 1564 ließ Heller eine „Practica“ auch von Nicolaus Schreiber in Köln drucken. Nicht bekannt ist, ob damit auch ein Kalenderdruck in Köln verbunden war.

Schreibkalender:
1553: Schreib Kalender, 4°, Druck Hans Daubmann, Nürnberg (Dartmouth College Hanover (NH), Rauner Rare Book AY851.Z7 1552; 2016 angekauft vom Buch- und Kunstantiquariat Reiss & Sohn, Königstein im Taunus)
1555: Almanach oder Schreibkalender, 4°, Druck [Joachim Heller, Nürnberg] (ThHSA Weimar, GHA A: I, Nr. 1; dieses Exemplar enthält handschriftliche Eintragungen des Herzogs Johann Friedrich des Mittleren)
1557: Schreybkalender, 4°, Druck Joachim Heller, Nürnberg (DBSM Leipzig, III 69, 33)
1559: Schreibkalender, 4°, Druck Joachim Heller, Nürnberg (BGNM Nürnberg, 8° Nw 2397)
1561: [Schreibkalender], 4°, Fragment, [Druck Valentin Geißler, Nürnberg] (SächsHSA Dresden, Bestand 13540, Nr. 247, Bl. 16)
1563: Schreybkalender, 4°, Druck Valentin Geißler, Nürnberg (SächsHSA Dresden, Bestand 13540, Nr. 247, Bl. 41)
1564: Schreibkalender, 4°, Druck Valentin Geißler, Nürnberg (SächsHSA Dresden, Bestand 13540, Nr. 247, Bl. 55)
1565: Schreibkalender, 4°, Druck Joachim Heller, Eisleben (GNM Nürnberg, 8° Nw 2401, Titelblatt abgebildet bei Bezzel, 1992, S. 303)
1567: Schreibkalender, 8°, Druck Joachim Heller, Eisleben (StA Wertheim, G-Rep. 107, Nr. 3)
1567: Allmanach/ oder Ephemeris, Quer-4°, Druck Joachim Heller, Eisleben (BP Rom, Mikrofiche U 1 und F 2657)
1581: Schreib Calender, 4°, Druck Johann Beck, Erfurt, Verlag Nicolaus Nerlich I., Leipzig (HAAB Weimar, ZA 2248/16).

Praktik bzw. Prognostikum:
1548: Practica, 4°, Druck Johann vom Berg und Ulrich Neuber, Nürnberg (HAB Wolfenbüttel: 42.5 Astron. (16); BN Paris, Rés. V. 1175)
1549: Practica, 4°, Druck Johann vom Berg und Ulrich Neuber, Nürnberg (HAB Wolfenbüttel: 42.5 Astron. (13); BGNM Nürnberg, 8° Nw 2889; BN Paris, Rés. V. 1176)
1550: Practica, 4°, Druck Johann vom Berg und Ulrich Neuber, Nürnberg (BN Paris, Rés. V. 1177)
1551: Practica, 4°, Druck Johann vom Berg und Ulrich Neuber, Nürnberg (HAB Wolfenbüttel: 42.5 Astron. (5); BN Paris, Rés. p. V. 171)
1552: Practica, 4°, Druck Joachim Heller, Nürnberg (HAB Wolfenbüttel, A: 42.5 Astron. (14); UB Frankfurt/Main, Flugschr. G. Freytag 102)
1552: Practica, 16°, Fragment, Druck Joachim Heller, Nürnberg (BSA Nürnberg, Rep. 129, Nr. 248/6)
1553: Practica, 4°, Druck Joachim Heller, Nürnberg (HAB Wolfenbüttel, A: 42.5 Astron. (1); SBPK Berlin, 8“(4“)@Jy 3268, gegenwärtig RSB Moskau)
1554: Practica, 4°, Druck Joachim Heller, Nürnberg (HAB Wolfenbüttel, A: 42.5 Astron. (12); UB Kiel, Cb 6865; StB Aachen, 1966, fol. 33)
1555: Practica, 4°, Druck Joachim Heller, Nürnberg (SB Regensburg, 999/Philos. 3113a; ThULB Jena, 4 Bud. th. 160 (23); StB Aachen, 1966, fol. 33; BN Paris, Rés. p. V 172)
1556: Practica, 4°, Druck Joachim Heller, Nürnberg (SLUB Dresden, Astr. 518 s; BN Paris, Rés. p. V 173)
1557: Practica, 4°, Druck Joachim Heller, Nürnberg (HAB Wolfenbüttel, A: 42.5 Astron. (20) und S: Alv. Mh 192 (2); FB Gotha, Math 4° 00089 (09); ThULB Jena, 4 Bud. th. 160 (26); StB Aachen, 1966, fol. 33)
1558: Practica, 4°, Druck Joachim Heller, Nürnberg (HAB Wolfenbüttel, H: K 348.4° Helmst. (6))
1558: Prognosticon, 4°, Druck Joachim Heller, Nürnberg (BSB München, Phys. m. 443 t; SLUB Dresden, Astr. 518 s)
1559: Practica, 4°, Druck Joachim Heller, Nürnberg (BSB München, Res/4 Astr. p. 528,11; SLUB Dresden, Astr. 518 s; StB Aachen, 1966, fol. 33; HAB Wolfenbüttel, K 348. 4° Helmst. (6))
1560: Practica, 4°, Druck Valentin Geißler, Nürnberg (SLUB Dresden, Astr. 518 s; HAB Wolfenbüttel, 54.3 Astron. (4); StB Aachen, 1966, fol. 33)
1561: Practica, 4°, Druck Valentin Geißler und Jeremias Portenbach, Nürnberg (SLUB Dresden, Astr. 518 s; StB Aachen, 1966, fol. 33; HAB Wolfenbüttel, 54.3 Astron (8))
1562: Practica, 4°, Druck Valentin Geißler, Nürnberg (HAB Wolfenbüttel, A: 50.1 Astron (20) und Alvensleben Mh 192 (13); ULB Halle, Alv. Mh 192 (13); BSB München, Res/4 Astr. p. 528,14; StB Nürnberg, Amb. C. 1; StB Aachen, 1966, fol. 33)
1563: Practica, 4°, Druck Valentin Geißler, Nürnberg (ThULB Jena, 4 Diss. philos. 3 (31); StB Aachen, 1966, fol. 33)
1564: Practica, 4°, Druck Valentin Geißler, Nürnberg (HAB Wolfenbüttel, S: Alv. Ng 182 (17); ULB Halle, Alv. Ng 182 (17); BSB München, Res/4 Astr. p. 513,11; RSB Zwickau, IX.VI.6; BN Paris, Rés. p. V. 25)
1564: Practica, 4°, Druck Nicolaus Schreiber, Köln (StB Aachen, 1966, fol. 33)
1565: Prognosticon, 4°, Druck Joachim Heller, Eisleben (SLUB Dresden, Chron. 691)
1578: Practica, 4°, Druck Nicolaus Nerlich I., Leipzig (BSB München, Astr. p. 209 b; BP Rom, Mikrofiche E 452; StB Aachen, 1966, fol. 33)
1580: Practica, 4°, Druck Nicolaus Nerlich I., Leipzig (MB Halle, R 3.64 (27); SBPK Berlin, 4“@Ok 3366; BSB München, Res/4 Astr. p. 514,30; BP Rom, Mikrofiche F 3779)

Titel:
(1) 1548–1560: Almanach, Einblattdruck, Format 2°.
(2) 1560–1562: Almanach, Einblattdruck, Format 2°.
(3) 1553–1581: Schreib Kalender (Schreybkalender, Schreibkalender), Format 4°.
(4) 1565–1567: Allmanach/ oder Ephemeris, Format Quer-4°.
Druck und Verlag:
(1) 1548–1551: Johann von Berg und Ulrich Neuber, 1552: Joachim Heller, Nürnberg, 1553: Hans Daubmann, Nürnberg, 1554–1559: Joachim Heller, Nürnberg, 1560: Valentin Geißler, Nürnberg.
(2) 1560–1562: Jacob Soter d. J., Köln.
(3) 1553: Hans Daubmann, Nürnberg, 1554–1559: Joachim Heller, Nürnberg, 1560–1564: Valentin Geißler, Nürnberg, 1565–1567[?]: Joachim Heller, Eisleben, [1568?]–1580: Nicolaus Nerlich I., Leipzig, 1581: Druck Johann Beck, Erfurt, Verlag Nicolaus Nerlich I., Leipzig.
(4) 1565–1567: Joachim Heller, Eisleben.
Nachweis:
Matthäus, 1969, Sp. 1352. VD16. ZKAAD, 1987–1993, Teil IV, S. 310, Nr. 3812 (Prognostikum für 1555) und passim. Zinner, 1941/64, S. 208, Nr. 1913 (Prognostikum für 1547) und passim. Bezzel, 1992, S. 305, Nr. 1 und passim. VD16. CERL. Messekatalog der 55. Stuttgarter Antiquariatsmesse, online.
Online:
(3) 1548 Prognostikum, 1555 Prognostikum, 1558 Prognostikum, 1559 Prognostikum, 1562 Prognostikum, 1564 Prognostikum und dasselbe, 1578 Prognostikum, 1580 Prognostikum [13.01.2016].
Andere Drucke (Auswahl):
Vgl. die Aufstellung aller Titel in Bezzel, 1992, S. 305–330.
(1) De Elementis Et Orbibvs Coelestibvs, Liber Antiqvvs Ac eruditus Messahalae laudatissimi inter Arabes Astrologi. […] publicorum studiorum utilitati, dicauit Ioachimus Hellerus apud inclytam Germaniae Noribergam Mathematum Professor. Nürnberg Johannes Montanus und Ulrich Neuber 1549. BSB München, 4 Astr. u. 103. Online [13.01.2016].
Literatur (Auswahl):
Irmgard Bezzel: Joachim Heller (ca. 1520–1580) als Drucker in Nürnberg und Eisleben. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens, Bd. 37 (1992), S. 295–330.
Franz Krautwurst: Joachim Heller als Musiker. In: Heinrich Hüschen, Dietz-Rüdiger Moser (Hrsg.): Convivium musicorum. Festschrift Wolfgang Boetticher. Berlin 1974, S. 151–162.
Klaus Matthäus: Zur Geschichte des Nürnberger Kalenderwesens. Die Entwicklung der in Nürnberg gedruckten Jahreskalender in Buchform. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens, Frankfurt am Main 1969, Bd. IX, Sp. 967–1396. Zu Joachim Heller: Sp. 1025–1038.
Quellenzitat:
„Ein findiger Drucker kam damals [Mitte des 16. Jahrhunderts] auf die Idee, die Druckformen, die er für den gebräuchlichen Wandkalender gesetzt hatte, noch einmal zu verwenden. Der Wandkalender bestand gewöhnlich aus zwei aneinander geklebten Bogen. Durch den Rot- und Schwarzdruck erforderte jeder Bogen zwei Druckformen. Es bedeutete nun keine Schwierigkeiten, die Druckblöcke der Monatskolonnen so zu umbrechen und in eine neue Druckform anzuordnen, daß die ausgedruckten Kalenderbogen zu einem Quartheft zusammengefaltet werden konnten. Ein handlicher Jahreskalender war damit geschaffen. Der Vergleich des erhaltenen Wandkalenders des Nürnberger Astronomen Joachim Heller für 1559 mit dessen Quartkalender für das gleiche Jahr bestätigt diese Erklärung. Das Kalendarium wurde nämlich für beide Kalenderausgaben von ein und derselben Druckform gedruckt. Beide Ausgaben unterscheiden sich nur dadurch, daß die Spalte mit den Holzschnitten zu den Sonntagsevangelien beim Wandkalender links und beim Quartkalender rechts vom Monatskalendarium steht.“ (Matthäus, 1969, Sp. 998f.)

Erstellt: 15.01.2016
Letzte Aktualisierung vor 20.01.2020: 25.02.2019
Letzte Aktualisierung nach 20.01.2020: 22.02.2024

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