„Albertus Linemannus Math. Prof. Publ. auf der Universität K.“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1642)
* 11.3.1603 Fischhausen/Preußen, † 8.12.1653 Königsberg/Preußen
Kalender seit 1636, erschienen bis 1655
Übernommene Reihe: → Strauss, Johann
Albert Linemann wurde am 11. März 1603 in Fischhausen in Preußen als Sohn eines Schusters und Kirchenvorstehers geboren (Buck, 1764, S. 66). Sein Vater hieß wie er Albert (Altpreußische Biographie, 1941, Bd. 1, S. 305). Der junge Linemann besuchte die Domschule in Königsberg und verdiente sich seinen Unterhalt durch Dienstleistungen bei verschiedenen Herren, z. B. bei einem Magister Moller (siehe den Matrikeleintrag von 1620). Durch seinen Fleiß und sein Können „nahm er den damahligen Rectorem der Cathedral=Schule Licent. Joh. Raici dergestalt ein, daß er ihn nach absolvirten Schuljahren mit einem rühmlichen und seinen Umständen vortheilhaften Zeugniß auf die Akademie schickte“ (Buck, 1764, S. 67). In die Matrikel der Königsberger Universität schrieb sich Linemann am 13. Juni 1620 als einer von vier „minorennes“ ein (Erler, 1910, Bd. 1, S. 250 „[1620. 13. Junij.] Albertus Lineman, Fischusianus Borussus, famulus M. Molleri“). Eine zweite Immatrikulation mit Vereidigung erfolgte am 30. April 1625 (ebd., Bd. 1, S. 288 „[1625.] 30. Aprilis. Albertus Linemannus, Fischausiensis Borussus, iur. gr. 18 ß 1 ½“). Er studierte zunächst Theologie und legte am 30. März 1629 als Respondent eine theologische Disputation „de prophetica mysterii incarnationis Filii Dei promissione facta Achazo Esa. VII. 14“ ab (Buck, 1764, S. 68). Danach studierte er Mathematik und hörte vor allem die Vorlesungen des Professors Johann Strauss. Nachdem Strauss gestorben war, wurde Linemann 1630 auf dessen Lehrstuhl berufen. Als berufener Professor reiste er nach Holland, besah sich die Städte (z. B. Leiden) und Festungen. Am 22. Dezember 1631 schrieb er sich in die Matrikel der Universität in Leiden ein (Du Rieu, 1875, Sp. 240 „[1631.] Dec. 22. Albertus Linemanus Prusso-Fussosinus. 24, Mat.“), später hielt er dort die öffentliche Disputation „de scintillatione stellarum“ (Buck, 1764, S. 68). Aus Leiden schrieb er 1632/33 fünf Briefe an den Rektor und Senat der Königsberger Universität sowie einen an Christian Ohm und einen an Georg Loth (überliefert in BPAN Kórnik, BK 11171, für den am 7. Januar 2019 gegebenen Hinweis auf diese Briefe danke ich Dr. Ulrich Schlegelmilch, Würzburg; vgl. „Frühneuzeitliche Ärztebriefe“, Datenbank „Linemann“). In Abwesenheit wurde Linemann am 20. April 1634 zum Magister der Philosophie promoviert (Buck, 1764, S. 69). Nachdem er nach Königsberg zurückgekehrt war, schrieb er sich am 17. Juli 1634 erneut in die Matrikel der Universität ein (Erler, 1910, Bd. 1, S. 353 „[1634.] 17. Julij. Dns. M. Albertus Linemannus, Fischusio-Borussus, designatus Mathematices Professor, repetiit ius scholasticum“) und hielt am 8. September 1634 die Pro-loco-Vorlesung (anderer Druck, Titel 3).
1635 heiratete Linemann Anna Gericke (Altpreußische Biographie, 1941, Bd. 1, S. 305). Am 11. August 1636 wurde der erste Sohn Albert geboren (dieser starb am 18. September 1670, damals lebte die Mutter noch, siehe Roeling, 1670, Titelblatt). Aus der Ehe gingen mindestens vier Kinder hervor: neben Albert noch die Söhne Michael und Reinhold. Alle drei wurden am 26. Februar 1643 in die Matrikel der Königsberger Universität eingeschrieben (Erler, 1910, Bd. 1, S. 453 „fratres, Clarissimi Dni. Professoris et collegae filij“). Später wurden Albert und Michael gleichzeitig im September 1657 an der Universität in Rostock immatrikuliert (Hofmeister, 1889, Bd. 3, S. 197). Albert studierte wieder in Königsberg seit dem 9. November 1658 (Erler, 1910, Bd. 2, S. 10) und Michael seit dem 28. August 1662 (Erler, 1910, Bd. 2, S. 28). Die einzige Tochter starb 1654 kurz nach dem Tod des Vaters (Buck, 1764, S. 71).
Eine Einladungsschrift vom 13. Oktober 1641 weist aus, daß Albert Linemann „auf Churfürstlichen Befehl in deutscher Sprache“ das Feldmessen und den niederländischen Festungsbau lehrte, „wovon ein geschriebenes Collegium unter dem Titul: Tractat vom Feldmessen“ in der Königsberger Stadtbibliothek aufbewahrt wurde (Buck, 1764, S. 71; vgl. Lawrynowicz, 1999, S. 98). Heute befindet sich diese Handschrift in der Russischen Staatsbibliothek Moskau (Fonds 943, Nr. 26 (olim StB Königsberg, S 89.2°), siehe Barow-V., 2016, S. 69). Nach Linemanns Tod wurde dieses Manuskript publiziert (anderer Druck, Titel 31).
1644 veröffentlichte Linemann eine Sammlung astronomischer Beobachtungen, die er seit 1635 angestellt hat (anderer Druck, Titel 17). Dabei führte er auch die Beobachtungen in anderen Städten (z. B. Danzig, Stettin, Amsterdam, Prag) an. Von der Korrespondenz haben sich 31 Briefe an bzw. von Johannes Hevelius in Danzig aus dem Zeitraum von 1643 bis 1653 erhalten (Herbst/Keyes, 2014, S. 297 und passim). Von Linemann sind zahlreiche Disputationen überliefert, die wissenschaftshistorisch noch nicht analysiert worden sind. Unter den Respondenten ist → Andreas Concius hervorzuheben (vgl. anderer Druck, Titel 22), der Linemanns Kalenderreihe fortführte. 1642, 1650 und 1651 war Linemann Rektor der Universität. Am ersten Todestag (8. Dezember 1654) hielt Valentin Thilo, mit dem Linemann zeitlebens befreundet war und mit dem er in Holland die Stube geteilt hatte (Buck, 1764, S. 71), eine Lobrede auf Linemann (Thilo, 1654).
Albert Linemann begann 1635 mit dem Schreiben der Kalender (für 1636). Zwar sind von den ersten sechs Jahrgängen keine Exemplare überliefert, doch läßt die durch die Witwe posthum veröffentlichte Sammlung der in den zweiten Teilen der Kalender gestellten und beantworteten Fragen aus verschiedenen Wissensgebieten keinen Zweifel an dem Beginn der Tätigkeit als Kalendermacher (vgl. Linemann, 1654). Mit dem Einflechten von allgemein interessierenden Fragen und ihren Antworten folgte Linemann den Beispielen der Danziger Kalendermacher → Peter Crüger und → Lorenz Eichstädt (vgl. → Andreas Marquard, der sich in diesem Punkt auch auf Linemann bezog). Neben diesen Fragen, „so den Liebhabern der Natur zugefallen“ erörtet wurden (Kalender für 1643, zweiter Teil, S. E4a), legte Linemann viel Wert auf die ausführliche astronomische Darstellung der Finsternisse, die er nach den Werken von → Johannes Kepler, Philipp Lansberg und Lorenz Eichstädt berechnete und die Werte miteinander verglich. Zur damals noch üblichen astrologischen Deutung der Finsternisse zeichnete sich bei ihm das Entstehen einer kritischen Haltung ab, denn schon in dem frühen Kalender für 1643 riet er dem Leser bezüglich der Wirkungen von Finsternissen: „aber hie bitte ich man glaube hierinnen nicht gar zu viel/ denn mir zweiffelt nicht/ es sey allhie eine Nebenspatzirung bey der Warheit“ (Kalender für 1643, zweiter Teil, S. G2b). Die kritische Haltung zur Astrologie durchzog sämtliche Kalender und häufig bezeichnete er die darauf gegründeten Mutmaßungen als „arabische Grillen“ oder „arabische Zeitungen“ (vgl. Quellenzitate 1 und 2). Am eindringlichsten waren hier seine Bemerkungen anläßlich der Sonnenfinsternis am 2./12. August 1654. Die damals von anderen Kalendermachern und Flugblattschreibern verkündeten großen Veränderungen bis hin zum Bevorstehen des Jüngsten Gerichts betrachtete er als „Phantasey“, die aus „dem Astrologischen Wahn“ entsprungen sei (Quellenzitat 3; vgl. Herbst, 2010a, S. 68). Linemann hat mit seinen astrologiekritischen Äußerungen in den Schreibkalendern entscheidend dazu beigetragen, daß in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts frühaufklärerische Gedanken auch bei den Kalendermachern und in den Schreibkalendern fußfassen konnten (vgl. neben Andreas Concius auch → Christoph Richter, → Gottfried Kirch, → Christian Grüneberg, → Johann Christoph Sturm).
Titel:
1636–1655: SchreibCalender [in Nachfolge von Johann Strauss].
Druck und Verlag:
1636–1641: ?, 1642–[1646?]: Andreas Hünefeld, Danzig, 1647[?]–[1651?], Pascha Mense, Königsberg, 1652[?]–[1654?]: Achatz Corell d. Ä., Elbing, 1655[?]:Pascha Mense, Königsberg.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 186 (hier noch keine überlieferten Exemplare genannt). Ergänzung: BPAN Gdańsk, Ta 6924.8° (die einzigen überlieferten Exemplare für 1642–1645, 1647, 1648, 1652, 1653, 1655 – gesehen am 28.6.2010). VD17. CERL.
Andere Drucke:
(1) (Disputation) Levin Pouchenius (Praeses), Albert Linemann (Respondent): Disputation de prophetica mysterii incarnationis Filii Dei promissione facta Achazo Esa. VII. 14. 30. März 1629. Königsberg. Zitiert nach Buck, 1764, S. 68.
(2) (Disputation) Albert Linemann: Disptation de scintillatione stellarum. Leiden. Zitiert nach Buck, 1764, S. 68.
(3) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Albert Kieper (Respondent): Disputatio Inauguralis Mathematica De Refractionibvs Uranicis […] Pro Loco in Profeßione Mathematicâ Ordinario obtinendo, Publicae Censurae subijcit M. Albertus Linemannus Prusso-Fischhusinus […]. 8. September 1634. Königsberg. HAB Wolfenbüttel, Xb 5284. Online [28.09.2016].
(4) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Reinhold Nauwerck (Respondent): Disputatio Theorematica Astrvens Motvm Divrnvm Telluri Vendicandvm Esse […]. 5. Mai 1635. Königsberg. BSB München, 4 Diss. 3367,13. Online [28.09.2016].
(5)(Disputation) Albert Linemann (Praeses), ? (Respondent): Disputationem ordinariam continentem controversias physico-mathematicas. 26. September 1636. Königsberg. Zitiert nach Buck, 1764, S. 69, Nr. 2.
(6) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Albert Kieper (Respondent): Disputatio Theorematica I. Inquirens Cometarum Aetheriorum Naturam. 5. Oktober 1635. Königsberg. ULB Halle, Königsberg, Diss. 1610-70 (3). Online [28.09.2016].
(7) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Albert Kieper (Respondent): Disputatio Theorematica II. Inquirens Cometarvm Aetheriorum Naturam […]. 11. Oktober 1635. Königsberg. ULB Halle, Königsberg, Diss. 1610-70 (4). Online [28.09.2016].
(8) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Henning Hornung (Respondent): Disputatio Theorematica inquirens in Iridis Seu Arcvs Coelestis Naturam […]. 17. Juli 1637. Königsberg. ULB Halle, Königsberg, Diss. 1610-70 (5). Online [28.09.2016].
(9)(Disputation) Albert Linemann (Praeses), ? (Respondent): Disputationem de mundo. 17. Juli [?] 1637. Königsberg. Zitiert nach Buck, 1764, S. 70, Nr. 5.
(10)(Disputation) Albert Linemann (Praeses), ? (Respondent): Disputationem de rerum naturalium primordiis. 20. Dezember 1638. Königsberg. Zitiert nach Buck, 1764, S. 70, Nr. 7.
(11) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Christoph Unger (Respondent): Dispvtatio Ordinaria Optica […]. 2. September 1639. Königsberg. ULB Halle, Königsberg, Diss. 1610-70 (12). Online [28.09.2016].
(12)(Disputation) Albert Linemann (Praeses), ? (Respondent): Disputationem de meteoris ignitis. 31. März 1640. Königsberg. Zitiert nach Buck, 1764, S. 70, Nr. 8.
(13) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Benjamin Kruse (Respondent): Exercitatio Philosophica Visionis Natvram physicis & opticis rationibus explicatam […]. 20. September (XII. Calend. Okt.) 1642. Königsberg. ULB Halle, Königsberg, Diss. 1610-70 (17). Online [28.09.2016].
(14)(Disputation) Albert Linemann (Praeses), ? (Respondent): Disputationem psychologicam, juxta sententiam methodumque Aristotelis χαδόλγ sive universaliter de omni parte animae disquirentem. 27. November 1642. Zitiert nach Buck, 1764, S. 70, Nr. 10.
(15) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Christoph Unger (Respondent): De Mathematicarum Disciplinvm Natura. Dispvtatio […]. 12. Dezember 1642. Königsberg. ULB Halle, Königsberg, Diss. 1610-70 (18). Online [28.09.2016].
(16) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Caspar Devitius (Respondent): Positiones Opticae de quibus Secundum Numinis Divini auxilium […]. 5. Juni 1643. Königsberg. ULB Halle, Königsberg, Diss. 1610-70 (20). Online [28.09.2016].
(17) Memoria Secularis Acad: Mathematica Sapienti Ac Serae Posteritati Sacra M. DC. XLIV. Königsberg 1644. SUB Göttingen, 8 MATH I, 3933:1 (18a) RARA. Online [28.09.2016].
(18) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Gottfried Lanckisch (Respondent): Dispvtatio Physico-Astronomica De Sole […]. 7. Juli 1645. Königsberg. SUB Göttingen, 8 MATH I, 3933:1 (18b) RARA. Online [28.09.2016].
(19) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Jacob Corvinus (Respondent): Positiones Miscellaneae Ex Universa Philosophia […]. 9. März 1646. Königsberg. ULB Halle, Königsberg, Diss. 1610-70 (28). Online [28.09.2016].
(20) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Wilhelm-Johann Lüdemann (Respondent): Veritas Fati Astrologici quam Annuente illo siderum magno conditore ac moderatore, Fatorumque Rectore, summo Deo […]. 12. Juli 1647. ULB Halle, Königsberg, Diss. 1610-70 (29), online [28.09.2016]. Und in anderer Bibliothek.
(21) (Gelegenheitsschrift: Einladung) Amplissimae Facvltatis Philosophicae In Academiâ Regiomontanâ Decanvs M. Albertus Linemannvs, Mathematum Professor Publicus Industrios Sapientiae ac Prudentiae humanae Cvltores Ad Svpremos Honores In Philosophiâ debitè suscipiendos amicè invitat. Königsberg 1647. SUB Göttingen, 8 PHYS MATH I, 6705:10 (5a). Online [28.09.2016].
(22) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Andreas Concius (Respondent): Exercitatio Physico-Optica De Iride […]. 22. Januar 1649. Königsberg. SLUB Dresden, Meteor. 399,5. Online [28.09.2016].
(23) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Martin Silvester Grabe (Respondent): De Elementis In Specie Dispvtatio Natvralis, Quam Annuente Naturae Naturantis gratiâ […]. Mai 1649. Königsberg. UB Erlangen, H00/DISS.A.S 1130. Online [28.09.2016].
(24) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Jacob Sahme (Respondent): Dispvtatio Optico-Physica De Visionis Modo […]. Juni 1649. Königsberg. ULB Halle, Königsberg, Diss. 1610-70 (31). Online [28.09.2016].
(25) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Georg Funck (Respondent): Mathematicarum Assertionvm Pentas Prior, Quam Divino Prosperante Numine, In Celebri Patrio Athenaeo […]. 18. September 1649. Königsberg. SUB Göttingen, 8 MATH I, 3933:1 (17a) RARA. Online [28.09.2016].
(26) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Georg Funck (Respondent): Mathematicarum Assertionvm Pentas Prior, Quam Divino Prosperante Numine, In Celebri Patrio Athenaeo […]. 2. April 1650. Königsberg. SUB Göttingen, 8 MATH I, 3933:1 (17b) RARA. Online [28.09.2016].
(27) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Johannes Placentinus (Respondent): Dispvtatio Physico-Astronomica De Luna […]. September 1650. Königsberg. ULB Halle, Königsberg, Diss. 1610-70 (32). Online [28.09.2016].
(28) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Friedrich Libeck (Respondent): Disputatio Physica De Igne Elementari […]. 25. August 1651. Königsberg. SUB Göttingen, 8 DISS PHIL COLL MAX 39 (11). Online [28.09.2016].
(29) (Disputation) Albert Linemann (Praeses), Conrad Olde (Respondent): Dissertatio Philosophica De Natvra Elementari Corporvm […]. 1651. Königsberg. SLUB Dresden, Physica. 271,55. Online [28.09.2016].
(30) Erster Cometischer Sendebrieff Von des Cometen Welcher am Ende des 1652sten Jahres nach Christi Geburt zu Königsberg gesehen […]. Königsberg 1653. HAB Wolfenbüttel, Xb 10376.
(31) Anleitung zur Niederländischen Fortification vnd Darzu nothwendig vorher gehenden Wissenschafften. Tübingen 1654. SUB Göttingen, 8 ARS MIL 512/55, online [28.09.2016]. Und in anderer Bibliothek. Vgl. „Manuductio ad fortificationem belgicam“, so in Buck, 1764, S. 71.
(32) Deliciae Calendariographicae Das ist/ Die Sinnreichsten und allerkünstlichsten Fragen und Antwort Darinnen die Edelsten Geheimnüsse der Physic, Astronomi, Astrologi, Geographi. &c. &c. Bester Massen/ Gelehrten und Ungelehrten zum Besten/ anmutig und verständlich/ außgeführet und verabscheidet werden/ aus den Jährlichen Calender=Arbeiten Des Weyland Hochgelahrten/ Weitberühmten Hrn. M. Alberti Linemanni Fischusio-Borussi, Mathematum P. P. bey der Löblichen Königsb. Academi Dem Kunstliebenden Leser zum ergetzlichen Nutzen/ zusammen getragen. Königsberg 1654. SBPK Berlin, Mv 7516, online [28.09.2016]. Und in anderen Bibliotheken.
Literatur:
Valentin Thilo: Laudatie funebris amplissimi excellentissimi clarissimi viri Dom. M. Alberti Linemanni, mathematum professoris publici ordinariii, mathematicorum nostro tempore principis acerbissima morte anno MDCLIII. viii. Dec. suis, academiae bonisque omnibus substracti, anniversario mortis die MDCLIV. proposita a Valent. Thilone. Orat. P. P. S. R. facultatis philosophiae nunc Decano. Zitiert nach Buck, 1764, S. 72.
Friedrich Johann Buck: Lebens=Beschreibungen derer verstorbenen Preußischen Mathematiker überhaupt und des vor mehr denn hundert Jahren verstorbenen großen Preußischen Mathematikers P. Christian Otters insbesondere in zwey Abtheilungen glaubwürdig zum Druck befördert. Königsberg, Leipzig 1764, S. 66–72.
Quellenzitate:
(1) „Von zufälligen dingen dieses Jahres/ so vns meistentheils das Thema revolutionis zusaget. […] nach dem Sinn Messahalah, Albohazenhaly vnd Bonnati die bedeutung des Thematis mundani seu Revolutionis anuae: Ich bitte aber zugut zuhalten/ dafern es nicht/ wie es vorgeschrieben/ zutrifft/ denn in diesem die Arabische grillen bey mir wenig glaubens gewinnen/ […]“ (Albert Linemann: SchreibCalender für 1643, zweiter Teil, S. G2b).
(2) „WEil ich vernehme/ daß meine Ordnung des Prognostici bißhero dem werthen Läsern nicht mißgefallen/ als werde ich auß solcher Vrsache auff andere außwertige Gedancken nicht gerathen; Das mercke ich zwar/ daß einem vnd dem andern an meinen Calendern nicht gefalle/ daß ich soviel Worte von den Arabischen Avisen/ auß denen Arabischen vnd Aegyptischen Grillhausen mache. Ohn allein es wollen die jenige meine werthe Freunde allezeit im frischen Gedächtnis fest halten/ daß ich dieselbigen Grillen dafür halte/ worfür sie zu halten seyn. Denen Liebhabern dennoch zugefallen werde ich auch selbige Grillen=Zeitung continuiren, da ich abermal bitte/ man wolle sie für Astrologische vnd Arabische Zeitungen halten.“ (Albert Linemann: SchreibCalender für 1655, zweiter Teil, S. E3b).
(3) „Was auch betriffte die Phantasey/ als das ein groß Wunder sey bey dieser Sonnen Finsterniß zu erwarten/ ja das deßwegen der Jüngste Tag vorzusagen sey; weil nemblich selbige sich begebe zu dieser Zeit/ welcherley nicht von anbegin der Weld/ auch nicht biß zu Ende derselben möge erfahren werden/ lache ich solches/ und sage erstlich in gemein/ [es ist astronomisch selbstverständlich, daß niemals zwei Finsternisse mit absolut identischen Begleiterscheinungen stattfinden. …] Die Avisen aber/ welche Herrn Argelo und Hiebnero zugeschrieben werden/ halte ich/ das sie von einem Apocaliptischen Zeiten= richtern herrühren &c.
Hierauff wolle der geneigte Leser vernehmen/ was von der grossen Finsterniß die Araber prognosticiren möchten: Wie werhafftig aber bey dieser Finsternissen sich verhält die zarte Stern=Kunst/ so Eitel=meinig ist die Wahnsinnige Astrologia/ vermöge welcher die Araber sprechen; [… Es folgen die Mutmaßungen. …] Insumma/ es wil nach dem Astrologischen Wahn sehr unruhig zugehen/ so weit die Finsterniß sol gesehen werden; […] Aber genug nach der Araber Grillen gelermet. ENDE.“ (Albert Linemann: SchreibCalender für 1654, zweiter Teil, zitiert nach Linemann, 1654, S. Ccc3b–4b).
Erstellt: 28.09.2016
Letzte Aktualisierung: 08.01.2019