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Crüger, Peter

„M. Petrus Krüger/ Der Königlichen Stadt Dantzig Mathematicus“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1609)
* 20.10.1580 Königsberg, † 6.6.1639 Danzig
Kalender seit 1609, verfaßt bis 1640

Peter Crüger (Krüger) wurde am 20. Oktober 1580 in Königsberg als Sohn von Wilhelm Krüger (gest. 1583), Diakon an der Pfarrkirche in der Alten Stadt, und Dorothea (gest. 1586), Tochter des Bürgermeisters Ambrosius Werner in „Dringfort in Preussen“, geboren (Dilger, 1639, S. 19). Nachdem seine Eltern früh verstorben waren, wuchs er bis zu seinem elften Lebensjahr beim Großvater in Dringfort auf. Danach wurde er wieder nach Königsberg geschickt, wo er von dem Kapellmeister Johannes Eccardus aufgezogen wurde und in der fürstlichen Kapelle sang (ebd.). Am 23. Oktober 1591 wurde Crüger noch als Kind in die Matrikel der Universität in Königsberg eingeschrieben (Erler, 1910, Bd. 1, S. 111 „23. Octobris [1591] Petrus Kruger, Regiomontanus Borussus 10 gr.“). Vermutlich wird er als 18jähriger 1598 mit dem Studium begonnen haben. Im Jahr 1603 wurde er mit zwei Adligen nach Danzig geschickt, wo er am Akademischen Gymnasium studierte (Dilger, 1639, S. 19). Im Herbst 1605 zog er auf die Universitäten nach Deutschland, zunächst nach Leipzig (Erler, 1909, Bd. 1, S. 246 „Krüger Pe. Regiomontan. 12 gr. i W. 1605 P 5“). Am 30. August 1606 disputierte Crüger an der Universität in Leipzig (anderer Druck, Titel 1) und am 19. September desselben Jahres in Wittenberg (anderer Druck, Titel 2). In Wittenberg erwarb er den Magistergrad (Dilger, 1639, S. 20). 1607 disputierte er erneut an der Leipziger Universität über „tetragonismo circuli per lineas“ (Buck, 1764, S. 55; vgl. anderer Druck, Titel 3) und wurde anschließend als Professor der Mathematik und Posesie an das Gymnasium in Danzig berufen. Dort lehrte er bis zu seinem Tod am 6. Juni 1639. Unter seinen Schülern befand sich auch → Johann Strauss aus Königsberg. Als seine bedeutendsten Schüler gelten der Dichter Andreas Gryphius (1616–1664), der auf Crüger ein Sonett verfaßte (Gryphius, 1963, Bd. 1, S. 13, 41f. [11.01.2018]), und der Astronom Johannes Hevelius (1611–1687). Neben dem Briefwechsel mit Hevelius (vgl. Herbst/Keyes, 2014, S. 294–297) ist auch ein Briefwechsel mit → Johannes Kepler (vgl. KGW, Bände 16 bis 18) überliefert.
Peter Crüger heiratete am 18. Februar 1605 Ursula Rosenthal aus Königsberg (Gelegenheitsschrift, 1605). Offenbar verstarb die Ehefrau frühzeitig, denn im Jahr 1608 heiratete Crüger erneut, diesmal Elisabeth Reutorff (gest. 7.8.1625). In den 17 Ehejahren bekamen sie drei Söhne und zwei Töchter, von denen niemand den Vater überlebte. 1626 heiratete Crüger noch einmal, und zwar Ursula Remi, Tochter des Diakons Martin Remi. Mit ihr hatte er vier Söhne und zwei Töchter, von denen zur Zeit von Crügers Tod nur noch ein Sohn und eine Tochter lebten (Dilger, 1639, S. 22).
Crügers Schreibkalender wurden bereits astronomiehistorisch untersucht (Kremer, 2012; Kremer 2014). Ein Ergebnis dieser Analyse ist die Feststellung, daß Crüger in seinen Kalendern verschiedene naturphilosophische Probleme diskutierte, darunter die damals bedeutsame Frage nach den Bewegungen der Erde. Zwar konnte er nur die Rotation der Erde um ihre Achse akzeptieren, nicht aber die Bewegung um die Sonne gemäß dem Heliozentrismus von Nicolaus Copernicus (Kremer, 2012, S. 484; vgl. andere Drucke, Titel 7 und 8), doch forderte er seine Leser wiederholt auf, über dieses Problem und über andere Fragen nachzudenken. Im Zusammenhang mit der weiteren Erforschung der Natur verwies er auch auf Experimente, die er selbst zur Überprüfung des physikalischen Verhaltens von Körpern, angeregt durch die Schriften von Galileo Galilei, angestellt hatte (vgl. z. B. im Kalender für 1639, zweiter Teil, S. E4a; vgl. Herbst, 2010a, S. 238). Die in den Schreibkalendern bis 1630 in Form von Frage und Antwort diskutierten Probleme ließ Crüger 1631 noch einmal als separates Buch drucken (anderer Druck, Titel 19).
Ein zentraler Punkt in den Schreibkalendern waren die jährlichen Wetterprognosen. Crüger brachte als einer der ersten Kalendermacher grundsätzliche Zweifel an der Voraussagbarkeit der Witterung zum Ausdruck. Dabei ging er auch selbstkritisch mit den eigenen Vorhersagen um und schrieb z. B. beim März 1614: „Den 17. geht mit der Sonnen vntergang Arcturus auff. Arcturi sidus nunquam sine tempestatibus oriri solet, lautet die gemeine Regel/ vnd ist gemeiniglich wahr/ wenn nicht hinderung dazwischen stellet/ davon ich Exempel im Prognost. Anni 1612. eingeführet. Damaln hoffte ich auß beyfallenden vmbstenden/ das die Regel eintreffen solte: Aber sie fehlete/ wie auch Anno 1613. beyde mahl blieb vor vnd nach klar Wetter mit Nachtfrösten. Drauß man sihet/ wie ein elendes Wesen es vmb vnsere Wetterverkündigung sey/ die in Warheit mehr auff Glück als auff Kunst beruhet. Nun/ Gott geb es treff oder nicht/ so müssen wir gleichwol fortfahren/ sonst werden wir für keine rechtschaffene Astronomos gehalten.“ (Kalender für 1614, zweiter Teil, S. A3b–4a). Unter Berufung auf → David Herlicius, dessen Wetterprognosen ebenfalls und trotz langjähriger Erfahrung nicht eintrafen, meinte Crüger schließlich: „Aber da helffen keine Regeln/ weder newe noch alte/ da helffen keine observationes vnd experientz. […] vnd wil allein hie dargethan haben/ das die Astrologische Wetterdeutung noch zur Zeit meisttheils vngewiß/ vnd das wir nach Jährlicher so fleissig angewandten müh vnd Arbeit allemahl singen mögen: Operam & Oleum perdidi“, d. h. die Mühe sei vergeblich angewandt worden (ebd., S. C2b, vgl. Quellenzitat 1).
Als Grundlage für die astronomischen Rechnungen nutzte Crüger anfangs die Prutenischen Tafeln (Reinhold, 1551). Seit 1611 berechnete er aber seine „Calender/ so viel Sonn vnd Mond betrifft/ aus dem Calculo Tychonico“ (Kalender für 1614, zweiter Teil, S. E3a). In diesem Zusammenhang ging er noch einmal auf → Michael Ratzki ein (vgl. Quellenzitat 2), mit dem er sich über mehrere Jahre hinweg öffentlich stritt (anderer Druck, Titel 4; vgl. Kalender für 1610, Titelblatt: „Zu ende eine kurtze antwort auff Michael Radtzken subtile höfligkeit.“). Auch mit Herlicius und → Paul Nagel gab es öffentliche Dispute (vgl. Herlicius/Crüger, 1617 und Nagel, 1622).
In den letzten Lebensjahren wurde Crüger von der Gicht (Podagra) geplagt. Im Frühjahr 1639 hat ihn „eine andere schwere Kranckheit überfallen mit sehr grosser Mattigkeit vnd innerlichen Schmertzen in allen Gliedern“, in deren Folge er trotz ärztlicher Behandlung am 6. Juni zu Mittag um 1 Uhr verstarb (Dilger, 1639, S. 23).
Nach dem Tod von Crüger setzte → Lorenz Eichstädt dessen Kalenderreihe bis für das Jahr 1655 fort, anfangs jedoch anonym als „Continuator“ ohne Nennung seines Namens. Darüber berichtete Eichstädt im Kalender für 1650 in der Widmung an den Danziger Rat, nachdem er ebenfalls Professor für Mathematik am Danziger Gymnasium geworden war: „Daher bin ich auch bewogen worden/ das nach seinem Sel. Todt von Anno 1641 her/ ich in seiner Calender=arbeit verfahren/ vnd nach seinem methodo, art vnnd weise bißhero den Continuatorem zum offentlichen Druck verfertiget/ vnd außgehändiget. Nachdem aber von E. E. G. Herrligk. neben der Profession Medicinae vnd Physicat meine wenige Person auch zur Profession Matheseos bey Ihrem Löblichen Gymnasio gewürdiget/ vnnd die arbeit mir mehr vnd mehr zuwächst/ als muß ich hinführo den Continuatorem lassen anstehen.“ (Lorenz Eichstädt: SchreibCalender [in Nachfolge von Peter Crüger] für 1650, zweiter Teil, S. E4a).
Die Schriften von Crüger wurden auch von dem Mathematikprofessor → Albert Linemann in Königsberg wahrgenommen (siehe die Besitzverwerke auf den Titelblättern der anderen Drucke, Titel 7 und 16).

Titel:
1609–1640: Schreib Calender.
Druck und Verlag:
1609: Wilhelm Willemoths Witwe, Danzig, 1610–1640: Andreas Hünefeldt, Danzig.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 77. Ergänzend BPAN Gdańsk, Od 24178, 8° (Exemplare für 1609, 1610, 1612–1640). VD17. CERL.
Andere Drucke:
(1) (Disputation) Peri tes tu sideritu polodeixeos [griech. Typo.], Id est: De Magnetis Ad Vtrvmqve Mvndi Polvm Conversione, Capita disputationis publicae, Instituendae in Schola Philosophorum Academiae Lipsiensis III. Calend. Septembris/ Praeside M. Christoph. Hvnichio. Respondente Petro Crügero Regiomontano Borusso. Leipzig 1606. BFS Halle, 168 C 7 [46] und 162 C 16 [4].
(2) (Disputation) Problemata Philosophica Controversa. Quae favente divinâ gratiâ In Celebri Academia VVitebergensi, Praeside Clariß. et Excell. Viro, M. Iacobo Martini Saxone, Logices Professore, Publicè disputanda proponit Petrus Crugerus, Regiomontanus Borussus, Ad diem 19. Septembr. horis à sexta matutinis. Wittenberg 1606. HAAB Weimar, 19 A 21539. HAB Wolfenbüttel, A: 240.4 Quod. (2), online [30.12.2015].
(3) (Disputatiom) Tetragonismus circuli per lineas: Quem Nicolaus Raimarus fundamento suo astronomico transcursim inseruit. Leipzig 1607. Zitiert nach Zinner, 1941/64, S. 339, Nr. 4131.
(4) Apologeticum oder verthedigung Seines auffs 1609 Jahr publicirten Calenders, Wieder den unhöfflichen M. Michaelem Hermetem Ratzky von Radtkowitz […] Und dessen auffs 1610. Jar außgegangenem Schmahkalender. Danzig 1610. BPAN Gdańsk, Od 24178, 8°.
(5) Synopsis Trigonometriae Sive Doctrinae Triangulorum, Cum Canone Trigonometrico hoc est Tabulis Sinuum, Tangentium, Secantinum, emendatissimis. […] Ejusdem Auctuarium geminum: I. Ratio dimetiendi per quadrantem Altitudines & Lo[n]gitudines. II. Supputandi distantias locorum Geographicas. Danzig 1612. ULB Halle, Pc 2776 (1). SUB Göttingen, 8 MATH III, 3443.
(6) (Disputation) De motu magnetis disputatio publica ordinaria […] Praeside Petro Crugero […] Respondente Adriano Stoderto […]. Danzig 1615. UB Greifswald, 533/Ad 334 (1615) 4°. ULB Halle, Qb 1136 (2).
(7) (Disputation) De Hypothetico Systemate Coeli Disputatio publica ordinaria In Gymnasio Dantiscano Praeside M. Petro Crügero Professore Mathematico: Respondente Iacobo Gerhardi Colberg. Pomerano Habenda Ad Diem XII Septembr. horis & loco consuetis. Danzig 1615. SBPK Berlin, 47 in: Ah 15331-1615/1751, online [30.12.2015]. Dieses Exemplar trägt den Besitzvermerk „Hunc librum sibi vendicat M. Albertus Linemannus Prusso-Fischhusinus.“ UB Greifswald, 533/Ad 334 (1615) 4°.
(8) (Disputation) Hypothesium Astronomicarum Syzetesis [griech. Typo.] Altera De Qvotidiana Telluris In Orbem Revolutione: vulgò De Primo Mobili. Quae Primo Motore Adjuv. Disputatione publica ordinaria habebitur In Gymnasio Dantiscano Praeside M. Petro Crügero, Professore Mathemat. Respondente Bartholomaeo Schullero Berlinensi Ad d. XVI. Aprilis, Anni 1616. Horis et loco solitis. Danzig 1616. SBPK Berlin, 48 in: Ah 15331-1615/1751, online [30.12.2015]. UB Greifswald, 533/Ad 334 (1616) 4°.
(9) Logistica Sexagenaria Methodice Conformata. Cum Canone Sexagenario omnibus numeris emendatissimo. Dazig 1616. SUB Göttingen, 8 MATH II, 4412. Online [30.12.2015].
(10) Hemerologium perpetuum, Das ist: Ein Immerwehrender Allmanach, sampt dessen Ausslegung und Gebrauche. Danzig 1617. Dieser Druck von Crüger ist enthalten in: Recompenss Des Frühstücks/ so D. David Herlicius M. Petro Krügern angefertiget. Danzig 1617. UB Greifswald, 520/La 129.
(11) (Disputation) De crepusculis et eorum dimensionem consequentibus, positiones poticae/ quas […] Praeside Petro Crügero […] disputatione publica defendet Johannes Stobenberg […]. Danzig 1618. UB Greifswald, 533/Ad 334 (1618) 4°.
(12) Kurtzer Bericht von dem grossen noch zur zeit scheinenden Cometen: Prodromus […] 18. Decemb. 1618. Danzig 1618. LBMV Schwerin, Qb I 4,692. SBPK Berlin, 22 in: 4“@On 3303 (gegenwärtig in RSB Moskau).
(13) Uranodromus Cometicus. Ein außführlicher Tractat Vom grossen Cometen deß 1618 Jahrs/ Darinnen seine erscheinung vnd Lauff/ seine Höhe von der erden vnd andere daraus folgende sachen durch Astronomische rechnung dargethan/ vnd seine bedeutungen durch gebührliche muthmassung gesucht werden. Neben eingefugtem Discurs von Cometen in gemein. Danzig 1619. ULB Halle, Pd 3898 (2).
(14) (Sendbrief) Einen Send-Brief an den achtbahren und wohlgelahrten Herren M. Paul Nagelium weitberühmten Theologastronomum Cabalapocalypticum in Meissen. Danzig 1621. Zitiert nach Buck, 1764, S. 56, Nr. 11. Wohl identisch mit Crügers Rescriptum Auff M. Pauli Nagelii Buch Dessen Titel Astronomiae Nagelianae Fundamentum verum & principia nova Zu endlicher abfertigung dieses vermeinten Astronomi Cabalistici & Apocalyptici gestellet. Danzig 1622. SLUB Dresden, Astron. 558,4. hd. Online [12.06.2017]. Und in anderen Bibliotheken.
(15) (Sendbrief) Descriptio Cometae A Regiomontano Observati. Ad nonnulla, quae de hoc Cometa Cl. V. Johannes Kepplerus Mathematicus Caesareus in Hyperaspiste contra Claramontium dißerit […]. Danzig 1625. ULB Halle, Pd 3898 (3). Online [30.12.2015].
(16) Diatribe Paschalis. Von Rechter Feyrzeit des Jüdischen vnd Christlichen OsterFets/ Ein gründlicher außführlicher Bericht/ aus H. Schrifft/ Astronomischer Rechnung/ Alten Patribus vnd Concilien, vornehmen der Römischen Kirchen zugethanen Theologis, bewehrten Computisten/ vnd andern klaren documenten/ zusammen getragen. Neben entdeckung etlicher unverantwortlichen fehler des hochberühmten Mathematici Christophori Clavii, die er in seinem grossen Werck vnd Auslegung des Newen Calenders/ an der Sonnen vnd des Monds Rechnung/ begangen. […]. Danzig 1625. SBPK Berlin, Ds 7050. Online [30.12.2015]. Dieses Exemplar trägt den Besitzvermerk „Ex donantione Autoris possidet hunc librum Albertus Linemannus Prusso-Fischhus.“ Ausgabe Danzig 1663. SUB Göttingen, 8 H SUBS 6144. Online [30.12.2015].
(17) Ein neues Rechenbüchlein auf der Feder in ordentliche und gewisse Regel verfaßt, auch mit genugsamen dieser Lande bräuchlichen Exempeln erklärt und an den Tag gegeben. Danzig 1630. Zitiert nach Buck, 1764, S. 56f., Nr. 14 (Nr. 15: verbesserte Edition 1634).
(18) Beschreibung der vermeynten Cometen, so zu Danzig Anno 1633. gesehen worden. Danzig 1633. Zitiert nach Buck, 1764, S. 57, Nr. 16.
(19) Cupediae Astrosophicae Crügerianae, Das ist/ Frag vnd Antwort/ Darinnen die allerkunstreichesten vnd tieffesten Geheimbnüsse/ der Astronomiae, deß Calender=Schreibens/ der Astrologiae, vnd der Geographiae, dermassen deutlich vnd verständlich außgeführet sind/ daß dieselben beydes von Gelehrten vnd auch Vngelehrten gar leicht können gefasset vnd begriffen werden/ Auß den Jährlichen SchreibCalendern/ deß Hochgelahrten/ Weitberümbten Hrn. M. Petri Crügeri […] Dem Kunstliebenden Leser zum besten ordentlich zusammen getragen. Breslau 1631. HAB Wolfenbüttel, A: 123.3 Quod. (1), online [30.12.2015]. ThULB Jena, 8 MS 11931.
(20) Praxis Trigonometriae Logarithmicae Cum Logarithmorum Tabulis ad Triangula tam Plana quam Sphaerica sufficientibus. […]. Danzig 1634. ThULB Jena, 8 MS 8168 (2).
(21) Doctrina astronomiae sphaerica, praeceptis methodicis & perspicuis, per Globum, Tabulas, Trigonometriam, tam Veterem quam Logarithmicam, explicata ac demonstrata: cum tabulis ad eam pertinentibus […]. Danzig 1635. ThULB Jena, 8 MS 8168 (1).
Literatur (Auswahl):
(Gelegenheitsschrift, 1605) Festivitati Panegyricae nuptiarum à Clarissimo & Consultissimo viro Dno. M. Iohanne Rosenthalio Reip. Regis-montanae Camerario dignissimo. Virgini Lectissimae Vrsvlae Filiae suae. Ornatissimi Viro Dn. Petro Crugero Civi, ibid. nubenti Ad D. 18. Februarij Ann. ChrIstI DeI & hoMInIs. institutarum. Gratull. Amicc. Stettin 1605. SBPK Berlin, 13 in: Xc 582/3. Online [30.12.2015].
Daniel Dilger: Christliche Leich=Predigt Bey dem Begräbnüß des Ehrenvesten Achtbaren vnd Hochgelahrten Herrn M. Petri Crügeri Der Stadt Dantzigk wolbestalten Mathematici. Welcher den 6. Junij dieses 1639. Jahrs Gottselig von dieser Welt abgeschieden/ vnd den 8. Junij darauff in der Kirchen der H. Dreyfaltigkeit daselbst Christlich vnd Ehrlich zur Erden bestattet. Danzig 1639. SBPK Berlin, 18 in: Ee 506. Online [30.12.2015].
Friedrich Johann Buck: Lebens=Beschreibungen derer verstorbenen Preußischen Mathematiker überhaupt und des vor mehr denn hundert Jahren verstorbenen großen Preußischen Mathematikers P. Christian Otters insbesondere in zwey Abtheilungen glaubwürdig zum Druck befördert. Königsberg, Leipzig 1764. Zu Crüger: S. 54–57.
Andrzej Januszajtis: Peter Krüger (1580–1639). Gdańsk scientist, professor of the Academic Gymnasium. In: Task quarterly. Scientific bulletin of the Academic Computer Centre in Gdańsk 1 (1997), S. 127–130.
Richard L. Kremer: Mathematical Astronomy and Calendar-Making in Gdańsk from 1540 to 1700. In: Klaus-Dieter Herbst (Hrsg.): Astronomie – Literatur – Volksaufklärung. Der Schreibkalender der Frühen Neuzeit mit seinen Text- und Bildbeigaben. Bremen und Jena 2012, S. 477–492. Zu Crüger: S. 483–488.
Richard L. Kremer: Galileo in Danzig, as Portrayed in Peter Crüger’s Schreibkalender. In: Andrea Albrecht, Giovanna Cordibella, Volker R. Remmert (Hrsg.): Tintenfass und Teleskop. Galileo Galilei im Schnitt wissenschaftlicher, literarischer und visueller Kulturen im 17. Jahrhundert. Berlin, Boston 2014 (= spectrum Literaturwissenschaft. Komparatistische Studien, Bd. 46), S. 103–124.
Quellenzitate:
(1) „Vnd damit beschließ ich abermahl des Gewitters Prognosticon/ eine Arbeit/ die viel Zeit vnd Papiers wegnimpt/ vnd die doch wenig leute lesen. Welchs nicht vnbillich/ denn wie sie mir langwirig vnd verdrießlich zu schreiben/ also ist sie auch nicht allein Idioten sondern auch gelarten Leuten zu lesen. Möcht einer fragen/ warumb mir diß stück meiner Kunst verdrießlich sey/ dem geb ich zur Antwort/ das es mehrentheil vngewiß sey/ vnd die zutreffung mehr auff Glück als auff Kunst beruhe. Wenn man auß der Kunst was gewisses haben kündte/ solte mich keine angewandte Arbeit (da ich auch gleich an jedes Monats Witterung ein gantzen Monat wenden solte) verdriessen. Aber da helffen keine Regeln/ weder newe noch alte/ da helffen keine observationes vnd experientz. Ich wil nun nicht erwehnen meiner nun 6. Jahr her genawen auffmerckung/ sondern spreche nur/ wenn experientia solt dz Wetter vergewissern/ so müsten ja endlich D. Herlicii Prognostica in der Witterung zu treffen: welcher nun in die 30. Jahr hero mehr fleiß als jemandt anders an das Calenderschreiben gewandt/ insonderheit nun 10. Jahr lang das Gewitter ex Ortibus Occasibus aliisque configurationibus fixarum zum fleissigsten auffgemerckt/ auch seine Prognostica sieder [= seit dem] 1609. her zum genawesten drauff gegründet/ welche arbeit auch ich bißher nicht mit geringerer mühe imitiret. Wie aber beides eintreffe/ vnd was nutz vnd frucht wir auß vnserer Arbeit haben/ ist am Tage. D. Herlicii Witterung fehlet so wol zu Lübeck als hie/ des hab ich gute Kundschafft: Ist aber hiemit nichts der Personen reputation benommen: ich halt jhn als einen hochgelarten Mann/ insonderheit wie man spricht propter communia studia, in hohen ehren/ vnd wil allein hie dargethan haben/ das die Astrologische Wetterdeutung noch zur Zeit meisttheils vngewiß/ vnd das wir nach Jährlicher so fleissig angewandten müh vnd Arbeit allemahl singen mögen: Operam & Oleum perdidi.“ (Peter Crüger: Schreib Calender für 1614, zweiter Teil, S. C2b).
(2) „Corollarium III. ICh hab von Anno 1611. angefangen meine Calender/ so viel Sonn vnd Mond betrifft/ aus dem Calculo Tychonico zustellen/ da ich vorhin/ wie andere/ deß calculi tabb. Prutenicarum mich gebraucht. Damit ich nun nicht allein was newes hette/ bringet Radzky auch newe Tabulas Astronomica, daraus er seine Kalender stelle/ herfür/ nemlich eines Edlen Herrn Iohan Rogusky Glogoviensis vnd Petri Gaschovvitzky, […].“ Das seien Tafeln, „[d]as man draus auff alle stunden vnd Augenblick aller Planeten lauff ohn alle rechenschafft vnd mühe haben kan/ also das man keine Ephemerides bedarff:“ Diese sind aber nicht gedruckt und Crüger verweist auf Kepler, der vom Kaiser neue Tafeln zu erstellen angehalten ist. Crüger kritisiert die Rechenkünste von Radzky anhand dessen Prognostikums für 1613 und schließt: „Es helt aber vnser Radzky seine alte gewohnheit/ das er mit verblümtem langen geschwetz den Leuten ein blawen dunst mache/ denn er weiß wol/ Mundus vult decipi.
Diß hab ich jhm dißmahl nicht verschweigen können/ weil er in der Vorrede an den Leser/ sonderlich am ende/ mir zum Newen Jahr den Galgen wünschet. Ich schencke jhm dagegen zum Domnick ein Loth oder 4. gute starcke Niesewurtz/ damit er seine 4. Priesterliche Gehirnskammern purgieren könne/ eh denn er auff sein letztes Alter gar zum Narren werde. Malo Nodo Malus Cuneus.“ (Peter Crüger: Schreib Calender für 1614, zweiter Teil, S. E3a–4b).

Erstellt: 30.12.2015
Letzte Aktualisierung: 11.01.2018

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