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Eichstädt, Lorenz

„Laurentius Eichstadivs Stet. Pom. Medicus vnd Astronomus“; „Sel. M. Petri Krügeri […] Continuatore“; „Laurentius Eichstadius, D. Der Königl. Stadt Dantzig Physicus und Mathematicus“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1621 von Reihe 1, 1641 und 1663 von Reihe 2)
* 10.8.1596 Stettin, † 8.6.1660 Danzig
Kalender seit 1615, verfaßt bis 1665
Übernommene Reihe: → Crüger, Peter

Lorenz Eichstädt (lat. Laurentius Eichstadius) wurde am 10. August 1596 als Sohn des Kaufmanns Peter Eichstädt und dessen Frau Anna, geb. Mathias, in Stettin geboren (Krollmann, 1941, S. 305). Zunächst besuchte er das Gymnasium in Stettin. Bereits mit 14 Jahren wurde er am 25. Februar 1611 in die Matrikel der Universität Greifswald eingeschrieben (Friedländer, 1893, Bd. 1, S. 408 „[1611] 25. Febr. Laurentius Eckstede, Stetinensis P.“). Drei Jahre später (1614) disputierte er über „praestantia peripateticae philosophiae“ (ebd., S. 424; vgl. anderer Druck, Titel 1). Im August 1614 zog er auf die Universität Wittenberg (Weissenborn, 1934, S. 164 „[1614] Mense IIX. […] 6. Laurentius Eichstadius Sedino Pomeranus“), wo er am 9. April 1621 zum Licentiaten der Medizin und am 18. September desselben Jahres zum Doktor der Medizin promoviert wurde (ebd., S. 164, in einer Anmerkung). Zwischenzeitlich immatrikulierte sich Eichstädt 1616 an der Universität Jena (Mentz/Jauernig, 1944, S. 88 „Eichstadius, Laur., Sedino-Pomer. 1616b, 15“). Von 1617 bis 1619 war Eichstädt auf Reisen und informierte sich „in Frankfurt, Helmstedt, Marburg, Leipzig, Heidelberg, Köln, Leyden, Franecker und Groningen“ (Krollmann, 1941, S. 305). 1619 begann er in Altenburg unter der Aufsicht des Leibarztes David Fabricius zu praktizieren. 1621, nach der Promotion zum Doktor der Medizin, übte er die ärztliche Tätigkeit in Stargard aus. 1624 erhielt Eichstädt eine Bestallung als Stadtphysicus in Stettin. Zwischen 1633 und 1640 unternahm er größere Reisen nach Holland, wo er sich mit verschiedenen Gelehrten bekannt machte. 1645 wechselte er als Professor der Mathematik und Medizin an das Akademische Gymnasium der Stadt Danzig, wo er zusätzlich das Amt des Stadtarztes übernahm (Ölhaf, 1645). In Danzig freundete er sich mit Johannes Hevelius an. Eichstädt unterhielt mit mehreren Gelehrten in Europa Briefwechsel (Krollmann, 1941, S. 305), unter anderem mit Marine Mersenne (vgl. Mersenne, 1932), Joachim Jungius (vgl. Elsner/Rothkegel, 2005), Johann Amos Comenius (vgl. Kvačala, 1909) und Hevelius (vgl. Herbst, 2014d). Der Briefwechsel mit dem Pfarrer und Kalendermacher → Stephan Fuhrmann, der ihn in Stettin aufsuchte und als seinen „Informator“ bezeichnete, ist nicht überliefert. Bereits 1620 lernte er → David Origanus in seinem Stettiner Elternhaus kennen (Eichstädt, 1636, S. L3a). Eichstädt war mit Catharina Giese verheiratet (Kalender Reihe 2 für 1663, zweiter Teil, S. E2b). Er starb am 8. Juni 1660 in Danzig.
Von Eichstädts wissenschaftlichen Publikationen auf den Gebieten der Medizin, Botanik und Astronomie war das 1634, 1639 und 1644 in drei Bänden veröffentlichte astronomische Ephemeridenwerk für die Jahre 1636 bis 1665 von besonderer Bedeutung. Er setzte damit die von → Johannes Kepler begonnene Herausgabe von Ephemeriden auf der Basis der Rudolphinischen Tafeln (Kepler, 1627) fort. Für 1666 bis 1680 folgte Johannes Hecker und für 1681 bis 1692 → Gottfried Kirch.
Eichstädts Kalender, die er für das Jahr 1615 erstmals verfaßte („ex primo meo Calendario & Prognostico Astrologico Anno 1615“, Eichstädt, 1636, S. L1a), zeichnen sich dadurch aus, daß sie für die gelehrte Kommunikation unter den Astronomen und den Liebhabern der Astronomie genutzt wurden. So rechnete er in seinen Kalendern (und Ephemeriden) sowohl nach den Dänischen Tafeln von Christian Severin Longomontan (Longomontan, 1622) als auch nach den Rudolphinischen Tafeln von Kepler (Kepler, 1627). In den zweiten Teilen der Kalender führte er teilweise sehr ausführlich vor, wie die Finsternisse oder die Bedeckung eines Planeten durch den Mond zu berechnen seien. Exemplarisch sei auf Eichstädts Bericht „Von der kleinen Finsterniß und Bedeckung des Martis vom Monde/ und von andern vornehmen Aspecten der Planeten des 1658 Jahrs/ und waß sich darauff an Zufällen begeben könne“, verwiesen (Kalender Reihe 2 für 1658, zweiter Teil, S. F1b–G2a). Eichstädt fügte dieses Kapitel ein, weil für Danzig im Jahr 1658 keine sichtbaren Sonnen- und Mondfinsternisse zu vermelden waren. Statt dessen füllte er den Raum mit Details zu Stern- und Planetenbedeckungen durch den Mond. Er verwies zunächst auf zurückliegende Beobachtungen der Bedeckungen des Sterns Aldebaran („Palilitium“) und des Planeten Jupiter, die 1645 und 1646 in Danzig angestellt worden waren. Sodann führte er an, daß schon Aristoteles „im andern Buch der Beschreibung des Himmels am 12. Capitel [meldet]/ wie er zu seiner Zeit gesehen/ daß Mars sey bedecket worden vom ersten Quart des Mondes/ […]“ (ebd., S. F2a). Eichstädt stellte die Überlegung an, in welchem Jahr dieses Ereignis gewesen sein könnte. Damit beendete er „die erste Anmerckung der Finsterniß Martis“ und er fuhr fort mit einem Bericht über die Zusammenkünfte von Mars und Mond am 6. Februar 1632 und 15. August 1642. Schließlich führte er in Tabellenform die Zwischenschritte mit den Ergebnissen der astronomischen Rechnung für jenes Ereignis am 9. Februar 1658 vor (erneut gedruckt in Herbst, 2010b, S. 40f.).
Aber nicht nur für die Mitteilung astronomischer Rechnungen nutzte Eichstädt seine Kalender, sondern auch zur Information über eigene Beobachtungen und über die anderer. Dafür liefert der in Stettin gedruckte Kalender für 1635 ein Beispiel. Am Schluß des Kapitels über die Finsternisse berichtete Eichstädt über eine astronomische Beobachtung (Quellenzitat), und zwar mit konkreten Zeitangaben, mit Nennung der Instrumente (zwei Minutenuhren, ein Quadrant) und mit Hinweis darauf, daß das Ergebnis hinsichtlich der Meridiandifferenz zwischen Uraniborg und Alten Stettin (ausgedrückt in 6 Minuten Zeitdifferenz) von der bisherigen Annahme (8 Minuten) abweicht. Am Ende drückte Eichstädt noch die Hoffnung aus, daß mit den eventuellen Beobachtungen anderer Astronomen weitere Längengrade überprüft werden könnten. Hätte es damals (1635) bereits eine Gelehrtenzeitschrift gegeben, wäre dieser Bericht mit Sicherheit darin abgedruckt worden. Solange es dieses Medium jedoch nicht gab, erfüllten – neben den die Kommunikation dominierenden brieflichen Korrespondenzen – ausgewählte Schreibkalender die Funktion eines Mediums für die Kommunikation unter Gelehrten (vgl. Herbst, 2009a).
Auch in den Widmungsschreiben brachte Eichstädt Texte mit wissenschaftlichen Fragestellungen unter. Zum Beispiele handelte er in seinem lateinisch abgefaßten Widmungsbrief an Christian Lange, Senator und Richter in Stettin, über die Unvollkommenheit der astronomischen Ortsbestimmung (Kalender Reihe 4 für 1649, zweiter Teil, S. A2a–b). In demselben Kalender für 1649 gab er ferner naturwissenschaftliche Antworten auf mehrere Fragen, die den Schnee betreffen, z. B. „Woher der Schnee komme/ vnd was seine Wirckung sey?“ (ebd., S. A3a–4b), wobei er wie in einem gelehrten Text zahlreiche andere Autoren heranzog. Eichstädt setzte frühzeitig auch Historien in seine Kalender, und zwar „zur nachrichtung vnd zur ergetzligkeit“ der Leser (Kalender Reihe 1 für 1624), Kalendarium, S. A3a). An geeigneter Stelle verwies er auch auf andere Autoren. Zum Beispiel fügte er nach der wissenschaftlichen Erklärung des Entstehens einer Mondfinsternis hinzu: „Dieses wird nun mit mehrerm in Schulen vnd Academijs mit vnwiedertreiblichen gründen demonstriret. Daher auch mit diesem Exempel der Treffliche Welscher Logicus Jacobus Zabarella in seiner Logica lib. Demonstratione, vnd in Commentar. super posterior. lib. Analytic. Aristotelis“ (ebd., zweiter Teil, S. D1a). Weiter schrieb er: „Wir lesen vom Columbo in den Niederländischen Historien/ und bey den Geographis, alß Mercato, Bertino & Alijs, […]“ (ebd., S. D1b). Die eingestreuten Historien dienten ihm ferner zur Begründung der Ansicht von der Wirkung der Finsternisse: „Denn die erfahrung von etlichen hundert Jahren her hat die Menschen gelehret/ auff das solche Finsternüssen selten etwas gutes/ sondern allerley verenderungen vnd groß vnglück erfolget sey/ derer Exempla wir genug in Chronologia M. Henrici Buntingi vor vnd nach Christi Geburt finden werden“ (ebd., S. D2b–3a). Schließlich zitierte er Ptolomaeus, gab eine Finsternishistorie und schrieb über die mutmaßlichen Wirkungen der Finsternisse. Aus astrologischer Sicht verblieb Eichstädt in dem traditionellen Denken im Gegensatz zu dem in Königsberg wirkenden → Albert Linemann.
Die in Danzig gedruckte und auf den Horizont dieser Stadt berechnete Kalenderreihe wurde von Peter Crüger begonnen. Nachdem dieser 1640 gestorben war, wurde die Reihe von Lorenz Eichstädt fortgeführt. Darüber berichtete Eichstädt selbst. Zunächst gab er sich mit seinem Namen noch nicht zu erkennen, denn er schrieb nur, daß „Herr M. Petrus Crüger Sehl. von Anno 1607. [sic] an Calender zuschreiben/ vnd biß 1640. in die 33. Jahr continuiret“ hat, und jetzt die Reihe von ihm, dem Kontinuator, fortgesetzt werde (Kalender Reihe 2 für 1642, zweiter Teil, S. E2b). Später setzte Eichstädt seinen Namen auf das Titelblatt des zweiten Teils. Im Kalender für 1650 bemerkte er in dem Widmungsschreiben an den Rat der Stadt Danzig schließlich: „Daher bin ich auch bewogen worden/ das nach seinem Sel. Todt von Anno 1641 her/ ich in seiner Calender=arbeit verfahren/ vnd nach seinem methodo, art vnnd weise bißhero den Continuatorem zum offentlichen Druck verfertiget/ vnd außgehändiget. Nachdem aber von E. E. G. Herrligk. neben der Profession Medicinae vnd Physicat meine wenige Person auch zur Profession Matheseos bey Ihrem Löblichen Gymnasio gewürdiget/ vnnd die arbeit mir mehr vnd mehr zuwächst/ als muß ich hinführo den Continuatorem lassen anstehen“ (Kalender Reihe 2 für 1650, zweiter Teil, S. E4a). Ab Jahrgang 1656 wich Eichstädt von „methodo, art vnnd weise“ Crügers ab und gestaltete Kalendarium und Prognostikum neu. Die nach Eichstädts Tod bis für 1665 (von ihm vorher) verfaßten Kalender wurden von dessen Witwe herausgegeben (vgl. die Widmung des Kalenders für 1663, Kalendarium, S. A1b („Dedicirts des Autoris Witwe“), und zweiter Teil, S. E2b (geschrieben am 5. April 1662 von der Witwe „Catharina geborne Giesin“)). Auch für Nürnberg berechnete und verfaßte Eichstädt Schreibkalender. Sie lassen sich für die Jahre 1641 (Ratsakten Nürnberg, vgl. Matthäus, 1969, Sp. 1152) bis 1644 (Exemplar im GLA Karlsruhe, Handschrift 65/514) nachweisen. Offenbar hatte Eichstädt den Kontakt nach Nürnberg über seinen Förderer und Freund → David Herlicius (vgl. Eichstädts Biographie über Herlicius in Eichstädt, 1636) knüpfen können. Der Titelholzschnitt wurde später auch bei den in Nürnberg gedruckten Kalendern von → Johannes Magirus verwendet (vgl. Matthäus, 1969, Sp. 1175). Der Name Eichstädts wurde nach dessen Tod bis 1694 auf dem Nürnberger Ratskalender, einem Einblatt-Kalender („Almanach“), verwendet (Exemplar 1676 in StB Nürnberg, Ebl. 20.104; vgl. Matthäus, 1969, Sp. 1152f.).
Kleinformatige Schreibkalender Eichstädts wurden auch in Stockholm und Linköping gedruckt. Nachgewiesen sind bisher die Jahrgänge 1642 bis 1653 (Reihe 5).

Titel:
Deutsche Kalender:
(1) 1615–1644: SchreibCalender, Format 4°.
(2) 1641–1665: SchreibCalender [in Nachfolge von Peter Crüger], Format 4°.
(3) 1641–1644: Schreib=Calender, Format 4°.
(4) 1649[?]–1652[?]: Schreib=Calender, Format 4°.
(6) 1641[?]–1643[?]: SchreibCalender, Format 8°.
Schwedischer Kalender:
(5) 1642–1653[?], Almanach/ På thet Ǻhret, Format 16°.
Druck und Verlag:
(1), (6) 1615–[1623?]: Druck Johann Duber, Stettin, Verlag Tobias Erdmann, Ort?, 1624[?]–1625[?]: Druck Georg Runge, Berlin, Verlag Martin Guethe, Ort?, 1630[?]–[1632?]: Druck Joachim Fueß, Rostock, Verlag David Rhete, Stettin, 1633–1638: Druck und Verlag: David Rhete, Stettin, 1639: Georg Rhete d. J., Danzig, 1640–1644: Georg Rhete d. J., Stettin.
(2) 1641–1652: Andreas Hünefeldt, Danzig, 1653–1657: Andreas Julius Müller und Ernst Müller (Enkel von Hünefeldt), Danzig, 1658–1660: bei Georg Rhetes Witwe durch David Friedrich Rhete, Danzig, 1661–1665: David Friedrich Rhete, Danzig.
(3) 1641–1644: Wolfgang Endter, Nürnberg.
(4) 1649–1652: Johann und Heinrich Sterne, Lüneburg.
(5) 1642–1645: H. Keyser, Stockholm, 1646–1647[?]: Ign. Meurer, Stockholm, [1648?]–1653[?]: Chr. Günther, Linköping.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 79f. Ergänzung: GLA Karlsruhe (Ex. für 1644 der Reihe 3, gesehen am 29.6.2009); BPAN Gdańsk (Ex. für 1641 der Reihe 1, für 1646–1665 der Reihe 2, gesehen am 28.9.2010); UB Wrocław (Ex. für 1639 der Reihe 1, gesehen am 24.11.2015); KB Kopen¬hagen (Ex. für 1640 der Reihe 1, gesehen am 20.3.2017); NB Warschau (Ex. für 1660 der Reihe 2, vor Ort recherchiert am 16.12.2015); UB Greifswald (Ex. für 1650, 1652 der Reihe 4, jetzt Kriegsverlust). Matthäus, 1969, Sp. 1347. Klemming/Eneström, 1878, S. 7–9. StA Stralsund (Ex. für 1641 bis 1643 der Reihe 6). VD17. CERL1. CERL2.
Online:
(1) 1633, 1635, (4) 1649 [02.10.2015].
Andere Drucke:
(1) [Disputatio] De praestantia peripateticae philosophiae memoriter per Laurentium Eckstedium, Stetinensem. 1614. Zitiert nach Friedländer, 1893, Bd. 1, S. 424.
(2) [Disputatio] Praeexercitamentum primam de rei numariae usu et abusu in dictata Laurentii Eichstadii […] elaboratum et recitatum a Jo. Friderici Gedanensi. Danzig o. J. Kriegsverlust, zitiert nach dem Katalogeintrag der SBPK Berlin, 9 in: 4” Fh 4200.
(3) Prognosticon de conjunctione magna Saturni & Iovis in Trigono igneo Leonis, circa annum […] 1623. Oder Discvrs von der grossen Zusammenkunfft Saturni vnd Jovis unter dem himlischen Trigono deß Fewrigen Löwen im Jahr Christi 1623 und waß wir darauff von grosse Veränderungen […] zuerwarten haben. Stettin 1622. Kriegsverlust, zitiert nach dem Katalogeintrag der SBPK Berlin, 4“ Ok 5831.
(4) Consilium AntiDysentericum & AntiPestiferum: Das ist: Kurtzer und einfältiger Unterricht, wie man sich in dieser Zeit, darein die Ruhr [und allerhand Bauchflüsse bey vielen] zu grassiren anfangen, recht verhalten sol; Nebst einer Zugab, wie man sich vor den gifftigen anklebenden Fiebern und Pestilenzsaeuche hüten soll […]. Stettin 1624. Kriegsverlust, zitiert nach dem Katalogeintrag der SBPK Berlin,Ka 775.
(5) De Confectione Alchermes In Pomerania parari coepta Deque ejus compositione, singulorum ingredientium examine, qualitate, virtute atque facultatibus, per unam ac viginti sectiones succincta Dissertatio et Exercitatio Medica. Stettin 1624. SBPK Berlin, 29 in: Ja 86.
(6) Pars Prima Ephemeridum Novarvm Et Motuum Coelestium Quinquennalis, Ad Annos AErae Christianae 1636. 1637. 1638. 1639. 1640. In Luminarium motibus & Eclipsibus ex Tabulis Danicis Christiani S. Longomontani, in reliquis Planetis ex Tabulis Rudolphinis Johannis Kepleri juxta exquisitas Nob. Tychonis Brahei observationes constructis, debitâ diligentiâ elaborata & supputata. à Laurentio Eichstadio, Med. D. &. Physico Ordinario in Veteri Sedino Pomeranorum. Cum Paedia De Utendi Methodo. Stettin 1634. HAB Wolfenbüttel, Astron. 15.2. BSB München, 4 Eph. astr. 26-1/2, online.
(7) Ornatißimo, Integerrimo, Doctißimoque Viro Dn. Davidi Rheten/ Typographo et Bibliopolae Stetinensi, Affini et Amico suo plurimum dilecto Laurentius Eichstadius, Med. D. S. P. D. Zuerst gedruckt auf Bl. K1 bis L4 im Anschluß an Friedrich Crueger: E Apostolica, Das ist/ Apostolische Sterbekunst/ […] In einer Christlichen Ehrn= vnd Leich=Predigt/ Bey Des Weyland Ehrnvesten/ Achtbahren vnd Hochgelarten Herrn Davidis Herlicii Philosophiae vnd Medicinae Doctoris, Astronomi, Historici, Poetae Caes. &c. Vornehmen vnd Hochberühmbten Practici Leichbestattung/ Welche Anno 1636. 24. Augusti, war der Tag Bartholomaei, in Newen Stargard an der Ina/ […] zur Ruhe beygesetzet: […]. Auffgesucht vnd Einfaltig fürgetragen/ Durch M. Fridericum Crugerum, Bey S. Johan. Bapt. vnd Augustini Kirchen daselbst Pastorem. Alten Stettin 1637. HAB Wolfenbüttel, H: J 268c.4° Helmst. (16). Online [02.09.2015]. Erneut gedruckt in Henning Witte: Decade I Memoriae Medicorum nostri saeculi. Frankfurt am Main 1676, S. 73ff. Auch enthalten in Vitae Pomeranorum 17, S. 63ff.
(8) Pars Altera Ephemeridum Novarum Et Motuum Coelestium Decennalis Ab Anno AErae Christianae 1641. incipientum, et in annum 1650. definentium. In Luminarium motibus & Eclipsibus ex Tabulis Danicis Christiani S. Longomontani, in reliquis Planetis ex Tabulis Rudolphinis Johannis Kepleri juxta exquisitas Nob. Tychonis Brahei observationes constructis, debitâ diligentiâ elaborata & supputata. à Laurentio Eichstadio, Med. D. &. Physico Ordinario in Veteri Sedino Pomeranorum. Cum Paedia Astronomica Continuata. Stettin 1639. HAB Wolfenbüttel, Astron. 15.2. UB Jena, 8 MS 10936. BSB München, 4 Eph. astr. 26-1/2, online.
(9) Ephemeridum Novarvm Et Motvvm Coelestium. Ab Anno M. DC. LI. ad M. DC. LXV Pars Tertia. Quae Meridiano Vranopyrgico in freto Cimbrico, sedi Astronomiae instauratae, & in inferioribus Planetis nempe Venere ac Mercurio, Tabulis Rudolphinis Johannis Kepleri; at in Luminarium motibus, Eclipsibus eorundem & superioribus Christiani S. Longomontani Tabulis Danicis accommodata & liberiori paulò calculo computata est à Laurentio Eichstadio, Med. D. &. Physico ordinario in vetere Stetino Pomeranorum. Cum Centum Aphorismis de Judicijs Genethliacis. Danzig 1644. HAB Wolfenbüttel, Astron. 15.2. Online.
(10) Tabulae Harmonicae Coelestium Motuum Tum Primorvm, Tum Secvndorum, Seu Doctrinae Sphaericae Et Theoriae Planetarum. Innitentes Potissimum Exactissimis observationibus et hypothesibus Nobilissimi Tychonis Brahei, solertissimi Astronomiae instauratoris; Ex quibus in convenientem ordinem redactis & ad compendium collatis aequabiles & apparentes Longitudines, Latitudines, Ortus, Occasus, Culminationes, Configurationesque singulorum Planetarum ad cujuslibet Sphaerae rectae & obliquae positum & ad quaevis tempora omnium seculorum ante & post aeram Christianam facilè colligi ac figurae coelestes construi possunt. Stettin 1644. SUB Göttingen, 4 Astr. II, 1806.
(11) Fundamenta chronologia novissimae sententiae devero anno natali Jesu Christi, quibus osteaditur quatuor integrar annos, ad veram aetatem Christi constituendam aeraenostrae Christianae esse, adjiciendos cancque solido quadriennio posteriorem esse. Danzig 1648. Kriegsverlust, zitiert nach dem Katalogeintrag der SBPK Berlin, 4“ Bq 3082.
(12) [Disputatio] De vero anno et die passionis dominicae […]. Lorenz Eichstädt (Präses), Johannes Acoluthus (Respondent). Danzig 1648. SBPK Berlin, 1 in: Bq 3080.
(13) Collegium anatomicorum seu quaestiones de natura corporis humani. Danzig 1649. Kriegsverlust, zitiert nach dem Katalogeintrag der SBPK Berlin, Kt 7970.
(14) Uraniburgum Gedanense Sive Motuum Coelestium Ephemeris Nova Tychonicorum-Kepleriana Ad Annum AErae Christianae […] Ex Tabulis Rudolphinis Diligenter Supputata Dantisco […]. Für 1650: Danzig 1649, HAB Wolfenbüttel, A: 24.11 Quod (4). Für 1652: Lüneburg 1651, UB Jena, 4 Jur. XXVII, 73 (26).
(15) [Disputatio] An cemphora Hippocrati, Aristoteli, Theophrasto, Dioscoridi, Plinio, Galeno, Paulo Aeginetae […] fuerit incognita, & quid de ejus ortu, natura […] recentiores Medici prodiderint/ […]. Lorenz Eichstädt (Präses), Gottfried Ressius (Respondent). Danzig 1650. UB Greifswald, 533/Ad 334(1650) 4°.
(16) [Disputatio] Problemata Electrologica Physico-Medica, Ex Monumentis Medicorum potissimum excerpta Et Avxiliante Deo Pvblicae Disqvisitioni In Incluto Gymnasio Gedanensi subjecta. Lorenz Eichstädt (Präses), Michael Kretschmer (Respondent). Danzig 1650. SUB Göttingen, DISS MED COLL MAX 601 (4). Online [06.10.2015].
(17) [Disputatio] Exercitatio Astronomi Exhibens Locum, Motum, Magnitudinem, Causas, Effectus & Significationes Cometae, qui sub finem Anni AE. C. 1652. & initium Anni AE. C. 1653 St. N. illuxit. […]. Lorenz Eichstädt (Präses), Daniel Polydorus Macovius und Benjamin Oswald (Respondenten). Danzig 1653. ULB Halle, Ung VI 30 (4).
(18) [Disputatio] Exercitatio physica de vitris tam naturalibus quam factitiis, in qua effectrices causae & fines vitrificationis indagentur ac discutiuntur […]. Lorenz Eichstädt (Präses), Georg Schröder (Respondent). Danzig 1654. UB Greifswald, 533/Ad 334(1654) 4°.
(19) [Disputatio] Exercitatio Astrologica continens Theoremata ac Problemata De Eclipsium Luminarium Effectibus & Significationibus […]. Lorenz Eichstädt (Präses), Georg Schröder (Respondent). Danzig 1655. SUB Göttingen, 8 PHYS MATH I, 6705:5 (8). Online [06.10.2015].
(20) [Disputatio] [griech. Typ.] Lorenz Eichstädt (Präses), Georg Schröder (Respondent). Danzig 1655. BFS Halle, 75 F 11 (10).
(21) Disputatio physiologica publica extraordinaria de Peste […]. Lorenz Eichstädt (Präses), Jacob Seidel (Respondent). Danzig 1657. UB Greifswald, 533/Ad 334(1657) 4°.
(22) Chronologicae lucubrationes ac hynoptis seriei temporum historiam tam intra ecclesim quam extra exhibens a creatione mundi ad usque ex […] Hierosolymae alterum juxta vaticinium Christi h. e. annum aerae christianae Jo, annum mundi 4076 periodi Julianae 4783 […]. [Danzig] 1657. UB Greifswald, 529/M 256.
(23) Programma ad orationem audiendam que Jubilaei primi secularis gymnasii Gedanensis causa habitur. Danzig 1658. Kriegsverlust, zitiert nach dem Katalogeintrag der UB Greifswald, 529/Hp 497 4°.
(24) […] Disputatio XVIII. de Generatione Imperfecta, quae sit praeter intentionem generantis, adeoque de Monstris, Eorum causis, naturâ et differentiis in genere et ex parte in specie, […]. Lorenz Eichstädt (Präses), Samuel Moeresius (Respondent). Danzig 1658. HAAB Weimar, 4° XV: 125 (3).
(25) [Disputatio] Progymnasma Physicum II. De Miranda Fulminis Tam Coelestis Qvam Terrestris Natura […]. Lorenz Eichstädt (Präses), Zacharias Dressler (Respondent). Danzig 1658. SUB Göttingen, 4 BIBL UFF 185 (45). Online [06.10.2015].
Literatur:
Johann Heinsius: Christliche Leich-Predigt [auf Lorenz Eichstädt]. [Danzig 1660]. HAB Wolfenbüttel, H: J 15 4. Helmst. (12) (nicht eingesehen).
Pietro Daniel Omodeo: The Scientific Culture of the Baltic Mathematician, Physician, and Calendar-Maker Laurentius Eichstadt (1596–1660). In: Journal for the History of Astronomy 2017, Vol. 48 (2), S. 135–159. Deutsche Fassung: Die wissenschaftliche Kultur des Mathematikers, Arztes und Kalendermachers Lorenz Eichstaedt (1596–1660). In: Klaus-Dieter Herbst und Werner Greiling (Hrsg.): Schreibkalender und ihre Autoren in Mittel-, Ost- und Ostmitteleuropa (1540–1850). Bremen 2018, S. 109–135.
Quellenzitat:
„Die Astronomi haben jetzund vrsach vnd gelegenheit zuerforschen den vnterscheid der laenge der örter: Den man in gantzen Mondfinsternussen die Zeit der gantzen erlöschung des Monden/ vnd wenn er wiederumb ein wenig Liechts vberkommen/ noch besser als in partial Mondfinsternussen in acht nehmen kan. Bey der Observation der Mondfinsternuß im vorigen Jahr/ den 4. Mart. A. Cal. hatte ich zwar nit eine sichere Station ergriffen/ weil ich sie muste nehmen ob declivem Lunae situm, als ich sie haben könte: Dennoch hab ich 2. Observationes vberkommen/ welche mit fleiß von mir seyn genommen worden/ vnnd den anfang dieser Finsternuß vnnd das mittel anzeigen thun: Denn ich hatte erstlich zwo Horologia, welche auch die Minuten zeigten (deren eins ich ex communicatione des Ehrw. M. Samuelis Fuchsij, meines vielgeehrten Herrn Gevatters bekam) nach der Sonnen vntergang/ welcher geschah vmb 5. Vhr/ 49. Minut. rectificiret. Wie man nun mercken kunte/ daß am Rande des vollen Monden ein wenig Liechtes sich begunte zu verlieren/ zeigte der Minuten Seiger auff 7. Vhr/ 48. minuten; Hierauff nam ich bald hernach mit meinem Quadra[n]to die höhe des Löwen Hertzen in plaga Orientali, welche ich bekam 41. grad. 21. min. Seine Ascensio recta ward gefunden 147. grad. 13. min. Declinatio Borea 13. grad. 44. Min. Die Sonne war im 14. grad. 20. Minut. [der Fische]. Ascensio ejus recta 43. gr. 48. min. Elevatio Poli 53. Grad 30. Min. Daher entstehet das Tempus â meridie 7. Stunden 50 minuten. Wormit auch die beyden Minuten Vhr satis praecisè vbereinkamen: Waren demnach schon zwo minuta temporis â prima Observatione deficientis [Lunae] verflossen/ dahero der anfang gewesen Hor. 7. Minut. 48. Ferner da der dritte theyl des [Mondes] war verfinstert/ bekam ich altitudinem Cordis e in eadem plaga Orientali 44 gr. 1 min. Hinc tempus horarium existit 8. horarum 13. Min. Da nun der Mond begunte am Liecht wiederumb zu zunehmen/ Ich aber mit meinem Instrument wegen der vielen bewegung der Bretter/ darauff es stand/ in beysein etlicher vornehmen Herren nicht kondte mehr vortkommen/ hab ich mich nur müssen an meine rectificirte MinutenVhren halten/ welche einhellig anzeigeten 10. Vhr 51 min. da noch der dritte theil des Monden verfinstert war. Hinc datur intervallum temporis inter utramque similem Phasin 2. horar. 38. Min Tempus bisectum est 1. hor. 19. min. quae addita horis 8. Minut. 13. praebent tempus mediae Eclipsis [Lunae] 9. Vhr 32. Min. et finem 11. hor. 16. Min. würde demnach Differentia longitudinis inter Vraniburgum et vetus Sedinum seyn 6. min. Welche ich doch hiebevor 8. minut. bekommen. Muß derwegen noch mehr exempla observationum fidelium colligiren, vnd darauß beyder Meridianorum differentiam eigentlich schliessen. So auch andere Astronomi haben an jhren Ort diese Finsternuß observiret, kan man auch mehr differentias longitudinum locorum vberkommen“ (SchreibCalender für 1635 (Reihe 1), zweiter Teil, S. D2a).

Erstellt: 06.10.2015
Letzte Aktualisierung vor 20.01.2020: 06.08.2019
Letzte Aktualisierung nach 20.01.2020: 18.07.2022

eichstaedt_lorenz.txt · Zuletzt geändert: 2022/07/18 14:27 von klaus-dieter herbst