Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


honold_d._j._jacob

Honold d. J., Jacob

„M. Jacob Honold/ Ulm. Math. PP. und VI. Cl. Pr.“ (Bezeichnung des vermeintlichen Kalenderautors – Honold der Ältere – auf dem Titelblatt, zit. 1693)
* ca. 1662 Ulm, † 24.2.1727 Pfuhl bei Ulm
Kalender seit 1692, verfaßt bis mindestens 1700
Übernommene Reihe: → Honold d. Ä., Jacob

Jacob Honold der Jüngere wurde um 1662 in Ulm geboren. Sein Vater war Jacob Honold der Ältere, Pfarrer in Jungingen und Professor für Mathematik am Ulmer Gymnasium. Der jüngere Honold besuchte das Gymnasium in Ulm, an dem er unter dem Professor Carl Ludwig Stromayer (1639–1704) am 9. März 1680 disputierte (anderer Druck, Titel 1). Kurz danach studierte er an der Universität in Straßburg, wo er am 4. Mai 1680 in die Matrikel der theologischen Fakultät eingeschrieben wurde (Knod, 1897, Bd. 1, S. 649 „1680 Mai 4. Jacobus Honoldus, Ulmensis“) und im Wintersemester 1681/82 Kandidat der Promotion zum Magister der Philosophie war (Knod, 1897, Bd. 1, S. 551 „1681.82 Jacobus Honoldus, Ulmensis“). Sein Bruder Matthaeus studierte ebenfalls in Straßburg (Immatrikulation am 26. April 1680, Magisterkandidat am 6./16. Juli 1682, siehe Knod, 1897, Bd. 1, S. 374, 552). Möglicherweise waren beide Brüder Zwillinge, was die zeitgleichen Studienaufenthalte erklären würde. Beide Brüder wechselten gemeinsam im Sommersemester 1683 an die Universität in Leipzig (Erler, 1909, Bd. 2, S. 193 „Honoldus, Iac. Ulm. m. 16 gr. i S 1683 B 10“, „–, Math. Ulm. m. 16 gr. i S 1683 B 17“). Hier lernten sie → Gottfried Kirch kennen, der beide in Astronomie unterrichtete (Herbst, 2006, Bd. 3, S. 823). Nach der Rückkehr aus Leipzig eröffnete Matthaeus Honold am 18./28. Mai 1687 einen Briefwechsel mit Kirch (Herbst, 2006, Bd. 1, S. 395), an dem sich später auch der Bruder Jacob und der Vater beteiligten.
Nach dem Studium wurde Honold zunächst Pfarrer in Jungingen, wo bereits sein Vater Pfarrer war, danach 1690 in Hörvelsingen und schließlich 1701 in dem Pfarrdorf Pfuhl, das heute ein Stadtteil von Neu-Ulm ist. In Pfuhl starb er am 24. Februar 1727 (Weyermann, 1829, S. 189).
Jacob Honold d. J. setzte die Kalenderarbeit seines Vaters nach dessen Tod (1691) nachweislich bis mindestens 1700 fort. → Ulrich Junius schrieb diesbezüglich am 8./18. Juli 1699 an Gottfried Kirch: „Von hl. M. Honold habe Antwort bekommen, Daß weil Er eine abschrifft von des Schotti Ephemeridibus auff ein paar jahr bekommen, und über das in Seines Seel. hl. Vatters Manuscriptis solche hülffsmittel gefunden, dadurch Er anietzo mit geringer mühe die Calenderarbeit eine zeitlang noch fortsetzen könne, so wolle Er diese arbeit noch ferner continuiren“ (Herbst, 2006, Bd. 2, S. 328). Allerdings behielt Honold auf den Titelblättern die Selbstbezeichnung seines Vaters bei. Neben den Quartkalendern ist von Honold auch ein Exemplar des Wandkalenders für 1696 überliefert (abgedruckt in Schmitt/Appenzeller, 1992, S. 381–383). Spätestens ab dem Jahrgang 1704 übernahm Ulrich Junius die Kalenderreihe des großen Schreibkalenders von Honold.

Titel:
(1) 1692–1700[?]: Zeit= und Geschicht=Calender [in Nachfolge von Jacob Honold d. Ä.], Format 4°.
(2) [?]–1696–[?]: Almanah. Einblattdruck, Format 2°.
Druck und Verlag:
1692–1700[?]: Christian Balthasar Kühns Erben, Ulm.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 109. Ergänzend: StA Ulm, G 5/1-3 (Reihe 2). VD17 (keine Kalender).
Andere Drucke:
(1) (Disputation) Carl Ludwig Stromayer (Praeses), Jacob Honold (Respondent): Dispvtatio Metaphysica, De Norma. Ad Ebel. Aphor. Metaph. Disp. XII. §. 43. seqq. […] Ad d. 9. Martii, H. L. Q. C. Ulm 1680. StB Ulm, 42712.
(2) (Dissertation) Julius Reichelt (Praeses), Jacob Honold (Respondent): Dissertatio Astronomica, De Cometis, & speciatimo eo, qui Mense Novembri Anni M. DC. LXXX. apparuit […] Anno M. DC. LXXXII. d. 24. Septembris. Straßburg 1682. BSB München, Res 4 Astr. p. 523,15, Beibd. 1 und 4 Diss. 697, Beibd. 13. Und in anderen Bibliotheken.
(3) Bericht von dem Cometen 1682. Straßburg 1682. Zitiert nach Weyermann, 1829, S. 189.
(4) Der Wohlverdiente Magister-Ring/ Welcher Von dem WohlEhrenvesten/ Vorachtbahren und Wohlgelahrten Herrn Daniel Ringmachern/ Ulmens. Auf der Weltberuehmten Universitaet Leipzig Den 28. Januarii des 1686sten Jahres mit Ruhm erhalten/ Und Zu Bezeugung unvervaelschter Freundschafft vorgestellet wurde Von M. M. Jacobo und Matthaeo Honolden/ Ulmens. Leipzig 1686. RSB Zwickau, 49.6.5.(258).

Erstellt: 05.07.2016
Letzte Aktualisierung: 24.09.2019

honold_d._j._jacob.txt · Zuletzt geändert: 2019/09/24 08:51 von klaus-dieter herbst