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Zeidler, Martin

„Martinus Zeidler Jatro-Mathem: vnd Physicus zur Löbaw“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1626)
* 16.12.1582 Linda/Lausitz, † 19.1.1654 Bautzen
Kalender seit 1621, verfaßt bis mindestens 1626

Martin Zeidler wurde als Sohn des Pfarrers Johann Zeidler in Linda, damals ein Dorf bei Lauban (poln. Lubań) in der Lausitz, geboren. Der Vater starb am 20. August 1598 (Schulze, 1896, S. 234; vgl. Otto, 1800, Supplementband, S. 549). Er war verwandt mit einem anderen Martin Zeidler (14.9.1576–31.1.1637), der Jurist und Bürgermeister in Lauban war (Schulze, 1896, S. 218–227). Dieser Martin Zeidler ist nicht zu verwechseln mit dem Physicus und Kalendermacher Martin Zeidler.
Über letzteren liefert eine lateinische Inschrift seines Leichensteins biographische Einzelheiten (wiedergegeben in Schulze, 1896, S. 234). Demnach wurde er am 16. Dezember 1582 als ein Nachkomme der Familie Zeidler von Rosenberg geboren. 1624 heiratete er Magdalena Peucer und lebte mit ihr 19 Jahre, in denen sie zehn Kinder, 4 Söhne und 6 Töchter, zur Welt brachte. Nachdem Zeidler fünf Jahre Physicus in Bautzen gewesen war, hatte er diese Stelle 30 Jahre in Löbau in der Lausitz inne (nach Otto, 1800, Supplementband, S. 549 von 1618 bis 1649; vgl. die Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt des Kalenders für 1626). Er starb am 19. Januar 1654 als hochgeehrter „Jatro-Mathematicus et Amplissimorum Ordinum Provincialium superioris Lusatiae olim Physicus ordinarius“ in Bautzen (Schulze, 1896, S. 234). Sein Sohn Johann Zeidler wurde im Dezember 1654 zum Physicus in Löbau bestellt (Flammiger/Hönicke, 2001, S. 150).
Zeidler studierte Medizin an der Universität in Helmstedt, wo er am 2. Januar 1612 „De Natvra, Cavsis Et Cvratione Syncopes“ disputierte (anderer Druck) und am 30. März 1612 als „Provisor“ der medizinischen Fakultät gewählt wurde (Zimmermann, 1926, S. 223 „Provisores medicae Facultatis electi sunt anno 1612: […] 9. Martinus Zeidlerus, Lauba Lusatus“).
Den Kalender für 1626 widmete Zeidler dem „Herrn Georg Kathmann von Maurugk, Bischof von Schweidnitz und Dechant des Stifte S. Petri zu Bautzen“. Er unterzeichnete mit: „Diß seyn Sechstes Calendarium Martinus Zeidler Medicus & Mathematicus“ (Kalender für 1626, Kalendarium, S. A1b). Demnach begann Zeidler seine Kalenderarbeit mit einem Kalender für 1621. Zu dessen Bekanntenkreis gehörte auch „Ulricus à Nostitz Eq: Lusatus in Klein Schweidnitz“, von dem der Kalender ein lateinisches Lobgedicht enthält (ebd., S. A3a).

Titel:
1621–1626[?]: SchreibCalender.
Druck und Verlag:
1621–1625: ?, 1626: Druck Joachim Clement, Zittau, Verlag Martin Zeidler, Löbau und Christoph Hoffmann, Lauban.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 167. VD17 (ohne Kalender). CERL1 (ohne Kalender). CERL2 (ohne Kalender).
Anderer Druck:
(Disputation) Friedrich Wagner (Praeses), Martin Zeidler (Respondent): Theses Medicae De Natvra, Cavsis Et Cvratione Syncopes. 2. Januar 1612. Helmstedt. SUB Göttingen, DISS MED COLL MAX 353 (11). Online [14.06.2017].

Erstellt: 21.06.2017

zeidler_martin.txt · Zuletzt geändert: 2017/06/21 13:21 von klaus-dieter herbst