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Wegener, Philipp

„M. Philippus Wegenerus“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1573)
* ca. 1539 Freienwalde/Pommern, † ca. 1585 (vor 15.10.1585) Greifswald
Kalender seit mindestens 1573, verfaßt bis mindestens 1583

Philipp Wegener wurde um 1539 in Freienwalde in Pommern geboren. Über die Eltern und Kindheit konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. Am 27. März 1557 wurde Wegener an der Universität in Wittenberg immatrikuliert (Förstemann, 1841, Bd. 1, S. 338 „[1557. Marti.] 27. Philippus Wegenerus Freiwaldensis“). Aus dem Jahr 1557 der Erstimmatrikulation wird auf das ungefähre Geburtsjahr geschlossen. Das Studium setzte Wegener am 27. Januar 1565 an der Universität in Rostock fort (Hofmeister, 1889, Bd. 2, S. 155 „[Ianuarii MDLXV.] Georgius Swonius Freienuualdensis Pomeranus, gratis ad preces Philippi Wegneri Pomerani 27.“). Dort erlangte er auch 1566 den Magistergrad der Freien Künste (ebd., S. 159). Offenbar wirkte er zunächst als Lehrer an einer Schule, vermutlich in Stralsund (siehe unten), denn am 6. Juli 1581 wurde er als „ludi moderator scholae“ bezeichnet. Zu finden ist diese Notiz in den Matrikeln der Universität in Greifswald, wo er an jenem Tag in den Kreis der Professoren aufgenommen wurde (Friedländer, 1893, Bd. 1, S. 320 „mgr. Philippus Wegenerus, ludi moderator scholae particularis, in numerum professorum cooptati sunt“). Als Professor der Mathematik wurde er 1584 Dekan der Artistenfakultät (ebd., S. 327). Nachdem Wegener gestorben war, wurde → David Herlicius am 15. Oktober 1585 dessen Nachfolger auf dem Lehrstuhl (ebd., S. 329).
Über die familiären Verhältnisse bei Wegener ist nur bekannt, daß er einen Sohn hatte. → Johann Wegener wurde 1599 der Nachfolger von Herlicius auf dem Lehrstuhl für Mathematik an der Universität in Greifswald (ebd., S. 371). Da der Sohn sich als aus Stralsund stammend bezeichnete, wird die Familie in jener Stadt gelebt haben, bevor der Vater Philipp Wegener 1581 den Lehrstuhl für Mathematik in Greifswald übernahm.
Daß Wegener Kalender verfaßte, folgt aus den bisher einzigen bekannten Exemplaren für 1573 und 1583. Er gehört zu einer ganzen Reihe von Kalendermachern, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts im norddeutschen, skandinavischen und baltischen Raum Sedez-Kalender in niederdeutscher Sprache herausbrachten, vgl. z. B. → Levinus Battus, → Martin Coronaeus, → Johannes Godtschow, → Lambert Kemerling und → Johannes Lossius (von diesen befinden sich Exemplare in der KB Kopenhagen). Der Sohn Johann Wegener könnte die Kalenderarbeit des Vaters übernommen haben, nachdem dieser vor dem 15. Oktober 1585 gestorben war.

Titel:
Niederdeutscher Kalender:
1573[?]–1583[?]: Almanach vnde Practica/ vp dat Jaer, Format 16°.
Druck und Verlag:
1573 und 1583: keine Druckerangabe [vermutlich Aswer Kröger, Lübeck].
Nachweis:
KB Kopenhagen (Ex. für 1573, 1583).

Erstellt: 05.03.2019
Letzte Aktualisierung: 05.03.2019

wegener_philipp.txt · Zuletzt geändert: 2019/03/06 16:24 von klaus-dieter herbst