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Lossius, Johannes

„M. Iohannes Lossivs Luneburgensis“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1576 Reihe 2)
* ca. 1551 Lüneburg, † 1609 Hamburg
Kalender seit mindestens 1576, verfaßt bis mindestens 1578

Johannes Lossius (Lotze) wurde um 1551 in Lüneburg geboren. Sein Vater war Lucas Lossius (18.10.1508–8.7.1582), Lehrer an der Johannisschule und Kantor an der Johanniskirche, die Mutter war vermutlich Anna Walther (Onkelbach, 1987). Im Mai 1569 begann Lossius ein Studium an der Universität in Rostock (Hofmeister, 1889, Bd. 2, S. 167 „[1569. Mense Maio] Iohannes Lossius Luneburgensis“). Aus dem Jahr 1569 der Immatrikulation wird auf das ungefähre Geburtsjahr 1551 geschlossen. Im Jahre 1573 wurde er an der Rostocker Artistenfakultät zum Magister promoviert. Aus dem Eintrag in die Matrikel „Johannes Lossius, Lucae filius, Lunaeburgensis“ (ebd., S. 180) geht die Vater-Sohn-Beziehung zu Lucas Lossius hervor. Ein Jahr später, 1574, wurde Johannes Lossius in die Philosophische Fakultät aufgenommen (ebd., S. 183). Über den weiteren Werdegang konnte nur ermittelt werden, daß er 1581 zum Subrektor am Johanneum in Hamburg erwählt wurde und 1609 in der Hansestadt starb (Janssen, 1826, S. 384). Der um 1590 in Hamburg geborene Arzt Lucas Lossius (Schröder, 1851, Bd. 4, Nr. 2329) könnte ein Sohn von Johannes Lossius gewesen sein.
Weder im VD16 noch im CERL ist Johannes Lossius als Verfasser von Druckschriften bekannt. Zwei gedruckte Kalender in Sedez konnten aber inzwischen ermittelt werden: für 1576 ein dänischer und für 1578 ein niederdeutscher. Diese besitzen keine Schreibseite, die überlieferten Exemplare in der KB Kopenhagen weisen aber alle durchschossene Blätter auf, die sämtlich beschrieben sind. Der deutsche Kalender beinhaltet auf der letzten Seite des kleinen Prognostikons ein lateinisches Gedicht von „M. Paulus Lutrifontibus“. Ob Lossius auch Schreibkalender in Quart verfaßte, ist nicht bekannt.
Lossius gehört zu einer ganzen Reihe von Kalendermachern, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts im norddeutschen, skandinavischen und baltischen Raum Sedez-Kalender in mehreren Sprachen herausbrachten, darunter die niederdeutschen Kalender von z. B. → Levinus Battus, → Martin Coronaeus, → Lambert Kemerling, → Johannes Godtschow und → Philipp Wegener (von diesen befinden sich Exemplare in der KB Kopenhagen).

Titel:
Niederdeutscher Kalender:
(1) [1576?]–1578[?]:Almanach vnde Practica vp dat Jar, Format 16°.
Dänischer Kalender:
(2) 1576[?]–[1578?]: Almanach oc Practica/ paa det Aar, Format 16°.
Druck und Verlag:
(1) 1578: Augustin Ferber, Rostock.
(2) 1576: Laurentz Benedicht, Kopenhagen.
Nachweis:
KB Kopenhagen (Ex. für 1578 der Reihe 1, für 1576 der Reihe 2).
Literatur:
Friedhelm Onkelbach: Art. „Lossius, Lucas“. In: Neue Deutsche Biographie, Bd. 15 (1987), S. 202 [04.03.2019].

Erstellt: 04.03.2019
Letzte Aktualisierung: 23.10.2019

lossius_johannes.txt · Zuletzt geändert: 2019/10/23 12:19 von klaus-dieter herbst