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Kretzschmar, Johann

„dieser Kunst sonderlicher Liebhaber M. Johannes Kretzschmar/ Pfarrer zu Wesenigk/ etc.“; „M. Johannes Kretzschmar der Eltere/ Pfarrer zu Wesenigk/ etc.“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1632, Kalendarium und zweiter Teil)
* 1568 Belgern bei Torgau, † 1624 Weßnig bei Torgau
Kalender seit mindestens 1617, erschienen bis 1637

Johann Kretschmar wurde 1568 in Belgern, einer kleinen Stadt an der Elbe ca. 10 km südöstlich von Torgau, geboren (Pfarrerbuch Sachsen, Bd. 5, S. 155). Der namentlich nicht bekannte Vater war Bürger und Ratsverwandter in Belgern. Nach dreijährigem Schulbesuch am Gymnasium in Torgau wurde Kretzschmar am 25. Juli 1586 an der Universität in Wittenberg immatrikuliert (Förstemann, 1841, Bd. 2, S. 339 „[1586.] Iulii 25. Iohannes Kretzschmer Belgoranus“). Einige Jahre zuvor wurde am 7. Juni 1569 der ebenfalls aus Belgern stammende Andreas Kretzschmar in Wittenberg immatrikuliert (ebd., Bd. 2, S. 164). Dieser könnte ein älterer Bruder gewesen sein. Wann Johann Kretzschmar zum Magister promoviert wurde, konnte nicht ermittelt werden. Nach dem Studium wurde er 1592 Pfarrer in Beckwitz. Hier lernte er Sibylla Schalitz, Tochter des Pfarrers Bartholomaeus Schalitz, kennen und heiratete sie (Pfarrerbuch Sachsen, Bd. 5, S. 155). Mit ihr hatte er zwei Söhne, Daniel (?–?) und Johann (23.1.1593–24.6.1662). Johann der Jüngere war seit 1618 Pfarrer in Neußen und von 1623 an bis zu seinem Tod 1662 Pfarrer in Altbelgern (Pfarrerbuch Sachsen, Bd. 5, S. 156). Von 1603 an bis zu seinem Tod 1624 versah Johann Kretzschmar der Ältere die Pfarrstelle in Weßnig (Pfarrerbuch Sachsen, Bd. 5, S. 155), einem Dorf mit Rittergut zwischen Torgau und Belgern.
Der Kalender für 1632 wurde „Herrn Christoff Carln/ Grafen von Brandenstein“ und „Herrn David Doringe/ Jcto. Vff Böhlen/ Seelingstad/ Mülbach vnd Lamperswalda“ gewidmet. Die Widmung wurde unterzeichnet durch „M. Johann. Kretzschmars seeligen hinterlassener Wittbe vnd Erben“ (Kalender für 1632, Kalendarium, S. A1b). Offenbar hatte Kretzschmar genügend Material für die Kalender vorbereitet, so daß die Witwe die Kalender auch nach dessen Tod und Beibehaltung von Kretzschmars Namen herausgeben konnte.

Titel:
1617[?]–1637: SchreibCalender, Format 4°.
1626[?]–1633[?]: SchreibCalender, Format 8°.
Druck und Verlag:
1617[?]–1621: Nicolaus und Christoph Nerlich, Leipzig, [1622?]–[1627?]: Nicolaus Nerlich, Leipzig, [1628?]–1632[?]–1633[?]: Nicolaus Nerlichs Witwe und Erben, Leipzig, [1634?]–1637: Henning Köler, Leipzig.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 117. Zinner, 1941/64, S. 368, Nr. 4596 (Ex. für 1617 der Reihe 1). SHSTA Dresden (Ex. für 1626, 1632, 1633 der Reihe 2). CERL.

Erstellt: 10.05.2017
Letzte Aktualisierung vor 20.01.2020: 21.10.2019
Letzte Aktualisierung nach 20.01.2020: 13.03.2023

kretzschmar_johann.txt · Zuletzt geändert: 2023/03/13 15:32 von klaus-dieter herbst