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Justus, Michael

„Michël Iustus Sittaviensis Lusat. Jesu Christi diener/ bey der Christlichen Gemein vnd Kirchen zu Herbßdorff in Oberlausitz“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1599)
* ca. 1550 Zittau, † nach 1601 Hermsdorf/Oberlausitz
Kalender seit 1599, verfaßt bis [?]

Michael Justus wurde um 1550 in Zittau geboren. Den Bürgermeistern, Richtern und Ratsmännern dieser Stadt widmete er seinen ersten Kalender. Im Widmungsschreiben gab er darüber Auskunft, daß er „in der weitberümbten Stadt vnd Vniversitet Wittenberg/ in illo tempore, Annis nimirum Christi, 69. 70. Item bald darnach 73. 74. 75. die allervornembsten Leut zur selben zeit in Mathesi gehöret“ (Kalender für 1599, Kalendarium, S. A2b). In die Matrikel der Wittenberger Universität schrieb er sich am 11. Juni 1568 ein (Förstemann, 1841, Bd. 2, S. 144 „[1568. Iunii] 11. Michael Iustus Sittauiensis“). Aus dem Jahr 1568 der Immatrikulation wird auf das ungefähre Geburtsjahr 1550 geschlossen.
Nach dem Studium wurde Justus zunächst Schulmeister. 1589 ist er als Prorektor der Schulen in Zittau nachweisbar (anderer Druck, Selbstbezeichnung „Scholae patriae Prorector“, bevor er Pfarrer in Hermsdorf (poln. Jerzmanki) in der Oberlausitz wurde. Justus nannte auf dem Titelblatt seines Kalenders zwar „Herbßdorff“, doch konnte kein Herbsdorf in der Oberlausitz ermittelt werden. Bekannt sind nur die Orte Herbsdorf (poln. Rostków) im niederschlesischen Landkreis Frankenstein (poln. Ząbkowice Śląskie) und Herbersdorf (poln. Sobin) in der Nähe von Heerwegen (poln. Polkowice), ca. 30 km nordwestlich von Liegnitz (poln. Legnica) und ca. 30 km jenseits der östlichen Grenze der Oberlausitz, die durch den Fluß Queis markiert wird. Der hier angenommene Wirkungsort Hermsdorf liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Ort Schönberg (poln. Sulików) nahe Görlitz, wo Justus’ Schwager → Georgius Rosaemontanus wohnte. Justus lebte noch 1601 in Hermsdorf bzw. Herbsdorf (Mylius, 1601, Justus als Beiträger).
Michael Justus wollte eigentlich niemals einen Kalender verfassen, doch wurde er von seinem Schwager Georgius Rosaemontanus, dem 1597 verstorbenen Pfarrer zu Schönberg, gebeten, dessen Kalender für 1598 zu verfertigen, weil dieser bereits auf dem Todeslager lag. Justus berichtete darüber weiter: „durch welche gelegenheit/ mein Name auch also/ ist durch offentlichen druck/ bein etzlichen gelerten leuten/ meinen gutten freunden bekandt worden. Hierauff haben etzliche bey mir angehalten/ ich solte in diesem studio continuirn vnd fortfaren“ (Kalender für 1599, Kalendarium, S. A3a). Außer einem Exemplar für 1599 ist kein weiterer Kalender von Justus überliefert.

Titel:
1599–[?]: Calendarivm Astro-Theologicvm […] Schreibkalender.
Druck und Verlag:
Nicolaus Schneider, Liegnitz.
Nachweis:
ZKAAD, 1987–1993, Teil 4, S. 349, Nr. 4279. Nicht in Zinner, 1941/64. VD16 (ohne Kalender). CERL (ohne Kalender).
Andere Drucke (Auswahl):
Nicht genannt werden hier die zahlreichen Gedichte, die Justus eigenständig publizierte oder als Beiträger zu anderen Schriften lieferte (vgl. VD16).
(1) Strena Eyktikh Continens considerationem Microcosmi, eiusque cum Macrocosmo collationem. Ervditione, Virtvte Et Generis Splendore Ornatissimo Viro, Dn. Adelwerto Engelmanno, Fisci Jmperialis Camerae, apud Vratislauienses, quondam Secretario, nunc Aulico emerito, et nouo Sponso, concinnata et missa, à Michaele Ivsto, Scholae patriae Prorectore, affinitatis & beneuolentiae ergo. Görlitz 1589. SLUB Dresden, Lit. Lat. rec. A 372, misc. 24.

Erstellt: 05.01.2017
Letzte Aktualisierung: 14.10.2019

justus_michael.1571062366.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/10/14 16:12 von klaus-dieter herbst