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Himmelsfreund (Pseud.)

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Kalender seit 1691, erschienen bis mindestens 1704

Seit dem Jahr 1691 erschien in Jena unter dem Pseudonym „Himmelsfreund“ die Reihe eines Schreibkalenders, von der kein Exemplar überliefert ist. Von dieser Kalenderreihe berichtete 1929 Friedrich Lütge in seinem Buch über den Jenaer Buchhandel (Lütge, 1929). Demnach hatte der Drucker und Verleger Johann David Werther Ende 1690 um die Privilegierung eines „Himmelsfreund-Jenaischen“ Kalenders gebeten, was ihm am 1. Dezember 1690 von Herzog Wilhelm Ernst II. gewährt wurde. Dieses Privilegium wurde mehrfach verlängert, zuletzt am 14. August 1703 (siehe das Quellenzitat). Demnach erschien diese Himmelsfreund-Kalenderreihe auch für 1704 und einige folgende Jahre.
Wer dieser in Jena publizierende Kalendermacher hinter dem Pseudonym „Himmelsfreund“ war, konnte bislang nicht ermittelt werden. Dagegen konnten die unter dem Pseudonym → „Gottlieb von Himmelsfeld“ für 1685 bis 1692 nachgewiesenen Jenaer Kalender → Friedrich (bzw. Nicolaus) Lindenberg zugeschrieben werden. Bemerkenswert ist, daß der noch zu Beginn der 1690er Jahre als Professor in Jena wirkende → Johann Andreas Schmidt eine 1692 in Stolp verlegte Reihe von einem „Gottlieb Himmel=Freund“ für das Jahr 1693 kontinuierte. Es liegt nahe zu vermuten, daß Schmidt auch der Jenaer „Himmelsfreund“ war, doch gibt es dafür bis jetzt keinen Beleg. Ebenfalls in Jena druckte Johann Gollner den Kalender für 1692 eines → Theophilus Sternfreund (Pseud.).

Titel:
1691–1704[?]: Schreib- Haus und Feld ingleichen Tugend- und Laster- auch Wunder- und Historien- oder Geschichts- und Stadt-Calender [kein Exemplar ermittelt].
Druck und Verlag:
Johann David Werther, Jena.
Nachweis:
Lütge, 1929, S. 89.
Quellenzitat:
„Ebenso bitte er [Johann David Werther – K.-D.H.] am 27. November 1690 mit vollem Erfolg um die Privilegierung eines Kalenders [Anm.: Erteilt am 1. Dezember 1690 von Herzog Wilhelm Ernst II.], der er selbst als einen ‚Himmelsfreund-Jenaischen Schreib- Haus und Feld ingleichen Tugend- und Laster- auch Wunder- und Historien- oder Geschichts- und Stadt-Calender‘ bezeichnet; […] Es wurde ihm mehrfach erneuert, am 14. August 1703 sogar dahin erweitert, ‚dass dem gedachten Werther nachgelassen seyn solle, dem verbesserten neuen Calender auch den alten Julianischen Calender, ingleichen Abtheilung des Mondes und andrer Nachrichten von Säen, Pflantzen, Fruchtbarkeit, auch übrigen Umstände, iedoch ohne einmischung abergläubischer oder anderer ärgerlichen Dingen, zu inferiren und beyzufügen‘.“ (Lütge, 1929, S. 89).

Erstellt: 24.01.2019
Letzte Aktualisierung: 19.09.2019

himmelsfreund_pseud.txt · Zuletzt geändert: 2019/09/19 14:16 von klaus-dieter herbst