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Radenicius, Joachim

„Rostoch. Medicus et Astronomus“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. nach Preuß, 1929, S. 297)
* 1575 Rostock, † 11.12.1603 Königsberg/Preußen
Kalender seit 1603, verfaßt bis 1604
Übernommene Reihe: → Meine [Menius], Matthias

Joachim Radenicius wurde 1575 als Sohn des Bürgers Martin Radenich in Rostock geboren (Buck, 1764, S. 48). Nach dem Besuch der Schulen in Rostock und Stargard begann Radenicius im März 1591 ein Studium an der Universität in Rostock (Hofmeister, 1889, Bd. 2, S. 235 „Mense Martio. [1591] Ioachimus Radenick Rostochiensis“). Nachdem er am 2. November 1596 an der Universität in Helmstedt zum Magister der Philosophie promoviert worden war (Zimmermann, 1926, S. 128 „Gradu Magisterii d. 2. Novemb. 1596 ornati sunt […] 7. M. Joachimus Radenicius, Rostochiensis […]“), besuchte er den Astronomen Tycho Brahe auf der Insel Hven (Jöcher, 1751, Bd. 3, Sp. 1865). 1599 kehrte er nach Rostock zurück (Hofmeister, 1889, Bd. 2, S. 264) und hielt Privatvorlesungen. Schließlich ging er nach Königsberg, wo er am 30. Oktober 1602 in die philosophische Fakultät aufgenommen und am 1. Oktober 1603 als Nachfolger des verstorbenen Matthias Meine auf den Lehrstuhl für Mathematik berufen wurde. Die Antrittsvorlesung („pro loco“) hielt er am 4. November 1603 (Buck, 1764, S. 48f.; anderer Druck, Titel 2). Noch bevor er mit der Lehrtätigkeit beginnen konnte, verstarb Radenicius am 11. Dezember 1603 an der Schwindsucht (Buck, 1764, S. 49).
Die für Königsberg herausgegebenen Kalender wurden in der Regel von den Professoren für Mathematik der Universität verfaßt. Neben Radenicius und dem schon genannten Meine waren das am Anfang des 17. Jahrhunderts auch → Heinrich Hermann und → Sigismund Weier (vgl. Preuß, 1929, S. 297).

Titel:
1603–1604: Schreibkalender [kein Exemplar ermittelt; in Nachfolge von Matthias Meine]].
Druck und Verlag:
1603: Georg Osterberger, Königsberg, 1604: Georg Osterbergers Witwe Kordula, Königsberg.
Nachweis:
Zinner, 1941/64, S. 329, Nr. 3973, S. 332, Nr. 4016.
Andere Drucke:
(1) Dispvtationvm Physiologicarvm Tertia De Corpore Eivsque Partibvs Similaribvs/ Quam […] Sub praesido […] Cornelii Bokelii, Philosophiae & Medicinae Doctoris, proponit & defendit M. Ioachimvs Radenicivs Rostochiensis Megapolit. Helmstedt 1596. HAB Wolfenbüttel, XFilm 46 (6).
(2) (Pro-loco-Dissertation) De coelo & sphaeris coelestibus. Königsberg 1603. Zitiert nach Buck, 1764, S. 49.
Literatur:
Friedrich Johann Buck: Lebens=Beschreibungen derer verstorbenen Preußischen Mathematiker überhaupt und des vor mehr denn hundert Jahren verstorbenen großen Preußischen Mathematikers P. Christian Otters insbesondere in zwey Abtheilungen glaubwürdig zum Druck befördert. Königsberg, Leipzig 1764. Zu Joachim Radenicius: S. 48–49.

Erstellt: 25.04.2016
Letzte Aktualisierung: 08.11.2019

radenicius_joachim.txt · Zuletzt geändert: 2019/11/08 13:21 von klaus-dieter herbst