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Dobržensky von Schwartzbruck, Jacob Johann Wenceslaus

„Wenceslaus Schwartzbrucker/ der Philosophiae und Medicinae Doctor/ etc.“; „Jacob Johann Wenceslaus Dobržansky von Schwartzbruck/ der Phil: und Medic: Doctor/ etc.“; „Od Wácklawa Czerno Mostského/ Filozoffie a Medycyny Doktora/ Mathematyckého Vmenj obzwkásstnjha Mikownika“; „Od Jakuba Jana Wáclawa Dobřenského z Cžerného Mostu/ Filozoffie a Medycýny Doktora/ a týž Včenj Pražského Professora Ordinarnjho/ Mathematyckého Vménj obzwlásstnjho Milownjka“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1679, 1691 (jeweils Reihe 1), 1668, 1687 (jeweils Reihe 2))
* 1623 Prag, † 3.3.1697 Prag
Kalender seit 1665, verfaßt bis mindestens 1691

Jacob Johann Wenceslaus Dobržensky von Schwartzbruck (Jakub Jan Václav Dobrženský z Černého Mostu) wurde 1623 in Prag geboren (BSP, 1988, Bd. 1, S. 64). Über die Eltern konnten keine Einzelheiten ermittelt werden, aber sein Großvater war Wenceslaus „Dobrzensky“, von dem drei Schriften aus den Jahren 1581, 1588 und 1589 bekannt sind (Jöcher/Adelung, 1784, Bd. 2, Sp. 715). Der jüngere Dobržensky soll sich zeitweise im italienischen Parma aufgehalten und dort als Arzt praktiziert haben (ebd.). In dieser Zeit beschäftigte er sich auch mit der Natur des Wassers, worüber er 1657 publizierte (BSP, 1988, Bd. 1, S. 64; anderer Druck, Titel 1). Nach eigenen Angaben auf den Titelblättern der Kalender (dort auch als „Dobržansky“ benannt) war er in Philosophie und Medizin promoviert, Liebhaber der Mathematik und ordentlicher Professor an der Prager Universität. Gemäß den Einträgen in die Matrikel der Medizinischen Fakultät wurde er 1651 immatrikuliert (Kučera/Truc, 1968, S. 27 „[1651] M. Jacobus Dobrzensky, Prag.“) und als „Jacobus Joannes Wenceslaus Dobrzensky de Nigro Ponte, Pragensis“ am 11. Januar 1663 zum Doktor der Medizin promoviert (ebd., S. 5). Seit dem Wintersemester 1667/68 lehrte er als Professor für Anatomie, Chirurgie und Botanik an der Prager Universität (BSP, 1988, Bd. 1, S. 64). Als Dekan der Medizinischen Fakultät immatrikulierte er seit 1683 zahlreiche Studenten und stand mehreren Promotionen vor (Kučera/Truc, 1968, S. 8, 34, 135, 141). Dobržensky starb am 3. März 1697 in Prag (BSP, 1988, Bd. 1, S. 64).
Es ist ein Brief von Philipp Jacob Sachs von Löwenheim (1627–1672) in Breslau (Ende 1664) an Dobržensky überliefert („Frühneuzeitliche Ärztebriefe“, Datenbank „Dobržensky“). Ebenfalls erhalten sind Manuskripte medizinischen Inhaltes (NM Prag).
Im deutschen Schreibkalender für 1679 heißt es beim zweiten Teil mit dem „Discursus Sphaerographici: Continuatio XIV. Das ist Die Vierzehende Nachfolge“ (S. H1a). Hieraus wird angenommen, daß diese Kalenderreihe für das Jahr 1665 erstmals erschienen war. Das paßt zu der tschechischen Reihe, bei der im Kalender für 1668 beim „Discvrsus Sphaerographici“ die „Continuatio III“ (S. H1a) publiziert wurde. Außer die Kalender publizierte Dobržensky zahlreiche medizinische Beobachtungen in der Gelehrtenzeitschrift „Miscellanea Curiosa“ (Rozsívalová, 1981, S. 55–56). In dem 1680 in Nürnberg gedruckten medizinischen Buch (anderer Druck, Titel 3) erwähnte er zu Beginn seinen „Discurs von der Würckung deß himmlischen und irrdischen Umkreißes“ im 15. Buch „über das 1680 Jahr/ so wol in Böhmischer als teutscher Sprach durch des Herrn Arnolds Druck ans Liecht gebracht“ (ebd., S. A3b), womit er sich auf seine in Prag gedruckten Schreibkalender bezog.
Neben Jacob Johann Wenceslaus Dobržensky von Schwartzbruck gaben ebenfalls → Albin Moller, → Martin Horky, → David Froelich, → Johann Philipp Hahn, → Phlipp Jacob Oswald von Ochsenstein, → Conrad Breller, → Bernard Bußman, → Johann Christoph Daisigner und → Michael Krügener tschechische Schreibkalender heraus.

Titel:
Deutsche Kalender:
(1) 1665–1691[?]: Hauß= Schreib= und CantzleÿCalender.
Tschechische Kalender:
(2) 1665–1687[?]: Nowy s Pranostykau Hwezdarskau Kalendar.
Druck und Verlag:
(1), (2) 1665–1685[?]: Johann Arnolt von Dobroslowina, Prag und Leuthomischl, [1686?]–1687[?]: Katharina Arnolt, Witwe, Prag, [1688?]–1691[?]: Mathias Bezstahowsky bei der Witwe Eva Polexina Michalckin, Prag.
Nachweis:
UA Prag (Ex. für 1679, 1683 der Reihe 1). NB Prag (Ex. für 1691 der Reihe 1, Ex. für 1687 der Reihe 2). Knihopis Českých, 1994, Bd. 2.3, S. 18 (Ex. für 1668, 1671 der Reihe 2). NM Prag (Ex. für 1685 der Reihe 1). VD17 (ohne Kalender). CERL (ohne Kalender).
Andere Drucke:
Zahlreiche Veröffentlichungen des „D. Jacobi Dobrzensky De Nigro Ponte“ bzw. des „Jacob Wenceslaus Dobrzensky“ sind in der lateinischen Gelehrtenzeitschrift „Miscellanea Curiosa“ enthalten, teilweise auch in deutscher Übersetzung (online gelistet sind 63 Treffer). Sie sind aufgeführt in Rozsívalová, 1981, S. 55–56.
(1) Nova et amoenior de admirando fontium genio ex abiditis naturae claustris in orbis lucem emanante philosophia, Ferrariae 1657. Zitiert nach BSP, 1988, Bd. 1, S. 64.
(2) Historia hospitantis in carne humana vitae sive vitae humanae origo […]. Prag 1668. Zitiert nach Rozsívalová, 1981, S. 56.
(3) Allgemeines natürliches Praeservativ- Oder Verwahrungs=Mittel wider alle von gifftiger Lufft herrührende/ höchstgefährliche/ und gar leichtlich ansteckende Seuchen […]. Nürnberg 1680. SUB Göttingen, 8 MED PRACT 754/55 (1). Online [12.02.2019]. Und in anderen Bibliotheken.
Manuskripte:
(1) Sborník lékařských receptů, výpisků z knĭh slavných autorů a vlastních poznámek. NM Prag, Sign. IV H 35, zitiert nach Rozsívalová, 1981, S. 56.
(2) Rukopis medicinsko-chemického obsahu z let 1655–1690 v Památníku národního písemnictví. NM Prag, Sign. D IV 26–35, zitiert nach Rozsívalová, 1981, S. 56.

Erstellt: 12.02.2019
Letzte Aktualisierung: 05.08.2019

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