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gaertner_johann_georg

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 **„Johann Georg. Gärtner. PCL & p t E.“; „Der hohen Astronomischen Kunst sonderbahrer Geflissener“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1667 Kalendarium und zweiter Teil)\\ **„Johann Georg. Gärtner. PCL & p t E.“; „Der hohen Astronomischen Kunst sonderbahrer Geflissener“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1667 Kalendarium und zweiter Teil)\\
-* 16?? Fraustadt/Schlesien, † nach 1690 Woitsdorf oder Pangau/Schlesien\\+* 16?? Fraustadt/Schlesien, † 21.10.1694 Woitsdorf/Schlesien\\
 Kalender seit 1666, verfaßt bis mindestens 1678** Kalender seit 1666, verfaßt bis mindestens 1678**
  
-Johann Georg Gärtner war ein kaiserlich gekrönter Dichter („PCL“ = Poeta Caesareus Laureatus) und Pfarrer („p t E“ = plenissimo titulo Ecclesiastes, mit voller Anrede Prediger), was die in den Kalendern enthaltenen Verse und der teilweise geistliche Ton in den Texten unterstreichen. Im Sommersemester 1666 schrieb Gärtner sich in die Matrikel der Universität Leipzig ein (Erler, 1909, Bd. 2, S. 123 „Gärtner, Joh. Geo. Gynecopolitan. Siles. dp. 22 gr. i S 1666 P 59“). Aus diesem Eintrag geht dessen Geburtsort Fraustadt (lat. Gynecopolis, heute poln. Wschowa) in Schlesien hervor. Am 10. Juni 1690 schrieb er sich in das Stammbuch von Georg Götzel ein (HAAB Weimar, Stb 672, S. 297). Er unterschrieb als „Pastor in Woitzdorff et Pangau“. Die kleinen Orte Woitsdorf (poln. Wojciechów) und Pangau (poln. Pagów) in Schlesien liegen südöstlich von Oels (poln. Olesnica). Gärtner starb am 22. Oktober 1694 in Woitsdorf (CERL).\\+Johann Georg Gärtner war ein kaiserlich gekrönter Dichter („PCL“ = Poeta Caesareus Laureatus) und Pfarrer („p t E“ = plenissimo titulo Ecclesiastes, mit voller Anrede Prediger), was die in den Kalendern enthaltenen Verse und der teilweise geistliche Ton in den Texten unterstreichen. Im Sommersemester 1666 schrieb Gärtner sich in die Matrikel der Universität Leipzig ein (Erler, 1909, Bd. 2, S. 123 „Gärtner, Joh. Geo. Gynecopolitan. Siles. dp. 22 gr. i S 1666 P 59“). Aus diesem Eintrag geht dessen Geburtsort Fraustadt (lat. Gynecopolis, heute poln. Wschowa) in Schlesien hervor. Am 10. Juni 1690 schrieb er sich in das Stammbuch von Georg Götzel ein (HAAB Weimar, Stb 672, S. 297). Er unterschrieb als „Pastor in Woitzdorff et Pangau“. Die kleinen Orte Woitsdorf (poln. Wojciechów) und Pangau (poln. Pagów) in Schlesien liegen südöstlich von Oels (poln. Olesnica). Gärtner starb am 21. Oktober 1694 in Woitsdorf (CERL).\\
 Daß diese Kalenderreihe bereits für das Jahr 1666 erschienen war, folgt aus Gärtners Notiz im Kalender für 1667: „Freundlicher Leser! Habe vorm Jahre am ende dieses Theils erwehnet [...]“ (zweiter Teil, S. C3a). Vermutlich erschien auch der Jahrgang 1679, denn er wurde im Kalender für 1678 auf der letzten Seite des Kalendariums angekündigt („Künfftiges 1679te Jahr sol hier von ein mehrers folgen“). Dieses zweite überlieferte Exemplar bringt in der Textspalte des Kalendariums Gesundheitsregeln und Anweisungen zur Herstellung von Arznei. Es könnte sein, daß dieser Kalender zu einer zweiten Kalenderreihe von Gärtner gehörte, zumal Gärtner den Verleger gewechselt hatte.\\ Daß diese Kalenderreihe bereits für das Jahr 1666 erschienen war, folgt aus Gärtners Notiz im Kalender für 1667: „Freundlicher Leser! Habe vorm Jahre am ende dieses Theils erwehnet [...]“ (zweiter Teil, S. C3a). Vermutlich erschien auch der Jahrgang 1679, denn er wurde im Kalender für 1678 auf der letzten Seite des Kalendariums angekündigt („Künfftiges 1679te Jahr sol hier von ein mehrers folgen“). Dieses zweite überlieferte Exemplar bringt in der Textspalte des Kalendariums Gesundheitsregeln und Anweisungen zur Herstellung von Arznei. Es könnte sein, daß dieser Kalender zu einer zweiten Kalenderreihe von Gärtner gehörte, zumal Gärtner den Verleger gewechselt hatte.\\
 In dem Kalender für 1678 setzte sich Gärtner mit den neuen Ansichten über Kometen auseinander. Anlaß war ein im Frühjahr 1677 erschienener Komet (vgl. Kronk, 1999, S. 364–367). Bedeutsam an diesem Text ist, daß den Lesern mit Verweis auf die gesammelte „Erfahrung“ vermittelt wurde, daß Aristoteles jetzt nicht mehr als Autorität in solchen Fragen heranzuziehen sei, stattdessen seien zwei andere Meinungen aktuell, von denen er die eine für richtig hält (Quellenzitat). In dem Kalender für 1678 setzte sich Gärtner mit den neuen Ansichten über Kometen auseinander. Anlaß war ein im Frühjahr 1677 erschienener Komet (vgl. Kronk, 1999, S. 364–367). Bedeutsam an diesem Text ist, daß den Lesern mit Verweis auf die gesammelte „Erfahrung“ vermittelt wurde, daß Aristoteles jetzt nicht mehr als Autorität in solchen Fragen heranzuziehen sei, stattdessen seien zwei andere Meinungen aktuell, von denen er die eine für richtig hält (Quellenzitat).
gaertner_johann_georg.1745333477.txt.gz · Zuletzt geändert: 2025/04/22 16:51 von klaus-dieter herbst