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VoigtsBurg, Johann von (Pseud.)

„Johann von VoigtsBurg/ der Astr. und Mathem. Befl.“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1677)
Voigt, Johann Heinrich
Kalender seit 1677, verfaßt bis 1679

Auf den Titelblättern der zwei überlieferten Jahrgänge für 1677 und 1679 wird der vermeintliche Verfasser als ein der Astronomie und Mathematik Beflissener bezeichnet. Daß sich Johann Heinrich Voigt hinter dem Pseudonym „Johann von VoigtsBurg“ verbirgt, folgt zweifelsfrei aus zwei Briefen, die → Christoph Richter an → Gottfried Kirch schrieb. Am 30. August / 9. September 1676 ließ sich Richter über den „Stümpler“ Johann Heinrich Voigt aus, dessen „ignorantz und verwegenheit zupropheceÿen […] auch aus dem Leiptzigschen Kalender auf 77.“ hervorgeht (Herbst, 2006, Bd. 1, S. 18). Noch deutlicher wird er im Brief vom 3./13. August 1680: „Ich sehe aus dem Kalender, daß er [Voigt] selber bekennet, und vorbeuget, daß er in dem Calender 80 in den Finsternißen gefehlet habe, biß er ander Calender, (sonderlich Unsere) hat zur hand bekommen. Alß ich Ihn Anno 77 hechelte, hat er drauf folgendes Jahr bemühet, daß er Unsere Calender bekommen, und in sein Leiptzigschen die Eclipses draus genommen: denn er bringt das Sechste mit vor, das Hecker ausgelaßen: ing[leichen] die Bedeckung [Saturns], die er aus Unsern Cal[endern] gestohlen. Ich muß sagen, daß ich recht zornig und eifrig werden auf dieses monstrum Astrologicum, da ich deßen Quarck gelesen.“ (Herbst, 2006, Bd. 1, S. 67). Am Schluß dieses Briefes werden die gemeinten Kalendertitel aufgezählt: „Von Voigts Calendern hab ich nur den 76 Christencalender, und 2 GespenstCalender 77 und 78.“ Der hier genannte „GespenstCalender“ ist zweifellos der davor erwähnte „Leiptzigsche Kalender“ von Voigt, der unter dem Pseudonym „VoigtsBurg“ erschienen war und mit zwei Jahrgängen überliefert ist. Der Holzschnitt-Titel mit den Stadtansichten von Dresden und Leipzig ist (bis auf die konkrete Titelnennung) derselbe wie bei den Exemplaren für 1685 und 1692 der Reihe des „Historischen Gespenst=Kalenders“ eines → Johann Friedrich von Rosenfeld (Pseud.), die ebenfalls von Caspar Lunitius in Leipzig verlegt wurde.

Titel:
(1) 1677–1679: Ober=Sächs. Leipziger/ Zeit= Fest= Wetter und Historischer Gespenst=Calender.
Druck und Verlag:
1677–1678: Druck Christoph Uhmann, Leipzig, Verlag Caspar Lunitius, Leipzig, 1679: Druck Christoph Uhmanns Witwe, Leipzig, Verlag Caspar Lunitius, Leipzig.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 160.
Online:
(1) [11.04.2014].

Erstellt: 11.04.2014

voigtsburg_johann_von_pseud.txt · Zuletzt geändert: 2016/08/24 14:12 von klaus-dieter herbst