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Pater, Paul

„Mathemat. Prof. Publ. am Evang. Gymn. und des Thornischen Gymnasii Visitator“; „I. K. Mći Mathematyk, y w przesłáwnym Gymnásium Gdańskim Nauk Wyzwolonych, à osobliwie Máthemátyckich u Mechánicznych, Professor“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1698 (Reihe 2), 1715 (Reihe 4))
* 1656 Menhardsdorf/Zips, † 7. Dezember 1724 Danzig
Kalender seit vermutlich 1690, verfaßt bis 1725, fortgeführt bis 1812

Paul Pater entstammte einer lutherischen Pfarrersfamilie aus der Zips. In Menhardsdorf (ungar. Ménhárd, slowak. Vrbov, poln. Wierzbów), einem Ort unweit von Poprad im äußersten Nordosten der heutigen Slowakei (damals in Oberungarn), wurde er 1656 geboren (Gelehrtes Preußen, 1725, 3. Quartal, S. 72; Jöcher, 1750/51, Bd. 3, Sp. 1296; davon abweichend nennt nur Czvittinger, 1711, S. 297 Trentschin („Trencsinii in Hungaria“) als Geburtsort). Die erste Ausbildung erhielt Pater in der Schule des nahegelegenen Käsmark (ungar. Késmárk, slowak. Kežmarok, lat. Caesareopoli von Kaiserstadt) (Eckstein, 1840), in der bis 1648 auch → David Frölich lebte. Daß Pater ein Schüler von Frölich gewesen sein soll, ist ein seit 1725 in der Literatur fortgeführter Irrtum (vgl. Gelehrtes Preußen, 1725, 3. Quartal, S. 73 „praesertim Latinitatis fundamentis, Caesareopoli studiorum suorum moderatorem habuit magnum illum Literatorem & Mathematicum Davidem Froelichium.“).
Die Familie floh vor der konfessionellen Verfolgung unter der habsburgischen Monarchie nach Breslau, wo Paul Pater erst dem Beruf des Buchhändlers nachging (Gelehrtes Preußen, 1725, 3. Quartal, S. 73) und dann das Gymnasium zu St. Maria Magdalena besuchte. Die schlechte finanzielle Lage zwang ihn, Praeceptor des Sohnes von Daniel Caspar von Lohenstein zu werden. Diese Anstellung verdankte er Christian Gryphius, Professor am Maria-Magdalenen-Gymnasium, sowie den Professoren am Breslauer Elisabeth-Gymnasium Martin Hanke und Elias Thomae. Er dankte ihnen in einer Gelegenheitsschrift anläßlich der am „11 April des 1679 Jahres glücklich vollzogenen Beckisch und Weberischen Hochzeit-Feyer“ (zitiert nach Mokrzecki, 1980, S. 327) sowie in seinem Kommentar zu Cornelius Tollius’ „Palæphati De Incredibilibvs“ (anderer Druck, Titel 5, Dedikation, S. a4).
Auf Lohensteins Wirken hin erhielt Pater ein fünfjähriges Stipendium des Breslauer Stadtrates (Praetorius, 1713, S. 165) für Studien an Universitäten. Im Sommersemester 1680 immatrikulierte sich Pater an der Universität in Leipzig (Erler, 1909, Bd. 2, S. 324 „Pater Paul. Menhardo Hungar. dp. gra. i S 1680 P 15, gra. i S. 1680 P 34“). Dorthin begleitete ihn der Sohn Lohensteins. In Leipzig schloß er Bekanntschaft mit den Leipziger Professoren Joachim Feller und Christian Thomasius (Gelehrtes Preußen, 1725, 3. Quartal, S. 74; Eckstein, 1840). Bereits nach wenigen Monaten verließ Pater Leipzig wegen der dort ausgebrochenen Pest und schrieb sich am 5. Oktober 1680 in die Matrikel der Universität in Jena ein (Jauernig/Steiger, 1977, S. 581 „Pater, Paul., Menhardo-Hungarus, 5. Okt. 1680“). Dort wurde er Student des Mathematikers, Astronomen, Philosophen und Erfinders Erhard Weigel (Herbst, 2016d, S. 357; vgl. Herbst, 2013c, S. 160f.). Von Weigel könnte Pater bereits während seiner Zeit am Gymnasium durch den Breslauer Professor und Jenaer Absolventen Martin Hanke gehört haben. Ferner besuchte Pater Vorlesungen „in Theologicis Musaeum, Baierum & Bechmannum, in Lingvis Frischmuthum, in Physicis Posnerum, & in Historia literaria ac ecclesiastica Sagittarium“ (Gelehrtes Preußen, 1725, 3. Quartal, S. 74). Unter dem Praeses → Johann Andreas Schmidt, damals Adjunkt an der Philosophischen Fakultät und ab 1683 Professor für Logik und Methaphysik an der Jenaer Universität, trat Pater im März 1681 als Respondent mit der Disputation „Lunam In Cruce Visa“ auf (anderer Druck, Titel 2), deren Grundlage die Beobachtung des Mondes mit einem atmosphärischen Kreuz war. 1685 erwarb er den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie. Danach lehrte er selbst Mathematik und alte Sprachen (Gelehrtes Preußen, 1725, 3. Quartal, S. 75; Bertling, 1887, S. 221). Von einer Beziehung zum Pietismus in der Jenaer Studienzeit zeugt seine Abhandlung „Insignia Tvrcica“ (anderer Druck, Titel 6), die er dem Begründer des Pietismus Philipp Jacob Spener widmete.
Nach dem Studium in Jena erteilte Pater Privatunterricht und unternahm Studienreisen. Eine von ihnen führte ihn nach Wolfenbüttel, wo er auf Einladung des Herzogs weilte und ihm die Leitung der Bibliothek übertragen wurde (Praetorius, 1713, S. 166 „primum Wolferbytum ad Praefecturam Bibliothecae Augustae accitus“; Gelehrtes Preußen, 1725, 3. Quartal, S. 75 „ad Praefecturam Bibliothecae Gvelpherbytanae“). Dem ebenfalls aus Oberungarn stammenden Michael Ritthaler gratulierte Pater 1682 zu dessen Berufung als Bibliothekar mit einer kleinen Schrift (anderer Druck, Titel 3). Als dieser 1685 starb, hielt Pater die Leichenrede („Oratio funebris“) „In Laudem Rithalleri, Bibliothecae Guelferbitanae Praefecti“ (Burckhard, 1744, S. 253 mit Bezug auf Czvittinger, 1711, S. 297). Pater erwähnte seinen Aufenthalt in Wolfenbüttel in der Vorrede seines „Kunst= und Tugend=Calenders“ für 1698.
1688 wurde Pater als Professor an das Akademische Gymnasium zu Thorn im Königlichen Preußen berufen, wo er am 18. März in sein Amt eingeführt wurde (Zernecke, 1727, S. 388). In seiner Antrittsrede „de iis quae recentiores Mathematici in caelo detexerunt“ (zitiert nach Gelehrtes Preußen, 1725, 3. Quartal, S. 75; vgl. Dittmann, 1789, S. 89) betonte er den hohen Stellenwert der Mathematik und des Astronomen Nicolaus Copernicus. Für die Hauptgrundlage der Astronomie hielt er ein gründliches Studium der Mathematik. Am Thorner Gymnasium unterrichtete Pater Mathematik, Geographie, Astronomie, klassische Sprachen und Logik. Besonderen Nachdruck legte er auf angewandte Mathematik, vor allem Mechanik, Optik, Chronologie, Statistik und Militärarchitektur. In „Catastrophe sive excidum Neapolitanum“ (1688, anderer Druck, Titel 9), „Gratio in solenni inauguratione universitatis Hallensis“ (1694, anderer Druck, Titel 14), „Chorographiae et topographiae ductu tabularum Publicarum Sive Novellarum Hebdoma dariarum studiosis“ (1705, anderer Druck, Titel 20) und anderen akademischen Schriften, die in Thorn und Danzig entstanden sind, unterstrich er die Rolle der Mathematik im Alltag sowie die enge Verschränkung der Mathematik mit Geographie und anderen Wissenschaften. Er kritisierte die bis dahin üblichen Unterrichtsmethoden, die nichts als reine Theorie vermittelten. In Anlehnung an Johann Amos Comenius setzte er sich für das Lernen durch Anschauung und Tun ein. Hierzu verwendete er im Unterricht Globen, Landkarten, Ferngläser sowie Hilfsmittel, die er zusammen mit seinen Schülern konstruierte (siehe die anderen Drucke, Titel 13 und 18; vgl. Kubik, 1972, S. 117). Pater legte auch großen Wert auf die Beobachtung des Himmels als Teil des Unterrichts. So nutzte er die Sonnenfinsternis vom 23. September 1699, um seine Lehren augenscheinlich zu demonstrieren. Anregungen für seine pädagogischen Ansichten wird Pater auch von seinem Jenaer Lehrer Weigel erhalten haben, der in der Geschichtsschreibung mit seinem Versuch, das Schulwesen zu reformieren, bekannt ist (vgl. Friedrich, 1999).
In Thorn blieb Pater 17 Jahre (bis 1705). In dieser Zeit publizierte er auch zahlreiche Gelegenheitsschriften. Er schrieb sogar mehrere Schauspiele (andere Drucke, Titel 8, 9, 10, 15), die am Theater des Gymnasiums aufgeführt wurden. In den Bühnenstücken wurden unter anderem die Siege des polnischen Königs Johann III. Sobieski sowie die Astronomie gepriesen.
Im Oktober 1703 wurde Thorn von schwedischen Truppen erobert, es folgten ein Niedergang der Stadt und des Gymnasiums. Vor allem aus diesem Grund verließ Pater die Stadt Thorn und wollte nach Breslau umsiedeln. Auf dem Weg nach Breslau begab er sich noch nach Danzig, um in dortigen Bibliotheken zu recherchieren. Auf Betreiben des Danziger Bürgermeisters Johann Ernst Schmieden (vgl. Gelehrtes Preußen, 1725, 3. Quartal, S. 76) fand er am Akademischen Gymnasium eine Einstellung als Professor für Mathematik. Er wurde am 25. September 1705 in das Amt eingeführt und hielt aus diesem Anlaß die Rede „de causis Mathematicae pereuntis“ (zitiert nach Praetorius, 1713, S. 166). Er lehrte über euklidische Geometrie, Mechanik sowie Festkörper und Flüssigkeiten, Astronomie, Geographie und Architektur (Kubik, 1959a, S. 106; Mokrzecki, 1980; Czerniakowska, 2008b, S. 152, 165). Dies fand seinen Niederschlag in Publikationen über „Chorographiae et topographiae“ (1705, anderer Druck, Titel 20), die Sonnenfinsternis vom 12. Mai 1706 (anderer Druck, Titel 21), die Erscheinung eines Nordlichts am 17. März 1716 (anderer Druck, Titel 27) „Astrologiam Persicam“ (1720, anderer Druck, Titel 30) usw. Pater beteiligte sich auch am Ausbau der Festung Weichselmünde (Mokrzecki, 1980). 1704 erwarb Pater eine Druckerei in Danzig, die er auch selbst betrieb und die als Berufsschule für arme Jugendliche fungierte (Schwarz, 1928; Kubik, 1959a, S. 120f.; vgl. die „Wohlgemeinte Nachricht von Professor Paul Paters […] Officin in Danzig“, anderer Druck, Titel 25). Die Buchdruckkunst beschäftigte Pater auch als Gelehrten (vgl. die Dissertation über die Schrifttypen, anderer Druck, Titel 24). Er richtete sich auch eine mechanische Werkstatt für optische Instrumente ein (Altpreußische Biographie, Bd. 2, S. 305).
Pater blieb unverheiratet und kinderlos. Seine gesamte Energie steckte er in die Lehre und in das Verfassen von Schriften. Am 5. Dezember 1724 erlitt er einen Schlaganfall („Paralysis“), woraufhin er am 7. Dezember in Danzig verstarb (Gelehrtes Preußen, 1725, 3. Quartal, S. 80; Jöcher, 1750/51, Bd. 3, Sp. 1296). Er hinterließ eine reichlich ausgestattete Bibliothek, deren Bücher „fast vor 4000 Pohlnis. Guld. ausgegangen“ (Anonymus, 1727, S. 8).
Am 27. Januar 1703 erhielt Pater von König August II. ein Privilegium, Kalender für Preußen zu drucken (überliefert in BPAN Gdańsk, Sign. Od 24236, 8°). Gegen sein Monopol wurde mehrmals verstoßen (Mikołajewska, 2018; vgl. Kubik, 1959b, S. 286). Schon davor hatte Pater Kalender verfaßt. Der älteste überlieferte Kalender ist der „Kunst= und Tugend=Calender“ für 1698. Nach Paters eigener Mitteilung in der Vorrede dieses Kalenders hatte er bereits vor 1698 Kalender verfaßt, denn er schrieb, daß er nun mit seiner „abgelegten Calender-Feder wieder zum Vorschein“ komme (Kalendarium, S. A2a). Vermutlich trat er seit 1690, als er bereits in Thorn am Gymnasium lehrte, als Kalendermacher auf (Gelehrtes Preußen, 1725, 3. Quartal, S. 79 „Calendaria ab anno 1690. usque ad annum 1725. composuit“; vgl. Bertling, 1887, S. 221 „begann namentlich 1690 die Herausgabe der für das polnische Reich bestimmten Kalender“ und Praetorius, 1713, S. 166 „Calendaria, ab Anno 1680“ [sic]). Die Wahl des Titels „Kunst= und Tugend=Calender“ erinnert an den von Erhard Weigel 1687 in Jena veröffentlichten „Tugendspiegel“, mit dem Weigel zur Besserung der Jugend beitragen wollte.
Dem Kalender für das Jahr 1698 fügte Pater am Ende einen Brief an den Drucker und Verleger Johann Zacharias Stolle hinzu, in dem er allgemeine Fragen der Kalenderkunst und Unterschiede im Inhalt der einzelnen Kalender anderer Autoren diskutierte. Dabei ist im Hinblick auf die Frühaufklärung von Interesse, daß Pater auf einen Brief einging, den Stolle zuvor an ihn geschrieben hatte und in dem dieser berichtete, daß verschiedene Zeitgenossen Pater vorwarfen, nichts von den astrologischen Mutmaßungen zu halten (Quellenzitat). Pater, der sich in seiner Antwort für sein Vorgehen rechtfertigte, erweist sich hier als einer von denjenigen Kalendermachern, die seit dem letzten Drittel des 17. Jahrhunderts den Schreibkalender von unbegründeten astrologischen Mutmaßungen bereinigen wollten (vgl. z. B. → Gottfried Kirch).
Offenbar beteiligte sich Pater an der öffentlichen Auseinandersetzung über das Kalenderwesen. So trat er unter dem Pseudonym „Hercules von Donnerkeil“ der von → Ernestus Uranophilus (Pseudonym von Constantin Gabriel Hecker) vorgebrachten Kritik an einem Kalender für 1700 entgegen (anderer Druck, Titel 23). 1715 äußerte sich Pater mit einer weiteren Schrift zum zeitgenössischen Kalenderwesen (anderer Druck, Titel 26).
Paters Kalender erschienen in deutscher und polnischer Sprache und wurden in Thorn, Danzig und Supraśl gedruckt (vgl. Estreicher, 1872, Bd. 24, S. 134; Kowalewska, 2013). Sie waren sehr beliebt, sodaß der „Kunst= und Tugend=Calender“ auch nach Paters Tod bis 1812 fortgeführt wurde. Auf dem Titelblatt wurde jeweils noch auf Pater, der diesen Kalender eingerichtet hatte, verwiesen. Gemäß den überlieferten Exemplaren in der Gdańsker Nationalbibliothek (Sign. Od 24234, 8°) waren die nachfolgenden Autoren „Cosmophilus“ (1727), der „Continuator“ (1728, 1729), Johann Adam Kulmus (1730–1734), Heinrich Kühn (1735–1770), Constantin Gottlieb Hecker (1773–1775), Johann Gottlieb Bartoldi (1778–1788), Christian Gottfried Ewerbeck (1790–1793) und Peter August Lampe (1808–1812). Aufgrund der zahlreich überlieferten Exemplare dieser Kalenderreihe über mehr als ein volles Jahrhundert hinweg wäre eine zeitliche Längsschnittanalyse (von 1698 bis 1812) der Kalenderinhalte eine lohnende Forschungsaufgabe.

Titel:
Deutsche Kalender:
(1) 1690–[?]: [kein Exemplar ermittelt, „Calendaria“ genannt in Praetorius, 1713, S. 166].
(2) 1698–1725: Kunst= und Tugend=Calender, Format 4°.
(3) 1716[?]–[1725?]: Verkehrter Dienstbothen=Calender, Format 4°.
Polnische Kalender:
(4) 1715–1725: Gospodarski Kalendarz [Wirtschafts-Kalender], Format 4°.
(5) 1719–1724[?]: Kalendarz Świętych Bożych [Kalender der Gottesheiligen], Format 8°.
Polnisch-russischer Kalender:
(6) [?]–1725: Kalendarz polski i ruski, Format ?.
Druck und Verlag:
(1) ?.
(2) 1698–[1705?]: Johann Zacharias Stolle, Danzig, 1706: Druck ?, Verlag „Werck der Buchbinder“, Danzig, 1707–1710[?]: Paul Pater (und „Consorten“), Danzig (und Elbing, Thorn), [1711?]–1712[?]: Johann Zacharias Stolle, Danzig, [1713?]–[1715?]: ?, 1716[?]–1725: Druck ?, Verlag „Werck der Buchbinder“, Danzig.
(3) 1716[?]–[1725?]: Druck ?, Verlag „Werck der Buchbinder“, Danzig.
(4) 1715–[1718?]: Paul Pater, Danzig, 1719[?]–1724[?]: Johann Friedrich Hauenstein, Thorn, 1725: ?.
(5) 1719–1724[?]: Johann Friedrich Hauenstein, Thorn.
(6) 1725: ?, Supraśl.
Nachweis:
BPAN Gdańsk, Od 24234, 8° (Exemplare für 1698–1812 (mit Lücken) der Reihe 2 und für 1716 der Reihe 3, gesehen am 29.6.2010). UB Toruń, 01628/1715 (Ex. für 1715 der Reihe 4). StB Toruń, XXIII,28 (Fotokopie des Ex. für 1719 der Reihe 5). Kłodzińska, 1963, S. 189 (Ex. für 1721 der Reihe 4). Górska, 1968, S. 31f. (Ex. für 1715, 1717 der Reihe 4; Ex. der Reihe 2 ab 1738 auf S. 189–194). Buła, 1994, S. 8 (Ex. für 1717 der Reihe 4). Estreicher, 1872, Bd. 24, S. 134f. (Ex. für 1715–1718 der Reihe 4, für 1719–1724 der Reihe 5, für 1725 der Reihe 6), online (Bd. 24, scan 134) [13.11.2017]. CERL1, CERL2 (beide ohne Kalender).
Online:
(2), (4) 1715, 1717 [10.11.2017].
Andere Drucke:
Zahlreiche Gelegenheitsdrucke sind in der Stadtbibliothek von Toruń überliefert (Signaturen: MAG 3564, 3570, 3659, 3670, 113151, 113178, 113419, 113973, 114295, 114581, 114624, 114704, 114940, 114984 u. a.). Diese sind teilweise auch mit Exemplaren in deutschen Bibliotheken im VD17 enthalten. Hier werden (bis auf eine Ausnahme: Titel 3) nur die astronomischen, ethisch-philosophischen, didaktischen und druckgeschichtlichen Schriften, soweit sie bekannt sie, angeführt. Nach Paters Tod erschien 1725 in Danzig ein „Catalogus librorum varii generis Pauli Pateris“ (nicht eingesehen; zitiert nach Kubik, 1959a, S. 151).
(1) Allerleichtester Vorschlag armer Leute Kinder, in den gewoehnlichen Privat-Stunden zur Kunst und Tugend, ohne alle Unkosten allhier anzufuehren. Thorn 1680. BSB München, Film R 2001.28, NWA-1231#ab Bildnr. 475.
(2) (Disputation) Johann Andreas Schmidt (Praeses), Paul Pater (Respondent): Lunam In Cruce Visa d. 30. Dec. h. 1. p. m. n. 1680. Jena. März 1681. SLUB Dresden, Astron. 564,20. Online [09.11.2017]. Und in anderen Bibliotheken. Deutsche Fassung: Kurze Beschreibung Des Creutzes/ so allhier umb den Mond den XXX. Decemb. M. DC. LXXX. umb 1. Uhr nach Mitternacht gesehen worden/ aus Physicalischen und Mathematischen Gründen gezogen und Nach dem Lateinischen Exemplar übersetzet. Jena 1681. SBPK Berlin, Mz 26770/1.
(3) (Gelegenheitsdruck, Amtsantritt) Sereniss. Brvnsvicens. Ac Lvnebvrgens. Principis, Rvdolphi Avgvsti, Gratia, publico emolumento, Gvelferbyti, Michaeli Rittalero, Modora Hvngaro, clementissime reseratum. Ohne Ort [1682]. HAB Wolfenbüttel, M: Db 3816 (1). Online [09.11.2017].
(4) (Disputation) Johann Andreas Schmidt (Praeses), Paul Pater (Respondent): Duo Phaenomena rarissima, alterum luna in cruce, alterum meteorum ignitum. Jena 1682. Zitiert nach Gelehrtes Preußen, 1725, 3. Quartal, S. 78.
(5)Palaiphatu peri Apistōn [griech. Typen]. Palaephati De Incredibilibvs Ad Illvstres VVratislaviensis Reip. Scholarchas Et Excellentissimos Scholarvm Ibid. Inspectores. […]. Frankfurt am Main 1686. SB Regensburg, 999/Class. 485. Online [09.11.2017].
(6) Insignia Tvrcica, ex variis superstitionum tenebris, Orientalivm Maxime Popvlorvm, Gemina Disquisitione Academica, In Illvstri Salana, nunc primum in lucem protracta. Ad Svmmvm Virvm Philippvm Iacobvm Spenervm, […]. Jena 1683. ULB Halle, Pon IIm 534, QK. Online [09.11.2017]. Und in anderen Bibliotheken. Ausgabe 1720, BSB München, Res/4 Turc. 96,7, online [09.11.2017].
(7) Arcana Moralia, Olim Ab Illvstrissimo Comite, Francisco Bernio, detecta potius, quam Orbi communicata. Nvnc Vero Cvm Coniectvris et Indicibvs omnium usibus exposuit Pavlvs Pater. Frankfurt am Main 1687. SUB Göttingen, 8 PHIL VI, 1525. Und in anderer Bibliothek. Ausgabe 1688, BSB München, Ph. pr. 1402 s, online [09.11.2017]. Vgl. Pythagorae Symbolae sive arcana moralia. Frankfurt am Main 1687. Zitiert nach Estreicher, 1872, Bd. 24, S. 135.
(8) Doctrinae Morales Ad Palaephati Incredibilia. Jena 1687. ULB Halle, Cg 1 z (2). Online [09.11.2017].
(9) (Akademischer Druck, Gymnasium) Catastrophe sive excidium Neapolitanum a. MDCLXXXVIII. d. VI Iunii mathematice methodo demonstratum. Thorn 1688. BN Warszawa, XVII.3.6520 adl. BSB München, Film R 2001.281, NWA-1236.
(10) (Schauspiel) Als auff dem koeniglichen Schloss der Residentz-Stadt Warschau, das beylager hocherlauchter Personen, glücklich angestellet und vollzogen wurde, wolte das parnassische Ober-Haupt, den 3. May dieses 1691 Jahres, nach Mittage umb 1. Uhr, einen helikonischen Reichs-Tag, publiciren und ausschreiben, auff welchem Ihro Durchlauchtigkeit und dero Gemahlin zu Beehrung, unterschiedene, den freyen Kuensten in dem Gymnasio zu Thorn obliegende, allerhand mathematische Curiositaten, und nach ihrer Art abgefaste Reden, unterthaenigst vorstellen und ablegen sollen: Worzu alle und jede thornische Patronen, Goenner und Liebhaber gedachter Kuenste, gehorsam und Dienst-freundlich einladet der Verfasser. Thorn 1691. StB Toruń, MAG 116586.
(11) (Schauspiel) Die Festung der Tugend, auff Veranlassung von ihro Koen. Mayt. in Pohlen, unsern allergnaedigsten Herren, wieder die Unglaubigen in der Ukraine, nue angelegten […] Swięta Troyca, ober Zur Heil. Dreyeinigkeit, nach dero Linien und Wercken, von der studirenden Jugend bey dem Thornischen Gymnasio auff offentlicher Schau-Buehne […]. Thorn 1693. StB Toruń, Mag 3429.
(12) (Schauspiel) Die Verlobte Verliebte Königliche Princeßin/ Chariclea, Samt Ihrem Liebsten Theagene, zu unterthänigster Bedienung Der Durchlauchtigsten Chur=Bäyerischen Vermählung/ Mit der Königl. Princeßin aus Pohlen. Aus der Griechischen Abfassung Heliodori, ins Deutsch übersetzet/ Und in einem Trauer= und Lust=Spiel/ Von der Studierenden Jugend in Thorn/ öffentlich vorgestellet/ Den 22. und 23. Septembr. des 1694sten Jahres/ nach Mittag umb 2. Uhr. Wozu alle hohe Patronen und Freunde/ gehorsam und dienst=freundlich einladet Paul Pater. Thorn 1694. ULB Halle, Ung VI 179 (7).
(13) (Akademischer Druck, Gymnasium) Passionis Dominicae Organorum conspectus in Gymnasio Thorunensi. Thorn 1694. BPAN Gdańsk, Ma 3984.
(14) (Akademischer Druck, Gymnasium) Oratio in solenni inauguratione universitatis Hallensis. Thorn 1694. Zitiert nach Kubik, 1959a, S. 150.
(15) (Akademischer Druck, Gymnasium) Paul Pater (Praeses), Matthaeus Heicke (Respondent), Peter Rohloff, Christian Martini, Johann Samuel Weidner (Opponenten): Exercitatio Prima In Qva C. Plinii Caecilii Secvndi Epistolae Variis Qvaestionibvs Ivxta Seriem Earvndem Exponvntvr Et Illvstrantvr. 23.11.1695. Thorn. BSB München, 2 Diss. 13#Beibd. 85. Online [09.11.2017].
(16) (Akademischer Druck, Gymnasium) Paul Pater (Praeses), Gottlob Walther (Respondent), Johann Christoph Conrad, Gottfried Jacob Liebmann, Michael Carßburg (Opponenten): Prodromvs Exercitationis Secvndae In Qva C. Plinii Caecilii Secvndi Epistolarvm II Libri Primi Variis Theorematibvs Illvstratvr Et Recensetvr. 1695. Thorn. BSB München, 2 Diss. 12#Beibd.86. Online [09.11.2017].
(17) (Schauspiel, Einladungsschreiben) Das triumphirende Alter unter dem Bilde. Thorn 1695. BPAN Gdańsk, 128 Ma 3981.
(18) (Akademischer Druck, Gymnasium) Consignatio speciminum diligentiae publicorum a Gymnasii Thorunensis Studiosa juventute 1697. Thorn 1697. StB Toruń, Mag 103201.
(19) (Akademischer Druck, Gymnasium) Labor Solis sive Eclipsis Christo patiente Hierosolymis visa. Thorn 1700. Zitiert nach Gelehrtes Preußen, 1725, 3. Quartal, S. 78.
(20) (Akademischer Druck, Gymnasium) Chorographiae et topographiae ductu tabularum Publicarum Sive Novellarum Hebdoma dariarum studiosis. Danzig 1705. Zitiert nach Mokrzecki, 1980.
(21) Beschreibung/ Von Erschein= und Bedeutung der bevorstehenden Sonnen=Finsterniß/ Dergleichen in hundert und mehr Jahren nicht gesehen worden/ Wie dieselbe den 12. Maji dieses 1706ten Jahrs/ zu ersehen seyn wird. Danzig 1706. SUB Göttingen, 8 ASTR I, 409:2,15. Online [7.10.2017].
(22) (Katalog) Catalogus lectionum. Danzig 1709. BPAN Gdańsk, MA 3981. Zu den Anzeigen von Paters Vorlesungen in den Jahren 1705 bis 1707 siehe Kubik, 1959a, S. 103.
(23) Vertheidigung eines alten Calenders von 1700 wieder Ernestum Uranophilum, die gefertiget Hercules von Donnerkeil [d. i. Paul Pater]. Danzig 1707. BPAN Gdańsk, Sa 1.8° adl. 50.
(24) (Dissertation) De Germaniae Miracvlo Optimo, Maximo, Typis literarum, Earvmqve Differentiis, Dissertatio, Qva Simvl Artis Typographicae Vniversam Rationem Explicat Pavlvs Pater, PP. Leipzig 1710. ThULB Jena, 4 Hist. lit. IX, 4 und 4 Phil. XI, 8/5(18) und 2003 A 351. SUB Göttingen, 8 HLL I, 1189, online [09.11.2017].
(25) Wohlgemeinte Nachricht von Professor Paul Paters neuangelegten mathematisch und mechanischen Kunst Officin in Danzig. Danzig 1711. BPAN Gdańsk, Nl. 239, zitiert nach Kubik, 1959a, S. 121, Anm. 124.
(26) Rechtmässiger Calender-Profit dem unbefugten Wucher entgegengesetzet, wobey zugleich der Buchdrucker Recht und Vorzug vor den Buchbindern […] erwiesen wird. Danzig 1715. BPAN Gdańsk, Sa 1.8° adl. 53.
(27) Kurtze Beschreibung der neuen Wunder-Erscheinung des Nord-Lichts, so in Preussen und anderweits dem 17 Martii des 1716 Jahrs Nachmittag von 8 bis Morgens um 4 Uhr gesehen worden. Danzig 1716. Zitiert nach Estreicher, 1872, Bd. 24, S. 134.
(28) Dantziger Schul-Catechismus, darinnen Die fuenff Hauptstuecke Christl. Lehre, aus dem kleinen Catechismo Lutheri, Kindern und Gesinde, mit leichter Muehe also eingefloesset werden […] Auf Anordnung der Hochedlen und Wolweisen Hrn. Scholarchen Koenigl. Stadt Dantzig aufgesetzet und eingefuehret. Danzig 1719. BPAN Gdańsk, Od 15288 8. BSB München, Film R 2001.281, BG-2328.
(29) (Akademischer Druck, Gymnasium) Paul Pater (Praeses), Pawel Swietlicki (Respondent): Astrologiam Persicam, Ad Instantiam Legati Regis Persarum, Dum Gedani Degeret, Nuper Conscriptam. 7.5.1720. Danzig. BPAN Gdańsk, Oa 1066 8 adl. 28. ThULB Jena, 4 Bud. Hist. lit. 6 (20), online [09.11.2017].
(30) (Akademischer Druck, Gymnasium) Paul Pater (Praeses), Johann Ernst Schimmelpfennig (Respondent): Dissertatio de Mari Caspio nec non populis adiacentib. et fluviis eo decurrentibus. 16.12.1723. Danzig. BPAN Gdańsk, Oa 1066 8 adl. 27. ThULB Jena, 4 Bud. Hist. un. 72 (8). Und in anderen Bibliotheken.
(31) Anweisung zur heutigen Schreibkunst. Danzig 1724. Zitiert nach Bertling, 1887, S. 222.
Literatur (Auswahl):
Continuirtes Gelehrtes Preußen/ Oder Vierteljähriger Außzug aus allerhand Preußischen Büchern/ nebst der Gelehrten Männer Leben und MSC-Anmerckungen von Preußischen Denckwürdigkeiten/ Drittes Qvartal M. DCC. XXV. Thorn 1725. SLUB Dresden, Hist. Pruss. 411. Online [10.11.2017]. Zu Paul Pater: S. 71–86.
Anonymus: Die Ehre Der Verblichenen Wider die im continuirten gelehrten Preussen enthaltene unverdiente und grobe Beschimpffung Des in seinem Grabe ruhenden Herrn Paul Paters, Weyland wohlverdienten Professoris Mathematum in Dantzig, gerettet von einem des Seel. Herrn Professoris ehmals gewesenen Auditore. Frankfurt am Main und Leipzig 1727. SLUB Dresden, Biogr. erud. D. 1639,58. Online [09.11.2017].
Eckstein: Art. „Pater (Paul)“. In: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. Herausgegeben von Johann Samuel Ersch und Johann Gottfried Gruber. Sektion 3, Teil 13: Pasch – Paukenperlen, Leipzig 1840, S. 286 [09.11.2017].
Bertling: Art. „Pater, Paul“. In: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 25 (1887), S. 221f. [09.11.2017].
Friedrich Schwarz: Paul Pater, Gründer der ersten technischen Schule in Danzig 1707. In: Mitteilungen des Westpreussischen Geschichtsvereins, Danzig 27 (1928) 2, S. 17–27.
Kazimierz Kubik: Profesor Paweł Pater pionier kształcenia technicznego w Gdańsku [Professor Paul Pater als Vorreiter der technischen Bildung in Danzig]. In: Gdańskie Gimnazjum Akademickie. Księga pamiątkowa dla uczczenia czterechsetnej rocznicy założenia Gimnazjum Gdańskiego 1558–1958 [Das Akademische Gymnasium zu Danzig. Festschrift 400 Jahre seit der Gründung 1558–1958]. Gdynia 1959, S. 79–152.
Kazimierz Kubik: Kalendariologia profesora Pawła Patera [Kalender des Professors Paul Pater. In: Gdańskie Gimnazjum Akademickie. Księga pamiątkowa dla uczczenia czterechsetnej rocznicy założenia Gimnazjum Gdańskiego 1558–1958 [Das Akademische Gymnasium zu Danzig. Festschrift 400 Jahre seit der Gründung 1558-1958]. Gdynia 1959, S. 277–305.
Lech Mokrzecki: Art. „Paweł Pater“. In: Polski Słownik Biograficzny, Bd. 25 (1980), S. 327f. Online in: Internetowy Polski Słownik Biograficzny [09.11.2017].
Danuta Kowalewska: Toruńskie i gdańskie kalendarze Pawła Patera. In: Iwona Dacka Górzyńska, Joanna Partyka (Hrsg.): Staropolskie kalendarze [Altpolnische Kalender]. Warszawa 2013, S. 169–183.
Anna Mikołajewska: Paul Pater und Samuel Luther Geret als Kalendermacher im Thorn des 18. Jahrhunderts. In: Klaus-Dieter Herbst, Werner Greiling (Hrsg.): Schreibkalender und ihre Autoren in Mittel-, Ost- und Ostmitteleuropa (1540–1850). Bremen 2018, S. 183–203.
Quellenzitat:
„Freundlich geliebter Herr Stoll! Aus seinem Schreiben habe vernommen/ daß bey später Ausfertigung meines Calenders in seiner Druckerey unterschiedene Judicia davon entstanden: als daß ich den Einfluß des Gestirns negirte, die Witterungen und Prognostica auf lauter Schrauben gestellet/ die andern Calenderschreiber für Narren gescholten; und was das ärgste/ so müste sich Professor Pater umb gantzer vier Wochen in den Mondscheinen verrechnet/ und einen grossen Fehler begangen haben“. (Paul Pater: Kunst= und Tugend=Calender für 1698, zweiter Teil, S. H3a).

Der Text beruht zu großen Teilen auf der am 23. Oktober 2017 zugeschickten materialreichen Zuarbeit von Dr. Anna Mikołajewska (Toruń), der ich dafür herzlich danke.

Erstellt: 13.11.2017
Letzte Aktualisierung: 20.08.2018

pater_paul.txt · Zuletzt geändert: 2019/11/06 16:38 von klaus-dieter herbst