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brachtitz_simon_pseud

Brachtitz, Simon (Pseud.)

„Simones Brachtitzius Astr. Geo. & Phil. Fritburg.“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1638)
→ [?]
Kalender seit mindestens 1636, erschienen bis mindestens 1643

Daß es sich bei dem Namen „Simon Brachtitz“ um ein Pseudonym handelt, folgt aus einer Notiz von → Georg Schultz in seinem Schreibkalender für 1644. In seiner Kritik an der damals aufgekommenen Praxis, die Kalender von bereits verstorbenen Autoren weiterhin unter deren Namen herauszubringen, nannte er beispielhaft die Namen → Partlicius, Brachtitz, → Herlicius und → Horky mit ihren Kalendern für 1643. Schultz bemerkte dazu, daß diese Autoren „doch schon längst ad Patres gegangen/ theils auch in rerum natura niemals gewesen“ (Georg Schultz: Der Grosse SchreibCalender für 1644, zweiter Teil, S. A2b). Da Partlicius, Herlicius und Horky als reale Personen nachweisbar sind, bleibt nur Brachtitz als der vermeintliche Kalendermacher, der „in rerum natura“ niemals gelebt hat. Dazu paßt, daß es den in der Selbstbezeichnung genannten Ort „Fritburg“ nicht gibt. Wer sich hinter diesem Pseudonym verbarg und einen großen Schreibkalender herausbrachte (überliefert ist nur der Jahrgang 1638 mit zwei Exemplaren, ein Exemplar für 1636 war überliefert und zählt heute zu den Kriegsverlusten), konnte nicht ermittelt werden.

Titel:
1636[?]–1643[?]: SchreibCalender.
Druck und Verlag:
1638: Tobias Fritzsche, Erfurt.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 72. Ergänzung: SBPK Berlin, Bandkatalog, Bd. 2, S. 621 (Ex. für 1636). VD17. CERL.

Erstellt: 10.10.2014
Letzte Aktualisierung: 09.07.2019

brachtitz_simon_pseud.txt · Zuletzt geändert: 2019/07/09 12:33 von klaus-dieter herbst