„M. David Schurerus, E. Notar. Publ. et ad Div. August. Rect.“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1690)
* ca. 1650 [?] Döbeln, † nach 1699 [Erfurt ?]
Kalender seit 1690, verfaßt bis 1699
David Schurer wurde vermutlich um 1650 in Döbeln geboren. Über die Eltern und die Kindheit konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. Das ungefähre Geburtsjahr und der Geburtsort wurden aus dem Eintrag in die Matrikel der Universität in Wittenberg geschlossen. So studierte er in Wittenberg seit dem 9. April 1670 (Juntke, 1952, S. 317 „Schurer, David, Döbelensis Misnicus 9.4.1670“). Da er bereits am 14. Oktober 1672 an der philosophischen Fakultät zum Magister promoviert wurde (ebd.), wird er vor 1670 mit einem Studium an einer anderen Universität begonnen haben, sodaß er vermutlich schon um 1650 geboren worden sein wird. Allerdings findet sich im Zeitraum 1645 bis 1655 über Schurers Geburt kein Eintrag in den Taufbüchern der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Döbeln (briefliche Mitteilung der Kirchenbuchführerin vom 9. Januar 2019). Schurer konnte in keiner weiteren Universitätsmatrikel nachgewiesen werden. Vielleicht war er verwandt mit einem älteren David Schürer aus Sebnitz, der im Mai 1635 ebenfalls an der Wittenberger Universität immatrikuliert wurde (Weissenborn, 1934, Bd. 1, S. 388).
Nach dem Studium ging Schurer nach Erfurt. Dort kondolierte er 1677 → Johann Heinrich Brömmer zum Tod von dessen Sohn Johann Michael (Brömmer, 1677, unpag.; Schurer unterzeichnete die Trauerverse mit „M. David Shürerius“ [sic]). In den 1690er Jahren war Schurer in Erfurt städtischer Sekretär und Rektor des Ratsgymnasiums, das im ehemaligen Augustinerkloster untergebracht war (siehe die Selbstbezeichnung auf dem Kalendertitelblatt). → Johannes Vulpius hatte 1692 von einem Freund in Weimar erfahren, „als wenn M. David Schurerus ad Div. Augustin. Rector in Erfurd die Weymarischen Calender machte und auch die Berlinischen continuirete“ (Brief an → Gottfried Kirch in Herbst, 2006, Bd. 2, S. 129). Somit könnte Schurer → „Pancovii und Thiloni Continuator“ gewesen sein. Als Kalendermacher tauchte Schurer seit 1690 auf (Fricke, 1966, S. 65 mit Zitat des Titels des Berliner Kalenders für 1690). Zu den Weimarischen Kalendern siehe z. B. bei → Johann Erhard Köhler, → Johann Jacob Köhler, → Johann Heinrich Bange, → Johann Gottfried Grosse.
Titel:
1690–1699: Großer Berlinischer Alter/ Neuer/ Römisch/ Land= Hauß= Koch= Kräuter= und Wetter=Calender.
Druck und Verlag:
Druck ?, Verlag Rupert Völcker, Berlin und Frankfurt an der Oder.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 146. Fricke, 1966, S. 54.
Erstellt: 02.08.2017
Letzte Aktualisierung: 20.01.2019