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kuerner_d._j._johann_jacob

Kürner d. J., Johann Jacob

„Matheses Cultor“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit.1674)
* 1653 Wien, † 19.10.1729 Wien
Kalender seit 1674, verfaßt bis mindestens 1703
Übernommene Reihe: → Kürner, Leopold Matthaeus

Johann Jacob Kürner d. J. wurde 1653 als Sohn des Druckers Johann Jacob Kürner d. Ä. und Judith Gelbhaar, Witwe des Druckers Gregor Gelbhaar, in Wien geboren (Reske, 2007, S. 982). Der Vater, der bereits für den Druck eines Prognostikums für das Jahr 1664 um ein kaiserliches Privilegium nachgesucht hatte (Koppitz, 2008, S. 303, Nr. 44), erhielt am 22. Juni 1673 erstmals ein kaiserliches Privilegium zum Schutz seiner Kalender. Nachdem er im November 1675 gestorben war, ging dieses Privilegium auf den Sohn über (Seethaler, 1982, Bd. 1, S. 146), der fortan gleichzeitig Verfasser und Drucker von Kalendern war. Johann Jacob Kürner d. J. heiratete Maria Susanna († 1704), Tochter des Wiener Druckers Matthäus Cosmerovius, und nach 1704 die Witwe Theresia Maier († 1712) (Reske, 2007, S. 982). Kürner starb als niederösterreichischer Landschafts- und Universitätsbuchdrucker am 19. Oktober 1729 (Seethaler, 1982, Bd. 1, S. 145).
Die Reihe des Wiener Schreibkalenders übernahm Kürner mit dem Jahrgang 1674 von seinem Onkel Leopold Matthaeus Kürner, einem jüngeren Bruder seines Vaters.
Einige der Wiener Drucker, die Kalender herstellten, waren durch Heirat miteinander verwandt. Johann Jacob Kürner d. J. selbst heiratete eine Tochter des Wiener Druckers Matthäus Cosmerovius, der den über dreihundert Jahre (bis 1957) veröffentlichten Kalender von → Nicolaus Zorawsky erstmals für 1642 druckte (Seethaler, 1982, Bd. 1, S. 128, 131). Ferner heiratete Anna Franziska Kürner († 1711), eine Schwester von Johann Jacob Kürner d. J., den Wiener Drucker Leopold Voigt (Reske, 2007, S. 981). Dieser druckte unter anderem die Kalender von → Elias Wallner, → Philipp Jacob von Ochsenstein und → Johannes Gostumiowsky. Von den Kalendermachern, die bei den miteinander verwandten Druckern Kürner, Cosmerovius und Voigt Kalender herausbrachten, konnte inzwischen ein persönlicher Kontakt miteinander bei Ochsenstein und J. J. Kürner d. J. ermittelt werden (siehe bei Ochsenstein).

Titel:
1674–1703[?]: SchreibCalender [in Nachfolge von Leopold Matthaeus Kürner].
Druck und Verlag:
1674–1676: Johann Jacob Kürner d. Ä., Wien, 1677–1703[?]: Johann Jacob Kürner d. J., Wien.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 119. Seethaler, 1982, Bd. 2, S. 664 passim. CERL.

Erstellt: 01.07.2015
Letzte Aktualisierung: 21.10.2019

kuerner_d._j._johann_jacob.txt · Zuletzt geändert: 2019/10/21 17:00 von klaus-dieter herbst