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Kürner, Leopold Matthaeus

„Leopoldus Matthaeus Kürner/ AA: LL: et Phil: Baccal:“; „AA: LL: et Phil: Baccal: Gottes und der Edlen freyen Künsten Liebhabern“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1661, 1663 von Reihe 1)
* 1636/37 Wels, † ? Wien [?]
Kalender seit 1660, verfaßt bis 1673
Übernommene Reihe: → Püchler, Vitus

Leopold Matthaeus Kürner war das sechste Kind des Druckers Gregor Kürner, der nacheinander in Salzburg (1620–1631), Augsburg (1632–1635), Wels (1636–1637) und Linz (1638–1641) lebte und mit Ausnahme von Augsburg in den drei österreichischen Städten jeweils eine Offizin betrieb (Reske, 2007, S. 555, 811, 956). Der Drucker Johann Jacob Kürner d. Ä. war der älteste Sohn von Gregor und somit ein Bruder von Leopold Matthaeus. Der jüngere → Johann Jacob Kürner führte ab 1674 die Reihe des Wiener Schreibkalenders von Leopold Matthaeus Kürner fort.
Da Leopold Matthaeus Kürner die Widmung des Wiener Schreibkalenders für 1661 mit dem Zusatz „Welsensem Austriacum“ unterzeichnete (SchreibCalender für 1661, Kalendarium, S. A2a; vgl. Matthäus, 1969, Sp. 1305, Anm. 1867), wird er in der kurzen Zeit von 1636 bis 1637 geboren worden sein, als sich sein Vater in Wels aufhielt.
An welcher Universität Kürner studierte und den Grad eines „Baccalaureus“ erwarb, konnte nicht ermittelt werden. Nach seinem Studium war er als Buchhändler in Wien tätig (Seethaler, 1982, Bd. 1, S. 259).
Die Reihe dieses „Welt=Calenders“ wurde erstmals für das Jahr 1660 herausgebracht. Das folgt aus einer Angabe von Kürner, dem ersten Verfasser dieser Reihe, nach der er sich im Kalender für 1661 in seiner Vorrede („Authoris Correctio“) wegen angeblicher Fehler „in meiner ersten/ als vor=Jährigen Calender edition“ rechtfertigten mußte (Welt=Calender für 1661, zweiter Teil, S. A2b) und anschließend aus dem „Anfang meiner 1660. Calenderbeschreibung“ zitierte (ebd., S. A3a). Diesen ersten Jahrgang 1660 (einziges überliefertes Exemplar in der ÖNB Wien) hatte Kürner offenbar den oberösterreichischen Landständen gewidmet, denn von diesen wurden ihm „12 Taler für dedizierte Kalender bewilligt“ (Matthäus, 1969, Sp. 1305, Anm. 1867 mit Hinweis auf eine vom Stadtarchiv Linz gegebene Auskunft).
Für die Reihe des „Welt=Calenders“, in der anfangs mehr wundervolle und später vor allem weltpolitische Ereignisse aus den zurückliegenden Monaten bis kurz vor Drucklegung des Kalenders mitgeteilt wurden, waren verschiedene Kalenderautoren tätig: Leopold Matthaeus Kürner für 1660 bis 1663, → Elias Wallner für 1664 bis 1666, [?] für 1667, → Georg Heinrich von Lana für 1668 bis 1671, → C. L. für 1672 und 1673, → Caspar Mohr für 1674 bis 1727.

Titel:
(1) 1660–1663: Welt=Calender.
(2) 1660–1673: SchreibCalender [in Nachfolge von Vitus Püchler].
Druck und Verlag:
(1) Christoph Lochner d. J., Nürnberg.
(2) Johann Jacob Kürner d. Ä., Wien.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 119. Matthäus, 1969, Sp. 1356. Seethaler, 1982, Bd. 2, S. 636 und passim. VD17. CERL1. CERL2.
Online:
(1) [29.05.2015].

Erstellt: 29.05.2015
Letzte Aktualisierung: 22.10.2019

kuerner_leopold_matthaeus.txt · Zuletzt geändert: 2019/10/22 10:53 von klaus-dieter herbst