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Gerstenbergk, Johannes

„Johannes Gerstenberg/ Medicinae Doct:“; „Medicinae Doctor, und Bürger in Erffurdt“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1595, 1601, jeweils die Prognostiken)
* ca. 1562 Erfurt, † nach 1605 [Erfurt ?]
Kalender seit 1591, verfaßt bis 1605

Johannes Gerstenbergk stammte vermutlich aus der Erfurter Familie des Johannes Gerstenberg[k] d. Ä., der bereits für 1476 in der Matrikel der Universität Erfurt verzeichnet ist (Weissenborn, 1881, S. 328 „Ioannes Gerstenberg Erffordensis“). Ein anderer Gerstenbergk aus Erfurt studierte dort seit 1558/59 (Weissenborn, 1884, S. 395 „Michael Gerstenbergk Erphordensis“). Ferner immatrikulierten sich 1580 ein Johannes Gerstenberger (ebd., S. 446 „Ex residuo intitulaturae: 4 gr. Ioannes Gerstenberger“) und 1598/99 wiederum ein Johannes Gerstenberg[k] (ebd., S. 486 „Ioannes Gerstenberg Erphordianus“). Schließlich folgten 1613/14 fünf Brüder der Gerstenbergks (ebd., S. 517 „Johannes Wilhelmus[,] Jacobus[,] Michael[,] Christophorus[,] Marcus } Gerstenbergk Erffordenses fratres germani ob aetatis defectum n[on] iurarunt“). Offenbar ist der Kalendermacher Gerstenbergk derjenige von 1580 in der Erfurter Matrikel, denn ein Johannes Gerstenbergk trat danach ab 1591 mit Prognostiken und Kalendern in Erscheinung (vgl. Zinner, 1941/64, S. 300 mit der „Vorhersage für 1591“). Da er sich bereits 1595 als Doktor der Medizin bezeichnete, wird er nicht erst 1598 mit dem Studium in Erfurt begonnen haben. Der 1598 erwähnte und sich 1601 auch an der Universität Jena immatrikulierende Johannes Gerstenberg[k] (Mentz/Jauernig, 1944, S. 120 „Gerstenberg, Joh., Erphord. 1601a, 157“) könnte bereits ein Sohn des Kalendermachers gewesen sein. Aus dem Jahr 1580 der Immatrikulation wird auf das ungefähre Geburtsjahr 1562 geschlossen.
Neben den Kalendern in Quart verfaßte Gerstenbergk auch Jahreskalender in Oktav (vgl. Zinner, 1941/64, S. 333 mit dem „Kalender für 1605. 8°“).
Die Widmung der Kalender und Prognostiken geben auch bei Gerstenbergk Hinweise auf weitere persönliche Beziehungen. So adressierte er die Drucke für 1595 an „Herrn Johannes Müllern Rathsverwandten/ dann auch Zacharias Rosen/ vnd Gerhard Blanckenstein als vorneme Bürgere/ der Friedestadt Erffurd/ Meine insondere Grosgünstige liebe Herren/ vnd gute Freunde“ (Prognostikum, S. A1b). Das Prognostikum für 1599 widmete er „M. Henningio Pini/ Rathsvorwanter zu Hildesheim/ Meinem lieben Praeceptori, vnnd Förderern“ (S. A1b) und das für 1600 dem „Friderich Hanewacker/ Fürstlicher Sächsischer Amptman zu Wasungen/ etc. Meinem günstigen Herrn vnd besondern Förderern“ (S. A1b).
Gerstenbergk klärte seine Leser über die astronomischen Ursachen des Entstehens von Finsternissen auf, wobei er auch auf die fehlerhaften Vorstellungen der „alten Heydnischen Philosophi“ einging (Prognostikum für 1595, S. A3b) und zwei Zeichnungen mit den geometrischen Abmessungen von Sonne, Mond und Erde dazusetzte, damit „du einfeltiger dich ein wenig desto besser berichten kanst“ (ebd., S. A4b).
Martin Wittel in Erfurt druckte neben den Kalendern von Gerstenbergk etwa zur gleichen Zeit auch die Kalender von → Heinrich Matthaeus.

Titel:
(1) 1591–1601[?]: Schreibkalender, Format 4°.
(2) [?]–1605[?]: Kalender, Format 8°.
Druck und Verlag:
Martin Wittel, Erfurt.
Nachweis: Herbst, 2008a, S. 91. Zinner, 1941/64, S. 300 („Vorhersage für 1591“), S. 333 („Kalender für 1605“). VD16. VD17. CERL.
Online:
(1) Prognostikum 1595, Prognostikum 1599, Prognostikum 1600 [05.01.2014].

Erstellt: 06.01.2015
Letzte Aktualisierung: 14.08.2019

gerstenbergk_johannes.txt · Zuletzt geändert: 2019/08/14 11:13 von klaus-dieter herbst