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Stöer, Johann Adam

„Joannes Adamvs Stöer, Herbipolensis Philosophiae & Medicinae Doctor ejusdemq; Professir Ordinarius“; „Philosophiae & Medicinae Doctor & Professor Ordinarius Practicus, Philastrius Herbipolensis & Salisburgensis“; „Phil. & Med. Doct. ac Profess. Ordin. Pract. Mathemat. Franco-Herbipol.“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1664 und 1675 der Reihe 1, 1695 der Reihe 2)
* ca. 1623 Würzburg, † 23.4.1675 Würzburg
Kalender seit mindestens 1663, erschienen bis 1763 (bis mindestens 1742 unter Stöers Namen)

Johann Adam Stöer wurde um 1623 in Würzburg geboren. Über die Eltern und Kindheit konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. Am 13. November 1641 begann Stöer ein Studium an der Universität in Würzburg (Merkle, 1922, Bd. 1, S. 186 „[1641.] XI. 13. Joannes Adamus Stöer Herbipolensis, Logicus, dedit 9 batzios“). Aus dem Jahr dieser Immatrikulation wird auf das ungefähre Geburtsjahr 1623 geschlossen. Unter Wilhelm Upilio, einem Sohn von → Christoph Upilio, wurde er 1648 zum Doktor der Medizin promoviert (Sticker, 1932, S. 469). 1655 wurde er in die „Academia Naturae Curiosorum“ (Leopoldina) aufgenommen und 1660 zum „Professor theoricae“ ernannt (ebd.), bezeichnete sich später aber als „Professor Ordinarius Practicus“ (Kalender für 1675 (Reihe 1), Titelblatt). Am 18. Februar 1669 heiratete er Maria Sabina Wassermann (Zinck, 1669), Tochter des Medizinprofessors Georg Wassermann (vgl. Sticker, 1932, S. 468). Weitere Einzelheiten zur Familie von Stöer sind nicht bekannt. Er starb an Podagra am 23. April 1675 in Würzburg (Sticker, 1932, S. 469; das exakte Sterbedatum folgt aus der gedruckten Todesanzeige, UB Würzburg, M.ch.f.660/14, Bl. 447v; für den am 5. Juli 2017 gegebenen Hinweis auf diese Quelle danke ich Herrn Dr. Tilman Walter, Würzburg).
Überliefert sind zwei Briefe vom 8. März 1665 und 19. Januar 1675, die Stöer neben anderen (darunter → Jacob Amling) mit unterzeichnet hat (vgl. „Frühneuzeitliche Ärztebriefe“, Datenbank „Stöer“).
Der überlieferte Kalender für 1664 der Reihe 1 beinhaltet in der Textspalte des Kalendariums die „Continvatio Oder Fortsetzung einer deß Synesischen Reichs History/ vnd Anfang der Käysern in Syna“, sodaß diese Kalenderreihe bereits für das Jahr 1663 erschienen war. Der überlieferte Kalender für 1670 der Reihe 2 beinhaltet in der Textspalte des Kalendariums die „Continuatio Der verteutschten Salernitanischen Schul“, sodaß diese Kalenderreihe bereits für das Jahr 1669 erschienen war.
In der Würzburger Offizin von Elias Michael Zincke d. Ä. wurden vor Stöers Kalendern bereits die Kalender von → Johann Walther gedruckt.
Die Salzburger Kalenderreihe erschien über den Tod von Stöer hinaus, wobei anfangs Stöer nach wie vor als Verfasser genannt wurde. Seit dem Kalender für 1734 heißt es dagegen, daß er „Vorhin von Joanne Adamo Stöer, Anjetzo aber von dem Mathematischen Musaeo Einer Hoch=Fürstlichen Universität allda“ verfaßt wurde. Zwischen 1742 und 1760 wurde der Name „Stöer“ schließlich weggelassen.

Titel:
(1) 1663[?]–1675[?]: Würtzburger Schreib=Calender, Format 4°.
(2) 1669[?]–1763: Saltzburger Schreib=Calender, Format 4°.
(3) [?]–1665–[?]: Almanach Würzburger Bistumbs und Herzogthumbs zu Francken, Einblattkalender, Format 2°.
Druck und Verlag:
(1) 1664[?]–[1668?]: Sylvester Gaßner, Würzburg, 1669[?]–1675[?]: Elias Michael Zincke d. J., Würzburg.
(2) 1669[?]–1704[?]: Johann Baptist Mayr, Salzburg, [1705?]–[1713?]: ?, Salzburg, 1714[?]–[1726?]: Johann Joseph Mayr, Salzburg, 1727[?]–1763: Johann Joseph Mayrs Erben, Salzburg.
(3) ?, [Würzburg ?].
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 152. Ergänzung: BSB München (Ex. für 1664, 1669, 1674, 1675 der Reihe 1), HAB Wolfenbüttel (Ex. für 1673 der Reihe 2), ÖNB Wien (Ex. für 1704, 1714, 1723, 1727, 1729, 1730, 1734, 1735, 1741, 1742, 1760, 1763). UB Würzburg (Ex. für 1665 der Reihe 3, zitiert nach Sticker, 1932, S. 469). VD17. CERL (ohne Kalender). Privatbesitz (Ex. für 1684 und 1700 der Reihe 2). BGNM Nürnberg (Ex. für 1696 der Reihe 2).
Online:
(1) 1664, 1669, 1674, 1675,
(2) 1695, 1704, 1714, 1723, 1727, 1729, 1730, 1734, 1735, 1741, 1742, 1760, 1763 [04.07.2017].
Andere Drucke:
(1) (Disputation) Wolfgang Upilio (Praeses), Johann Adam Stöer (Respondent): Viridarivm Medicvm, De Febre Maligna. 1648. Würzburg. UB Würzburg, 35/Diss. 3291.
(2) (Disputation) Johann Adam Stöer (Praeses), Johann Georg Reiss (Respondent): Dialisis Jatrica De Mania. 1664. Würzburg. UB Würzburg, 35/Diss. 3318.
(3) (Disputation) Johann Adam Stöer (Praeses), Heinrich Wilhelm Weinkamer (Respondent): Disputatio Medica De Dysenteria. 1666. Würzburg. UB Würzburg, 35/Diss. 3319.
(4) (Disputation) Johann Adam Stöer (Praeses), Michael Werlein und Franciscus Schlee (Respondenten): Discursus Theosopho-Medicus De Victus Ratione Quadragesimali: An Humanae sanitati ob- an Prosit. 10. Juli 1672. Würzburg. UB Würzburg, 35/Diss. 3324/3326.
Literatur:
(Gelegenheitsschrift: Hochzeit) Elias Michael Zinck: Ymenaeon [griech. Typen] sive melos nuptiale […] Ioanni Adamo Stöer, philosophiae ac medicinae doctori […] Herbipolensi Universitate professori […] cum […] Maria Sabina Wassermännin: die 18. Febr. anno 1669. Würzburg 1669. UB Würzburg 55/Rp 24,590.

Erstellt: 05.07.2017
Letzte Aktualisierung vor 20.01.2020: 27.05.2019
Letzte Aktualisierung nach 20.01.2020: 09.12.2021

stoeer_johann_adam.txt · Zuletzt geändert: 2021/12/09 13:43 von klaus-dieter herbst