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stieffenberger_vitus

Stieffenberger, Vitus

„Vitus Stieffenberger/ Francus, Pripolitan. Paroc. & Astrophil. p. t. zu Pfützing“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1641)
* ? Prichsenstadt, † ?.3.1641 Pfitzingen bei Weikersheim
Kalender seit 1640, erschienen bis 1662

Vitus Stieffenberger wurde nach dessen eigener Herkunftsbezeichnung „Pripolitan[us]“ in Prichsenstadt, etwa 25 km östlich von Würzburg gelegen, geboren (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt für 1648). Sein Vater war vermutlich der gleichnamige Vitus Stieffenberger, der am 22. Februar 1585 eine Anna Sambachin heiratete. Ein Studium konnte nicht nachgewiesen werden. Ab 1635 war Stieffenberger als Pfarrer in Pfitzingen, einem nur 2 km von Vorbachzimmern entfernten Dorf, tätig, wo er schließlich im März 1641 starb (Matthäus, 1969, Sp. 1140, Anm. 1071).
In Vorbachzimmern war → Marcus Freund ebenfalls Pfarrer und Kalendermacher. Dieser pflegte nachbarschaftlichen Umgang mit Stieffenberger und bezeichnete ihn auch als seinen „Gevatter“. Stieffenberger wiederum pries in seinem Schreibkalender für 1641 die Amtskollegen Marcus Freund und Balthasar Schnurr, letzterer war „Lendsidelius, Poët. Laur. & Pastor in Hengstfeld“ (Stieffenberger: Kalender für 1641, zweiter Teil, S. A2a). Freund, dessen erster Schreibkalender für 1644 erschien, berichtete über Stieffenberger, „daß er in dieser Scientia [Astronomie] dermassen an sich gehalten habe/ daß er mir niemal einigen Stern/ ich geschweige/ was vornemers gezeigt hätte“ (Marcus Freund: Kriegskalender für 1651, zweiter Teil, S. C1b). Freund entgegnete damit dem von → Israel Hiebner erhobenen Vorwurf, er hätte das Kalendermachen erst von Stieffenberger gelernt und würde nach dessen Tod die Kalender von Stieffenberger fortsetzen (vgl. Matthäus, 1969, Sp. 1155). Freund schrieb dazu weiter: „Das muß ich zwar bekennen/ als Herr Stieffenberger in dem Martio 1641. Tods verblichen/ deme ich auch mit einer Leichpredigt den letzten Ehrendienst erzeiget/ vnangesehen er bey seinen lebzeiten/ wegen dieses studii, nicht wenig über mich geeivert/ auß Besorg/ ich möchte mitler weil/ nach seinem Tod/ jhm die Schuh außtretten/ daß ich damal zu dem 42. Jahrgang die Dedicationes vnd mehrers nicht verfertiget. Wer jhn aber biß dato elaborirt oder vielmehr auß andern Calendern zusammen getragen/ ist mir solches so vnbekand nicht/ daß ich den Thäter nicht solte können Namhafftig machen“ (ebd., S. D2a). Wer derjenige war, den Freund kannte und der Stieffenbergers Kalender unter Beibehaltung dessen Namens fortführte, konnte nicht ermittelt werden.

Titel:
(1) 1640–1662: Schreibkalender.
Druck und Verlag:
1640–1648:Johann Friedrich Sartorius, Nürnberg, 1649–1653: Jeremias Dümler, Nürnberg, 1654–1660: Wolfgang Endter d. Ä., 1661–1662: Christoph und Paul Endter, Nürnberg.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 151. Matthäus, 1969, Sp. 1363. Endter, 1784. Wernicke, 2012, S. 39. VD17. CERL.
Online:
(1) [06.05.2015].

Erstellt: 06.05.2015

stieffenberger_vitus.txt · Zuletzt geändert: 2015/05/06 09:06 (Externe Bearbeitung)