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hautt_d._j._david

Hautt d. J., David

„Gestellt durch David Hautt den Jüngern/ durch deß Eltern Instruction“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1678, Reihe 2)
* 1632 Straßburg, † nach 12.9.1699 außerhalb von Konstanz
Kalender seit 1678, erschienen bis 1711
Übernommene Reihe: → Hautt d. Ä., David

David Hautt der Jüngere wurde 1632 als ältester Sohn des gleichnamigen David Hautt des Älteren und dessen Frau Margarete geboren. Ein Bruder war Gottfried Hautt (1634–1692). David lernte Schriftgießer und arbeitete 1662 in Kempten (Reske, 2007, S. 496). Am 23. November 1665 heiratete er Katharina Kollhammer (gest. 1683) aus Luzern. Aus dieser Ehe ging die Tochter Rosa Franziska hervor. 1666 übernahm er die fürstbischöfliche Druckerei in Konstanz, die sein Vater für ihn gepachtet hatte. 1673 führte er vermutlich auch die städtische Druckerei seines Vaters, für die Johann Jacob Straub (vgl. → Jacob Straub) im Falle des Todes von Hautt d. Ä. eine Zusage vom Rat erhalten hatte. Am 23. August 1677 wurde in einem Vertrag zwischen dem Rat und Hautt d. J. beschlossen, daß Hautt in der städtischen Druckerei die zwei wöchentlichen Zeitungen (städtische und bischöfliche) drucken durfte, Straub hingegen erhielt in einem Vergleich vom 12. September 1677 die Erlaubnis, Kalender zu drucken. Straub druckte die Kalender von → Christoph Oelmann. Zu den von Hautt in der bischöflichen Druckerei gedruckten Kalendern siehe auch bei → Lotharius Caesarenus (bis 1678) und → Johann Christoph Hainzmann (1685).
Nachdem die erste Frau 1683 gestorben war, heiratete Hautt noch im gleichen Jahr Anna Maria Engel aus Frauenfeld. Am 1. Dezember 1686 schrieb sich Hautt als Universitätsbuchdrucker in die Matrikel der Universität in Freiburg ein („Schaub, 1955, S. 153 „[1686] Davidt Hauth Argentoratensis universitatis tipographus Dec 1“). Aufgrund finanzieller Probleme und Streitigkeiten mit Konkurrenz und Familie war Hautt „gänzlich ausgehaust“ unb „um die Druckerei gekommen“ (Schaub, 1955, S. 153, Anm.). 1694 nahmen die Freiburger Universität, die Stadt und der Bischof jeweils einen neuen Drucker. Im April 1696 wurde er aus der Stadt verwiesen (Reske, 2007, S. 497). In einer Akte vom 12. September 1699 wird Hautt noch einmal erwähnt (ein verstorbener Sohn habe ihm Geld hinterlassen), so daß er erst danach gestorben sein kann.
Die in Luzern gedruckte Kalenderreihe nannte noch bis zum Kalender für 1711 den Namen „David Hautt“ als Verfasser auf dem Titelblatt. Danach wurde sie anonym herausgegeben und von Innozenz Dietrich Hautt, Sohn des Bruders Gottfried Hautt, gedruckt. Das letzte bekannte Exemplar ist ein von Heinrich Ignaz Nicedemus Hautt gedruckter Kalender für 1755 (Wernicke, 2008, S. 94, 504; Tschui, 2009, S. 362).

Titel:
(1) 1678–1711: Schreibkalender mit der Practica [in Nachfolge von David Hautt d. Ä.; ab 1701 mit leicht wechselnden Titeln].
(2) 1678–1688[?]: Schreibkalender Mit der Practic.
Druck und Verlag:
(1) 1678–1692[?]: Gottfried Hautt, Luzern, [1693?]–1703: Gottfried Hautts Witwe, Luzern, 1704–1711: Druck Innozenz Dietrich Hautt, Luzern, Verlag Anna-Felicitas Hautt, Luzern.
(2) 1678–1688[?]: David Hautt d. J., Konstanz.
Nachweis:
Wernicke, 2008, S. 504. Wernicke, 2012a, S. 27f. Tschui, 2009, S. 362. Nicht in Herbst, 2008a. Ergänzung: BLB Karlsruhe (Ex. für 1678 der Reihe 1); HAB Wolfenbüttel, Xb 10469 (1) und (2) (Ex. für 1688 der Reihe 2). VD17. CERL (ohne Kalender).
Literatur (Auswahl)]:
Christoph Reske: Art. „David Hautt d. J.“. In: Reske, 2007, S. 496f.

Erstellt: 23.06.2017
Letzte Aktualisierung: 20.08.2019

hautt_d._j._david.txt · Zuletzt geändert: 2019/08/20 16:24 von klaus-dieter herbst