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Hainzmann, Johann Christoph

„Johann Christoph Hainzmann/ Phil. & Med. Doct.“; „Phil. & Med. Doct. Landgr. Fürstenb. Hoff= und Statt Physicus zu Mößkirch“; „Phil. & Med. Doct. In deß Heil. Röm. Reichs lobl. Stadt Bibrach Physicus Ord.“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1674, 1675, 1692)
* ? Ellwangen/Schwaben, † nach 1699 Augsburg
Kalender seit 1674, verfaßt bis mindestens 1693

Johann Christoph Hainzmann wurde in Ellwangen geboren. Über die Eltern und Kindheit konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. Auch wo er studierte und den Doktorgrad erwarb, ist nicht bekannt. Aus den Angaben auf verschiedenen Titelblättern geht hervor, daß Hainzmann 1674 Stadtphysicus in Meßkirch, das etwa 30 km nördlich von Konstanz liegt, wurde (Kalender für 1675, Titelblatt; auf dem Titelblatt des Kalenders für 1674 fehlt dieser Zusatz). Offenbar war er hier verheiratet und hatte einen Sohn, denn ein in Meßkirch geborender Philipp Carl Melchior Hainzmann wurde am 8. Dezember 1700 an der Universität in Freiburg i. Br. immatrikuliert (Schaub, 1955, Bd. 1, S. 280). 1683 war er Physicus im württembergischen Weingarten nahe Ravensburg (anderer Druck, Titel 1, Titelblatt). 1690 bekleidete er dieses Amt im damals oberösterreichischen Riedlingen (anderer Druck, Titel 2, Titelblatt; Riedlingen gehört heute zu Baden-Württemberg). 1691 wechselte Hainzmann als Physicus in die ca. 20 km westlich von Riedlingen gelegene Reichsstadt Biberach an der Riß (Kalender für 1692, Titelblatt). Schließlich kam er nach Augsburg und gehörte als Stadtphysicus dem Collegium Medicum an. Aus dieser Zeit in Augsburg stammt ein Schreiben vom 6. September 1697 von Hainzmann an die Stadtpfleger, die Bürgermeister und den Rat der Stadt (siehe „Frühneuzeitliche Ärztebriefe“, Datenbank „Hainzmann“, dort die Angabe des Geburtsortes Ellwangen). Das 1683 erstmals herausgegebene Emblembuch verlegte Hainzmann 1684 und 1699 in Augsburg auf eigene Kosten, eine weitere Ausgabe erschien 1730 in Frankfurt am Main (anderer Druck, Titel 1). Das Buch ist eine Übersetzung und Bearbeitung von Hermann Hugos SJ (1588–1629) „Pia Desideria“, die „zum erfolgreichsten Werk der geistlichen Emblematik aller Zeiten avancierte“ (Schilling, 1989, S. 290). Die Widmung der Ausgabe von 1699 unterschrieb er in Augsburg am 10. März 1699. Wann er danach starb, konnte nicht ermittelt werden.
Hainzmann war Ende des 17. Jahrhunderts einer der wenigen katholischen Kalendermacher (vgl. → Christoph Krzikawsky). Ebenfalls ein katholisches (Gesang-)Buch brachte → Caspar Melchior Haaß, der in Erfurt mit Jesuiten in Verbindung stand, heraus.

Titel:
1674–1693[?]: Schreib Calender.
Druck und Verlag:
1674–1676[?]: Pelagi Breni, Überlingen, [?]–1680[?]: Pelagi Breni, Konstanz, [?]–1685[?]: David Hautt, Konstanz, [1686?]–[1691?]: ?, [Konstanz?], 1692[?]–1693[?]: Franz Xaver Straub, Konstanz.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 100. Ergänzung: HAB Wolfenbüttel (Ex. für 1693). Wernicke, 2012a, S. 26. VD17. CERL.
Andere Drucke:
(1) (Emblembuch) Himmlische Nachtigall: Singend Die Gottselige Begirden/ der büssenden/ heiligen und verliebten Seel/ [Hermann Hugo]. In Hoch-Teutsche Sprach übersetzt und verfaßt/ […] Durch Joannem Christophorum Hainzmann, Phil. & Med. Doctor: […] Weingarten Physicum Ordinarium. Weingarten 1683. HAB Wolfenbüttel, Xb 12° 44. Andere Ausgaben Augsburg 1684 und 1699, HAB Wolfenbüttel, Xb 3992, online [31.03.2017], Frankfurt/Main 1730. Und in anderen Bibliotheken.
(2) (Glückwunschgedicht) Auf den/ des Fünfzigsten/ als Jubel=Jahrs/ Glorwürdigst=Aller=erfreulichsten Nahmens=Tag Deß […] Fürsten und Herrn/ Herrn Leopoldi Deß Ersten/ Römischen Kaysers […] Glückwünschungs=Lied/ […] Von J. C. Hainzmann, Med. D. auch der Löbl. Ober=Oesterreichischen Statt Riedlingen Physico Ordinario. Augsburg [1690]. UB München, 0014/W 4 P. germ. 241#10. Online [31.03.2017].

Erstellt: 31.03.2017
Letzte Aktualisierung: 19.08.2019

hainzmann_johann_christoph.txt · Zuletzt geändert: 2022/11/16 12:50 von klaus-dieter herbst