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Caesius, Johann

„M. Ioannes Caesius Susatus, Math. vnd Medicinae Studiosus“; „Susatus, Medicus vnd Philo-Mathematicus“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1605, 1610)
* ? Soest, † ?
Kalender seit 1605, verfaßt bis 1636

Über Johann Caesius aus Soest (Susatus) konnten keine biographischen Einzelheiten ermittelt werden. → Georg Friedrich Caesius behauptete, daß → Bernhard Messing sich hinter diesem Namen verberge und so von dem guten Ruf der Kalender von → Georg Caesius durch den Gebrauch des Namens „Caesius“ profitieren wollte (G. F. Caesius: Kalender für 1609, zweiter Teil, S. A2a; vgl. Matthäus, 1969, Sp. 1132). Den ein Jahr zuvor geäußerten Vorwurf von Georg Friedrich Caesius, er – Johann Caesius – habe sich als ein Sohn von Georg Caesius ausgegeben, wieß dieser kategorisch in seiner „Verantwortung M Ioannis Caesii gegen die vorm Jahr außgesprengte Vnwarheit“ zurück (J. Caesius: Kalender für 1609, zweiter Teil, S. C2a–b): „Es soll aber der günstige Leser wissen/ daß mir nie in Sinn kommen/ mich für einen Sohn M. Georgii Cesii seligen außzugeben/ auch von Sigismundo Latomo niemals/ daß ich dessen Geschlechts seyn solt/ sondern viel mehr das contrarium gehört worden“ (ebd., S. C2a). Zumal bekannt sei, „daß offtmals in einer Statt oder Gegend zwey oder mehr familie gefunden werden/ die sich eines Zunamens gebrauchen/ vnd doch einander im geringsten nicht verwandt oder angehörig seyn“ (ebd., S. C2b).
Die Sicht von Johann Caesius wird durch ein kaiserliches Privilegium gestützt, daß der Drucker Sigmund Latomus, „welcher massen er nun etlich Jahr M. Ioannis Caesii Mathematici Calender vnnd Practicken von dem Authore mit grossem Vnkosten erkaufft“ (J. Caesius: Kalender für 1609, zweiter Teil, S. A2a), am 20. August 1607 erhalten hatte (Koppitz, 2008, S. 312). Dieser Schutz wurde notwendig, weil „jhr viel an vnderschiedlichen Orthen jhme Latomo solche Calender vnd Practicken zu seinem Schaden vnd Nachtheil nachzutrucken vnderstünden“ (J. Caesius: Kalender für 1609, zweiter Teil, S. A2a). Somit ist es durchaus vorstellbar, daß Messing einen Kalender unter dem Namen von „Johann Caesius“ unerlaubt drucken ließ. Daß aber die reale Person Johann Caesius sich in betrügerischer Absicht als Sohn von Georg Caesius ausgegeben haben soll, ist nicht anzunehmen, denn in einem solchen Fall wäre es wohl nicht zu einem kaiserlichen Privilegium gekommen.

Titel:
1605–1636: SchreibKalender.
Druck und Verlag:
1605–1627: Sigmund Latomus, Frankfurt am Main, 1628–1636: Sigmund Latomus Erben, Frankfurt am Main.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 74. Ergänzung: StB Braunschweig (Ex. für 1629), StA Wertheim (Ex. für 1636). VD17. CERL.
Online:
1605 [26.08.2015], 1616 und 1628 [04.09.2017].

Erstellt: 26.08.2015
Letzte Aktualisierung: 11.07.2019

caesius_johann.txt · Zuletzt geändert: 2019/07/11 13:41 von klaus-dieter herbst