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Sutorius, Johann Paul

„M. Ioahannes Paulus Sutorius, Noribergensis, jetziger zeit der Herrschafft Wolffstain Pfarherr vnd Mathematicus zur Obern Sultzburg“; „[…], Ecclesiae Minister vnd Mathematicus zu Nürnberg“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1595 (zweiter Teil), 1600)
* (getauft) 6.11.1562 Nürnberg, † 5.10.1599 Nürnberg
Kalender seit 1590, verfaßt bis 1600

Johann Paul Sutorius (Schuster, Sutor), wurde Anfang November 1562 in Nürnberg geboren und am 6. November getauft (Simon, 1965, S. 230). Die Eltern waren der Schwertfeger Paul Schuster und Judith, geborene Wulst. Beide waren seit dem 29. Mai 1559 miteinander verheiratet (ebd.). Am 17. Dezember 1578 schrieb er sich in die Matrikel der Akademie in Altdorf ein (Steinmeyer, 1912, Bd. 1, S. 9 „[1578 XII.] 17. Johannes Paulus Sutorius, Norib.“). Zwei Jahre später studierte er seit November 1580 an der Universität in Wittenberg (Förstemann, 1841, Bd. 2, S. 295 „[1580. November.] 24. Iohannes Paulus Sutorius Noribergen.“). Ohne Ordination versah er seit dem 2. November 1585 das Pfarramt in dem bei Altdorf gelegenen kleinen Ort Rasch als „Vicarius Akorsinus“ (Will/Nopitsch, 1802, Bd. 8, S. 160). Wenige Monate danach, am 20. Februar 1586, wurde er für Puschendorf, ca. 20 km nordwestlich von Nürnberg, ordiniert (Will, 1755, Bd. 3, S. 616). Im gleichen Monat heiratete er Elisabeth Funke (Will/Nopitsch, 1802, Bd. 8, S. 160). Erst danach gelangte er für mehrere Jahre als Pfarrer nach Sulzbürg, einem Dorf ca. 10 km südlich von Neumarkt in der Oberpfalz. Am 1. Juli 1596 unterzeichnete er die Widmung des Kalenders für 1597 noch als Pfarrer in Sulzbürg. Danach zog er mit seiner Familie nach Nürnberg, wo er 1597 Diakon an St. Egidien und Mittagsprediger an St. Jacob wurde (Will, 1755, Bd. 3, S. 616). Hier verstarb er am 5. Oktober 1599 an der Pest. Zwei Söhne und seine zweite Frau Elisabeth, geborene Funk, verheiratet seit 18. April 1586, starben ebenfalls kurz darauf (Simon, 1965, S. 231; Will/Nopitsch, 1802, Bd. 8, S. 160).
Die älteste überlieferte Jahresschrift von Sutorius ist ein Prognostikum für 1590 (Matthäus, 1969, Sp. 1126), das er noch unter seinem deutschen Namen „Schuster“ veröffentlichte. Aber schon 1585 hatte er sich mit der astronomischen Finsterrechnung und der Prognostik beschäftigt (siehe anderer Druck, Titel 1). Spätestens für 1594 veröffentlichte er die Kalender unter dem latinisierten Namen „Sutorius“. Ungeachtet dessen hatte Valentin Fuhrmann am 18. Januar 1595 ein kaiserliches Privilegium für die von ihm gedruckten Kalender, darunter die des „Pauli Schusters“, erwirkt (Koppitz, 2008, S. 169; vgl. → Georg Caesius).
Offenbar kannte Sutorius auch → David Herlicius, denn zu dessen Schrift „Miles Antitvrcicvs“ (bei Herlicius anderer Druck, Titel 24) trug er ein Gedicht bei (nach VD16 H 2316).

Titel:
1590–1600: SchreibCalender.
Druck und Verlag:
1590–1595: Valentin Fuhrmann, Nürnberg, 1596–1599 Druck Alexander Philipp Dietrich, Nürnberg, Verlag Johann Lauer, Nürnberg, 1600: Druck Katharina Dietrich, Nürnberg, Verlag Johann Lauer, Nürnberg.
Nachdruck: 1594: Nicolaus Knorr, Nürnberg.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 154. Matthäus, 1969, Sp. 1364. Zinner, 1941/64, S. 299, Nr. 3410 (Vorhersage für 1590) und passim. VD16. CERL. StA Wertheim (Ex. für 1596 (nur Titelblatt) der Reihe 1 und Ex. für 1595, 1596 (nur Kalendarien) der Reihe 2).
Online:
1595 Prognostikum, 1596 Prognostikum, 1597 Prognostikum [27.04.2016], 1599, 1600 Kalendarium [05.09.2017].
Andere Drucke:
(1) Elegia De Eclipsi Solis Admodvm Magna Et Horribili, Fvtvra Anno […] M.D.XVC.XIII. Calend. Maji. À Johanne Paulo Sutorio Noribergensi Artium et Philosophiae Magistro. Item Prognosticon, Typus, Calculus & Thema ad tempus medium Eclipsis conformatum ab eodem. Wittenberg 1585. HAB Wolfenbüttel, A: 125.42 Quod. (34).
(2) (Einblattdruck) In Sacram Hanc Cathedram; Qvae Ectrvcta Fvit, Ab Eximio Viro D. Leonhardo Link, Pandocheo, Consule & Curatore rerum Ecclesiasticarum Sultzbergensi, in piam sui memoriam, ex singulari amore & affectione erga hanc Ecclesiam, Anno Iesv Christi 1587, 14. Calend. Iunii, Initiata, 12. Calend. Iunii, precibus & verbo Dei. Nürnberg 1587. UB Eichstätt.
(3) (Gelegenheitsschrift) Carmen De Convigio. In Solennem Nvpptiarvm Festivitatem […] D. D. Georgii A Machselrein, Baronis in Waldeck […] Et Inclytae […] D. D. Mariae Baronissae à Degenberg […] Celebrabantvr Nvptiae Neoagorae, Anno Iesv Christi 1588, XIII. Calend. Iunii. Nürnberg 1588. UB Eichstätt.
(4) Acht Christliche vnd in Gottes wort wolgegründte Predigten/ wider den schendlichen gottlosen Bluthund vnd Creutzfeind den Türcken. Jn diesen schweren zeiten/ gantz tröstlich vnd nützlich zulesen. Nürnberg 1595. LKAB Nürnberg. VD16 S 10317.

Erstellt: 28.04.2016
Letzte Aktualisierung vor 20.01.2020: 05.09.2017
Letzte Aktualisierung nach 20.01.2020: 28.07.2021

sutorius_johann_paul.txt · Zuletzt geändert: 2021/07/28 11:59 von klaus-dieter herbst