Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


krzikawsky_christoph

Krzikawsky, Christoph

„M. Christophorus Krzikawsky, in der Hochlöbl: Krackawischen Academia Phil: Doctor, Astrolog: & Matheseos Professor“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1694 (Reihe 1))
* ca. 1650 [Ort ?], † 7.11.1705 Krakau
Kalender seit 1678, verfaßt bis mindestens 1700

Über die Eltern und die Kindheit von Christoph Krzikawsky (poln. Krzysztof Krzykawski, auch Krzykowski) konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. Vielleicht war er verwandt mit den älteren „Adamus Alberti Krzykawsky“ und „Joannes Andreae Krzyszkowsky“ aus der Diözese Krakau sowie „Stanislaus Christopheri Krzywkowsky“ aus der Diözese Samogitia (Litauen), die seit 1630 und 1635 bzw. 1633 an der Universität in Krakau studierten (Chmiel, 1887, Bd. 4, S. 131, 160, 146).
Christoph Krzikawsky studierte seit 1668 an der Universität in Krakau an der philosophischen Fakultät (von ihm konnte kein Matrikeleintrag ermittelt werden). Aufgrund dieses Immatrikulationsjahrs wird hier angenommen, daß Krzikawsky ungefähr 1650 geboren wurde. Bereits nach zwei Jahren Studium wurde er 1670 zum Baccalaureus und nach weiteren vier 1674 zum Magister der freien Künste promoviert. In den folgenden Jahren erfüllte er die Aufgaben eines Hauslehrers von Andrzej und Stefan Radomicki in der polnischen Stadt Kalisz. 1677 begann er mit der Kalenderarbeit und schrieb einen polnischen Kalender mit Prognostikum für 1678. Am 31. März 1680 wurde Krzikawsky in das Kleine Kollegium der Universität aufgenommen und er erhielt den Lehrstuhl für Astronomie und Astrologie. Als Astrologe der Universität kam er der Pflicht, Kalender und Prognostiken zu schreiben, nach. Nach über acht Jahren wurde er am 18. September 1689 in das Große Kollegium aufgenommen. Von 1687 bis 1693 war er auch Schatzmeister des Kollegiums. Von 1694 bis 1702 übernahm er zusätzlich zu seinen Lehrverpflichtungen auch die Leitung der Universitätsbibliothek. 1688 wurde Krzikawsky zusätzlich in das „Collegium Canonici“ der Jesuiten aufgenommen. Die Laufbahn an der Universität führte ihn zur Theologie, in welcher er am 24. März 1696 zum Baccalaureus promoviert wurde. Er erhielt die Professorur für Moraltheologie. Am 7. November 1705 starb Krzikawsky in Krakau. Das Museum der Jagiellonen Universität in Krakau besitzt ein Porträt Krzikawskys (Hajdukiewicz, 1970).
Unmittelbar vor Krzikawsky ließ auch → Johannes Gostumiowsky, der Vorgänger auf dem Lehrstuhl für Astrologie, eine Kalenderreihe in Olmütz drucken, allerdings in deutscher Sprache (bei Gostumiowsky Reihe 1).

Titel:
Deutsche Kalender:
(1) 1683[?]–1700[?]: Krackawer Schreib=Calender.
Polnische Kalender:
(2) 1678–1686[?]: Hemerologeion Abo Kalendarz Świąt Rocznych.
Druck und Verlag:
(1) Johann Joseph Kilian, Olmütz.
(2) 1678–[1681?]: Wojciech Gorocki, Krakau, 1682[?]–1686[?]: Franciszek Cezary, Krakau.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 118. Ergänzung: BJ Kraków (Ex. der Reihe 1 für 1683). Buła, 1994, S. 10 (Ex. der Reihe 2 für 1678). Górska, 1968, S. 36f. (Ex. der Reihe 2 für 1682, 1686). UM Ann Arbor (Ex. der Reihe 1 für 1700). VD17. CERL.
Online:
(1) 1700 [03.01.1700].
Andere Drucke:
Von 1670 bis 1705 verfaßte Krzikawsky zahlreiche Gelegenheitsschriften (siehe Estreicher, 1872, Bd. 20, S. 334), die hier nicht angeführt werden.
(1) (Disputation) Quaestio astronomica de declinationibus et ascensionibus tam rectis quam obliquis nec non ortu et occasu stellarum fixarum atque planetarum supputandis. […] a M. Christophoro Krzykowski philosophiae Doctorè et professore, pro Collegio Minori in peraugusto DD. Theologorum lectorio publice ad disputandum proposita, Anno […] Decimo septimo Calend. April. [16. März 1680]. Krakau 1680. Zitiert nach Estreicher, 1872, Bd. 20, S. 333f.
(2) Krótka Astrologiczna uwaga. Komety. Na Horyznocie Krakowskim, około ostatnich dni Grudniá powstającego w roku Pańskim 1680. ginącego záś okoł pierwszych dni Lutego, w roku ninieyszym 1681. […]. Krakau 1681. Zitiert nach Estreicher, 1872, Bd. 20, S. 334; vgl. Kronk, 1999, S. 206, Nr. 1426.
(3) (Disputation) Quaestio astronomo optica ex Lib. 5 Almagesti Ptolemaei; et Lib. 3 Opticae, Joannis Archiepiscopi Cantuariensis de Parallaxi permixta Refractionibus sub felicissimis Auspiciis Magnifici. […] a M. Christophoro Krzykowski, Philosophiae Doctore et Professore, Collega Minore. Praeposito Ecclesiae s. Adalberti in Circulo Cracovien. Publice ad disputandum in Peraugusto DD Theologorum Lectorio, proposita. Anno […] 1686. Die 15. Octobris […]. Krakau [1686]. Zitiert nach Estreicher, 1872, Bd. 20, S. 334.
Literatur:
Leszek Hajdukiewicz: Art. „Krzykawski Krzysztof“. In: PSB, 1935, Bd. 15 (1970).

Erstellt: 03.01.2018
Letzte Aktualisierung: 21.10.2019

krzikawsky_christoph.txt · Zuletzt geändert: 2019/10/21 16:39 von klaus-dieter herbst