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Crusius, Johannes

„Johannes Crusius, P. L. Caes. vnd Pfarrherr zu Rosche/ im Fürstenthumb Lüneburg“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1647)
* ca. 1607 Uelzen (bei Lüneburg), † ca. 1660 Rosche (bei Lüneburg)
Kalender seit 1641, verfaßt bis 1661

Johannes Crusius wurde um 1607 in Uelzen geboren. Über die Kindheit konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. Am 21. April 1625 wurde Crusius an der Universität Helmstedt immatrikuliert (Zimmermann, 1926, S. 308 »26. Johannes Crusius, Ultzensis«). Aus dem Jahr 1625 dieser Immatrikulation wird auf das ungefähre Geburtsjahr 1607 geschlossen. Der Geburtsort ergibt sich zweifelsfrei aus dem Eintrag »Ultzensis«. Als ein aus dem Braunschweigischen kommender Student schrieb er sich am 11. April 1629 in die Matrikel der Universität Wittenberg ein (Weissenborn, 1934, S. 330 „Iohannes Crusius Brunovicensis“). Danach war er von 1633 bis 1659 als Pfarrer in der Gemeinde Rosche, südlich von Lüneburg und ca. 15 km östlich von Uelzen gelegen, tätig (Meyer, 1941, Bd. 2, S. 324). Er folgte dem Pfarrer Henning Krause, der sein Vater war und dort seit 1618 das Pfarramt versah. Da auf Crusius im Jahre 1659 der Magister Michael Praetorius im Pfarramt folgte (vgl. ebd.) und die Kalender nur bis zum Jahr 1661 erschienen sind, wird Crusius vermutlich um 1660 gestorben sein.
Crusius widmete seine Kalender konsequent hohen Herren (jeweils auf der Rückseite des Titelblattes), z. B. 1647 den „Herren Bürgermeistern/ Syndicis, Kämmerern/ Rahtsverwandten vnd ZehenMännern der […] Stadt Braunschweig“, 1648 dem „Herrn Georg=Hillmern von der Wense/ Fürstlichen Braunschweigischen Lüneburgischen Geheimbten Rath/ vnd Hauptman auff Badenteich […]“, 1649 dem „Herrn Thomae Groten […] CammerRath vnd Großvoigten zu Zelle“, 1650 dem „Herrn Christiano Ludovico, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg“, 1652 den „Herren Christoff von Badenteich/ […] Schatz= und LandRath/ auch HoffRichtern zu Zelle“, „Oßwald von Badenteich/ Thumb Herren bey der StifftKirchen zu Vehrden“ und „Leopold von Badenteich/ […] vornehmen Adelichen Landsassen“, 1653 dem „Herrn Christoff/ Abten des Closters St. Michaelis in Lüneburg“.
Die in Nürnberg gedruckten Jahrgänge (bis 1651) tragen das Stadtbild von Lüneburg auf dem Titelblatt, die in Braunschweig gedruckten (ab 1652) das von Braunschweig. In Braunschweig druckte Andreas Duncker d. J. parallel auch den Schreibkalender von → Johann Meyer. Vor Crusius trat nur → Andreas Gunther als Verfasser von in Braunschweig gedruckten Kalendern auf. Warum Crusius später zu dem Magdeburger Drucker und Verleger wechselte, ist nicht bekannt.

Titel:
1641–1661: Schreib=Calender.
Druck und Verlag:
(1) 1641–1651: Wolfgang Endter d. Ä., Nürnberg, 1652–[1654?]: Andreas Duncker d. J., Braunschweig, [1655?]–1661: Johann Müller, Magdeburg.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 77. Matthäus, 1969, Sp. 1347. Deutsche Presse, 1996/1997/2003, Bd. 3.1, Sp. 26. VD17. CERL.
Online:
(1) [03.02.2014].

Erstellt: 03.02.2014
Letzte Aktualisierung: 01.08.2019

crusius_johannes.txt · Zuletzt geändert: 2019/08/01 12:06 von klaus-dieter herbst