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Urtica, Daniel Franz

„Danieles Franciscvs Vrtica, Art: Lib. & Philoso: Candi: Astronomus“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1637 von Reihe 1)
* ?, † ?
Kalender seit 1637, verfaßt bis mindestens 1638

Über Daniel Franz Urtica konnte nur ermittelt werden, daß er in den 1630er Jahren an der Universität in Prag studierte und 1637 zum Licentiaten an der Philosophischen Fakultät promoviert wurde (Pumprla, 2010, S. 1153; für den am 13. April 2017 gegebenen Hinweis auf diese Literatur danke ich Dr. Marek Durčansky, Prag). Seinen ersten Schreibkalender widmete er den Richtern und Bürgermeistern der Stadt Prag. Aus dem Widmungsschreiben geht hervor, daß er in Prag Philosophie und besonders Mathematik studierte (Kalender für 1637, zweiter Teil, S. E1a „Wann dann ich […] in vollendung bey dero Löblichen Vniversitet Praag Studiorum Philosophicorum, mir das höchberumbte Studium Mathematicum sonderß beliebt“). Er führte weiter aus, daß er mit diesem Kalender samt Prognostikum für 1637 diese astronomische Arbeit in Prag wieder aufnehmen und künftig weitere Kalender verfassen wolle (Quellenzitat). Rund zwei Jahrzehnte zuvor hatte → Martin Horky im Auftrag der Prager Universität die Prager Kalender verfaßt.
Vielleicht war Daniel Franz Urtica mit dem Sänger und Organisten Johann Urtica (gestorben 29.8.1599 an der Pest) aus Strakonitz (tschech. Strakonice) in Böhmen und/oder mit dem böhmischen Komponisten Urtica in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts (vgl. Dlabačz, 1815, Bd. 3, Sp. 313f.) verwandt.

Titel:
Deutscher Kalender:
(1) 1637–[1638?]: SchreibCalender.
Tschechischer Kalender:
(2) [1637?]–1638[?]: Kalendařz Hospodářsky a Kancellářsky.
Druck und Verlag:
(1) 1637: Georg Sedltzansky, Prag.
(2) 1638: Ludmila Sedlčanská, Prag.
Nachweis:
CC Bielefeld (Kalender für 1637 der Reihe 1; gesehen am 30.4.2009). Pumprla, 2010, S. 1153 (Kalender für 1638 der Reihe 2). Nicht in Herbst, 2008a.
Quellenzitat:
„Alß ich nun gesehen/ daß bey dero Königl: Hauptstatt Praag, die nutzliche Astronomische Arbeit/ nunmehr etlich Jahr darnider gelegen/ vnd keine gewönliche Diaria oder Calender/ hiesigen Horizont eigentlich betreffendt/ wie vor diesem/ in publicum verfertiget vnnd ediret worden sein: Habe ich der vrsachen halber/ auff etlicher vornehmer der Löblichen Studiorum Moecenates vnd Beförderer freundtliches zusprechen stärcke anlaßgebung/ vnd gleichsamb hier zue gemachten Aditum, mich endtlich vnderwunden/ erwehnte Astronomische Arbeit/ allhier, nach vermögen/ wiederumb zuerwecken/ in vorige gewohnheit zubringen vnd/ zu einen Anfang deßen/ diesen gegenwertigen Calender, sambt seinem Prognostico, zu künfftigen (Gott gebe glücklich) 1637. Jahr in Böhemischer vnd Teutscher Sprach/ zue mennigliches gebrauch vnd belieben/ wollmeinendt an tag zugeben vnd durch offenen Druck publiciren zulassen. Vnd weil ich wie gemeldt/ auff dero Löblichen Vniuersitet Praag zu diesem Studio gelanget […] Astronomischer Arbeit (die ich ferner nach Gottes willen zu continuiren, gedencke) […].“ (Daniel Franz Urtica: SchreibCalender für 1637, zweiter Teil, S. E1b–2a).

Erstellt: 03.02.2017

urtica_daniel_franz.txt · Zuletzt geändert: 2017/08/31 10:55 von klaus-dieter herbst