„Georg Wilhelm Krüger, Prediger zu Swarden und Cursiten“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1731)
* 1687 oder 1688 Libau/Kurland, † Mai 1758 Kursiten/Kurland
Kalender seit 1718, erschienen bis 1770
Übernommene Reihe: → Krüger, Georg
Georg Wilhelm Krüger wurde 1687 oder 1688 als Sohn von Georg Krüger in Libau (Kurland) geboren. Der Vater war in Libau Schulrektor und wechselte 1690 als Pfarrer nach Niederbartau. Georg Wilhelm studierte seit dem 19. August 1709 an der Universität Rostock (Hofmeister, 1889, Bd. 4, S. 75 „[1709] Augusto 19. Georg. Wilhelm. Krüger Curonus“). Gleich unter dem Matrikeleintrag von Georg Wilhelm steht ein Christian Friedrich Krüger aus Kurland. Das könnte ein Bruder oder ein Sohn seines Onkels Christian Krüger gewesen sein. Nach dem Studium in Rostock war Georg Wilhelm Krüger bis 1714 Hauslehrer bei dem Pfarrer Daniel Gleich im kurländischen Schrunden (Kallmeyer, 1910, S. 481). Dann ging er nach Danzig und weckte das Interesse des Herzogs Ferdinand an ihm. Dieser sorgte für ihn und schickte ihn im November 1716 zurück ins Kurland nach Kursiten und Schwarden, wo er 1717 eine neugegründete Pfarrstelle übernahm. „Zugleich übernahm er die Verpflichtung, jährlich einen Kalender für Kurland anzufertigen, wofür auch ihm wie seinem Vater auf dem Landtage von 1724 (§ 33) ein Gehalt von 100 Fl. Alb. und das Recht, selbst einen Verleger zu wählen, zugestanden wurde“ (ebd.). 1723 war er Pfarrer in Goldingen. Er war verheiratet mit einer Tochter des Pfarrers Andreas Brunnengräber in Würzau (ebd., S. 482).
Georg Wilhelm Krüger hat den kurländischen Schreibkalender von seinem Vater Georg Krüger ab dem Jahrgang 1718 übernommen, wobei mindestens bis zum Jahrgang 1720 nur der Name des Vaters auf dem Titelblatt genannt wurde. Den eigenen Namen setzte er erst später hinzu, spätestens beim Kalender für 1731. Nach Krügers Tod 1758 erschien ab dem Jahrgang 1760 auf dem Titelblatt der Hinweis „Georg Wilhelm Krügers, […] continuirter […] Calender“, allerdings ohne Nennung des neuen Verfassers.
Ob Krüger auch den anonym in Mitau herausgegebenen „Land= Hauß= Wirthschafft, Feld= Garten/ wie auch vor Menschen/ als allerley Vieh/ Artzney= und Schreib= Calender“ verfaßte, konnte nicht geklärt werden (überliefert ist ein Exemplar für 1729; für die am 8. Dezember 2011 geschickten Fotokopien dieses Titelblatts und anderer Titelblätter danke ich Prof. Dr. Jan Kletnieks, Riga; dieser Kalender für 1729 ist nicht verzeichnet in Mix/Köther/Kandler, 2018).
(Für die am 8. Dezember 2011 geschickten Fotokopien einiger Titelblätter von Kalendern danke ich Herrn Prof. Dr. Janis Kletnieks in Riga.)
Titel:
[1721?]–[1730?]: Curländischer Schreib= und Hauß=Calender [vermuteter Titel, kein Exemplar ermittelt; in Nachfolge von Georg Krüger]. 1731[?]–1740: Curländischer Schreib= und Hauß=Calender. 1741–1770: Curländischer Schreib=/ Historien= und Hauß=Calender.
Druck und Verlag:
[1721?]–[1730?]: ?, [Mitau?], 1731[?]–1760: Johann Heinrich Köster, Mitau, 1761: Johann Friedrich Driest, Königsberg, 1762: Christian Radetzky, Mitau, 1763–1767: Christian Liedtke, Mitau, 1768–1770: Christian Liedtkes Witwe (Anna Maria L.), Mitau.
Nachweis:
Mix/Köther/Kandler, 2018, S. 41.
Erstellt: 09.07.2015
Letzte Aktualisierung: 21.10.2019