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Hugius, Andreas

„Andreas Hugius Saxone Matheseos cultor“; „neben seinem Beruff der Astronomiae Liebhaber“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1661 Kalendarium und zweiter Teil)
* ca. 1600 Sachsa im Südharz, † ca. 1668 Osterode [?]
Kalender seit 1661, verfaßt bis 1665

Andreas Hugius (alias Hagenauer) war von 1626 bis 1633 Pfarrer in Willershausen (Meyer, 1941, Bd. 2, S. 513), einem Dorf ca. 10 km nordöstlich von Osterode am Harz. Vorher hat er an der Universität in Helmstedt studiert, wo er am 9. und 10. November 1626 an der theologischen Fakultät ordiniert wurde (Zimmermann, 1926, S. 314 „Ordinati sunt […] ad officium ecclesiasticum: […] Andreas Hugius 9. et 10. Novembr. 1626 in Willershausen“). Somit könnte er um 1600 geboren worden sein. Sein Geburtsort war Sachsa, denn er bezeichnete sich als aus „Saxone“ kommend. Damit ist er wohl nicht identisch mit einem „Andreas Hugen, Widelagensis“, der am 19. Juli 1606 an der Universität in Helmstedt immatrikuliert wurde (Zimmermann, 1926, S. 188).
Nächster Nachweis ist Silkerode, einem Nachbardorf von Sachsa, wo er 1661 Prediger war (anderer Druck, Titel 1). (Ob der im Pfarrerbuch Sachsen (Bd. 3, S. 479) genannte Anton Hagenow (Hugin), der um 1655 Pfarrer in Silkerode gewesen sein soll, identisch ist mit dem Kalendermacher Andreas Hugius, bleibt zu prüfen.) In Silkerode wurde auch sein Sohn → Johann Christian Hagenauer geboren. 1667 finden wir Hugius als Geistlichen in Osterode am Harz (anderer Druck, Titel 2; aber nicht erwähnt in Meyer, 1941, Bd. 2, S. 249–254). Vermutlich starb er um 1668, denn ab dem Kalender für 1669, der im Jahr 1668 gedruckt wurde, übernahm Johann Christian Hagenauer den Namenszusatz „alias Hugius“ – eventuell im bewußten Andenken an seinen Vater. In diesem Kalender wird der Vater als nicht mehr lebend erwähnt.
Daß Andreas Hugius der Vater von Johann Christian Hagenauer war, folgt aus einer Passage in dessen Kalender für 1669, den Hagenauer dem „Herrn Hans von Winnigeroda“ widmete. In dem Widmungsschreiben wird eine Dedikation an denselben Widmungsempfänger aus dem Jahr 1661 erwähnt, in der „ein monument; Nobilitati in honorem, wider die Adelsfeinde/ […] in unterschiedlichen 5. Puncten/ weiland Andreas Hugius aliâs Hagenauer, qui jam έν άγίοις [en hagiois] Menologii hujus autoris parens erigirt“ wurde (Hagenauer: Zeit/ Gewitter/ und HistorienSpiegel für 1969, zweiter Teil, S. A1b–2a), d. h. in der ein schriftliches Denkmal zu Ehren des Adels in fünf Punkten von dem weiland lebenden (also bereits verstorbenen) Andreas Hugius alias Hagenauer, der auch Vater des Autors dieses Menologiums (für 1669) ist, aufgerichtet (geschrieben) wurde. Der erwähnte Kalender für 1661 ist einer von vier überlieferten aus den Jahren 1661 bis 1665.

Titel:
1661–1665: Schreib=Calender.
Druck und Verlag:
Christian Trabeth, Osterode.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 110. Sührig, 1978, Sp. 789. VD17. CERL1. CERL2.
Andere Drucke:
(1) Summarischer Begriff der gröbesten Papistischen Irrthüme/ zu welchen der abgewichene Jurist Johannes Barckefeld in Duderstadt mit seiner gleissenden und scheinbaren Revocation-Schrift noch viel Evangelische Christen zu verleiten vorhabens ist. Aus öffentlichen Schriften und täglicher praxi des Papstthums zusammen gefasset/ auch mit dem Schwerd Göttlicher Schrift zu rück getrieben/ Durch einen ungeölten/ uncharacterisirten/ und weder an Platten noch Haaren beschornen un=Römisch=Catholischen Lutherischen Praedicanten/ Andream Hugium, Predigern Göttliches Worts zu Silckeroda/ und permissu wie auch recensione Superiorum defendionis ergò öffentlich in den Druck übergeben. Osterode 1661. ULB Halle, AB 155734 (20). Und in anderen Bibliotheken.
(2) Institutiones Theologiae, Sive Loci Communes, tum Theoreticae, tum Practicae Theosophiae, certa methodo in octo partibus fideliter expositi, Per Andream Hagenauer, Verbi Divini Ministrum ad Herciniam Osterodensem. Osterode 1667. UB Erfurt, 05-T. hom. 8° 00060 (02). Und in anderer Bibliothek.
Literatur:
Hartmut Sührig: Hugius und seine von Christian Trabeth in Osterode gedruckten historischen Jahreskalender in Heftform. Ein traditioneller „Volkslesestoff“ des 17. Jahrhunderts. In: Harz-Zeitschrift. Für den Harz-Verein für Geschichte und Altertumskunde herausgegeben von K.W. Sanders. 32. Jahrgang = 113. Jahrgang der Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde. Braunschweig 1980, S. 93–120.

Erstellt: 20.06.2016
Letzte Aktualisierung: 01.10.2019

hugius_andreas.txt · Zuletzt geändert: 2019/10/01 08:00 von klaus-dieter herbst