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Helwig, Martin

„Martinus Helvvigius, von Breßlaw/ der Mathematischen Kunst Liebhaber“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1616 von Reihe 1)
* ca. 1573 Breslau, † 1618 Breslau
Kalender seit 1616, verfaßt bis 1624
Übernommene Reihen: → Kracker, Bernhard

Martin Helwig wurde ungefähr 1573 in Breslau geboren. Über die Eltern und Kindheit konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. Das ungefähre Geburtsjahr wird aufgrund der im Sommersemester 1591 erfolgten Immatrikulation an der Universität in Frankfurt an der Oder abgeschätzt (Friedländer, 1887, Bd. 1, S. 357 „[1591] Martinus Helwigius Vratislaviensis 12 [gr.]“). Nach dem Studium wurde er Lehrer an der Schule zu St. Elisabeth in Breslau (Quellenzitat). Er könnte deshalb ein gleichnamiger Nachkomme des aus Neiße stammenden Martin Helwig (1516–1574) gewesen sein, der in Breslau Schulrektor war, als Karthograph 1561 eine Landkarte von Schlesien (Helwig, 1561/1987) sowie 1570 das Tafelwerk „Von allerley Stunden=Zeigern“ herausgegeben hatte (Helwig, 1570).
Martin Helwig übersetzte den großen Schreibkalender Bernhard Krackers aus dem Lateinischen ins Deutsche. Nachdem Kracker gestorben war, führte Helwig dessen Kalenderarbeit fort. Erstmals erschien sein Name auf einem Kalender für 1616 auf dem Titelblatt (UB Wrocław, B 2000f-2). Nachdem er selbst bereits 1618 gestorben war, gab der Drucker Georg Baumann die von Helwig hinterlassenen Kalendermanuskripte für einige Jahre unter Helwigs Namen heraus, worüber er in dem Widmungsschreibungen des Kalenders für 1621 berichtete (Quellenzitat). Die letzten nachgewiesenen Exemplare sind ein Kalender in 4° für 1623 (Zinner, 1941/64, Nr. 4931d), in 8° für 1624 (ebd., Nr. 4931c) und in 12° für 1624 (ebd., Nr. 4979a).

Titel:
(1) 1616–1623[?]: Schreib Kalender […] Auff art M. Bernhardi Crackers [auf Breslau gerichtet], Format 4°.
(2) 1616–1623[?]: Schreib Kalender […] Auff die art M. Bernhardi Crackers [auf Breslau gerichtet], Format 8°.
(3) 1621[?]–1624: Kalender, Format 12° [in Nachfolge von Bernhard Kracker].
Druck und Verlag:
1616–1618: Georg Baumann d. J. bzw. dessen Witwe, Breslau, 1619–1624: Georg Baumann III., Breslau.
Nachweis:
UB Wrocław, Handschriftenabteilung (Reihe (1): 1616, 1619, 1620, 1621 und Reihe (2): 1616, 1623). UB Toruń, Abteilung alte Drucke (Reihe (1): 1617). Zinner, 1941/64, S. 365 und passim, Reihe (1): Nr. 4551b, 4587, 4644b, 4724b, 4816a, 4860c, 4902b, 4931d; (2): Nr. 4551a, 4587a, 4644a, 4724a, 4816, 4860b, 4902a, 4931c; (3) 4860d, 4902c, 4979a. Nicht in Herbst, 2008a enthalten.
Quellenzitat:
„Nun mehr aber nicht allein der Author selbst/ sondern auch der Interpres Martinus Helwigius, gewesener SchulCollega zu S. Elisabeth allhier in Breßlaw/ welcher sie ins Deutsche auß dem Latein gebracht/ vnd nach außgang deroselben dem Lande zum besten weiter continuiret, mit Tode verblichen/ Aber noch auff etliche Jahr verfertigte Calendaria hinterlassen. Daß nun dieselben nicht gleichsam mit den Authoribus verstorben weren/ [A2a] Als habe ich nicht vnterlassen sollen/ dieselben/ ob zwar mit ziemlichen Vnkosten von den Erben zu lösen/ vnnd dem gemeinen Nutz/ weil sie dem Volck allezeit angenehm gewesen/ in Druck außgehen zu lassen. Weil dann das folgende 1621. Jahr das dritte ist nach der Authorum Tode/ […].“ (der Drucker Georg Baumann in seinem Widmungsbrief in Martin Helwig: Schreib Kalender […] Auff art M. Bernhardi Crackers für 1621, zweiter Teil, S. A1b–2a; UB Wrocław, B 2000q).

Erstellt: 04.12.2015
Letzte Aktualisierung vor 20.01.2020: 13.09.2019
Letzte Aktualisierung nach 20.01.2020: 23.02.2023

helwig_martin.txt · Zuletzt geändert: 2023/02/23 14:02 von klaus-dieter herbst