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Enlinus, Philipp

„M. Philippus Enlinus Lauunganus Pfarrer zu Seckmaurium“; „Lavinganus, anjetzo zu Seckmauern in der Gräflichen Herschafft Preuberg/ Evangelischer Pfarrer vnd Astrologiae Studiosus“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1628 (gemäß Calender=Schreiber, 1628, S. D1a), 1630 (zweiter Teil))
* ca. 1595 Lauingen, † ? [Seckmauern ?]
Kalender seit mindestens 1628, verfaßt bis mindestens 1635

Philipp Enlinus wurde um 1595 in Lauingen, ca. 5 km westlich von Dillingen an der Donau gelegen, geboren. Über die Eltern und Kindheit konnten keine biographischen Einzelheiten ermittelt werden. Er studierte an der Akademie in Straßburg und wurde dort 1618 zum Magister promoviert (Meyer, 1989, S. 75 „Ph. Eulinus [sic] Lauinganus“). Aus dem Jahr 1618 der Magisterprüfung wurde das ungefähre Geburtsjahr 1595 abgeschätzt. Von 1619 bis etwa 1634 war er Pfarrer in Seckmauern (Kirchenbuch der evang.-luth. Kirchgemeinde Seckmauern, Einleitung; für den am 23. Januar 2017 gegebenen Hinweis auf das Kirchenbuch danke ich Roland Sattler, Seckmauern; siehe auch die Selbstbezeichnungen von 1628 und 1630). Seckmauern liegt ca. 10 km nordöstlich von Erbach im Odenwald und ist heute eingemeindet in Lützelbach (Schilling, 2002, Bd. 3, S. 300).
Am 20. April 1629 schrieb Enlinus einen Brief an Wolfgang Ernst (1578–1636), den Grafen von Löwenstein, Wertheim und Rochfort. Darin schrieb er, daß „Ich nunmehr in die 9 jahr lang Dero Vnwürdiger Diener am H. Euangelio Christi gewesen, vnd einer Christlichen gemeinde der Pfarr Seckhmauern verhofend mit getreüem fleiß vorgestanden“. Er bat aufgrund der schwierigen Zeiten zu dem „geringen Salario vnd BesoldungsFrüchten […] umb eine geringe addition an Früchten“ (StA Wertheim, Akte G, Rep. 24, Nr. 180; für die am 27. Januar 2017 zugeschickte Kopie des Briefes danke ich Martina Heine, StA Wertheim). Ob der Graf dieser Bitte entsprochen hat, ist nicht bekannt. Nach 1634 finden sich keine Nachrichten mehr über Enlinus. Vielleicht fiel er um 1634 der damals grassierenden Pest zum Opfer.
Daß Enlinus Schreibkalender mit den zugehörigen Prognostiken verfaßte, geht unter anderem aus Sammelschriften hervor. So wurde 1628 an 15. Stelle aus „M. Philippi Enlini Lauungani Pfarrers zu Seckmaurij“ das Kapitel „Vonn deß Monden Finsternuß vnd deren Würckung“ zitiert (Calender=Schreiber, 1628, S. D1a). Vier Jahre später wurde des „M. Philippi Enhelini Muthmassung vom Kriegswesen“ aus dem Kalender für 1632 an 16. Stelle zitiert (Calender=Schreiber, 1632, S. E4a–F1a). Überliefert ist offenbar nur ein Exemplar für 1630 (StA Wertheim, Akte G, Rep. 107, Nr. 28; das Titelblatt des Kalendariums fehlt, doch weist das Titelblatt der „Practica“ zweifelsfrei auf Enlinus als Verfasser). Ein Exemplar des Kalenders für 1635 war früher vorhanden (SBPK Berlin, Bandkatalog, Bd. 2, S. 731).

Titel:
1628[?]–1635[?]: [Schreibkalender] (Titelblatt fehlt).
Druck und Verlag:
[1628?]–1630[?]: Ludwig Lochner, Wertheim, [1631?]–[1635?]: ?, Frankfurt am Main.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 80 (die dortigen Angaben sind zu korrigieren, siehe oben). VD17. CERL (ohne Kalender).

Erstellt: 13.01.2017
Letzte Aktualisierung: 06.08.2019

enlinus_philipp.txt · Zuletzt geändert: 2019/08/06 15:16 von klaus-dieter herbst