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Winckler, Nicolaus Eberhard

„Nicolaus Eberhartus Wincklerus Iunior zu Schwebischen Hall/ Medicinae Studiosus“ (1590); „Medicinae & Astronomiae studiosus“ (1595); „Medicinae Doctor & Mathematicus zu Schwebischen Hall“ (1597); „der Artzney Doctor vnnd Physicus zu Crailßheim“ (1599); „Artzney Doctor zu Dienckelspühel“ (1605); „Medicus zu Jagstheim“ (1606, 1610); „Medicus zu Feüchtwangen“ (1611); „Doctor vnd Medicus in Hesenthal bey S. Hall“ (1621) (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1590, 1595, 1597, 1599 (zweiter Teil), 1605, 1606 (zweiter Teil), 1610, 1611, 1621)
* ca. 1568 Schwäbisch Hall, † 25.4.1628 Schwäbisch Hall
Kalender seit 1590, verfaßt bis mindestens 1621

Nicolaus Eberhard Winckler wurde ungefähr 1568 in Schwäbisch Hall als Sohn des Stadtarztes → Nicolaus Winckler geboren (vgl. Wunder/Lenckner, 1956, S. 665). Das ungefähre Geburtsjahr folgt aus dem Ersteintrag in eine Matrikel. Am 18. Mai 1586 schrieb sich Winckler in die Matrikel der Universität Tübingen ein (Hermelink, 1906, S. 644 („[1586] Nicolaus Eberhardus Winclerus Halensis (18. Mai)“). Zwei Jahre später erneuerte er die Einschreibung, diesmal am 22. April 1588 gemeinsam mit Erasmus Winckler aus Schwäbisch Hall (ebd., S. 659). Von Tübingen aus wandte sich Nicolaus Eberhard Winckler nach Basel, wo er im August 1594 in die Matrikel der Universität eingeschrieben (Wackernagel, 1951, Bd. 2, S. 419 „[1594 Augustus] Nicolaus Eberhardus Winckler, Hallensis in Suevia – 12 ß“) und am 14. Oktober 1594 mit der Disputation „De Catarrho“ zum Doktor der Medizin promoviert wurde (anderer Druck, Titel 1; Husner, 1942, S. 37). Danach fand er Anstellungen als Arzt in Schwäbisch Hall (1596), Crailsheim (1597), Dinkelsbühl (1604), Jagstheim (1606–1610), Feuchtwangen (1611–1615, vgl. auch die Selbstbezeichnungen in den Titeleien der anderen Drucke, Titel 2 und 3) und Hessenthal (1618–1620).
In Crailsheim heiratete er am 3. Mai 1597 Ursula Pflaum. Mit ihr hatte er mehrere „Kinderlein“ (Brief von Winckler an Veit Roth in Weißenburg in Bayern vom 5. November 1612, siehe „Frühneuzeitliche Ärztebriefe“, Datenbank „Winckler, Nicolaus Eberhard“). Winckler starb am 25. April 1628 in Schwäbisch Hall (Wunder/Lenckner, 1956, S. 665).
Die zweiten Teile seiner Schreibkalender verfaßte Winckler mit gelegentlichen Seitenhieben auf diejenigen Kalendermacher, die die astrologische Prognostik zu sehr betrieben. Zwar leugnete er nicht, daß die Gestirne eine von Gott gegebene Bedeutung hätten, doch sei eine übermäßige „Erforschung des Himmels und der Sterneninfluenz eine Sünde wider Gott“ (Matthäus, 1969, Sp. 1074; vgl. den anderen Druck, Titel 3). Wincklers Vorstellungen vom nahenden „Ende der Welt“ (anderer Druck, Titel 2) fanden in der jüngeren Forschung ihren Niederschlag (Leppin, 1999, S. 64 und passim).

Titel:
(1) Nürnberger Reihe: 1590–1606[?]: Schreib Calender, Format 4°.
(2) Augsburger Reihe: 1594[?]–1621[?]: Schreybkalender, Format 4°.
(3) 1594[?]–1620[?]: Almanach [Einblatt-Wandkalender], Format 2°.
Druck und Verlag:
(1)1590–[?]: Nicolaus Knorr, Nürnberg, [?]–1606: Druck Abraham Wagenmann, Nürnberg, Verlag Johann Lauer, Nürnberg.
(2), (3) 1594–1612[?]: Valentin Schönig, Augsburg, [?]–1621: Johann Ulrich Schönig, Augsburg.
Nachweis:
Matthäus, 1969, Sp. 1366. Herbst, 2008a, S. 166. VD16. VD17. CERL.
Online:
(1) 1606 Prognostikum,
(2) 1599 Prognostikum,
(3) 1594, 1611 [14.11.2016].
Andere Drucke:
(1) Theses De Catarrho Ampliss. Et Gratiosiss. Medicor. Celeberr. Acad. Basiliens. Colleg. iubente, pro summo artis Medicae Gradv conseq. Nicol. Eberhardvs Winckler Halensis Sueuus, Prid. Id. Octob. in Medicorum Lycaeo publicè discutiendas proponit. Basel 1594. BSB München, Path. 1546 y. Online [14.11.2016].
(2) Beschreibung/ von künfftiger verenderung theatri naturae, Ende der Welt/ vnd ordentlichen proceß Iudicij finalis, wie es endtlich am Jüngsten tag werde zugehn; sampt einem Lehrreichen nutz/ des gehandelten Christlichen bedenckens de quatuor nouissimis. Auß der heyligen Schrifft vnnd fürnembsten S. Patribus zusammen gefast vnd geschriben. Durch Nicolaum Eberhardum Wincklerum, Doctorem vnd Medicum zu Feüchtwangen. Augsburg 1611. SStB Augsburg, 4 Th S 1609. Online [14.11.2016]. Und in anderen Bibliotheken.
(3) Ein HoheNotwendige Betrachtung vnd Gründliche Widerlegung/ deß vberenzigen Mißbrauchs Astrologiae, so jetziger Zeyt je länger vnnd mehr/ in Calendern vnd Practigken/ ohn allen schew/ mit grosser Ergernuß pfleget einzureyssen. Auß der H. Schrifft/ vnd fürnembsten S. Patribvs, auch Scholasticis Doctoribus, zusammen verfast/ beschriben vnnd gnügsam erwisen/ Durch: Nicolaum Eberhardum VVincklerum, Doctorem vnd Medicum zu Feuchtwangen auff dem Stifft. Augsburg 1615. HAB Wolfenbüttel, 201 Quod. (4).
Literatur:
Klaus Matthäus: Zur Geschichte des Nürnberger Kalenderwesens. Die Entwicklung der in Nürnberg gedruckten Jahreskalender in Buchform. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens, Frankfurt am Main 1969, Bd. IX, Sp. 967–1396. Zu Nicolaus Eberhard Winckler: Sp. 1073–1074.

Erstellt: 14.11.2016

winckler_nicolaus_eberhard.txt · Zuletzt geändert: 2016/11/23 18:05 von klaus-dieter herbst