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Latomus, Bernhard

„M. Bernhardus Latomus VVismariensis“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1608)
* 1560 Wismar, † ??.08.1613 Parchim
Kalender nur [?] 1608

Bernhard Latomus (dt. Steinhauer) wurde 1560 in Wismar als Sohn des Pfarrers Heinrich Steinhauer (lat. Latomus) geboren (Krause, 1884; vgl. Jöcher, 1750/51, Bd. 2, Sp. 2290). Über die Ausbildung ist nur bekannt, daß er seit 1580 an der Universität in Rostock studierte (Hofmeister, 1889, Bd. 2, S. 202 „[1580.] Mense Iunnio (!) Bernhardus Steinhouwer Wismariensis“) und am 14. März 1594 zum Magister der freien Künste promoviert wurde (ebd., S. 245 an zweiter Steller zum „gradum magisterii philosophici“). Anschließend kam er als Konrektor der Schule nach Neubrandenburg (ebd., S. 245 „Bernhardus Latomus Wismariensis, conrector scholae Neobrandenburgensis, tunc maritus“), wo er von 1595 bis 1600 Rektor war (Krause, 1884). In seiner ersten Schulrede äußerte er sich 1595 über den Einfluß von Finsternissen auf die Menschen (anderer Druck, Titel 2). Danach wechselte er bis 1604 in das Rektorat einer Schule in Flensburg, kehrte dann nach Neubrandenburg in seine alte Stelle zurück. Nachdem der Rektor der Lateinschule in Parchim verstorben war, ersuchte der Senat den Herzog Adolph Friedrich um eine Neubesetzung mit dem in Parchim bekannten Latomus. Am 13. März 1613 ordnete der Herzog an, daß Latomus in das Rektoramt einzuführen sei. Dieser willigte ein und bat „für seine Abreise aus Neubrandenburg um 10 Wagen für Hab und Gut und die Seinigen“ (Bomann, 1997, S. 49, S. 48 Verweis auf „alte Akten über die Introduktion des Rektors“). Am ersten Sonntag nach Ostern wollte er in Parchim ankommen. Er starb im August 1613 in Parchim (Krause, 1884).
Auf der Basis der Urkunden in den Archiven der mecklenburgischen Herzöge Adolf Friedrich und Johann Albrecht II. verfaßte er mehrere historischen Arbeiten, die aber erst nach Latomus’ Tod publiziert wurden (Krause, 1884; Wagner, 1993; vgl. den anderen Druck, Titel 4).

Titel:
[?]–1608–[?]: SchreibCalender.
Druck und Verlag:
1608: Johann Duber, Stettin.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 120. VD16 (ohne Kalender). VD17 (ohne Kalender). CERL (ohne Kalender).
Andere Drucke:
(1) Honoribvs Humanissimi ac doctissimi viri, Dn. Balthasari Masqvedelii Lunaeburgensis summo Philosophiae titulo in Academia Rosarum ornandi, gratulantur amici. Rostock 1591. HAB Wolfenbüttel, 218.3 Quod. (31).
(2) Oratio Brevis De Lvminarivm Coelestium Obscurationibus Et Deliquiis, Qvas Eclipses Dicimvs, Et Speciatim de illâ, quae 14. die Aprilis Anno Christi 1595. in Lunâ contigit […] scholae Neobrandenburgensis […] recitare decreverat M. Bernhardvs Latomvs Scholae ibidem Prorector. Rostock 1595. HAB Wolfenbüttel, 39.6 Rhet. (10). Und in anderen Bibliotheken.
(3) Kurtze Practica/ Darin man alle Arithmetische Exempel/ so im Täglichen handel und wandel/ in resolvirung vnd verwechselung allerley Müntze/ in Kauffen und Verkauffen/ vnd andern dergleichen sachen vorlauffen/ und nach den Regeln der proportion, durch die beyden Species der Multiplication vnd Division müssen supputirt werden/ nach den wenigen praemittirten Regeln/ gar gewiß vnd bald/ mit leichter arbeidt/ auffsuchen/ finden vnd außrechnen kan. Auß einem Italianischen Exemplar anfenglich concipirt, aber nachmahls mit mehr Regeln/ Exempeln vnd Taffeln biß auff 100. extendirt. Rostock 1612. UB Rostock, Lb-3037. Online [08.05.2017].
(4) (posthum) Vhrsprung vnd Anfang des in Vorzeiten Hochgeehrten Ritterstandes vnd dahero entsprossenen Compturien. Item Kurtze Beschreibung vnd Ordentliche StamRegiester aller vnd Jeden außgestorbenen vnd noch lebenden alten vnd Newen Adelichen vnd Rittermessigen im Lande zu Stargardt eingesessenen Geschlechtern/ mit grosser trew/ fleiß vnnd ARbeit aus jhren vnd andern schrifftlichen monumentis auch aus mündlichem bericht zusamen getragen. […] Durch M. Bernhardum Latonum. VVismariensem. Stettin 1619. UB Rostock, MK-13586. Online [08.05.2017]. Und in anderen Bibliotheken.
Literatur:
Karl Ernst Hermann Krause: Art. „Latomus, Bernhard“. In: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 19 (1884), S. 753.
Annalise Wagner: Der Magister Bernhardus Latomus (??–1613). In: Biographische Denkmale. Erinnerungen an fast vergessene Persönlichkeiten aus Mecklenburg-Vorpommern. Neubrandenburg 1993, S. 39–41.
Corina Bomann: Art. „Bernhard Latomus“. In: Wolfgang Kaelcke (Hrsg.): Parchimer Persönlichkeiten. Teil 2. Parchim 1997, S. 47–49.

Erstellt: 09.06.2017
Letzte Aktualisierung: 22.10.2019

latomus_bernhard.txt · Zuletzt geändert: 2019/10/22 11:47 von klaus-dieter herbst