Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


hancke_d._j._valentin

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Überarbeitung
hancke_d._j._valentin [2019/08/20 11:11]
klaus-dieter herbst
hancke_d._j._valentin [2023/02/22 07:45] (aktuell)
klaus-dieter herbst
Zeile 11: Zeile 11:
 Auf den Zusammenhang zwischen den Kalendermachern Valentin Hancke und Christoph Neubarth vierwies auch der Breslauer Arzt und Astronom Gottfried Schultz. In einem Brief an → [[kirch_gottfried|Gottfried Kirch]] schrieb Schultz 1681: „Von Calendern wird hir ausser h[errn] Neubarths keiner gedruckt, und sonst wenig verbraucht, weil diese einzig in so grossem credit sind, als kein Evangelien buch, [...]. Sonst ist auch kein alter Autor, ausser Valentin Hancke, den Neubarth nun viel jahre continuiret hat“ (Herbst, 2006, Bd. 1, S. 84f.). Gemeint ist der „Haus= Wirthschafts= und Schreib=Calender“ in Quart von Christoph Neubarth, den erst dessen Sohn Johann Neubarth und dann Gottfried Kirch bzw. nach 1710 dessen Frau Maria Margaretha, die „Kirchin“, und Sohn → [[kirch_christfried|Christfried Kirch]] fortgeführt haben. Daß die Kirchs auch diese Kalenderreihe übernommen hatten, wurde mir erst im November 2015 klar, als ich in der UB Breslau die Exemplare für 1692, 1693, 1714 und 1717 einsehen konnte. Im Kalender für 1692 ging der „Continuator“ auf eine Uneinigkeit unter den Kalendermachern über die Anzahl der Finsternisse im Jahre 1691 ein. → [[hoffmann_gottfried|Gottfried Hoffmann]] hatte in seinem „Briegischen Calender“ die von Kirch in einem seiner Kalender angegebene Zahl von vier Finsternissen als „unrichtig außgeschriehen“, denn es wären – nach Hoffmann – fünf. „Der ietzige Continuator Des Neubarthischen und Hanckischen Kalenders“ (gemeint sind tatsächlich zwei verschiedene Reihen) entgegnete dem: „So wil ich nun die Untersuchung nach dem zwölfften Jahre meiner Ephemeridum anstellen/ folgender massen:“ (es folgt die ausführliche astronomische Finsternisrechnung; Kalender für 1692, Kalendarium, S. A2a–b). Zwölfjährige Ephemeriden hatte damals nur Gottfried Kirch verfaßt (vgl. Kirch, 1681–1692), sodaß aus dieser Angabe der Verfasser des „Hanckischen Kalenders“ zweifelsfrei hervorgeht.\\ Auf den Zusammenhang zwischen den Kalendermachern Valentin Hancke und Christoph Neubarth vierwies auch der Breslauer Arzt und Astronom Gottfried Schultz. In einem Brief an → [[kirch_gottfried|Gottfried Kirch]] schrieb Schultz 1681: „Von Calendern wird hir ausser h[errn] Neubarths keiner gedruckt, und sonst wenig verbraucht, weil diese einzig in so grossem credit sind, als kein Evangelien buch, [...]. Sonst ist auch kein alter Autor, ausser Valentin Hancke, den Neubarth nun viel jahre continuiret hat“ (Herbst, 2006, Bd. 1, S. 84f.). Gemeint ist der „Haus= Wirthschafts= und Schreib=Calender“ in Quart von Christoph Neubarth, den erst dessen Sohn Johann Neubarth und dann Gottfried Kirch bzw. nach 1710 dessen Frau Maria Margaretha, die „Kirchin“, und Sohn → [[kirch_christfried|Christfried Kirch]] fortgeführt haben. Daß die Kirchs auch diese Kalenderreihe übernommen hatten, wurde mir erst im November 2015 klar, als ich in der UB Breslau die Exemplare für 1692, 1693, 1714 und 1717 einsehen konnte. Im Kalender für 1692 ging der „Continuator“ auf eine Uneinigkeit unter den Kalendermachern über die Anzahl der Finsternisse im Jahre 1691 ein. → [[hoffmann_gottfried|Gottfried Hoffmann]] hatte in seinem „Briegischen Calender“ die von Kirch in einem seiner Kalender angegebene Zahl von vier Finsternissen als „unrichtig außgeschriehen“, denn es wären – nach Hoffmann – fünf. „Der ietzige Continuator Des Neubarthischen und Hanckischen Kalenders“ (gemeint sind tatsächlich zwei verschiedene Reihen) entgegnete dem: „So wil ich nun die Untersuchung nach dem zwölfften Jahre meiner Ephemeridum anstellen/ folgender massen:“ (es folgt die ausführliche astronomische Finsternisrechnung; Kalender für 1692, Kalendarium, S. A2a–b). Zwölfjährige Ephemeriden hatte damals nur Gottfried Kirch verfaßt (vgl. Kirch, 1681–1692), sodaß aus dieser Angabe der Verfasser des „Hanckischen Kalenders“ zweifelsfrei hervorgeht.\\
 Für die Jahre 1603 bis 1629 ist ein Valentin Hancke als Verfasser von Kalendern nachgewiesen (RMNy, 1983, S. 292). In allen bisher erschienenen Bibliographien und online geführten Bibliotheksverzeichnissen wird nicht zwischen Valentin Hancke dem Älteren und Valentin Hancke dem Jüngeren unterschieden. Diese Unterscheidung wurde auch mir erst augenfällig, als ich Ende November 2015 die in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Breslau überlieferten Schreibkalender der beiden Hanckes einsah (diese sind noch nicht verzeichnet in Herbst, 2008a, S. 102).\\ Für die Jahre 1603 bis 1629 ist ein Valentin Hancke als Verfasser von Kalendern nachgewiesen (RMNy, 1983, S. 292). In allen bisher erschienenen Bibliographien und online geführten Bibliotheksverzeichnissen wird nicht zwischen Valentin Hancke dem Älteren und Valentin Hancke dem Jüngeren unterschieden. Diese Unterscheidung wurde auch mir erst augenfällig, als ich Ende November 2015 die in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Breslau überlieferten Schreibkalender der beiden Hanckes einsah (diese sind noch nicht verzeichnet in Herbst, 2008a, S. 102).\\
-Kalender mit dem Namen „Valentin Hancke“ als Werbeträger erschienen bis mindestens für 1754. Überliefert sind die in Breslau in der Baumannschen Druckerei gedruckten „Hauß=Wirthschaffts= und Schreib=Calender“ von „Valentini Hanckens Continuatorem“ für 1692, 1693, 1714, 1717 (UB Breslau, 542597/IV–VII, gesehen am 22.11.2015) und 1697 (NB Prag, 55 G 67/1697, gesehen am 9.8.2016) sowie aus derselben Reihe ein in Berlin bei Christian Siegismund Bergmann gedrucktes Exemplar für 1754 von „Valentini Hanckens Continuatore“ (UB Warschau, Obce-XVIII-4°-215, gesehen am 15.12.2015). Ferner ist ein Oktav-Kalender für 1721 überliefert, der durch „Valentini Hankens Continuatorem“ eingerichtet und in der Baumannisch-Erben Druckerei in Breslau durch den Faktor Johann Theophil Straubel gedruckt wurde (ThStA Greiz, Hausarchive Ober- und Untergreiz, Nr. 1229). Dieser „SchreibKalender“ bietet für jeden Tag eine Seite Raum zum Einschreiben. Den überlieferten Kalender für 1721 nutzte Graf Heinrich XIII. Reuß Ältere Linie, Untergreiz (1672–1733), für seine Notizen.+Kalender mit dem Namen „Valentin Hancke“ als Werbeträger erschienen bis mindestens für 1754. Überliefert sind die in Breslau in der Baumannschen Druckerei gedruckten „Hauß=Wirthschaffts= und Schreib=Calender“ von „Valentini Hanckens Continuatorem“ für 1678, 1680, 1685, 1692, 1693, 1714, 1717 (UB Breslau, 542597/I–VII, gesehen am 22.11.2015) und 1697 (NB Prag, 55 G 67/1697, gesehen am 9.8.2016) sowie aus derselben Reihe ein in Berlin bei Christian Siegismund Bergmann gedrucktes Exemplar für 1754 von „Valentini Hanckens Continuatore“ (UB Warschau, Obce-XVIII-4°-215, gesehen am 15.12.2015). Ferner ist ein Oktav-Kalender für 1721 überliefert, der durch „Valentini Hankens Continuatorem“ eingerichtet und in der Baumannisch-Erben Druckerei in Breslau durch den Faktor Johann Theophil Straubel gedruckt wurde (ThStA Greiz, Hausarchive Ober- und Untergreiz, Nr. 1229). Dieser „SchreibKalender“ bietet für jeden Tag eine Seite Raum zum Einschreiben. Den überlieferten Kalender für 1721 nutzte Graf Heinrich XIII. Reuß Ältere Linie, Untergreiz (1672–1733), für seine Notizen.
  
 **Titel:**\\ **Titel:**\\
Zeile 35: Zeile 35:
  
 Erstellt: 03.12.2015\\ Erstellt: 03.12.2015\\
-Letzte Aktualisierung: 20.08.2019+Letzte Aktualisierung vor 20.01.2020: 20.08.2019\\ 
 +Letzte Aktualisierung nach 20.01.2020: 22.02.2023
  
hancke_d._j._valentin.1566292279.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/08/20 11:11 von klaus-dieter herbst