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grueneberg_christian

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 **„M. Christianus Grünebergn“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1668)\\ **„M. Christianus Grünebergn“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1668)\\
 * (getauft) 21.4.1639 Stettin, † zwischen 25.3. und 4.4.1701 Frankfurt an der Oder\\ * (getauft) 21.4.1639 Stettin, † zwischen 25.3. und 4.4.1701 Frankfurt an der Oder\\
-Kalender seit 1667, verfaßt bis 1684**+Kalender seit 1667, verfaßt bis mindestens 1688**
  
 Über Christian Grüneberg werden hier erstmals biographische Details zusammengetragen. Aus dem am 17. Juni 1657 vorgenommenen Eintrag in die Matrikel der Universität Greifswald gehen der Geburtsort Stettin (poln. Szczecin) und das ungefähre Geburtsjahr 1639 hervor (Friedländer, 1893, Bd. 2, S. 71 „17. Jun. [1657] Christianus Grünenberg, Stetinensis P., iuravi“), was durch die Sichtung der Stettiner Kirchenbücher bestätigt werden konnte. Demnach wurde er am 21. April 1639 in der Kirche St. Jakobi in Stettin als Sohn von Daniel Grüneberg und dessen Frau Ursula, geb. Küntzen, getauft (Kirchenbuch St. Jakobi in Stettin, S. 364 „Daniel Grünenberg vnd Ursula Küntzens ihren Sohn Christian t. l. c. f. Johans Ritow, Marten Ratzke vnd die Andres Schmiedesche“, eingesehen am 18.12.2015 im Evangelischen Zentralarchiv Berlin, Fiche 4001/7).\\ Über Christian Grüneberg werden hier erstmals biographische Details zusammengetragen. Aus dem am 17. Juni 1657 vorgenommenen Eintrag in die Matrikel der Universität Greifswald gehen der Geburtsort Stettin (poln. Szczecin) und das ungefähre Geburtsjahr 1639 hervor (Friedländer, 1893, Bd. 2, S. 71 „17. Jun. [1657] Christianus Grünenberg, Stetinensis P., iuravi“), was durch die Sichtung der Stettiner Kirchenbücher bestätigt werden konnte. Demnach wurde er am 21. April 1639 in der Kirche St. Jakobi in Stettin als Sohn von Daniel Grüneberg und dessen Frau Ursula, geb. Küntzen, getauft (Kirchenbuch St. Jakobi in Stettin, S. 364 „Daniel Grünenberg vnd Ursula Küntzens ihren Sohn Christian t. l. c. f. Johans Ritow, Marten Ratzke vnd die Andres Schmiedesche“, eingesehen am 18.12.2015 im Evangelischen Zentralarchiv Berlin, Fiche 4001/7).\\
 In Greifswald entstand 1659 Grünebergs erste akademische Schrift (anderer Druck, Titel 1). Bereits 1649 gab es die Immatrikulation Grünebergs an der Universität Frankfurt an der Oder (Friedländer, 1887, Bd. 2, S. 3 „Christianus Grönenbergius Stetinensis Pomeranus“), doch wurde er damals nicht vereidigt, weil er noch ein Kind war. An der Frankfurter Universität erfolgte die Vereidigung erst 1671 (ebd., S. 3 „iur. 28. Febr. rect. Isaaco Schoockio 1671“). Davor war Grüneberg seit dem 26. Januar 1663 an der Universität Wittenberg (Juntke, 1952, S. 144 „Grüneberg, M. Christian, rector scholae Regiomontanae Neomarch. 26.1.1663“), wo er 1663 erst selbst disputierte (anderer Druck, Titel 2) und danach bis 1665 mehrfach Praeses von Disputationen war (andere Drucke, Titel 3 bis 5). Dieser Mathematiker Christian Grüneberg aus Stettin ist zu unterscheiden von dem Theologen Christian Grüneberg aus Holstein, der bereits 1649 „Defendent an der Univ. Wittenberg“ war (CERL, dort werden beide vermischt).\\  In Greifswald entstand 1659 Grünebergs erste akademische Schrift (anderer Druck, Titel 1). Bereits 1649 gab es die Immatrikulation Grünebergs an der Universität Frankfurt an der Oder (Friedländer, 1887, Bd. 2, S. 3 „Christianus Grönenbergius Stetinensis Pomeranus“), doch wurde er damals nicht vereidigt, weil er noch ein Kind war. An der Frankfurter Universität erfolgte die Vereidigung erst 1671 (ebd., S. 3 „iur. 28. Febr. rect. Isaaco Schoockio 1671“). Davor war Grüneberg seit dem 26. Januar 1663 an der Universität Wittenberg (Juntke, 1952, S. 144 „Grüneberg, M. Christian, rector scholae Regiomontanae Neomarch. 26.1.1663“), wo er 1663 erst selbst disputierte (anderer Druck, Titel 2) und danach bis 1665 mehrfach Praeses von Disputationen war (andere Drucke, Titel 3 bis 5). Dieser Mathematiker Christian Grüneberg aus Stettin ist zu unterscheiden von dem Theologen Christian Grüneberg aus Holstein, der bereits 1649 „Defendent an der Univ. Wittenberg“ war (CERL, dort werden beide vermischt).\\ 
 In einem Schreibkalender für 1693 wird im Rahmen einer Abhandlung zur brandenburgischen Geschichte eine Liste mit Professoren veröffentlicht, in der es an 15. Stelle heißt: „Herr M. Christian Grünberg/ Stetin. Pomer. Mathes. Prof. Publ. Ordin. vormals Extra-Ordinarius, und vor diesem Rector der Schulen zu Königsberg in der Neumarck/ und hernach alhie zu Franckfurt“ (→ [[wegner_gottlieb|Gottlieb Wegner]]: Brandenburgisch Geographisch=Historischer Kalender für 1693, zweiter Teil, S. E4a). Demnach ging Grüneberg nach dem Studium als Lehrer nach Königsberg in der Neumark (poln. Chojna). Als er sich 1663 in die Matrikel der Universität Wittenberg einschrieb, war er bereits Rektor der Königsberger Schulen. Gemäß dem Eintrag in das Stammbuch von Sebastian Kirchmaier war Grüneberg am 15. Januar 1666 noch in Wittenberg (Kirchmaier, 1660, Bl. 85,2). Etwa 1670 wurde er Rektor des Gymnasiums in Frankfurt (vgl. Noack/Splett, 1997, Bd. 3, S. 193). Als Rektor schrieb er am 19./29. November 1676 in seinem Brief an → [[kirch_gottfried|Gottfried Kirch]] von seinen „tägliche[n] Schul= und Amt=Verrichtungen“, die ihm kaum Zeit für andere Dinge lassen (Herbst, 2006, Bd. 1, S. 20; vgl. Quellenzitat 1).\\  In einem Schreibkalender für 1693 wird im Rahmen einer Abhandlung zur brandenburgischen Geschichte eine Liste mit Professoren veröffentlicht, in der es an 15. Stelle heißt: „Herr M. Christian Grünberg/ Stetin. Pomer. Mathes. Prof. Publ. Ordin. vormals Extra-Ordinarius, und vor diesem Rector der Schulen zu Königsberg in der Neumarck/ und hernach alhie zu Franckfurt“ (→ [[wegner_gottlieb|Gottlieb Wegner]]: Brandenburgisch Geographisch=Historischer Kalender für 1693, zweiter Teil, S. E4a). Demnach ging Grüneberg nach dem Studium als Lehrer nach Königsberg in der Neumark (poln. Chojna). Als er sich 1663 in die Matrikel der Universität Wittenberg einschrieb, war er bereits Rektor der Königsberger Schulen. Gemäß dem Eintrag in das Stammbuch von Sebastian Kirchmaier war Grüneberg am 15. Januar 1666 noch in Wittenberg (Kirchmaier, 1660, Bl. 85,2). Etwa 1670 wurde er Rektor des Gymnasiums in Frankfurt (vgl. Noack/Splett, 1997, Bd. 3, S. 193). Als Rektor schrieb er am 19./29. November 1676 in seinem Brief an → [[kirch_gottfried|Gottfried Kirch]] von seinen „tägliche[n] Schul= und Amt=Verrichtungen“, die ihm kaum Zeit für andere Dinge lassen (Herbst, 2006, Bd. 1, S. 20; vgl. Quellenzitat 1).\\ 
-Im Frühjahr 1683 wurde Grüneberg schließlich außerordentlicher Mathematikprofessor an der Frankfurter Universität. Zuvor hatte er den Kurfürsten gebeten, dieser möge ihm „die Professionem Mathematicam Ordinariam vor andern Gnädigst gönnen und conferiren“ (GSAPK Berlin, HA I, Rep. 51, Nr. 92, Brief Grünebergs an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm, ohne Datum, nicht foliiert). Der Kurfürst entschied, daß die Universität Grüneberg „in ermanglung einer vacanten ordinaren stelle zum Professore Matheseos extraordinario hiemit und krafft dieses annehmen und bestellen“ solle (GSAPK Berlin, HA I, Rep. 51, Nr. 92, Brief des Kurfürsten Friedrich Wilhelm an die Universität Frankfurt, 21. Mai 1683, nicht foliiert). Vermutlich beendete er mit der Übernahme des Lehrstuhls an der Universität seine Tätigkeit als Kalendermacher, denn der letzte bekannte Kalender aus seiner Feder ist einer für 1684. Danach tauchen → [[friedrich_adolph|Adolph Friedrich]] als Continuator Grünebergs und „J. N. G. Christiani Grünebergs“ auf den Titelblättern auf. Fünf Jahre nach Erhalt der außerordentlichen Professur wurde Grüneberg durch Befehl des neuen Kurfürsten Friedrich III. „zum Professore Matheseos Ordinario“ bestellt (GSAPK Berlin, HA I, Rep. 51, Nr. 92, Brief des Kurfürsten Friedrich III. an die Universität Frankfurt, 28. Mai 1688, nicht foliiert). Diese neue Stellung, die ihm eine jährliche Besoldung von 200 Talern eintrug, vermerkte Grüneberg sofort in den Titeleien seiner Drucke (vgl. anderer Druck, Titel 20, Titelei). Auch den Eintrag in das Stammbuch von Daniel Ringmacher unterzeichnete er in Berlin am 19. September 1688 mit „Mathes. Prof. Publ. Ordin. in Alma Viadrina“ (Ringmacher, 1688, Bl. 119).\\+Im Frühjahr 1683 wurde Grüneberg schließlich außerordentlicher Mathematikprofessor an der Frankfurter Universität. Zuvor hatte er den Kurfürsten gebeten, dieser möge ihm „die Professionem Mathematicam Ordinariam vor andern Gnädigst gönnen und conferiren“ (GSAPK Berlin, HA I, Rep. 51, Nr. 92, Brief Grünebergs an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm, ohne Datum, nicht foliiert). Der Kurfürst entschied, daß die Universität Grüneberg „in ermanglung einer vacanten ordinaren stelle zum Professore Matheseos extraordinario hiemit und krafft dieses annehmen und bestellen“ solle (GSAPK Berlin, HA I, Rep. 51, Nr. 92, Brief des Kurfürsten Friedrich Wilhelm an die Universität Frankfurt, 21. Mai 1683, nicht foliiert). Vermutlich beendete er mit der Übernahme des Lehrstuhls an der Universität zunächst seine Tätigkeit als Kalendermacher, denn der letzte bekannte Kalender einer von ihm begründeten Reihe ist einer für 1684. Danach tauchte er aber 1688 als zweiter Kontinuator des Schreibkalenders von → [[friedrich_adolph|Adolph Friedrich]] auf. Ein Kontinuator Grünebergs wiederum war „J. N. G.“.\\ 
 +Fünf Jahre nach Erhalt der außerordentlichen Professur wurde Grüneberg durch Befehl des neuen Kurfürsten Friedrich III. „zum Professore Matheseos Ordinario“ bestellt (GSAPK Berlin, HA I, Rep. 51, Nr. 92, Brief des Kurfürsten Friedrich III. an die Universität Frankfurt, 28. Mai 1688, nicht foliiert). Diese neue Stellung, die ihm eine jährliche Besoldung von 200 Talern eintrug, vermerkte Grüneberg sofort in den Titeleien seiner Drucke (vgl. anderer Druck, Titel 20, Titelei). Auch den Eintrag in das Stammbuch von Daniel Ringmacher unterzeichnete er in Berlin am 19. September 1688 mit „Mathes. Prof. Publ. Ordin. in Alma Viadrina“ (Ringmacher, 1688, Bl. 119).\\
 Über die familiären Verhältnisse ist bekannt, daß Grüneberg mit Sara Elisabeth Vorstius verheiratet war. Sie starb am 8. Januar 1689 (vgl. den Titel der Leichenpredigt in Noack/Splett, 1997, Bd. 3, S. 11). Grüneberg starb zwischen dem 25. März und 4. April 1701 (GSAPK Berlin, HA I, Rep. 51, Nr. 92, Brief Grünebergs an von Fuchs bezüglich der Nachfolge auf seinem Lehrstuhl, 25.3.1701; Brief des Kurfürsten an die Universität Frankfurt bezüglich der Neubesetzung der Mathematikprofessur, nachdem Grüneberg verstorben war, 4.4.1701).\\ Über die familiären Verhältnisse ist bekannt, daß Grüneberg mit Sara Elisabeth Vorstius verheiratet war. Sie starb am 8. Januar 1689 (vgl. den Titel der Leichenpredigt in Noack/Splett, 1997, Bd. 3, S. 11). Grüneberg starb zwischen dem 25. März und 4. April 1701 (GSAPK Berlin, HA I, Rep. 51, Nr. 92, Brief Grünebergs an von Fuchs bezüglich der Nachfolge auf seinem Lehrstuhl, 25.3.1701; Brief des Kurfürsten an die Universität Frankfurt bezüglich der Neubesetzung der Mathematikprofessur, nachdem Grüneberg verstorben war, 4.4.1701).\\
 1673 legte sich Grüneberg in Frankfurt eine eigene Officin zu. Als Drucker stellte er Ludwig Röder an (Reske, 2007, S. 274).\\ 1673 legte sich Grüneberg in Frankfurt eine eigene Officin zu. Als Drucker stellte er Ludwig Röder an (Reske, 2007, S. 274).\\
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 (1) 1667–[1681?]: Schreib=Kalender.\\ (1) 1667–[1681?]: Schreib=Kalender.\\
 (2) 1682[?]–1684[?]: Chronik= Wunder= Kunst= Kräuter Schreib=Kalender.\\ (2) 1682[?]–1684[?]: Chronik= Wunder= Kunst= Kräuter Schreib=Kalender.\\
 +(3) 1688–[?]: Schreib=Calender [in Nachfolge von Adolph Friedrich].\\
 **Druck und Verlag:**\\ **Druck und Verlag:**\\
 (1) 1667: Michael Höpfner, Stettin, 1668–1671[?]: Daniel Starck, Stettin, [1672?]–[1681?]: Ludwig Röder, Frankfurt an der Oder („In des Autoris Officin“, Titelblatt für 1674).\\ (1) 1667: Michael Höpfner, Stettin, 1668–1671[?]: Daniel Starck, Stettin, [1672?]–[1681?]: Ludwig Röder, Frankfurt an der Oder („In des Autoris Officin“, Titelblatt für 1674).\\
 (2) 1682[?]–1684[?]: Johann Cöpsel, Frankfurt an der Oder.\\ (2) 1682[?]–1684[?]: Johann Cöpsel, Frankfurt an der Oder.\\
 +(3) 1688: Johann Christoph Jacob, Brieg.\\
 **Nachweis:** **Nachweis:**
 Herbst, 2008a, S. 96. [[http://gso.gbv.de/DB=1.28/CMD?MATCFILTER=N&MATCSET=N&NOSCAN=N&ACT0=&IKT0=&TRM0=&ACT3=*&IKT3=8183&ACT=SRCHA&IKT=1004&SRT=YOP&ADI_BIB=&TRM=gr%C3%BCneberg%2C+christian&REC=*&TRM3=|VD17]]. [[http://thesaurus.cerl.org/cgi-bin/record.pl?rid=cnp00950594|CERL]].\\ Herbst, 2008a, S. 96. [[http://gso.gbv.de/DB=1.28/CMD?MATCFILTER=N&MATCSET=N&NOSCAN=N&ACT0=&IKT0=&TRM0=&ACT3=*&IKT3=8183&ACT=SRCHA&IKT=1004&SRT=YOP&ADI_BIB=&TRM=gr%C3%BCneberg%2C+christian&REC=*&TRM3=|VD17]]. [[http://thesaurus.cerl.org/cgi-bin/record.pl?rid=cnp00950594|CERL]].\\
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 Erstellt: 02.03.2015\\ Erstellt: 02.03.2015\\
 Letzte Aktualisierung vor 20.01.2020: 16.08.2019\\ Letzte Aktualisierung vor 20.01.2020: 16.08.2019\\
-Letzte Aktualisierung nach 20.01.2020: 01.12.2021+Letzte Aktualisierung nach 20.01.2020: 22.02.2023
  
grueneberg_christian.1638344659.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/12/01 08:44 von klaus-dieter herbst