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Froberg, Samuel

„Samuel Frobergius Medic. Doctor, zu Northeim“; „a Ronneburg, Medicinae Doct. zu Northeim“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1596 (Prognostikum), 1611)
* ca. 1566 Röpsen, † nach 1627 Duderstadt
Kalender seit 1591, verfaßt bis 1615

Samuel Froberg wurde vermutlich in Röpsen, damals westlich von Ronneburg in Thüringen gelegen und heute ein nördlicher Stadtteil von Gera, geboren (gemäß dem Matrikeleintrag in Helmstedt „Robisianus“, siehe unten). In Röpsen war sein Vater Ambrosius Froberg (gest. 1597) von 1566 bis 1570 Pfarrer, danach bis 1571 in Münchenbernsdorf (Pfarrerbuch Thüringen, Bd. 6, S. 170; für den am 27. November 2016 gegebenen Hinweis auf den Vater danke ich Uwe Volz, Bochum). Von 1575 bis 1597 war Ambrosius Froberg Pfarrer in Niederelsungen (Hütteroth, 1966, S. 92). Der Bruder Ambrosius Conrad (1575–1631) wurde Jurist in Berlin. Samuel studierte seit 1583 an der Universität Marburg, wo er sich am 22. Mai in die Matrikel einschrieb (Caesar, 1875, Bd. 3, S. 42 „Samuel Frobergus Elsungensis. 22. Maii“). Aus dem Jahr 1583 der Erstimmatrikulation und dem Jahr 1566 des Beginns der Tätigkeit des Vaters in Röpsen wurde das ungefähre Geburtsjahr 1566 abgeschätzt. 1584 wurde er an der Universität Jena immatrikuliert (Mentz/Jauernig, 1944, S. 111 „Frobergk, Sam., Ronibergen. 1584a, 31“). An der Universität Helmstedt schrieb er sich am 19. April 1592 bereits als Magister ein (Zimmermann, 1926, Bd. 1, S. 96 „167. M. Samuel Frobergus, Robisianus“). Dort erlangte Froberg Ende 1592 bei dem Professor der Medizin Jacob Horst den medizinischen Doktorgrad (ebd., S. 98 „Doctor promotus est: 1. M. Samuel Frobergus (gradum summum petiit 17. April.; sequentibus diebus tentales et examinatus; 28. April. satisfecit et ei gradus adsignatus est usque ad consensum Illustrissimi et actum; consensus Illustrissimi 22. Okt.)“; vgl. die „Theses De Vniversali Apoplexia Ex Inflammationibvs Cerebri, de quibus M. Samuel Frobergensis respondebit“ in dem anderen Druck, Titel 1).
Im Prognostikum für 1596 erwähnte Froberg seinen „alten Calender deß 95. Jahrs“ (S. A2b) und den aktuellen „Calender“ des Jahres 1596 (S. B3b), sodaß anzunehmen ist, daß Froberg stets neben den Prognostiken auch Kalendarien (die Schreibkalender) verfaßte. Das Prognostikum für 1597 reicherte Froberg mit einer zweieinhalbseitigen Vorrede über die unterschiedlichen Zeitpunkte für den Jahresanfang bei verschiedenen Völkern an (S. A2a–3a). Bei der Abhandlung der zwölf Monate fügte er ebenfalls jeweils völkerkundliches Wissen ein.
Auf der ersten Seite des Manuskripts seiner nicht sicher datierten „Hessische[n] Chronica“ bezeichnete sich Froberg als Arzt in Göttingen (Fuchs, 2002, S.79, hier auf „um 1600“ datiert; siehe GHB Kassel, 4° Ms. Hass. 14). In Northeim, einer nördlich von Göttingen gelegenen Stadt, ist Froberg seit dem Frühjahr 1594 nachweisbar, denn er schrieb von dort am 6. April 1594 einen Brief an Andreas Wilke, Rektor des Gothaer Gymnasiums (FB Gotha, Gym. 6, Bl. 351r–v und 355r–v; für den am 1. Oktober 2019 gegebenen Hinweis auf diesen Brief danke ich Franziska König, FB Gotha). Hier wurde er 1617 Ratsherr und von 1618 bis 1627 mehrmals Bürgermeister (Hueg/Jäger, 2002). Frobergs Frau starb während der Belagerung der Stadt durch Tillys Truppen 1626/27 (vgl. Hueg, 1936). Froberg verzog 1627 nach Duderstadt, wo er vermutlich starb. Über Frobergs Tätigkeit als Arzt konnten keine Einzelheiten ermittelt werden (fast alle Archivalien aus dieser Zeit sind nicht mehr überliefert; für diese am 17. Februar 2015 gegebene Mitteilung danke ich Ekkehard Just, Stadtarchiv Northeim).

Titel:
1591–1615: SchreibKalender.
Druck und Verlag:
Martin Wittel, Erfurt.
Nachweis:
Herbst, 2008a, S. 87. Zinner, 1941/64, S. 300 („Vorhersage“ für 1591). VD16. CERL.
Online:
1596 Prognostikum, 1597 Prognostikum [19.12.2014], 1615 [04.09.2017].
Andere Drucke:
(1) Theses De Apoplexia. De quibus [syn theō] in Illustri Academia Ivlia pridie Calendarum Nouembris hora 7. disputabitur. Praeside Iacobo Horstio Medicinae Doctore Professore ac Decano Illustrissimorum Ducum Brunsuicensium ac Lunaeburgensium Medico Respondentibus pro Doctoratus gradu in arte Medica assumendo Ioanne Michaelio Torgensi: M. Samvele Frobergio: M. Iohanne Sigfrido etc. Helmstedt 1592. SB Regensburg, 999/Med. 516. Online [19.12.2014].
(2) Gratulationes in honorem ornalissimi viri Sam. Frobergii Renibergens cum illi […] Medicae artis […] Doctoris titulus et honor. conferrato scriptae ab amicis. Helmstedt 1592. SBPK Berlin, 22 in:@Xc 556.

Erstellt: 19.12.2014 Letzte Aktualisierung: 01.10.2019

froberg_samuel.txt · Zuletzt geändert: 2019/10/01 15:15 von klaus-dieter herbst