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Chotieschau, Christian Joachim von (Pseud.)

„Christian Joachim von Chotieschau/ etc.“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1726)
Kalender seit 1712, erschienen bis 1769
Übernommene Reihe: → Grünwald, Petrus

Christian Joachim von Chotieschau ist ein Pseudonym, das der Prämonstratenser Johann Franz Nowak verwendete. Christian war sein Ordensname, Chotieschau der deutsche Name des westböhmischen Ortes Chotěšov in der Nähe von Pilsen (tschech. Plzeň). In Chotieschau wurde Nowak am 16. Mai 1683 geboren (Pumprla, 2010, S. 787). Über die Eltern und Kindheit konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. 1708 trat er im Kloster Tepl (ca. 40 km nordwestlich von Pilsen) in den Orden der Prämonstratenser ein, wo er den Namen Christian bekam. Er lebte aber in Chotieschau, wo der Orden eine Niederlassung hatte (ebd.). Von 1716 bis 1724 war Nowak Pastor im benachbarten Dorf Tuschkau (tschech. Touškov) unweit der Stadt Staab (tschech. Stod). Danach kehrte er nach Chotieschau zurück (ebd., S. 788). 1739 übernahm er das Priesteramt im Dorf Sekyřany unweit der Stadt Kladrau (tschech. Střibra), etwa 20 km westlich von Pilsen gelegen (ebd.). Auf Wunsch des Grafen Johann Adam von Questenberg (1678–1752) wurde er in den Jahren 1744 bis 1748 Verwalter der Gemeinde Gabhorn (tschech. Javorná ). Abschließend kehrte er in das Kloster Tepl zurück und starb dort am 17. Januar 1753 (ebd., S. 788).
Als Kalendermacher trat Nowak seit dem Jahr 1712 in Erscheinung, jedoch nur unter Verwendung eines Pseudonyms und damit anders als der Prämonstratenser → Ferdinand Czadecky. Nowak übernahm die Kalenderreihe des Titular-Kalenders von Petrus Grünwald. Dessen tschechische Reihe führte Pavel Nonnyus fort (Knihopis Českých, 1994, Bd. 2.5, S. 103f.). Wer die Kalender nach Nowaks Tod fortgeführt hat, ist nicht bekannt.

Titel:
1712–1722: Titular Calender/ Zu Ehren deß H. Wenceslai. 1723–1769: Prager Titular- und Logiaments-Calender zu Ehren deß H. Wenceslai [in Nachfolge von Petrus Grünwald].
Druck und Verlag:
1712–1725: Georg Labaun, Prag, 1726–1730: Labaunsche Erben, Prag, 1731–1736: Adalbert Wessely in der Druckerei der Labaunschen Erben, Prag, 1737–1749: ?, Prag, 1750–1769: Druck durch verschiedene Faktoren in der Druckerei von Georg Labauns Witwe, Prag.
Nachweis:
UA Prag (Ďurčanský, 2018, S. 262–265). HAB Wolfenbüttel (Ex. für 1738). ThULB Jena (Ex. für 1726, 1728, 1751). Knihopis Českých, 1994, Bd. 2.5, S. 258.

Erstellt: 29.04.2019
Letzte Aktualisierung: 16.05.2019

chotieschau_christian_joachim_von_pseud.txt · Zuletzt geändert: 2019/05/16 07:47 von klaus-dieter herbst