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Das von Röber erwähnte Studium von Christian Pyrlaeus an der Universität Leipzig kann nicht plausibel mit einem Eintrag in die Matrikel bestätigt werden. Dort gibt es zwar einen „Pyrlaeus, Christ. Altiturren. 4 ½ gr. i S 1614 S 122, b. a. 30. VI. 1618, m. 27. I. 1620“ (Erler, 1909, Bd. 1, S. 349), doch wäre er dann bereits etwa 35 Jahre alt gewesen, als er sich 1614 erstmals einschrieb. Zudem war er seit 1602 Pfarrer in Hohenthurm. Deshalb wird davon ausgegangen, daß es sich bei diesem Christian um den ältesten Sohn von Pyrlaeus handelte, der dann allerdings mit fast 18 Jahren bereits Magister wurde. Brüder des älteren Christian wurden 1603 immatrikuliert (Christoph, Johannes, Urban), alle als „Halen. fr.“, also als Brüder von Halle. Brüder des jüngeren Christian (also weitere Söhne des älteren) wurden 1614 immatrikuliert (Friedrich, Samuel), alle als „Altiturren.“, also von Hohenthurm stammend (Erler, 1909, Bd. 1, S. 349). Christoph Pyrlaeus war ebenfalls Magister und ist noch 1650 als Pfarrer zu Pausa im Vogtland nachweisbar (Dreyhaupt, 1750, S. 691). Johannes Pyrlaeus erlangte am 8. April 1617 den Magistergrad an der Wittenberger Universität (Weissenborn, 1934, S. 198) und übernahm 1613 bzw. 1620 die Pfarrstellen in Selbitz und Oßmünda, beides Dörfer in der Nähe von Halle (Dreyhaupt, 1750, S. 691). In der „Halygraphia“ von Gottfried Olearius werden nur diese beiden Magister namens Pyrlaeus genannt (Olearius, 1667, S. 101).\\ | Das von Röber erwähnte Studium von Christian Pyrlaeus an der Universität Leipzig kann nicht plausibel mit einem Eintrag in die Matrikel bestätigt werden. Dort gibt es zwar einen „Pyrlaeus, Christ. Altiturren. 4 ½ gr. i S 1614 S 122, b. a. 30. VI. 1618, m. 27. I. 1620“ (Erler, 1909, Bd. 1, S. 349), doch wäre er dann bereits etwa 35 Jahre alt gewesen, als er sich 1614 erstmals einschrieb. Zudem war er seit 1602 Pfarrer in Hohenthurm. Deshalb wird davon ausgegangen, daß es sich bei diesem Christian um den ältesten Sohn von Pyrlaeus handelte, der dann allerdings mit fast 18 Jahren bereits Magister wurde. Brüder des älteren Christian wurden 1603 immatrikuliert (Christoph, Johannes, Urban), alle als „Halen. fr.“, also als Brüder von Halle. Brüder des jüngeren Christian (also weitere Söhne des älteren) wurden 1614 immatrikuliert (Friedrich, Samuel), alle als „Altiturren.“, also von Hohenthurm stammend (Erler, 1909, Bd. 1, S. 349). Christoph Pyrlaeus war ebenfalls Magister und ist noch 1650 als Pfarrer zu Pausa im Vogtland nachweisbar (Dreyhaupt, 1750, S. 691). Johannes Pyrlaeus erlangte am 8. April 1617 den Magistergrad an der Wittenberger Universität (Weissenborn, 1934, S. 198) und übernahm 1613 bzw. 1620 die Pfarrstellen in Selbitz und Oßmünda, beides Dörfer in der Nähe von Halle (Dreyhaupt, 1750, S. 691). In der „Halygraphia“ von Gottfried Olearius werden nur diese beiden Magister namens Pyrlaeus genannt (Olearius, 1667, S. 101).\\ |
Über sein gelehrtes Wirken berichtete Röber vor allem, daß Pyrlaeus’ Prognostiken sehr geschätzt worden sind und eine Auflage von jährlich 6.000 Stück erreichten (ebd., S. H3a). Grundlage seiner Arbeiten waren die Werke von → [[kepler_johannes|Johannes Kepler]] und → [[origanus_david|David Origanus]] (ebd., S. H4b).\\ | Über sein gelehrtes Wirken berichtete Röber vor allem, daß Pyrlaeus’ Prognostiken sehr geschätzt worden sind und eine Auflage von jährlich 6.000 Stück erreichten (ebd., S. H3a). Grundlage seiner Arbeiten waren die Werke von → [[kepler_johannes|Johannes Kepler]] und → [[origanus_david|David Origanus]] (ebd., S. H4b).\\ |
Von den ersten Kalendern und Prognostiken ab 1598 sind keine Exemplare überliefert. Die ältesten erhalten Prognostiken sind die „Practica Astrologica“ für 1604, später betitelt als „Talentum Astrologicum Generale“ (ab 1607). Der älteste überlieferte Schreibkalender ist einer für das Jahr 1610. Spätestens um 1620 wurden drei verschiedene Quartkalender hergestellt: der „Alte“, der „Alte und Neue“ sowie der „Neue und Alte“ Schreibkalender. Da hier die Unterschiede nur die Anordnung der jeweiligen Kalenderspalten betrafen, werden diese Kalender nicht in drei verschiedene Kalenderreihen unterteilt. Wer die Kalender nach Pyrlaeus’ Tod herausgab, konnte nicht ermittelt werden. | Von den ersten Kalendern und Prognostiken ab 1598 sind keine Exemplare überliefert. Die ältesten erhaltenen Prognostiken sind die „Practica Astrologica“ für 1604, später betitelt als „Talentum Astrologicum Generale“ (ab 1607). Der älteste überlieferte Schreibkalender ist einer für das Jahr 1610. Spätestens um 1620 wurden drei verschiedene Quartkalender hergestellt: der „Alte“, der „Alte und Neue“ sowie der „Neue und Alte“ Schreibkalender. Da hier die Unterschiede nur die Anordnung der jeweiligen Kalenderspalten betrafen, werden diese Kalender nicht in drei verschiedene Kalenderreihen unterteilt. Wer die Kalender nach Pyrlaeus’ Tod herausgab, konnte nicht ermittelt werden. |
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**Titel:**\\ | **Titel:**\\ |
(1) 1598–1630[?]: SchreibCalender, Format 4°.\\ | (1) 1598–1630[?]: SchreibCalender, Format 4°.\\ |
(2) 1610[?]–1618[?]: Schreibcalender, Format 8°.\\ | (2) 1610[?]–1630[?]: Schreibcalender, Format 8°.\\ |
**Druck und Verlag:**\\ | **Druck und Verlag:**\\ |
1598–1603: ?, Halle, 1604–1612: Druck Erasmus Hynitzsch, Halle, Verlag Joachim Krusicke, Halle, 1613–1617: Druck Christoph Bißmarck, Halle, 1618–1621: Druck Peter Schmidt, Halle, Verlag 1618 Joachim Krusicke, Halle, 1620–1621 Michael Oelschlegel, Halle, 1622–1626: ?, 1627–1630: Druck und Verlag Christoph Salfeld, Halle.\\ | 1598–1603: ?, Halle, 1604–1612: Druck Erasmus Hynitzsch, Halle, Verlag Joachim Krusicke, Halle, 1613–1617: Druck Christoph Bißmarck, Halle, 1618–1621: Druck Peter Schmidt, Halle, Verlag 1618 Joachim Krusicke, Halle, 1620–1621 Michael Oelschlegel, Halle, 1622–1626: ?, 1627–1630: Druck und Verlag Christoph Salfeld, Halle.\\ |
**Nachweis:**\\ | **Nachweis:**\\ |
Herbst, 2008a, S. 136. Ergänzung: LASA Dessau (Ex. für 1610 und 1618 der Reihe 2). [[http://gso.gbv.de/DB=1.28/CMD?MATCFILTER=N&MATCSET=N&NOSCAN=N&ACT0=&IKT0=&TRM0=&ACT3=*&IKT3=8183&ACT=SRCHA&IKT=1004&SRT=YOP&ADI_BIB=&TRM=Pyrlaeus%2C+Christian&REC=*&TRM3=|VD17]]. [[http://thesaurus.cerl.org/cgi-bin/record.pl?rid=cnp00361303|CERL]].\\ | Herbst, 2008a, S. 136. Ergänzung: LASA Dessau (Ex. für 1610 bis 1630 der Reihe 2). [[http://kxp.k10plus.de/DB=1.28/CMD?MATCFILTER=N&MATCSET=N&NOSCAN=N&ACT0=&IKT0=&TRM0=&ACT3=*&IKT3=8183&ACT=SRCHA&IKT=1004&SRT=YOP&ADI_BIB=&TRM=Pyrlaeus%2C+Christian&REC=*&TRM3=|VD17]]. [[http://thesaurus.cerl.org/cgi-bin/record.pl?rid=cnp00361303|CERL]].\\ |
**Online:**\\ | **Online:**\\ |
[[http://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jpjournal_00001332|Prognostikum 1618]] [05.09.2017].\\ | [[http://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jpjournal_00001332|Prognostikum 1618]] [05.09.2017].\\ |