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 Über Thomas Petricovius waren bisher keine biographischen Einzelheiten bekannt. Jetzt wurde ein Thomas „de Piotrcouia“ in der gedruckten Matrikel der Universität in Krakau ermittelt, der dort im Sommersemester 1544 immatrikuliert wurde (Chmiel, 1887, Bd. 2, S. 315 „[1544] Thomas Johannis de Piotrcouia dioc. Gnesnensis 0.“). Aus dem Jahr dieser Immatrikulation wird auf das ungefähre Geburtsjahr 1526 geschlossen. Gemäß dem Eintrag hieß sein Vater  Johannes von Petrikau (lat. Petricovius), benannt nach der ca. 40 km südlich von Łódź gelegenen Stadt Piotrków. Dieser war Doktor der Künste und Theologie und 1544 Rektor der Krakauer Universität (ebd., S. 314). Thomas Petricovius durchlief die akademischen Bildungsstationen und wurde zum Magister und Doktor der freien Künste und Medizin promoviert (Kalender für 1568, Titelei).\\  Über Thomas Petricovius waren bisher keine biographischen Einzelheiten bekannt. Jetzt wurde ein Thomas „de Piotrcouia“ in der gedruckten Matrikel der Universität in Krakau ermittelt, der dort im Sommersemester 1544 immatrikuliert wurde (Chmiel, 1887, Bd. 2, S. 315 „[1544] Thomas Johannis de Piotrcouia dioc. Gnesnensis 0.“). Aus dem Jahr dieser Immatrikulation wird auf das ungefähre Geburtsjahr 1526 geschlossen. Gemäß dem Eintrag hieß sein Vater  Johannes von Petrikau (lat. Petricovius), benannt nach der ca. 40 km südlich von Łódź gelegenen Stadt Piotrków. Dieser war Doktor der Künste und Theologie und 1544 Rektor der Krakauer Universität (ebd., S. 314). Thomas Petricovius durchlief die akademischen Bildungsstationen und wurde zum Magister und Doktor der freien Künste und Medizin promoviert (Kalender für 1568, Titelei).\\ 
 Vielleicht war Thomas Petricovius auch verwandt mit dem jüngeren Andreas Petricovius. Dieser wurde in Krakau geboren, studierte beide Rechte, erhielt 1614 den Lehrstuhl für Logik an der Krakauer Universität und starb 1647 in Krakau (Wadowski, 1899, S. 234 gemäß PBA, Fiche 444, 46).\\ Vielleicht war Thomas Petricovius auch verwandt mit dem jüngeren Andreas Petricovius. Dieser wurde in Krakau geboren, studierte beide Rechte, erhielt 1614 den Lehrstuhl für Logik an der Krakauer Universität und starb 1647 in Krakau (Wadowski, 1899, S. 234 gemäß PBA, Fiche 444, 46).\\
-Daß Thomas Petricovius Schreibkalender verfaßte, folgt aus den drei überlieferten Exemplaren für 1566 und 1568. In der BPAN Gdańsk befindet sich der „SchreibKalender“ für 1568 (Sign. Ta 6902.8°). Jüngst wurde die Kalendersammlung im Staatsarchiv Wertheim bekannt, die einen lateinischen Schreibkalender für 1566 (Wien) enthält (Sign. G Rep. 107, Nr. 3). Und in der in Rom aufbewahrten Biblioteka Palatina befindet sich ein auf Breslau gerichteter „SchreibKalender“ für 1567. Ernst Zinner verzeichnete eine „Vorhersage“ für 1561 von einem Thomas von Peterkaw, den er mit Petricovius gleichsetzte (Zinner, 1941/64, S. 232, Nr. 2265). Von Petricovius gab Zinner einen Quartkalender für 1570 an (ebd., S. 248, Nr. 2526a). Die ermittelten Kalender liegen noch vor den bekannten und ebenfalls in Breslau gedruckten Kalendern von → [[slovacius_petrus|Petrus Slovacius]] (seit 1573) und → [[rogalius_thomas|Thomas Rogalius]] (seit 1577). Inwieweit es eine Verbindung zu dem noch früheren → [[petrus_von_probosczowitz|Petrus von Probosczowitz]] gab (Kalender seit 1544), konnte nicht ermittelt werden.+Daß Thomas Petricovius Schreibkalender verfaßte, folgt aus den vier überlieferten Exemplaren für 1561, 1566, 1567 und 1568. Der älteste „Allmanach vnd SchreibKalender“ (1561) wird in der BGNM Nürnberg (8° Nw 2399) aufbewahrt. In der BPAN Gdańsk befindet sich der „SchreibKalender“ für 1568 (Sign. Ta 6902.8°). Jüngst wurde die Kalendersammlung im Staatsarchiv Wertheim bekannt, die einen lateinischen Schreibkalender für 1566 (Wien) enthält (Sign. G Rep. 107, Nr. 3). Und in der in Rom aufbewahrten Biblioteka Palatina befindet sich ein auf Breslau gerichteter „SchreibKalender“ für 1567. Ernst Zinner verzeichnete eine „Vorhersage“ für 1561 von einem Thomas von Peterkaw, den er mit Petricovius gleichsetzte (Zinner, 1941/64, S. 232, Nr. 2265). Von Petricovius gab Zinner einen Quartkalender für 1570 an (ebd., S. 248, Nr. 2526a). Die ermittelten Kalender liegen noch vor den bekannten und ebenfalls in Breslau gedruckten Kalendern von → [[slovacius_petrus|Petrus Slovacius]] (seit 1573) und → [[rogalius_thomas|Thomas Rogalius]] (seit 1577). Inwieweit es eine Verbindung zu dem noch früheren → [[petrus_von_probosczowitz|Petrus von Probosczowitz]] gab (Kalender seit 1544), konnte nicht ermittelt werden.
  
 **Titel:**\\ **Titel:**\\
 Deutsche Kalender:\\ Deutsche Kalender:\\
-(1) 1561[?]–1570[?]: SchreibKalender.\\+(1) 1561[?]–1570[?]: Allmanach vnd SchreibKalender.\\
 Lateinische Kalender:\\ Lateinische Kalender:\\
 (2) [?]–1566–[?]: Ephemerides Cvm Electionibvs, Format 8°.\\ (2) [?]–1566–[?]: Ephemerides Cvm Electionibvs, Format 8°.\\
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 (2) Michael Zimmermann, Wien.\\ (2) Michael Zimmermann, Wien.\\
 **Nachweis:**\\ **Nachweis:**\\
-Zinner, 1941/64, S. 232, Nr. 2265, S. 248, Nr. 2526a. BPAN Gdańsk, Ta 6902.8°. StA Wertheim, G Rep. 107, Nr. 3. BP Rom, Mikrofiche E 2014–2016.+Zinner, 1941/64, S. 232, Nr. 2265, S. 248, Nr. 2526a. BGNM Nürnberg, 8° Nw 2399. BPAN Gdańsk, Ta 6902.8°. StA Wertheim, G Rep. 107, Nr. 3. BP Rom, Mikrofiche E 2014–2016.
  
 Erstellt: 15.08.2017\\ Erstellt: 15.08.2017\\
-Letzte Aktualisierung: 07.11.2019+Letzte Aktualisierung vor 20.01.2020: 07.11.2019\\ 
 +Letzte Aktualisierung nach 20.01.2020: 09.12.2021
  
  
petricovius_thomas.txt · Zuletzt geändert: 2021/12/09 12:55 von klaus-dieter herbst