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 Zweimal war Ottenthaler verheiratet. Zunächst mit Rosina Wolf. Mit ihr hatte er die Kinder Joseph, Christian, Paul, Katharina und Eva. Nach dem Tod von Rosina heiratete er Anna Schlapp. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Elias und Abraham hervor (Waldner, 1893, S. 387). Bei dieser Aufzählung fehlt der Sohn Alexander, der Nachfolger seines Vaters als Präzeptor wurde (Waldner, 1888, S. 56).\\ Zweimal war Ottenthaler verheiratet. Zunächst mit Rosina Wolf. Mit ihr hatte er die Kinder Joseph, Christian, Paul, Katharina und Eva. Nach dem Tod von Rosina heiratete er Anna Schlapp. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Elias und Abraham hervor (Waldner, 1893, S. 387). Bei dieser Aufzählung fehlt der Sohn Alexander, der Nachfolger seines Vaters als Präzeptor wurde (Waldner, 1888, S. 56).\\
 Ottenthaler gilt heute als Dichter und Übersetzer, kommt aber in keinem deutschen Literaturlexikon vor. Bereits 1557 trat er mit poetischen Druckschriften an die Öffentlichkeit (andere Drucke, Titel 1 und 2; vgl. Enzinger, 1929, S. 30). Nach dem Tod von Gerhard von Roo (gest. 1590) wurde er Bibliothekar auf Schloß Ambras in Innsbruck (Waldner, 1893, S. 386). 1565 erwarb er in Flaurling das Gut Thurn (ebd.). Ottenthalers Wirken ist bis 1581 belegt (siehe unten). Ein Vierzeiler für die „Annales Rervm Belli Domiqve Ab Avstriacis Habspvrgicae Gentis Principibus“ (gedruckt in Roo, 1592, Widmungsteil, unpag. [S. 17]) wurde 1592 von dem Sohn „Paulus Ottentalerus, junior“ verfaßt. Offenbar war Ottenthaler bereits gestorben. Er soll auf Schloß Ambras gestorben und in der alten Kirche begraben sein (Waldner, 1893, S. 387).\\ Ottenthaler gilt heute als Dichter und Übersetzer, kommt aber in keinem deutschen Literaturlexikon vor. Bereits 1557 trat er mit poetischen Druckschriften an die Öffentlichkeit (andere Drucke, Titel 1 und 2; vgl. Enzinger, 1929, S. 30). Nach dem Tod von Gerhard von Roo (gest. 1590) wurde er Bibliothekar auf Schloß Ambras in Innsbruck (Waldner, 1893, S. 386). 1565 erwarb er in Flaurling das Gut Thurn (ebd.). Ottenthalers Wirken ist bis 1581 belegt (siehe unten). Ein Vierzeiler für die „Annales Rervm Belli Domiqve Ab Avstriacis Habspvrgicae Gentis Principibus“ (gedruckt in Roo, 1592, Widmungsteil, unpag. [S. 17]) wurde 1592 von dem Sohn „Paulus Ottentalerus, junior“ verfaßt. Offenbar war Ottenthaler bereits gestorben. Er soll auf Schloß Ambras gestorben und in der alten Kirche begraben sein (Waldner, 1893, S. 387).\\
-Ottenthaler verfaßte lateinische und deutsche Kalender, „wofür er vom Hof und von der Regierung Geschenke erhielt“ (Waldner, 1893, S. 386 mit Quellenangabe „L. c. [K. k. Statth.-Archiv Innsbruck] Cop. Emb. u. Bef. 1586, fol. 34“; vgl. Enzinger, 1929, S. 30; Häusler, 1962, S. 45). Ermittelt werden konnten bisher nur zwei Exemplare des deutschen Schreibkalenders in Oktav für die Jahre 1565 und 1566 (Titelblatt 1566 in Häusler, 1962, zw. S. 45 u. 46; Zinner, 1941/64 nennt zwei Kalender für 1565 in 8° und 1567 in 4°). Ottenthaler ist der erste namentlich bekannte Kalendermacher in Innsbruck, der auch diesen neuen Kalendertyp verfaßte (zuerst für 1540 in Nürnberg, siehe → [[sibenburger_dionysius|Dionysius Sibenburger]]; vgl. die inzwischen nicht mehr vollständige Übersicht in Herbst, 2017, S. 14–16). Der Drucker Rupprecht Höller war bereits seit 1549 in Innsbruck tätig. 1554 wurde er Hofbuchdrucker (Waldner, 1888, S. 45) und druckte unter anderem für 1555 Kalender, für 1556 Laßtafeln und „grosse schreibkalender“ (ebd., S. 53 mit Quellenangabe „K. k.. Statth.-Arch. VII. 55“) sowie für 1558 gewöhnliche Kalender und „Tagebücher“ (ebd., S. 55). Die Matrizen, Typen und Druckfarbe hat Höller 1554/55 bei dem Augsburger Drucker Philipp Ulhart d. Ä. gekauft (ebd., S. 47–51; vgl. Reske, 2007, S. 395). Ulhart wiederum war seit 1543 mit dem Druck von Schreibkalendern vertraut (siehe bei → [[melhofer_philipp|Philipp Melhofer]]).\\+Ottenthaler verfaßte lateinische und deutsche Kalender, „wofür er vom Hof und von der Regierung Geschenke erhielt“ (Waldner, 1893, S. 386 mit Quellenangabe „L. c. [K. k. Statth.-Archiv Innsbruck] Cop. Emb. u. Bef. 1586, fol. 34“; vgl. Enzinger, 1929, S. 30; Häusler, 1962, S. 45). Ermittelt werden konnten bisher nur zwei Exemplare des deutschen Schreibkalenders in Oktav für die Jahre 1565 und 1566 (Titelblatt 1566 in Häusler, 1962, zw. S. 45 u. 46) und ein Kalender in Quart für 1567 (BGNM Nürnberg, 8° Nw 2403; Zinner, 1941/64 nennt zwei Kalender für 1565 in 8° und 1567 in 4°). Ottenthaler ist der erste namentlich bekannte Kalendermacher in Innsbruck, der auch diesen neuen Kalendertyp verfaßte (zuerst für 1540 in Nürnberg, siehe → [[sibenburger_dionysius|Dionysius Sibenburger]]; vgl. die inzwischen nicht mehr vollständige Übersicht in Herbst, 2017, S. 14–16). Der Drucker Rupprecht Höller war bereits seit 1549 in Innsbruck tätig. 1554 wurde er Hofbuchdrucker (Waldner, 1888, S. 45) und druckte unter anderem für 1555 Kalender, für 1556 Laßtafeln und „grosse schreibkalender“ (ebd., S. 53 mit Quellenangabe „K. k.. Statth.-Arch. VII. 55“) sowie für 1558 gewöhnliche Kalender und „Tagebücher“ (ebd., S. 55). Die Matrizen, Typen und Druckfarbe hat Höller 1554/55 bei dem Augsburger Drucker Philipp Ulhart d. Ä. gekauft (ebd., S. 47–51; vgl. Reske, 2007, S. 395). Ulhart wiederum war seit 1543 mit dem Druck von Schreibkalendern vertraut (siehe bei → [[melhofer_philipp|Philipp Melhofer]]).\\
 Der Nachfolger von Höller als Innsbrucker Regierungsdrucker wurde erst ab 1573 Gallus Dingenauer und dann ab 1577 Hans Paur (Reske, 2007, S. 396). Paur druckte auch die Wandkalender für das Hochstift Brixen, wobei er 1581 gegenüber Erzherzog Ferdinand II. anführte, daß er „die Feste und Feiertage des Hochstifts mit Hilfe des Magisters und Arztes Paul Ottenthaler aus Flaurling (Oberinntal) zu drucken vermöge“ (Häusler, 1962, S. 112). Somit wäre Ottenthalers Tätigkeit als Kalendermacher zumindest bis 1581 nachgewiesen. Der Nachfolger von Höller als Innsbrucker Regierungsdrucker wurde erst ab 1573 Gallus Dingenauer und dann ab 1577 Hans Paur (Reske, 2007, S. 396). Paur druckte auch die Wandkalender für das Hochstift Brixen, wobei er 1581 gegenüber Erzherzog Ferdinand II. anführte, daß er „die Feste und Feiertage des Hochstifts mit Hilfe des Magisters und Arztes Paul Ottenthaler aus Flaurling (Oberinntal) zu drucken vermöge“ (Häusler, 1962, S. 112). Somit wäre Ottenthalers Tätigkeit als Kalendermacher zumindest bis 1581 nachgewiesen.
  
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 Rupprecht Höller, Innsbruck.\\ Rupprecht Höller, Innsbruck.\\
 **Nachweis:**\\ **Nachweis:**\\
-ÖNB Wien (Ex. für 1566 der Reihe 2; vermißt seit 2011). TLF Innsbruck (Ex. für 1565, 1566 der Reihe 2, nach Häusler, 1962, Quellen). Zinner, 1941/64, S. 239 (Ex. für 1565 der Reihe 2), 242 (Ex. für 1567 der Reihe 1). [[http://thesaurus.cerl.org/record/cnp01107913|CERL1]]. [[http://thesaurus.cerl.org/record/cnp01025998|CERL2]]. [[http://www.gateway-bayern.de/opensearch?rfr_id=InstitutDeutschePresseforschung&res_id=VD16&rft.au=%28DE-588%29130813494|VD16]].\\+ÖNB Wien (Ex. für 1566 der Reihe 2; vermißt seit 2011). TLF Innsbruck (Ex. für 1565, 1566 der Reihe 2, nach Häusler, 1962, Quellen). Zinner, 1941/64, S. 239 (Ex. für 1565 der Reihe 2), 242 (Ex. für 1567 der Reihe 1). BGNM Nürnberg (Ex. für 1567 der Reihe 1). [[http://thesaurus.cerl.org/record/cnp01107913|CERL1]]. [[http://thesaurus.cerl.org/record/cnp01025998|CERL2]]. [[http://www.gateway-bayern.de/opensearch?rfr_id=InstitutDeutschePresseforschung&res_id=VD16&rft.au=%28DE-588%29130813494|VD16]].\\
 **Andere Drucke:**\\ **Andere Drucke:**\\
 (1) Palaemon. Aegloga Heroico carmine consripta M: Paulo Ottenthalero Authore. Historia Pentecostes elegia eis versibus reddita per eundem. Innsbruck 1557. //BSB München, Res/4 P.o.lat. 749,50//. [[http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10203241-0|Online]] [27.02.2019].\\ (1) Palaemon. Aegloga Heroico carmine consripta M: Paulo Ottenthalero Authore. Historia Pentecostes elegia eis versibus reddita per eundem. Innsbruck 1557. //BSB München, Res/4 P.o.lat. 749,50//. [[http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10203241-0|Online]] [27.02.2019].\\
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 Erstellt: 27.02.2019\\ Erstellt: 27.02.2019\\
-Letzte Aktualisierung: 06.11.2019+Letzte Aktualisierung vor 20.01.2020: 06.11.2019\\ 
 +Letzte Aktualisierung nach 20.01.2020: 09.12.2021
  
  
ottenthaler_paul.1573030164.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/11/06 09:49 von klaus-dieter herbst