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Georg Henisch wurde am 24. April 1549 im damals westungarischen Bartfeld (slovak. Bardejov, ungar. Bártfa), etwa 30 km nördlich von Prešov (dt. Eperies) gelegen, geboren (Spring, 1986, S. 91; wenn nicht anders angegeben, dann beziehe ich mich auf diese Literatur). Sein Vater Johannes Henisch war ein Jurist, über die Mutter ist nichts bekannt. Offenbar hatte Henisch das Gymnasium in Linz besucht, denn dieses hatte er „im Vorwort zu seinem ‚Thesaurus‘ mit hohen Lobsprüchen bedacht“ (ebd., S. 92). Anschließend studierte er an den Universitäten in Wittenberg seit 1566 (Förstemann, | Georg Henisch wurde am 24. April 1549 im damals westungarischen Bartfeld (slovak. Bardejov, ungar. Bártfa), etwa 30 km nördlich von Prešov (dt. Eperies) gelegen, geboren (Spring, 1986, S. 91; wenn nicht anders angegeben, dann beziehe ich mich auf diese Literatur). Sein Vater Johannes Henisch war ein Jurist, über die Mutter ist nichts bekannt. Offenbar hatte Henisch das Gymnasium in Linz besucht, denn dieses hatte er „im Vorwort zu seinem ‚Thesaurus‘ mit hohen Lobsprüchen bedacht“ (ebd., S. 92). Anschließend studierte er an den Universitäten in Wittenberg seit 1566 (Förstemann, | ||
Am 27. Mai 1576 heiratete Henisch Regina Wirsung (1558–3.8.1613). Sie war die Tochter des Augsburger Arztes Philipp Wirsung. Aus dieser Ehe stammen eine Tochter und drei Söhne, der älteste namens Philipp.\\ | Am 27. Mai 1576 heiratete Henisch Regina Wirsung (1558–3.8.1613). Sie war die Tochter des Augsburger Arztes Philipp Wirsung. Aus dieser Ehe stammen eine Tochter und drei Söhne, der älteste namens Philipp.\\ | ||
- | Über Augsburg hinaus bekannt wurde Henisch 1583, als er sich für die von Papst Gregor XIII. verordnete Kalenderreform aussprach (Spring, 1986, S. 97; zum Augsburger Kalenderstreit vgl. Steinmetz, 2011, S. 205–210, darin wird aber auf die Rolle von Henisch nicht eingegangen). Er war einer der wenigen protestantischen Gelehrten, die die wissenschaftliche Notwendigkeit über konfessionelle Bedenken stellten (ebenso → [[henisch_georg|Bartholomaeus Scultetus]]). Neben dem Verfassen zahlreicher gelehrter Bücher zur Medizin und Astronomie (er blieb den alten Lehrmeinungen von Galen und Ptolomaeus treu), darunter auch Lehrbücher für die Schüler, übernahm Henisch 1594 für 100 Kronen auch die wissenschaftliche Leitung beim Bau einer astronomischen Uhr für den Mariendom (Spring, 1986, S. 101). Als Schulleiter oblag es ihm zudem, die Stadtbibliothek zu führen. 1617 wurde Henischs schon seit 1595 mehrfach geäußerter Wunsch, den Lehrerberuf aufzugeben und in den Ruhestand versetzt zu werden (mit Beibehaltung der Besoldung), genehmigt. Als seinen Gehilfen konnte er → [[ehinger_elias|Elias Ehinger]] einarbeiten. Er starb am 31. Mai 1618 nach einem plötzlichen Fieberanfall in Augsburg und wurde auf dem Friedhof bei St. Stephan begraben.\\ | + | Über Augsburg hinaus bekannt wurde Henisch 1583, als er sich für die von Papst Gregor XIII. verordnete Kalenderreform aussprach (Spring, 1986, S. 97; zum Augsburger Kalenderstreit vgl. Steinmetz, 2011, S. 205–210, darin wird aber auf die Rolle von Henisch nicht eingegangen). Er war einer der wenigen protestantischen Gelehrten, die die wissenschaftliche Notwendigkeit über konfessionelle Bedenken stellten (ebenso → [[scultetus_bartholomaeus|Bartholomaeus Scultetus]]). Neben dem Verfassen zahlreicher gelehrter Bücher zur Medizin und Astronomie (er blieb den alten Lehrmeinungen von Galen und Ptolomaeus treu), darunter auch Lehrbücher für die Schüler, übernahm Henisch 1594 für 100 Kronen auch die wissenschaftliche Leitung beim Bau einer astronomischen Uhr für den Mariendom (Spring, 1986, S. 101). Als Schulleiter oblag es ihm zudem, die Stadtbibliothek zu führen. 1617 wurde Henischs schon seit 1595 mehrfach geäußerter Wunsch, den Lehrerberuf aufzugeben und in den Ruhestand versetzt zu werden (mit Beibehaltung der Besoldung), genehmigt. Als seinen Gehilfen konnte er → [[ehinger_elias|Elias Ehinger]] einarbeiten. Er starb am 31. Mai 1618 nach einem plötzlichen Fieberanfall in Augsburg und wurde auf dem Friedhof bei St. Stephan begraben.\\ |
Henisch wurde als Mathematiker und Arzt von Beginn seiner Tätigkeit in Augsburg an die Aufgabe übertragen, | Henisch wurde als Mathematiker und Arzt von Beginn seiner Tätigkeit in Augsburg an die Aufgabe übertragen, | ||