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 **„Isaacus Habrechtus Argentinensis Astrophilus“; „Onofr. Call. Succ. Medicinae Doct:“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1608 (zweiter Teil), 1620)\\ **„Isaacus Habrechtus Argentinensis Astrophilus“; „Onofr. Call. Succ. Medicinae Doct:“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1608 (zweiter Teil), 1620)\\
-* 1589 Straßburg, † 10.10.1633 Straßburg\\+26.11.1589 Straßburg, † 10.10.1633 Straßburg\\
 Kalender seit 1608, verfaßt bis 1630\\ Kalender seit 1608, verfaßt bis 1630\\
 Übernommene Reihe: → [[callus_onofrius|Callus, Onofrius]]** Übernommene Reihe: → [[callus_onofrius|Callus, Onofrius]]**
  
-Isaac Habrecht wurde 1589 als Sohn des Uhrmachers Isaac Habrecht des Älteren (1544–1620) und dessen Frau Margarete, geb. Beck, in Straßburg geboren (Wißner, 1966). Über die Kindheit konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. Er studierte zunächst an der Akademie in Straßburg, wo er 1606 zum Baccalaureus und 1609 zum Magister promoviert wurde (Meyer, 1989, S. 46, 69; für den am 5. Januar 2017 gegebenen Hinweis auf diese Literatur danke ich Uwe Volz, Bochum). An der Straßburger Akademie wurde er auch Adjunkt des Mathematikprofessors → [[malleolus_isaac|Isaac Malleolus]] (Wolf, 1858, Bd. 3, S. 56, Anm. 13). Er studierte neben Mathematik auch Medizin. An der Universität in Basel wurde er im August 1610 immatrikuliert (Wackernagel, 1951, Bd. 3, S. 118, in der Handschrift Bd. 2, fol. 113r „[1610. Avg.] M. Isaacus Habrecht Argentinensis“) und am 21. Juni 1617 mit der Disputation „Crisiologia sive de diebus criticis ac decretoriis disputatio inauguralis“ zum Doktor der Medizin promoviert (Husner, 1942, S. 60; anderer Druck, Titel 2). Nach der Promotion unternahm Habrecht eine Reise, die ihn bis nach London führte. Hierüber berichtete er in seinem Sprachlehrbuch: „Hab deßhalben diese Sprachen=Thür zu London Anno 1617. erstenmals viersprächig gemacht/ vnd neben dem Latein/ Spanisch= vnd Engelendischen/ auch die Frantzösisch Sprach hinzugethan“ (anderer Druck, Titel 6, Vorrede der Ausgabe 1629, S. 4a). Zurückgekehrt nach Straßburg, wirkte er dort als Arzt. Habrecht wurde zum Leibarzt des Grafen von Hanau-Lichtenberg berufen (Wißner, 1966). Diesem Grafen Hans Reinhardt von Hanau-Zweibrücken und Herrn zu Lichtenberg widmete er schon 1618 die Schrift über den Kometen von 1618 (anderer Druck, Titel 3). Mit ihm beobachtete Habrecht „newlich zu Buchsweiler“ in der Nacht den „Newen vnbekandten Stern“ (ebd., S. A2a–b). In dieser Kometenschrift griff Habrecht auch auf Veröffentlichungen von Paracelsus zurück und kritisierte die Kometendeutung von → [[remus_quietanus_johannes|Johannes Remus Quietanus]] (Pfister, 1994, S. 535). Am 10. Dezember 1621 und zu Georgii (23. April) 1623 wurde Habrecht zum Leibarzt und 1625/27 als „Diener von Haus aus“ zum Hofarzt angenommen (Pfeilsticker, 1957, §§ 333, 345).\\+Isaac Habrecht wurde am 26. November 1589 als Sohn des Uhrmachers Isaac Habrecht des Älteren (1544–1620) und dessen Frau Margarete, geb. Beck, in Straßburg geboren. Die Taufe erfolgte am 30. November 1589 im Straßburger Münster (Habrecht: Genealogia, Bl. 6 und Kirchenbuch Münster Straßburg, f. 61r; für die am 12.4.2021 mitgeteilten Daten zur Geburt und Taufe danke ich Uwe Volz, Bochum; Wißner, 1966). Über die Kindheit konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. Er studierte zunächst an der Akademie in Straßburg, wo er 1606 zum Baccalaureus und 1609 zum Magister promoviert wurde (Meyer, 1989, S. 46, 69; für den am 5. Januar 2017 gegebenen Hinweis auf diese Literatur danke ich Uwe Volz, Bochum). An der Straßburger Akademie wurde er auch Adjunkt des Mathematikprofessors → [[malleolus_isaac|Isaac Malleolus]] (Wolf, 1858, Bd. 3, S. 56, Anm. 13). Er studierte neben Mathematik auch Medizin. An der Universität in Basel wurde er im August 1610 immatrikuliert (Wackernagel, 1951, Bd. 3, S. 118, in der Handschrift Bd. 2, fol. 113r „[1610. Avg.] M. Isaacus Habrecht Argentinensis“) und am 21. Juni 1617 mit der Disputation „Crisiologia sive de diebus criticis ac decretoriis disputatio inauguralis“ zum Doktor der Medizin promoviert (Husner, 1942, S. 60; anderer Druck, Titel 2). Nach der Promotion unternahm Habrecht eine Reise, die ihn bis nach London führte. Hierüber berichtete er in seinem Sprachlehrbuch: „Hab deßhalben diese Sprachen=Thür zu London Anno 1617. erstenmals viersprächig gemacht/ vnd neben dem Latein/ Spanisch= vnd Engelendischen/ auch die Frantzösisch Sprach hinzugethan“ (anderer Druck, Titel 6, Vorrede der Ausgabe 1629, S. 4a). Zurückgekehrt nach Straßburg, wirkte er dort als Arzt. Habrecht wurde zum Leibarzt des Grafen von Hanau-Lichtenberg berufen (Wißner, 1966). Diesem Grafen Hans Reinhardt von Hanau-Zweibrücken und Herrn zu Lichtenberg widmete er schon 1618 die Schrift über den Kometen von 1618 (anderer Druck, Titel 3). Mit ihm beobachtete Habrecht „newlich zu Buchsweiler“ in der Nacht den „Newen vnbekandten Stern“ (ebd., S. A2a–b). In dieser Kometenschrift griff Habrecht auch auf Veröffentlichungen von Paracelsus zurück und kritisierte die Kometendeutung von → [[remus_quietanus_johannes|Johannes Remus Quietanus]] (Pfister, 1994, S. 535). Am 10. Dezember 1621 und zu Georgii (23. April) 1623 wurde Habrecht zum Leibarzt und 1625/27 als „Diener von Haus aus“ zum Hofarzt angenommen (Pfeilsticker, 1957, §§ 333, 345).\\ 
 +Am 19. April 1619 heiratete Habrecht in der Kirche St. Thomas Katharina Gerlach, Tochter des Ratsverwandten Martin Gerlach (Kirchenbuch St. Thomas in Straßburg, Nr. 1300; für den am 12.4.2021 gegebenen Hinweis darauf danke ich Uwe Volz, Bochum).\\
 1628 übersandte Habrecht sein „Planiglobium Coeleste“ (anderer Druck, Titel 7) an Wilhelm Schickard (1562–1635) in Tübingen, infolgedessen beide von 1628 bis 1633 ein Briefwechsel verband (8 Briefe von und 4 an Habrecht gedruckt in Seck, 2002; vgl. „[[http://www.aerztebriefe.de/|Frühneuzeitliche Ärztebriefe]]“, Datenbank „Habrecht, Isaak“). Darin ging es vor allem um astronomische Bücher, Instrumente und Beobachtungen. Habrecht verriet im Brief vom 23. Februar 1629 aber auch, daß er seit zehn Jahren unter dem Pseudonym „Lugisland“ Satiren publiziert hatte (Seck, 2002, Bd. 1, S. 450). Dem Briefwechsel voraus ging ein Streit zwischen Habrecht und Schickard über das Meteor vom 7./17. November 1623 (ebd., Bd. 1, S. 141; vgl. den anderen Druck, Titel 5).\\ 1628 übersandte Habrecht sein „Planiglobium Coeleste“ (anderer Druck, Titel 7) an Wilhelm Schickard (1562–1635) in Tübingen, infolgedessen beide von 1628 bis 1633 ein Briefwechsel verband (8 Briefe von und 4 an Habrecht gedruckt in Seck, 2002; vgl. „[[http://www.aerztebriefe.de/|Frühneuzeitliche Ärztebriefe]]“, Datenbank „Habrecht, Isaak“). Darin ging es vor allem um astronomische Bücher, Instrumente und Beobachtungen. Habrecht verriet im Brief vom 23. Februar 1629 aber auch, daß er seit zehn Jahren unter dem Pseudonym „Lugisland“ Satiren publiziert hatte (Seck, 2002, Bd. 1, S. 450). Dem Briefwechsel voraus ging ein Streit zwischen Habrecht und Schickard über das Meteor vom 7./17. November 1623 (ebd., Bd. 1, S. 141; vgl. den anderen Druck, Titel 5).\\
 Einige Briefe aus Schickards Korrespondenz, die er mit Briefpartnern in Straßburg wechselte, geben Einzelheiten zu Habrecht preis. So gehörte zu Habrechts Briefpartnern auch Daniel Mögling (1596–1635), der Astronom und Leibarzt des Landgrafen Philipp in Butzbach war (vgl. Seck, 2002, Bd. 1, S. 237). 1628 erhielt Habrecht aus Venedig ein Fernrohr mit schwarzen Gläsern, das für die Beobachtung von Sonnenflecken geeignet war (ebd., Bd. 1, S. 377). Habrecht, der aus einer Uhrmacherfamilie kam, konstruierte selbst ein Uhrwerk mit einer „laufende[n] Kugel, nit vnruh, sonder gyros“ (ebd., Bd. 1, S. 515, skizzenhafte Beschreibung ebd., S. 521). Einen an den Briefpartner Caspar Bauhin (1560–1624) gerichteten Brief schrieb Habrecht am 1. Oktober 1610 (UB Basel, G2 I 6: Bl. 182, [[http://www.e-manuscripta.ch/doi/10.7891/e-manuscripta-13800|online]] [22.12.2016]).\\ Einige Briefe aus Schickards Korrespondenz, die er mit Briefpartnern in Straßburg wechselte, geben Einzelheiten zu Habrecht preis. So gehörte zu Habrechts Briefpartnern auch Daniel Mögling (1596–1635), der Astronom und Leibarzt des Landgrafen Philipp in Butzbach war (vgl. Seck, 2002, Bd. 1, S. 237). 1628 erhielt Habrecht aus Venedig ein Fernrohr mit schwarzen Gläsern, das für die Beobachtung von Sonnenflecken geeignet war (ebd., Bd. 1, S. 377). Habrecht, der aus einer Uhrmacherfamilie kam, konstruierte selbst ein Uhrwerk mit einer „laufende[n] Kugel, nit vnruh, sonder gyros“ (ebd., Bd. 1, S. 515, skizzenhafte Beschreibung ebd., S. 521). Einen an den Briefpartner Caspar Bauhin (1560–1624) gerichteten Brief schrieb Habrecht am 1. Oktober 1610 (UB Basel, G2 I 6: Bl. 182, [[http://www.e-manuscripta.ch/doi/10.7891/e-manuscripta-13800|online]] [22.12.2016]).\\
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 (7) Planiglobium Coeleste, Et Terrestre. Sive Globus Coelestis, Atque Terrestris Nova Forma Ac Norma In Planum projectus, omnes globorum circulo, gradus, partes, stellas, sidera, loca, in planistabulis aeri incisiis artificiosè exhibens. [...] Straßburg 1628. //SUB Göttingen, 8 ASTR II, 356 und 4 BIBL UFF 278 (4)//. Und in anderer Bibliothek. Andere Ausgabe 1628: //BSB München, Res/4 Astr. u. 70//, [[http://reader.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb10049365.html|online]] [22.12.2016]. 1666 erneut herausgegeben von Johann Christoph Sturm.\\ (7) Planiglobium Coeleste, Et Terrestre. Sive Globus Coelestis, Atque Terrestris Nova Forma Ac Norma In Planum projectus, omnes globorum circulo, gradus, partes, stellas, sidera, loca, in planistabulis aeri incisiis artificiosè exhibens. [...] Straßburg 1628. //SUB Göttingen, 8 ASTR II, 356 und 4 BIBL UFF 278 (4)//. Und in anderer Bibliothek. Andere Ausgabe 1628: //BSB München, Res/4 Astr. u. 70//, [[http://reader.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb10049365.html|online]] [22.12.2016]. 1666 erneut herausgegeben von Johann Christoph Sturm.\\
 **Literatur:**\\ **Literatur:**\\
-Adolf Wißner: Art. „Habrecht, Isaak“ (gemeint ist der Ältere). In: Neue Deutsche Biographie, Bd. 7 (1966), S. 400.+Adolf Wißner: Art. „Habrecht, Isaak“ (gemeint ist der Ältere). In: Neue Deutsche Biographie, Bd. 7 (1966), S. 400.\\ 
 +Isaac Habrecht: Genealogia das ist Geburt-Büchlin und Register unserer Voreltern. 1621. [[https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b10229351k|Manuskript]].\\ 
 +Theodore Ungerer: Les Habrecht, une dynastie d'horologers Strasbourgeois au XVIi et au XVIIe siécle. In: Archives alsaciennes d'histoire de l'art, Bd. 4, Straßburg und Paris 1925, [[https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k170816z|S. 95-146]]
  
 Erstellt: 22.12.2016\\ Erstellt: 22.12.2016\\
-Letzte Aktualisierung: 19.08.2019+Letzte Aktualisierung: 13.04.2021
  
habrecht_isaac.1566205739.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/08/19 11:08 von klaus-dieter herbst