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Gyger [Geiger], Christoph

„Christoff Gyger der Artzney Doctor zu Zuerich“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1599, zweiter Teil)
* ca. 1575 Stein am Rhein, † 29.5.1625 Zürich
Kalender seit 1599, verfaßt bis 1626

Christoph Gyger [Geiger] wurde um 1575 in Stein am Rhein als Sohn von Martin Geiger geboren (HLS, 2002, Bd. 5, S. 153; ich wähle die Schreibung des Namens mit y, weil so Gyger sich in den Kalendern schrieb). Der Vater war seit 1555 Abt des Klosters St Georgen bei Radolfzell, um 1580 erhielt er Güter und Rechte des Klosters Stein am Rhein. Christoph Gyger hatte drei Brüder, namentlich bekannt sind Hans Georg (gest. 1639) und Philipp (1569–1623) (HBLS, 1921, Bd. 8, S. 422). Im Studienjahr 1591/92 schrieb sich Gyger in die Matrikel der Universität in Basel ein (Wackernagel, 1951, Bd. 2, S. 399 „Christophorus Geigerus Tigurinus – 7 ß 6 d“). 1593 besuchte er die Hohe Schule in Herborn (Zedler/Sommer, 1908, S. 15 („[Anno 1593.] Christophorus Gygerus Tigurinus Heluetius“) und im Jahr darauf wurde er am 13. Oktober 1594 an der Universität in Heidelberg immatrikuliert (Toepke, 1884, Bd. 2, S. 176 „[1594.] Christophorus Geiger, Tigurinus, 13 Oct.“). Schließlich ging Gyger nach Montpellier, wo er am 9. August 1596 immatrikuliert wurde (Gouron, 1957, S. 205 „Christophorus Gygerus, tigurinus, helvetius. 9 août [1596]“), am 8. März 1597 zum Baccalaureus, am 7. Juli 1597 zum Licentiaten und am 25. Juli 1597 zum Doktor der Medizin promoviert wurde (ebd.). Nach dem Studium ging Gyger nach Zürich und arbeitete vermutlich als Gehilfe des Unterstadtarztes. In seinem Prognostikum für 1599 bezeichnete er sich als „der Artzney Doctor zu Zuerich“. 1623 wurde er Professor für Naturlehre am Gymnasium Carolinum und Chorherr am Großmünster.
Gyger heiratete Ursula Belzinger (HLS, 2002, Bd. 5, S. 153). Aus dieser Ehe ging der Sohn → Johann Rudolf (1603–12.9.1662) hervor (HBLS, 1921, Bd. 8, S. 423). Von Christoph Gyger sind acht Briefe an Sebastian Schobinger aus der Zeit von 1613 bis 1619 überliefert („Frühneuzeitliche Ärztebriefe“, Datenbank „Gyger, Christoph“).
Als Kalendermacher trat Christoph Gyger erstmals 1598 mit einem Kalender für 1599 hervor. In dem am 8. Juni 1598 in Zürich unterschriebenen Widmungsbrief an Johann Rudolf Raan, „Obman vnd deß Raths“ von Zürich, erwähnte er ausdrücklich „diese mein Practicam/ sampt dem Calender“ (Kalender für 1599, zweiter Teil, S. A2b). Obwohl nur noch die Kalender für 1623 und 1624 überliefert sind, ist es sehr wahrscheinlich, daß Gyger durchgängig bis für 1626 jedes Jahr einen Kalender mit dem zugehörigen Prognostikum verfaßte (vgl. HBLS, 1921, Bd. 8, S. 422: Kalender für 1623 bis 1626).

Titel:
1599–1626: Schreibkalender.
Druck und Verlag:
1599: ?, [Zürich ?], [1600–1622]: ?, [Zürich ?], 1623–[1626?]: Johann Wolf, Zürich.
Nachweis:
ZKAAD, 1987–1993, Teil 4, S. 348, Nr. 4277 (Prognostikum für 1599). Zinner, 1941/64, S. 375, Nr. 4713 (Prognostikum für 1619). Wernicke, 2012a, S. 24 (Ex. für 1623, 1624). VD16. CERL.
Online:
1599 Prognostikum [25.11.2016], 1619 Prognostikum [15.03.2017].
Andere Drucke:
(Disputation) Johannes Pincier (Praeses), Christoph Gyger (Respondent): [De …?]. 1593. Herborn. Erwähnt in HLS, Bd. 5, S. 153.
Literatur:
Karin Marti-Weissenbach: Art. „Geiger [Gyger], Christoph“. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 13 Bände. Bern 2003–2014. Hier Bd. 5, S. 153 [25.11.2016].

Erstellt: 01.12.2016
Letzte Aktualisierung: 16.08.2019

gyger_geiger_christoph.txt · Zuletzt geändert: 2019/08/16 14:44 von klaus-dieter herbst