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Grothenius, Andreas

„Andreas Grothenius Göttingensis Philomathem.“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1597, zweiter Teil)
* 16.10.1569 Göttingen, † 18.9.1597 Göttingen
Kalender seit mindestens 1596, verfaßt bis 1597

Andreas Grothenius (Grothe) wurde am 16. Oktober („der Tag Galli“) 1569 in Göttingen geboren (Kempe, 1598, S. H1b). Als er kurz vor seinem 28. Geburtstag am 18. September 1597 starb, lebten seine Eltern noch. Nach dem Besuch der Schule in Göttingen lernte er drei Jahre auf dem Gymnasium in Lüneburg. Bereits als Kind wurde er an der Universität in Erfurt im Wintersemester 1583/84 immatrikuliert (Weissenborn, 1884, S. 453 „Andreas Grote Gottingensis, non iurarunt propter aetatem“), wo er ab 1591 „6. Jahr/ mit grossem nutz vnd fromen in seinen Studijs zugenommen/ vnd das liberale studium Mathematum neben dem studio Theologico angefasset“ (Kempe, 1598, S. H2a). In Erfurt wohnte er bei Athanasius Sturtz. Als er im August 1597 aus Erfurt auszog – „weil das Sterben zu Erffurd vberhand genommen hatte“ (ebd., S. B1a) –, wurden ihm mehrere Gedichte von seinen Erfurter Freunden zugeeignet (Amicis, 1597). Nachdem er in Erfurt am 10. August („am Tage S. Laurentii“) 1597 vom Ministerium in der Kaufmannskirche ordiniert worden war, trat er am 24. August („am Tage S. Bartholomaei Apostoli“) das Pfarramt an der Marienkirche in Göttingen an (Kempe, 1598, S. H2b). Er folgte dem verstorbenen Pfarrer Johann Langhage (ebd., S. B1a). Nach nur 25 Tagen starb er infolge der Pestepidemie am 18. September 1597 (ebd., S. H3b). Schon davor waren seine zwei Schwestern und drei Brüder gestorben (ebd., S. H4a).
In Göttingen waren die Grothes mit Zacharias Kempe (gest. 1600), Pfarrer an St. Nicolai, bekannt. Kempe und der Vater von Andreas Grothenius waren in ihrer Jugend „Schulbrüder“ (Kempe, 1598, S. A4b). Dem Pfarrer Kempe widmete Andreas auch die Kometenschrift, denn er erinnerte sich 1596 in Erfurt an „die Gutthat/ so mir von ewer Ehrwirde fur kurtz verlauffener Zeit bewiesen vnd erzeiget worden“ (anderer Druck, S. A3a). Die Widmung des Kalenders für 1597 an die Herren „Marco/ Johanni/ Ludoffo vnd Giselero Stockleiffen/ Gebrüdere/ Des […] Herrn Ludolff Stockleiff/ Seligen/ weiland der Stad Göttingen Raths vorwandter/ hintergelassenen Sönen“ (Kalender für 1597, zweiter Teil, S. A2a) unterzeichnete er am Tage Georgii 1596 in Erfurt (ebd., S. A3b).
Daß er bereits für 1596 einen Kalender mit dem zugehörigen Prognostikum verfaßt hat, folgt aus dessen Bemerkung, daß er „abermals den Alten vnd Newen Calender mit folgender grossen Practica Astrologica, auff dis 1597. Jhar […] gestellet“ habe (ebd., S. A3a–b).

Titel:
1596[?]–1597: Calender.
Druck und Verlag:
Esaias Mechler, Erfurt.
Nachweis:
Zinner, 1941/64, S. 470, Nr. 3709b (Prognostikum für 1597). ZKAAD, 1987–1993, S. 346, Nr. 4243 (Prognostikum für 1597). VD16. CERL. Ergänzung: NB Prag, 14 J 196.adl.2 (Prognostikum für 1597).
Anderer Druck:
Kurtzer Bericht vnd Obseruation Des Newen Cometen/ Welcher in plaga Septentrionali, dieses nach der Gnadenreichen Geburt vnd Menschwerdung vnsers einigen Erlösers vnd Seligmachers Christi Jesu 1596. Jahrs/ Jm Hewmon/ zu einem Zeichen Göttliches Zorns vnd künfftiger Straffe/ gesehen worden. Erfurt 1596. SLUB Dresden, Astron. 407, misc. 4. Online [01.12.2016]. Und in anderen Bibliotheken.
Literatur:
(Gelegenheitsschrift) Propemptika ornatissimo iuveni […] Ab Amicis. Erfurt 1597. HAB Wolfenbüttel, M: Db 1827 (35).
Zacharias Kempe: Leichpredigt/ Von Beruffung vnd Absetzung der Prediger. Bey dem Christlichen Begrebnis des weiland des Ehrwirdigen vnd Wolgelarten Herrn/ Andreae Grothenij, der Christlichen Gemein zu vnser lieben Frawen in Göttingen/ Pfarrherrn. […] daselbst gehalten den 19. Septembris/ Anno 1597. Erfurt 1598. SBPK Berlin, 5 in: Ee 710-261. Online [01.12.2016].

Erstellt: 01.12.2016
Letzte Aktualisierung: 15.08.2019

grothenius_andreas.txt · Zuletzt geändert: 2019/08/15 16:49 von klaus-dieter herbst