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Geuss, Wolfgang

Wolfgang Geuss

„Wolff Geuss/ Astrologus zu Nuermberg“ (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt, zit. 1564 (Prognostikum))
* ca. 1519 Schneeberg/Erzgebirge, † 20.4.1580 Nürnberg
Kalender seit 1563, verfaßt bis 1566

Wolfgang Geuss stammte aus Schneeberg im Erzgebirge, wo er um 1519 geboren wurde. Das Geburtsjahr folgt aus der Umschrift des Porträts, nach der er 1580 im 61. Lebensjahr war. Über die Eltern, Kindheit und Ausbildung konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. Wahrscheinlich war er verwandt mit einem Jacob Geuss aus Schneeberg, der sich am 20. April 1519 in die Matrikel der Universität Wittenberg einschrieb (Förstemann, 1841, Bd. 1, S. 89). Seit den 1550er Jahren wohnte Wolfgang Geuss in Nürnberg, wo er im Herbst 1560 das Bürgerrecht erhielt (Matthäus, 1969, Sp. 1044, Anm. 455) und mit dem Stadtarzt Dr. H. Wolff zusammenarbeitete. Am Egidiengymnasium lehrte er Mathematik. Geuss war ein Anhänger des Paracelsus und stellte als Alchimist Heilmittel her, die über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und begehrt waren. Geuss heiratete am 28. Mai 1560 Brigitta Eutz und am 2. Juni 1573 Dorothea Mertz. Er starb am 20. April 1580 in Nürnberg (Matthäus, 1969, Sp. 1044, Anm. 454 mit Verweis auf die Kirchenbücher zu St. Sebald). Erst nach seinem Tod erschien der „Methodus Cvrandorvm Morborvm Mathematica“ (anderer Druck). Aus den Jahren 1566, 1578 und 1579 sind drei Briefe von ihm bzw. an ihn erhalten („Frühneuzeitliche Ärztebriefe“, Datenbank „Geuss, Wolfgang“).
Offenbar verfaßte Geuss erstmals für 1563 Kalender und Prognostiken (Will, 1755, Bd. 1, S. 534 nennt eine „Practica ad a. 1563. Nor. 4.“). Von seinen Kalendern ist kein Exemplar erhalten. In seiner letzten Praktik für 1566 erwähnte er die Praktiken, die er „vor zweyen Jaren“ und „verganges Jars“ geschrieben hatte (Prognostikum für 1566, S. A3b). Als Kalender- und Prognostikenschreiber konnte er sich gegenüber dem damaligen offiziellen Kalendariographen der Reichsstadt Nürnberg, → Joachim Heller, nicht behaupten.

Titel:
1563–1566: [Schreibkalender] (kein Exemplar ermittelt).
Druck und Verlag:
1563–1566: Valentin Neuber, Nürnberg.
Nachweis:
Matthäus, 1969, Sp. 1350. Zinner, 1941/64, S. 239, Nr. 2369 (Vorhersage für 1565) und passim. VD16. VD17. CERL1. CERL2.
Anderer Druck:
Methodus Cvrandorvm Morborvm Mathematica: Qva Morborvm Depellendorum ex Astrorum concordanti influxu ratio certa et euidens ostenditur. Cui & locorum Hylegialium, & Thematum coelestium structura adiecta. Nunc primum publici iuris facta. Frankfurt am Main 1613. FB Gotha, Math 4° 00282/10 (07). Und in anderen Bibliotheken. Auch deutsche Übersetzung: Frankfurt am Main 1613. SBPK Berlin, 5 an: Ja 94. Und in anderen Bibliotheken.

Erstellt: 18.04.2016
Letzte Aktualisierung: 14.08.2019

geuss_wolfgang.txt · Zuletzt geändert: 2019/08/14 11:35 von klaus-dieter herbst