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engelhardt_valentin

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engelhardt_valentin [2019/08/06 15:00]
klaus-dieter herbst
engelhardt_valentin [2024/04/18 15:36] (aktuell)
klaus-dieter herbst
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 **„Valentinus Engelhardtus Gothanus/ Mathematicus zu Erffurdt“; „Churfuerstlicher Brandenburgischer/ vnd Magdeburgischer Ertzbischofflicher Mathematicus“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1556, 1565 (jeweils Prognostikum))\\ **„Valentinus Engelhardtus Gothanus/ Mathematicus zu Erffurdt“; „Churfuerstlicher Brandenburgischer/ vnd Magdeburgischer Ertzbischofflicher Mathematicus“ (Selbstbezeichnungen auf den Titelblättern, zit. 1556, 1565 (jeweils Prognostikum))\\
 * ca. 1516 Gotha, † nach 1565 Halle [?]\\ * ca. 1516 Gotha, † nach 1565 Halle [?]\\
-Kalender seit 1552, verfaßt bis mindestens 1565**+Kalender seit 1552, verfaßt bis mindestens 1566**
  
 Valentin Engelhardt wurde nach dessen eigener Angabe in Gotha geboren (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt des Prognostikums für 1556). Über seine Eltern und Kindheit konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. Am 20. Mai 1534 wurde Engelhardt an der Universität in Wittenberg immatrikuliert (Förstemann, 1841, Bd. 1, S. 153 „Valentinus Engelhardt [20. Maij. 1534] Gottensis“). Aus dem Jahr dieser Immatrikulation, von der angenommen wird, daß es die erste ist, wird auf das ungefähre Geburtsjahr 1516 geschlossen. Über sein Studium in Wittenberg berichtete Engelhardt, daß er Martin Luther und dessen Meinung über die Astrologie kennengelernt und daß Philipp Melanchthon „Quadripartitum Ptolomei“ gelesen hat. Ferner: „Magister Johannes Volmar von Villingen dictirte den Studiosis in die fedder Practicam Cracouiensem/ ein gros Astrologisch buch in quatuor partes distingwirt“ (Prognostikum für 1556, S. A3a). Zwischen Michaelis 1547 und Michaelis 1548 kehrte Engelhardt nach Erfurt zurück und wurde Professor für Mathematiker an der Universität (Weissenborn, 1884, S. 371 „Valentinus Engelharth Gottanus“; vgl. den anderen Druck, Titel 1, Titelei). Hier war einer seiner Studenten → [[neodomus_nicolaus|Nicolaus Neodomus]]. Ein in Erfurt geborener Valentin Engelhardt, der im Studienjahr 1592/93 an der Universität in Erfurt immatrikuliert wurde (ebd., S. 476), könnte ein Sohn gewesen sein.\\ Valentin Engelhardt wurde nach dessen eigener Angabe in Gotha geboren (Selbstbezeichnung auf dem Titelblatt des Prognostikums für 1556). Über seine Eltern und Kindheit konnten keine Einzelheiten ermittelt werden. Am 20. Mai 1534 wurde Engelhardt an der Universität in Wittenberg immatrikuliert (Förstemann, 1841, Bd. 1, S. 153 „Valentinus Engelhardt [20. Maij. 1534] Gottensis“). Aus dem Jahr dieser Immatrikulation, von der angenommen wird, daß es die erste ist, wird auf das ungefähre Geburtsjahr 1516 geschlossen. Über sein Studium in Wittenberg berichtete Engelhardt, daß er Martin Luther und dessen Meinung über die Astrologie kennengelernt und daß Philipp Melanchthon „Quadripartitum Ptolomei“ gelesen hat. Ferner: „Magister Johannes Volmar von Villingen dictirte den Studiosis in die fedder Practicam Cracouiensem/ ein gros Astrologisch buch in quatuor partes distingwirt“ (Prognostikum für 1556, S. A3a). Zwischen Michaelis 1547 und Michaelis 1548 kehrte Engelhardt nach Erfurt zurück und wurde Professor für Mathematiker an der Universität (Weissenborn, 1884, S. 371 „Valentinus Engelharth Gottanus“; vgl. den anderen Druck, Titel 1, Titelei). Hier war einer seiner Studenten → [[neodomus_nicolaus|Nicolaus Neodomus]]. Ein in Erfurt geborener Valentin Engelhardt, der im Studienjahr 1592/93 an der Universität in Erfurt immatrikuliert wurde (ebd., S. 476), könnte ein Sohn gewesen sein.\\
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 In Erfurt wurden Schreibkalender erstmals für das Jahr 1545 gedruckt (siehe bei → [[seipel_johannes_berthold|Johannes Berthold Seipel]]). Daß Engelhardt neben den Prognostiken ebenfalls die zugehörigen Schreibkalender verfaßte, folgt aus dessen eigenen Worten. In der Widmung seines Kalenders für 1552 an die Landgräfin Elisabeth zu Hessen schrieb er, daß „ich diese meine erste Almanach vnd Practica“ der Landgräfin zuschreiben wolle (Prognostikum für 1552, S. A2a). Am Schluß des Prognostikums meinte er: „Es ist im Calender oder Almanach klerlich angezeiget/ welche tage im Jhar sich das Wetter sunderlich verandern soll/ Derhalben one not/ solchs hie zuwiderholen/ Wer darnach sehen wil/ der suche es daselbs“ (ebd., S. B3a). Später wies er seine Leser im Prognostikum für 1556 bei der Behandlung der besonderen Himmelserscheinungen darauf hin, daß noch andere Himmelsfiguren „im Calendario“ verzeichnet seien (Prognostikum für 1556, S. B2a). Und zur Wettermutmaßung schrieb er wieder: „Die verenderung des Wetters ist verzeichnet im Almanach/ da mag man es suchen“ (ebd., S. B4a). Offenbar verfaßte er auch Einblatt-Wandkalender (vgl. Zinner, 1941/64, S. 224, Nr. 2141). Wahrscheinlich ersetzte Engelhardt mit seinen Kalendern ab 1552 für die Sachse-Offizin in Erfurt den Kalendermacher → [[schnellenberg_tarquinius|Tarquinius Schnellenberg]], für den Kalender bis für 1551 von Melchior Sachse d. Ä. gedruckt wurden.\\ In Erfurt wurden Schreibkalender erstmals für das Jahr 1545 gedruckt (siehe bei → [[seipel_johannes_berthold|Johannes Berthold Seipel]]). Daß Engelhardt neben den Prognostiken ebenfalls die zugehörigen Schreibkalender verfaßte, folgt aus dessen eigenen Worten. In der Widmung seines Kalenders für 1552 an die Landgräfin Elisabeth zu Hessen schrieb er, daß „ich diese meine erste Almanach vnd Practica“ der Landgräfin zuschreiben wolle (Prognostikum für 1552, S. A2a). Am Schluß des Prognostikums meinte er: „Es ist im Calender oder Almanach klerlich angezeiget/ welche tage im Jhar sich das Wetter sunderlich verandern soll/ Derhalben one not/ solchs hie zuwiderholen/ Wer darnach sehen wil/ der suche es daselbs“ (ebd., S. B3a). Später wies er seine Leser im Prognostikum für 1556 bei der Behandlung der besonderen Himmelserscheinungen darauf hin, daß noch andere Himmelsfiguren „im Calendario“ verzeichnet seien (Prognostikum für 1556, S. B2a). Und zur Wettermutmaßung schrieb er wieder: „Die verenderung des Wetters ist verzeichnet im Almanach/ da mag man es suchen“ (ebd., S. B4a). Offenbar verfaßte er auch Einblatt-Wandkalender (vgl. Zinner, 1941/64, S. 224, Nr. 2141). Wahrscheinlich ersetzte Engelhardt mit seinen Kalendern ab 1552 für die Sachse-Offizin in Erfurt den Kalendermacher → [[schnellenberg_tarquinius|Tarquinius Schnellenberg]], für den Kalender bis für 1551 von Melchior Sachse d. Ä. gedruckt wurden.\\
 Ernst Zinner hatte noch Exemplare der Schreibkalender von Engelhardt für die Jahre 1552, 1553 und 1557 gesehen, die heute nicht mehr auffindbar sind. Aufgrund der Bedeutung der Kalenderart „Schreibkalender“ werden die überlieferten zweiten Teile, die Prognostiken, hier aufgeführt. Ernst Zinner hatte noch Exemplare der Schreibkalender von Engelhardt für die Jahre 1552, 1553 und 1557 gesehen, die heute nicht mehr auffindbar sind. Aufgrund der Bedeutung der Kalenderart „Schreibkalender“ werden die überlieferten zweiten Teile, die Prognostiken, hier aufgeführt.
 +
 +Schreibkalender:\\
 +1566: Almanach, 16°, Druck Melchior Sachse d. J., Erfurt (KB Kopenhagen, Hielmst. 2544: 1, Nr. 2)\\
  
 Praktik bzw. Prognostikum:\\ Praktik bzw. Prognostikum:\\
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 (1a) 1552–1565[?]: Prognosticon, Format 4°.\\ (1a) 1552–1565[?]: Prognosticon, Format 4°.\\
 (2) [?]–1556–[?]: Wandkalender, Format 2° [kein Exemplar ermittelt].\\ (2) [?]–1556–[?]: Wandkalender, Format 2° [kein Exemplar ermittelt].\\
 +(3) [?]–1566–[?]: Almanach, Format 16°.\\ 
 **Druck und Verlag:**\\ **Druck und Verlag:**\\
 (1), (1a) 1552–[1554?]: Barbara Sachse, Erfurt, [1555?]–1565[?]: Melchior Sachse d. J., Erfurt.\\ (1), (1a) 1552–[1554?]: Barbara Sachse, Erfurt, [1555?]–1565[?]: Melchior Sachse d. J., Erfurt.\\
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 Erstellt: 10.10.2016\\ Erstellt: 10.10.2016\\
-Letzte Aktualisierung: 06.08.2019+Letzte Aktualisierung vor 20.01.2020: 06.08.2019\\ 
 +Letzte Aktualisierung nach 20.01.2020: 18.04.2024
  
engelhardt_valentin.txt · Zuletzt geändert: 2024/04/18 15:36 von klaus-dieter herbst